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Woche 6, Donnerstag

HARRY

Es ist irgendwie schön, Sophie wiederzuhaben. Natürlich, sie ist eingebildet, sie benimmt sich so richtig á la "typisch Zicke" und ich traue ihr immer noch nicht ganz, aber... es fühlt sich so an, als wären wir eine Art riesengroße Familie, die sich über jedes Mitglied freut.

Vielleicht bin ich aber auch nur sentimental, weil ich so gerne möchte, dass wir alle zusammenhalten, so wie in den Abenteuerbüchern, die ich als Kind immer verschlungen habe.

Aber ob Idealisierung ihres Erscheinens oder nicht, ich werde ihr trotzdem nicht ganz widerspruchlos trauen. Schließlich bin ich mir immer noch ziemlich sicher, dass sie hinter Roberts Rücken noch eine zweite Beziehung führt, beziehungsweise führte.

Am Sonntag steigt die ganze Aktion.

Ich bin irgendwie, jetzt, wo wir einen fixen Plan haben, überhaupt nicht mehr nervös. Es ist ja auch keine große Sache. Eigentlich.

Wir schleichen uns zu einer Hütte, wo wir schon einmal waren, reden mit der Person, die darin eingesperrt ist und hoffen, dass sie uns die Wahrheit sagt. Nur, dass wir vorhaben, diese Person dann mitzunehmen.

Ich habe recherchiert, und bis zum Ende des Nationalparks dürfte es zwar ein mehrtägiger, aber schaffbarer Marsch sein. Wenn wir am Sonntagnachmittag sofort losgehen, nachdem wir Raab befreit haben - oder eben nicht befreit haben, falls er nicht redet - dürften wir Mitte der Woche da sein, falls wir auch vorhaben, zu schlafen. Sonst vielleicht sogar schon früher.

Alles müsste klappen... außer, dass die Typen, die hinter uns her sind, vermutlich gemeingefährlich sind. Und dass wir gerade vorhaben, uns ohne Rückendeckung in den Wald zu begeben.

Aber ich habe ja im Notfall noch Magdalena und ihr Team als Rückendeckung. Sie hat gesagt, wenn sie Leute freihaben, dann schicken sie die nach uns. Das war vor mehr als einer Woche. Sprich, vielleicht kann ich sie sofort anfunken, sobald wir aus dem Nationalpark raus sind - oder vielleicht sogar schon früher! - und dann werden wir abgeholt. Eventuell kommen sie auch von selbst. Was ich allerdings weniger glaube, denn als ich weggegangen bin, stapelten sich die zu untersuchenden Fälle so hoch bis unter die Decke. Und Magdalena wird vermutlich alles der Wichtigkeit nach durchgehen.

Und jetzt haben wir noch knappe 3 Tage und ich habe keine Ahnung, wie ich mich in denen ablenken soll.

Ich könnte sie nutzen, um herauszufinden, was das zwischen mir und Samantha ist. Das ist nämlich komisch.

Manchmal, ganz plötzlich, kommt sie zu mir, um zu reden und spricht sich alles von der Seele, manchmal ist sie so zugeknöpft, dass ich kaum glaube, dass sie ein- und derselbe Mensch ist. Ja, wir haben uns seit dem Zwischenfall letzten Dienstag wieder geküsst, und es war genauso atemberaubend wie beim ersten Mal, aber sonst ist bis auf kleine Streichler nichts drin.

Nicht, dass es mich stören würde, ich hatte noch nie so eine richtige, ernsthafte Beziehung, also auch mit Körperkontakt und so, und es fehlt mir auch nicht. Zumindest noch nicht. Auch, wenn mir, sobald ich Samanthas unglaublich reine Haut oder ihre Lippen nur ansehe, das Wasser im Mund zusammenläuft.

Ich sag das jetzt mal, auch, wenn es mich vielleicht wie einen hormongesteuerten Stalker dastehen lässt.

Der ich übrigens nicht bin.

***

Die anderen sitzen in der Küche und reden mit Sophie. Sie reden und reden und lachen und scheinen ganz vergessen zu haben, dass wir eigentlich in ständiger Wachsamkeit leben sollten.

Nur Robin sitzt vor dem Haus und starrt Löcher in die Luft, und ich und Samantha hocken im Schlafzimmer und sagen gar nichts.

Plötzlich nimmt sie meine Hand in ihre und sofort rieselt mir ein leichter Schauer den Rücken hinunter, der mich ganz wahnsinnig werden lässt.

Sie lehnt ihren Kopf an meine Schulter und eine strähne brünetten Haares kitzelt mich am Hals. Ich verstehe generell nicht, wie ihre Haare noch so schön sein können.

Ich meine, wir leben quasi im Wald! Trotzdem sind sie so zart und glänzend und gut riechend wie frischgewaschen. Was weiß ich. Vielleicht reibt sie sich sie ja bei jedem Mal duschen mit Lavendelblüten ein. Was verstehe ich schon von Mädchen.

"Harry?", fragt Samantha leise und drückt meine Hand noch fester.

"Ja?" Ich drücke zurück.

"Wolltest du mich nicht etwas fragen?"

Es ist wie eine Aufforderung. Sie könnte alles mögliche gemeint haben, und, zugegebenerweise, alles klingt verlockend. Willst du mit mir zusammen sein? Willst du mich küssen? Willst du mit mir schlafen? Oder in meinen allerkühnsten Träumen sogar: Willst du mich heiraten?

Aber ich habe keine Ahnung, was ich sagen soll.

Natürlich, ich will sie eine ganze Menge fragen, alles oben genannte und noch viel mehr. Aber jetzt schießen die Gedanken in meinem Kopf wild durcheinander.

Die Frage sollte sexy klingen, aber nicht anzüglich, freundlich, aber nicht übertrieben, verliebt, aber nicht besessen, höflich, aber nicht distanziert.

Es gäbe so viele Dinge, die ich sie gerne fragen würde.

"Hm?", macht sie.

"Ich..."

"Ach, schon gut.", meint sie. "Das war blöd von mir. Lassen wir es einfach."

Plötzlich ist es mir unglaublich wichtig, dass sie weiß, dass ich wirklich an ihr interessiert bin. Also werde ich eine Frage stellen. Eine einzige Frage. Das kann doch nicht so schwer sein. Außerdem: sie mag dich doch sowieso, so viel kannst du mit einer einzigen Frage noch gar nicht anrichten.

"Also... ähm... ich möchte dich schon etwas fragen."

"Ja?" Ihre Stimme hat einen Hauch von Hoffnung, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob es wirklich so ist, oder ob ich da nur etwas Falsches hinein interpretiere.

"Also... die Sache ist die..."

Ich zermartere mir den Kopf. Und schließlich, als ich meine, die Stille durchbrechen zu müssen, frage ich:

"Was machst du eigentlich, dass deine Haare so schön sind?"

Kurz ist es mir, als würde ich in ihren Augen ein enttäuschtes Flackern aufleuchten sehen, doch entweder sie bringt es schnell unter Kontrolle oder ich habe mich getäuscht.

Dann lacht sie.

Sie lacht mich nicht aus, trotzdem sticht es mir irgendwie ins Herz. Whyever.

"Ich verwende Shampoo."

"Aha?" Und in Gedanken: Es gibt hier Shampoo? Und welche Sorte? Ich weiß gar nicht, warum ich das gerne wissen würde. Ich habe mich nie für solche Sachen interessiert. Meine eigenen, schulterlangen, braunen Haare habe ich kaum gepflegt.

Und so, als hätte sie meine Gedanken gelesen, meint Samantha: "Ja, Harry, es gibt hier ein Shampoo. Wildrose oder so. Das ist eigentlich gar nicht mein Stil, aber das wüsstest du, wenn..."

"Wenn was?"

"Ach, auch egal."

"Bitte?"

"Nö." Sie drückt mir noch einen zarten, luftig-leichten Kuss auf die Wange, wie, um ihre Worte abzuschwächen und das funktioniert auch, trotzdem tun sie weh.

Und plötzlich glaube ich zu wissen, warum sie das getan hat.

Sie hat mir gegenüber schon so viel von sich preisgegeben, ich allerdings nie etwas von meinem Leben. Ist ja auch verständlich. Man kann nicht einfach mit jedem über Geheimdienstorganisationen reden. Dass ich gefeuert würde, wäre wohl die am wenigsten schlimme Konsequenz.

Aber ich würde ihr so gern so viel erzählen. Ich würde ihr gerne alles bis auf die Sache mit Magdalena und co offenbaren.

Das Problem ist nur: Eigentlich habe ich kein Privatleben, zumindest kein Aufregendes.

Das ist, genauer betrachtet, ziemlich traurig. Und noch trauriger ist es, dass Samantha sich deshalb vermutlich kränkt.

Aber eigentlichi ist das egal.

Sie ist 14. Ich bin 16. Da sind eine Million Jahre dazwischen. Mindestens.

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