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Woche 6, Mittwoch, Vormittag

ANGELINA

Planung ist das A und O einer guten Aktion, so zumindest Harry. Ohne Planung funktioniert gar nichts. Also planen wir.

Wir beobachten die Hütte, in der Raab untergebracht ist, Tag und Nacht, bemerken schließlich einen Rhythmus, in dem nach ihm geschaut wird. Wir suchen auf den iPads so lange nach Informationen über Steve Raab und seinen Wettbewerb, beziehungsweise, nicht seinem Wettbewerb, bis die Akkus den Geist aufgeben. Wir durchkramen unsere Gedächtnisse fieberhaft nach etwas, was uns nützlich sein könnte, diskutieren spät in den Abend hinein, und, und, und.

Nur eines macht mir noch Sorgen: Robert und Sophie. Ich bin immer noch dafür, sie zu befreien, auch wenn ich das Thema seither nicht mehr angeschnitten habe, weil ich weiß, wie sehr sie dagegen sind.

Es ist auch logisch, der falsche Raab würde sie nie im Leben mehr unbeaufsichtigt lassen, aber... wir waren wochenlang zusammen, teilweise auch in Teams. Die beiden waren zwar neben Robin immer die, die ich von unserer Gruppe am wenigsten leiden konnte, aber sie sind... Menschen, Jugendliche, genau wie wir. Sie haben es nicht verdient, dort eingesperrt zu sein. Weiß der Himmel, was der Veranstalter mit ihnen anstellt.

Außerdem ist das, was wir hier betreiben, ein Wettlauf gegen die Zeit, den wir kaum gewinnen können. Das Managementteam wird nach uns suchen und uns früher oder später finden. Es ist ein Wunder, dass wir uns bis jetzt versteckt halten konnten. Und wir müssen ja schließlich Raab ausquetschen und so schnell wie möglich auf und davon. Wir sind schon viel zu lange hier. Unvorstellbar, dass es vor eineinhalb Monaten noch mein größter Traum war, nach Arizona zu gehen. Jetzt will ich nichts als hier weg. Um jeden Preis.

"Angelina, die Checkliste?", brüllt Robin quer durch die Hütte. "Wo hast du die Checkliste?" "Auf dem Küchentisch, du Checker!", rufe ich zurück und Robin kommt ins Zimmer gehumpelt. "Ach ja. Laura, was gibt's heute?" "Pilz-Risotto. Du kannst mir gerne beim Pilze putzen helfen."

Unfassbar, aber Robin stellt sich tatsächlich neben die kleine, aschblonde Laura und beginnt, die Pilze zu säubern. "Und du bist dir sicher, dass die ungiftig sind?" "Ziemlich."

"Sind Lissa und Charles schon zurück?", fragt Samantha. "Die waren doch für die Vormittagsschicht zuständig, oder?" "Nein, noch nicht. Müssten aber jederzeit kommen." Harry.

"Der zweite Akku ist alle!", meint Simon verzweifelt und lässt seinen Kopf auf den Tisch plumpsen. "Harry, ich hoffe, wir hatten alle Infos?" "Scheiße, wir wollten doch noch zehn Prozent oder so übrig lassen, für den Notfall!" "Hab ich halt vergessen. Wird schon nicht so schlimm sein."

Wir sind enger als zuvor, gleichzeitig aber gereizter denn je. Jeder hat Angst vor einem Fehler, ob von sich oder den anderen, gleichzeitig versuchen wir, unsere Nervosität nicht an den anderen auszulassen.

Was besonders mir häufig schwerfällt, vor allem in Hinsicht auf Robin.

Aber ich bemühe mich. Zumindest meistens.

"Wir sind wieder da!" Das Geräusch der klappernden Tür, Charles kommt herein, dicht gefolgt von Lissa. "Wie weit seid ihr? Wir haben keine News, können nur das bestätigen, was wir schon wissen, nämlich den Kontrollgang um zehn Uhr morgens. Alles wie immer. Wenn der Gang um fünfzehn und der um acht Uhr bleiben, können wir uns sicher sein, wann sie kontrollieren kommen."

"Das sind aber gute Neuigkeiten", meint Samantha. "Gute Arbeit. Harry, wann machen wir es denn?"

"Ich...", druckst der herum. "ich dachte, wenn wir es schon Ende der Woche machen könnten, wäre das natürlich toll."

Lissa reist die Augen auf. "Never ever!"

"Wieso nicht?", verteidigt Harry sich und seine Idee. "Seien wir ehrlich: Mehr als wir jetzt schon wissen, finden wir sicher nicht mehr heraus, schon gar nicht ohne iPads"

Seitenblick zu Simon.

"Und je früher wir handeln, umso besser! Sie könnten uns jederzeit finden."

Betretenes Schweigen.

Jetzt hat es endlich jemand ausgesprochen, das, was wir alle denken und vor dem wir alle Angst haben. Entdeckt zu werden. Von Raabs, oder besser, von Leons Leuten.

"Stimmen wir ab", beschließt Samantha. "Also, wer ist dafür, dass wir die Aktion so bald wie möglich durchziehen?"

Harry hebt als erstes die Hand, dicht gefolgt von Samantha, mir, Charles und Robin. Danach geht Simons Hand zögernd hoch, langsam auch Lissas.

Laura sieht sich im Raum um und sie wirkt plötzlich wieder genauso verängstigt wie am Anfang des Wettbewerbs, nicht so selbstbewusst, wie sie in letzter Zeit immer war.

"Ich bin sowieso überstimmt, oder?", fragt sie und lässt ihren Blick scheu durch den Raum gleiten. "Versprecht ihr mir aber, dass wir alles ganz genau planen, bevor wir... bevor wir Ernst machen?"

"Klar", sagt Harry. "Nichts Überstürztes. Okay?"

"Okay", murmelt Laura und stellt das Pilz-Risotto auf den Tisch. "Essen wir, solange wir noch können."

"Sieh mal, wer da versucht, witzig zu sein", sagt Robin mit einem schiefen Grinser. "Typischer Fall von Galgenhumor. Wird schon nichts passieren, Smith. Wir haben's nämlich drauf!"

"Haha.", gibt Laura ironisch zurück. "Wenn wir nachher alle tot sind, ist das deine Schuld!"

"Ich nehme das Risiko auf mich", lacht Robin und boxt Laura leicht in den Arm. "Das wird schon, okay?"

***

Den Rest des Nachmittags bin ich mal wieder so richtig faul. In der Hütte gibt es eine Menge Bücher, größtenteils dicke, alte Schmöker über Sagen, die sich hier in der Gegend zugetragen haben sollen. Es ist schön, sich in diese Fiktionswelt zu flüchten, in der die Gefahren, Teufel, Dämonen, Geister, nicht real sind. Anders als hier. Alles was hier lauert, ist real, sogar ziemlich real.

Die alte Hexe am Sommernachtssee.
Der Drache und der kleine Junge.
Das glänzende Gold am Ende des Regenbogens.

Irgendwann legt auch Charles sich zu mir aufs Bett.

Wir reden nicht, wir fragen nicht, wir berühren uns nicht.

Es ist wie eine stille Übereinkunft, eine Vereinbarung, die wir nie getroffen haben, aber mit der wir beide zufrieden sind.

Wir lächeln uns nur still an, blättern dann und wann eine Seite um, rutschen von einer Sage in die nächste und haben den gemütlichsten Nachmittag seit langem.

Doch dann werden wir plötzlich unsanft aus unserem Wunschtraum gerissen.

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