Chapter 26
Yael P.o.V
Sofort als wir ankamen wurde uns eine schlimme Nachricht übermittelt.
Ōkan war angegriffen worden.
Kane war entführt worden.
Naoko war verletzt.
Und Damaris Vater lebte noch.
Für mich war es eine schlechte Nachricht. Damari und die anderen waren erleichtert, dass der alte König noch lebte.
Trotzdem verhielten sie sich wie verrückt und überlegten wie sie Kane zurückbekommen würden.
Man merkte Damari an wie sehr er seinen Sohn liebte.
Auch ich fühlte mich nicht wohl, ich mochte Kane. Aber der Fakt, dass sie eigentlich mich wollten und Kane nur als Druckmittel behielten durchdrang mich wie eiskaltes Wasser.
Damaris Frau kämpfte mit den Tränen und lief auf und ab.
Ich hockte auf dem Boden und hatte meinen Kopf gesenkt.
Damari schüttelte immer wieder den Kopf.
"W-wir sollten ihn eintauschen!" Damaris Frau blickte zu mir.
"Nein Ileah. Wir können ihn nicht einfach eintauschen." Damaris Stimme war schon fast flehend und ich knurrte leise.
Er würde noch auffallen und das mit unserer heimlichen Beziehung wäre zu Grunde gegangen.
"Damari, unser Sohn wird dort festgehalten. Und du willst nun den Drachen nicht rausrücken?! Du wolltest ihm am Anfang doch auch ziehen lassen!"
Sie schrie Damari an und ich schloss meine Augen.
"Ihn ziehen zu lassen ist etwas komplett anderes als ihn einzutauschen! Wir wissen nicht, was sie mit ihm tun werden."
Damari wurde panisch.
"Ich will meinen Sohn wiederhaben. Dann lass dir etwas einfallen Damari!"
Sie verließ das Zimmer und ich schielte zu Damari auf.
Er schloss die Tür und schenkte mir einen kurzen Blick.
Die Gemächer hier waren komplett anders eingerichtet, als die in Sōgen.
Die Temperatur in Skov war ebenfalls kälter.
Überall hingen Tierfelle und Knochen.
Viele Möbel waren aus mächtigen Holz geschnitzt und die Wände waren aus kaltem Stein.
Ich erhob mich und fuhr mit meiner Hand nachdenklich durch eines der Felle.
Ich wagte es nicht zu sprechen.
Aber was war mit mir? Wollte ich mich etwa für den kleinen Menschen opfern? Nur weil er Damaris Sohn war.
Ich war es Schuld, dass sie ihn hatten...aber Damaris Frau hatte mich mehr als einmal gefoltert. Ich hasste sie!
"Was soll ich tun?!"
"Woher soll ich das wissen?" Ich schielte zu Damari und entfernte mich von dem Fell.
"Ich will meinen Sohn wiederhaben. Aber ich will dich nicht verlieren!" Damari schlang seine Arme um mich und ich schloss meine Augen.
"Ihr Menschen und eure Kriege." Ein Seufzen drang aus meiner Kehle und ich blickte zur Decke.
"Demit hat den Krieg begonnen."
Ich nickte kurz. Nun waren sie sich also sicher, dass das südliche Reich Demir der Angreifer war. Zwischen ihnen und Sōgen lag ein riesiges Meer.
Aber es war logisch. Demir hatte sich schon die ganze Zeit für mich interessiert.
Allein schon der Mann, der König, der meine Schuppen haben wollte.
"Hätte Sōgen den Frieden mit den Drachen geschlossen oder wäre Zerelth nicht gestorben, hättest du diesen Krieg einfach gewinnen können! Und jetzt hast du keinen einzigen Drachen mehr." "Ich habe dich Yael." Ich riss mich von Damari und sah ihn mit geweiteten Augen an.
"Du kannst nicht von mir verlangen in einen Krieg zu gehen, der nicht meiner ist." Ich senkte meinen Kopf und drehte ihm den Rücken zu.
"Tut mir leid Yael. Das kann ich wirklich nicht."
Er nahm mir das Halsband ab und mein Blick ging zur Seite.
"Damari." Ich sah wieder zu ihm und fuhr kurz durch mein Haar.
"Wenn ich ein freier Drache bin...dann werde ich dich in diesem Kampf unterstützen." Damari stockte und umarmte mich. Er legte seine Lippen auf meine und ich erwiderte den Kuss.
"Du musst deine Frau überreden."
"Y-yael du hast eindeutig ein zu großes Herz."
"Versteh mich nicht falsch Damari. Ich hasse deine Frau noch immer für das, was sie mir angetan hat. Ich will nicht wieder ein Familienbesitz werden. Ich war zu lang in Gefangenschaft.
Nach diesem Krieg will ich einfach in Frieden gelassen werden...du hast keine Ahnung wie ich mich fühle."
Damari nickte und fuhr über meine Augenbrauen.
"Ich werde deine Wünsche berücksichtigen."
"Damari vielleicht wird das mit uns ein Ende haben. Als ich von deiner Frau und deinem Sohn erfahren habe, war ich kurz davor abzurutschen. Ich war kurz davor mich in dem gleichen Wahn wiederzufinden in dem Zerelth damals untergegangen ist."
Damari schluckte leise und ging von mir.
Er ging zur Tür und ich folgte ihm.
"Das Halsband?" "Brauchst du nicht...ich vertraue dir, dass du nicht abhaust oder jemanden angreifst." Seine Stimme war voller Trauer und ich musterte seinen Rücken.
Die Gänge waren genauso kalt wie alles andere. Der Holzboden unter meinen Füßen knarrte leicht.
An den Wänden hingen Bilder von Vorfahren oder Schädel von Drachen. Ein Schauer durchlief mich. Aber das war inzwischen die Realität. Überall lagen alte Kadaver und Skelette von Drachen, deren Körper nicht zu den Göttern zurückgekehrt waren.
Mein Blick wanderte zu einem Stammbaum, an dem ich vorbeilief.
Er war nicht mehr aktuell, doch ich konnte den Namen von Damaris Frau finden. Mépris. Das war also ihr Familienname.
In Gedanken versunken musterte ich die restlichen Namen, bis ich aufschreckte und meine Augen sich weiteten.
Ganz unten befand sich ein dunkler Ast. "Shin-Yu." Ich las den Namen leise vor und schluckte. Das musste Yu gewesen sein. Ich war mir mehr als sicher.
Er war mit Damaris Frau verwandt!?
Damari sah mich kurz verwirrt an, doch ich schüttelte meinem Kopf und folgte ihm weiter.
Bis wir in der riesigen Halle ankamen. Ebenfalls ein Thronsaal.
Er war gut bewacht.
Damaris Frau stand vor dem Thron und wirkte noch immer aufgebracht.
"Ileah." Damari sprach ihren Namen und sie sah zu uns. Noch schien sie das fehlende Halsband nicht zu bemerken.
"Ich war von Anfang an nicht für die Gefangenschaft von dem Drachen, der mir damals auf den Thron geholfen hatte. Nun hör dir seine Worte an." Damari sah zu mir und ich nickte.
"Wenn ich mein Leben ohne Halsband und da wo ich will verbringen kann, werde ich Euch in diesen Krieg gegen Demir unterstützen und Euren Sohn zurückholen."
Ileah stockte und ich senkte meinen Kopf.
"Das sind die Worte eines Drachens Damari...wir sind nicht sicher ob er uns belügt."
"Er hätte sich verwandeln können. Er hätte mich töten können. Er könnte jetzt alle töten. Aber er tut es nicht. Ich vertraue ihm." Damari sah mich entschlossen an und mein Blick wanderte wieder zu Ileah.
Sie weitete ihre Augen und wich zurück.
"Er hat kein Halsband um?! Damari er wird uns jede Sekunde töten!"
So ich bin heute in Köln...muss irgendwann ja auch nochmal an die Außenwelt
Hoffe das Kapitel hat euch gefallen
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