
Chapter 1
Yael P.o.V
Ich war auf der Jagt.
Seit einem Jahr spielte ich nun schon die Rolle des Jägers.
Und Zerelth war der Gejagte.
Seine Zerstörung musste ein Ende haben, da waren sich alle einig.
Ich hatte mich freiwillig bereit erklärt ihn zu jagen.
Ich wollte derjenige sein, der ihn zu Boden stieß.
Kein erbärmlicher Mensch sollte das tun.
Mein Pferd ritt schnell durch die weiten Wiesen Sōgens.
Die Sonne hatte schon den Horizont berührt und machte dem Mond langsam Platz.
Ihre letzten Strahlen tauchten die Welt in ein blutiges Rot.
Die Farbe meines Blutes.
Rot, nicht mehr das tiefe Schwarz.
Eine Erinnerung an mich, dass ich nicht mehr ich selbst war.
Für heute konnte ich nichts mehr tun.
Ich war Zerelths Spuren gefolgt, war durch zwei verbrannte Dörfer geritten und hatte all die Leichen gesehen.
Tag für Tag sah ich nur den Tod.
Den Tod, den Zerelth über diese Welt brachte.
Grimmig brachte ich das Pferd zum Stehen und blickte kurz hinter mich.
Zehn Männer auf ihren Pferden. Eine kleine Verstärkung, die ich normalerweise willkommen hieß. Aber jetzt. Jetzt hatte ich ihre Leben in der Hand.
Würde Zerelth diese Männer töten, diese Männer die unter meinen Schutz standen, hätte ich versagt.
Ich gab ein Zeichen und wir ritten zurück nach Ōkan.
Es dauerte nicht lange, bis wir durch die Tore ritten und sofort empfangen wurden.
Meine roten Augen durchsuchten die Masse nach Kane.
Er trieb sich gerne in den Straßen der Stadt umher, machte seinen Eltern nur Sorgen.
Seufzend erblickte ich ihn, wie er am Sockel einer Statue hockte und winkte ihn zu mir.
Er sprang vom Sockel herab und kämpfte sich durch die Menge, bis er neben meinem Pferd stand.
"Und?" Kane lief aufmerksam neben dem Pferd her.
Ich hielt ihm eine Hand hin und hob ihn hinter mich auf Pferd sobald er sie genommen hatte.
"Nichts neues. Wie geht es deinem Vater?"
"Nicht gut drauf. Hab mich lieber aus dem Palast geschlichen."
Ein unterdrücktes Lachen drang aus meiner Kehle.
Im Stall beobachtete Kane mich, wie ich das Pferd absattelte.
Als ich fertig war folgte er mir durch die Straßen der Stadt.
Ich musste diese menschliche Rüstung unbedingt von mir bekommen.
Ich konnte mich in ihr bewegen, sie war leicht...aber ich fühlte mich in ihr nur noch eingeengter.
"Die Kinder in der Stadt fragen mich immer, warum du schlafender Drache heißt. Ich sag dann immer, dass du deine Kraft sammelst um uns eines Tages vor dem Bösen zu retten."
Ich musste laut lachen und wuschelte durch Kanes Haar.
"Aber sie denken immer noch, dass das nur ein Gerücht ist. Sie haben gesagt du seist ein Mensch wie jeder ander-"
Ich seufzte und packte Kanes Arm.
"Und dann hast du mich verteidigt? Dummer Junge. Du wurdest von ihnen geschlagen oder?"
Ich musterte die Schramme an seiner Wange. Kane antwortete mit einem Nicken.
Die Kinder hier behandelten ihn kein bisschen wie einen Prinzen.
Im Schrein tupfte ich ein nasses Tuch auf Kanes Schramme.
Der Junge sah mich mit einem breiten Lächeln an.
"Ich hab dich verteidigt Yael."
"Und dafür Schläge kassiert...danke."
Ich sah abwesend zum kleinen Teich vor dem Schrein.
"Warte kurz Kane."
Ich erhob mich von den Matten und ging ins Nebenzimmer.
Gezielt nahm ich eine kleine Schachtel vom Schrank und öffnete sie.
Weiße Schuppen.
Meine Schuppen.
Mir waren ein paar abgebrochen oder abgefallen.
Ich hatte sie immer aufbewahrt.
Vorsichtig nahm ich eine hervor und ging mit ihr wieder zu Kane.
Im Schneidersitz setzte ich mich vor den Jungen und öffnete meine Faust.
Zum Vorschein kam die Schuppe.
Kanes Augen weiteten sich begeistert.
"Hier Kane. Ein kleiner Glücksbringer. Wenn dir nochmal jemand nicht glaubt, zeig ihm die."
Ich drückte die Schuppe in Kanes Hand.
Dieser staunte und umarmte mich schließlich dankend.
"Danke Yael."
Ich lächelte kurz.
"Kane du solltest zurück. Es ist dunkel und dein Vater wird bestimmt kein Auge zumachen, wenn du nicht in deinem Zimmer bist."
"Es ist dunkel. Ich darf nicht mehr alleine nach draußen."
Ich verdrehte kurz die Augen und schlug ihm leicht auf den Kopf.
"Außerdem...wenn du mit mir kommst, kannst du ja mit meinem Vater spielen! Dann ist er nicht mehr so sauer...du bist doch sein bester Freund oder?"
Bei dem Gedanken mit Damari zu spielen stieg mir für einen Moment die Wärme ins Gesicht.
Ich nickte schnell und nahm Kanes Hand.
Zusammen gingen wir zum Palast.
Sein bester Freund...wenn Kane nur wüsste.
Aber so war alles besser. Es war einfacher für Kane im Dunklen zu bleiben.
WOHEEYYYY
Guten Morgen aus Tokyo^^
Und nun beginnt offiziell Tenebris 3 xD
Hoffe das Einstiegskapitel hat euch gefallen :3
(Endlich mal ein Buch mit 'etwas besser' geschriebenen Yaoi Szenen xD ich glaube die Vorherigen Bücher haben einen in diesem Punkt etwas enttäuscht ^^')
Ok ich verabschiede mich dann auch mal schnell wieder. Fahre jetzt nach Shinjuku um mir nochmal ein paar kleine Dinge zu holen xD
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