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Woche 6, Samstag, Nachmittag

ANGELINA

Die Sekunden, Minuten, Stunden fliegen vorbei. Tick-tack, tick-tack.

Der morgige Tag rückt näher wie ein drohendes Gewitter an einem warmen Sommertag, von dem man bereits weiß, dass man aber trotzdem nicht wahrhaben will.

Es ist wieder so wie am Anfang: Es haben sich Gruppen gebildet und ich bin nirgends so richtig dabei. Ja, ich verstehe mich mit fast allen gut, trotzdem ist es folgendermaßen: Charles macht etwas mit Laura, oft ist auch Robin dabei. Samantha und Harry - keine Worte, nur Kitsch pur, Sophie scheint keine Gesellschaft zu brauchen (und ganz ehrlich - sie mag ich wirklich nicht) und auch, wenn ihr Verhältnis nicht mehr so ungetrübt scheint, verbringen auch Lissa und Simon wieder mehr Zeit miteinander.

Ich setze ein Pokerface auf, das zeigen soll, dass es mir überhaupt nichts ausmacht. Ich möchte symbolisieren: Ich bin cool, auch wenn ich alleine bin, ich bin aber gern bei allem dabei.

Nur habe ich deshalb noch viel mehr Zeit zum Grübeln.

Vor allem über damals.

Thaddäus' Schulsachen auf dem Boden zerstreut, ein zerbrochener Stock, höhnisches Lachen, ängstliche Blicke, bodenlose Bewunderung.

All diese Bilder und Gefühle jagen in Lichtgeschwindigkeit wie in einem Horrorfilm durch meinen Kopf. Kein Wunder, schließlich war die ganze Sache ja eigentlich nichts anderes als ein Horrorfilm. Nur, dass es in echt passiert ist. Und dass es, zumindest für mich, keine Entschuldigung dafür gibt, was wir getan haben. Was ich getan habe.

Ich greife mit den Fingern nach meinem Haargummi und streife ihn ab, er ist befleckt und schmutzig, wie etwas, dass ich vom Boden aufgelesen habe.

In einem plötzlichen Entschluss greife ich zu der dort liegenden Schere und lege die Haare zwischen die beiden scharfen Klingen.

Meine welligen braunen, schulterlangen Haare habe ich geliebt, ich habe sie gepflegt und jetzt frage ich mich, wie leicht es wohl wäre, sie einfach abzuschneiden. Ob ich dann jemand anderer sein könnte? Meine Vergangenheit hinter mir lassen?

Und bevor ich noch länger überlegen kann, presse ich die Halterungen der Schere aneinander, ein leises Geräusch, wie ein kurzes Pling ertönt, dann sehe ich ein Haarbüschel auf den Boden segeln.

Ich war schon länger von Selbstzweifeln geplagt, jetzt fühlt es sich an wie ein Befreiungsschlag. Es fühlt sich richtig an.

Ich kann jetzt, nach diesem Wettbewerb, nach dieser Flucht, nach dieser ständigen Angst, nicht mehr die sein, die shoppen geht, ihre Eltern um neue Tops fragt, die ihre Haare täglich mit verschiedenen Lotionen einreibt und die, obwohl sie sich kaum schminkt, trotzdem fast immer gut aussieht. Das kann ich einfach nicht. Nicht nach alldem. Nach alldem werde ich ein neuer Mensch sein. Und die kurzen Haare sind der erste Schritt. So fühlt es sich zumindest an.

Mit jeder Strähne, die ich abschneide, komme ich mir besser vor. Es war die richtige Entscheidung, das weiß ich jetzt.

So lange habe ich über diese Möglichkeit, über die Möglichkeit Kurzhaarschnitt, nachgedacht, bin von Friseurladen zu Friseurladen gegangen, um mich beraten zu lassen, hatte allerdings dann nie wirklich den Mumm dazu.

Schnipp-schnapp, Haare ab.

Am Ende beschließe ich, es ganz sauber fertig zu machen, und mir die letzten verbliebenen Stoppel wegzurasieren. Bei der Gelegenheit kann ich mich auch mal wieder um meine Beine kümmern. Zum Glück ist ein Rasierapparat im Haus.

Und nur eine knappe halbe Stunde später blickt mir, als ich in den Spiegel sehe, ein völlig neues Mädchen entgegen.

Das bin ich. Und dieses neue Ich gefällt mir.

***

"Wooooow, schick!", ruft Samantha, als sie mich sieht und fächelt sich Luft zu. "Steht dir! Darf ich mal drüberfahren?"

"Klar", sage ich grinsend. Es ist ein unglaubliches Gefühl, mir an den Kopf zu fassen. Irgendwie aufwühlend und beruhigend zugleich.

"Es steht dir tatsächlich", sagt Sophie, während sie mich mustert. "Hätte ich nie gedacht."

"Ja, das finde ich auch", stimmt Simon ihr zu und lächelt mich an. Es ist ein stilles Lächeln, in dem so viele Emotionen verborgen liegen.

"Ja, und wie", sagt Lissa und Laura steht einfach nur da und blickt mich an.

"Jetzt sind wir Twins", grinst Charles, auch wenn seine inzwischen sogar etwas länger sind als meine. Vielleicht fünf Millimeter?

"Yeah!", sage ich, auch wenn die Vorstellung witzig ist. Ich bin groß, eher stämmig gebaut und habe volle Lippen. Charles ist so ziemlich genau das Gegenteil von mir: Er ist klein, schmächtig, und auch, wenn er viel trainiert und unglaubliche Muskeln haben muss, sieht man ihm das nicht an.

***

Schließlich spricht Lissa das aus, was wir, vermutlich, alle denken: "Habt ihr auch solchen Schiss vor morgen?"

"Ja!", sagt Laura ungewohnt heftig, aber man merkt ihr an, dass sie nicht wirklich sauer ist. Vielleicht ängstlich. Oder nervös. Möglicherweise beides.

"Das wird schon", sagt Sophie. "Wir haben das alles geplant! Wir gehen rechtzeitig los, dann sind wir gegen Mittag dort, klopfen Raab weich und hauen ab. Bis drei sind wir schon längst über alle Berge."

"Das glaube ich kaum", sagt Harry kopfschüttelnd. "Wir werden ewig brauchen, bis wir hier rauskommen. Davon abgesehen, dass wir nicht mal Empfang haben. Beziehungsweise, ja auch keine iPads mehr. Trotzdem wird das schon! Wie Sophie gesagt hat, wir haben wirklich alles geplant. Was soll schon schiefgehen?"

"Eine ganze Menge", murmelt Laura düster.

"Hey, du Pessimistin, wir werden das rocken!" Robin. "Im Grunde hat Sophie Recht - und wenn wir draußen sind, informieren wir die Polizei, die bringen uns in Sicherheit und holen Robert. So einfach ist das."

"Hm." Klingt ja nicht so wirklich überzeugt.

"Was machen wir heute noch?", wechsle ich abrupt das Thema. Nicht zuletzt, weil ich nicht will, dass sich die Keime der bösen Gedanken noch tiefer in meinem Kopf einnisten als sie es ohnehin schon tun.

"Wahrheit oder Pflicht, haha", sagt Robin. "Was sollen wir schon machen? Spielen, lesen, nachdenken, bald ins Bett gehen! Also das, was wir immer machen!"

"Wir könnten auch etwas gemeinsam kochen", schlägt Samantha vor. "Ich kann mir vorstellen, dass das schön wäre."

"Das kann ich auch", gebe ich zu, und auch die anderen stimmen mir, außer Sophie, nach größerem oder weniger großem Zweifeln zu.

"Na dann, viele Köche retten den Brei", grinst Simon. "An die Messer, fertig, los!"

Sorry, dass jetzt länger kein Update kam, aber jetzt standen noch die letzten Tests dieses Schuljahr an und außerdem war ich zu beschäftigt, die EM zu schauen :) Wer ist euer Europameister-Favorit (meiner ist Belgien und Frankreich) und wie hat euch das Kapitel gefallen?

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