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Woche 3, Samstag

ANGELINA

"Herzlich willkommen zur heutigen Aufgabe", erklärt Steve Raab und mustert uns. Inzwischen sitzen wir beim Frühstück immer an einem Tisch - ich, Samantha, Lissa, Simon, Robert, Sophie und Harry. Ich finde unser kleines Grüppchen eigentlich ziemlich in Ordnung. Samantha ist ohnehin okay, Lissa und Simon ebenso. Robert und Sophie sind auch nicht schlimm, wenn auch teilweise ein wenig oberflächlich (okay, und eklig, wenn man bedenkt, was die wohl in ihrer freien Zeit anstellen) und Harry ist irgendwie... unscheinbar. Er wirkt nicht unbedingt durchtrainiert, sieht aber auch nicht wie jemand aus, der seine Zeit größtenteils auf der Couch verbringt. Ich finde ihn sogar ziemlich nett, wenn ich mir auch keine Hoffnungen mache, dass es mehr als das sein könnte. Außerdem wirkt er immer so erhaben - nicht im negativen Sinn, manchmal denke ich mir einfach, er weiß etwas, das wir anderen nicht wissen. Wobei ich glaube, dass ich die bin, die mehr weiß. Schließlich habe ich das Gespräch letztens belauscht und immer noch mit keinem darüber gesprochen. Ich weiß auch nicht warum. Nur Herr Raab macht mir richtig Angst. Seit ich das Gespräch belauscht habe und gehört, dass er in Wirklichkeit auch gar nicht ,Steve' sondern ,Leon' heißt, und außerdem anscheinend einen Plan verfolgt, bekomme ich regelmäßig Alpträume. Ungelogen.

Dass er anscheinend von dem Vorfall mit Thaddäus weiß, macht es nicht besser. Im Gegenteil. Es ist schon so lange her, dennoch bekomme ich immer noch Gänsehaut, wenn ich daran denke. Ich war nicht die Anführerin, das waren irgendwelche großen Jungs, aber ich war Mitläuferin. Gerade mal zehn. Thaddäus war sechzehn, genauso alt, wie seine größten Peiniger und ich habe mitgemacht. Unfassbar. Einfach, weil ich sie bewundert habe. Mein Gott, was war ich ein Arschloch. Ich weiß, dass mich nicht die größte Schuld trifft, aber das macht es nicht besser. Ich habe mit niemandem darüber gesprochen. Aber ich war dabei. An jenem Abend an dem wir die Grenze überschritten und ihn in den Abgrund getrieben haben. Er war so verzweifelt. Und ich habe nicht aufgehört, habe mein schlechtes Gewissen niedergeschrien. Ich glaube, mir war damals das Ausmaß des Schadens nicht bewusst. Ich war schließlich erst zehn. Dennoch habe ich realisiert, was geschehen ist. Zwei Tage später war Thaddäus tot. Tot. TOT. Selbstmord. Scheiße, und ich war dabei. Habe ihn mit den anderen beschimpft, wenn auch nicht so schlimm. Habe immer getan, was die ,Großen' mir angeschafft hatten, um nicht in Ungnade zu fallen. Sie waren meine großen Vorbilder. Warum? Die Frage spukt mir schon lange durch den Kopf herum. Keine Ahnung. Er war klein, schmächtig, er hieß ,Thaddäus' und hatte immer die besten Noten. Das war der Grund, warum sie ihn gehasst, ihn gemobbt hatten. Aber warum ich? Warum, verdammt nochmal, bin ich nicht einfach ausgestiegen, wenn ich schon nicht den Mut hatte, ,Stop' zu sagen? Ich war um keinen Deut besser als die anderen. Thaddäus bringt mir diese Einsicht trotzdem nicht zurück.

"...werdet etwas für uns zaubern!", reißt Raab mich aus meinen Gedanken. "Ihr werdet genügend Zutaten vorfinden. Es müssen nicht mehrere Gänge sein, aber das würde euch Zusatzpunkte einbringen. Verstanden? Na, dann mal los!"

Ich kann eigentlich nicht schlecht kochen. Doch heute bin ich viel zu sehr in meinen Gedanken versunken. Wie in Trance lasse ich mich von O1 in eine kleine Küche führen. Argwöhnisch beäuge ich die Lebensmittel, die ich zur Verfügung habe. Milch, Zitrone, Fleisch, Fisch, Zitronen, Knoblauch, Avocado, alle möglichen Getreidesorten, verschiedenes Obst und Gemüse, Butter, Sauerrahm, Joghurt, Tomatenmark, Essig, Öl, verschiedenste Mehlsorten. Dazu alle nur vorstellbaren Küchenutensilien. Und eine beständig tickende Uhr. Fünf Stunden. Das ist viel Zeit. Aber die werden die meisten wohl brauchen, besonders bei Robert, Sophie und Harry glaube ich kaum, dass sie schon einmal einen Kochlöffel in der Hand gehalten haben.

Ich beschließe, eine Hauptspeise und eine Nachspeise zu kochen, dafür müsste die Zeit locker reichen. Ich beginne mit den Muffins, kleine, feine Schokoküchlein, nach Geheimrezept meiner Oma. Zum Glück ist auch genügend Schokolade vorhanden. Ich kann sie eigentlich ganz gut, sie sind relativ essbar, trotzdem werden sie nie so schokoladig und flaumig und lecker wie bei Oma. Aber das ist jetzt ja wohl ziemlich egal. Warum sie nicht so schokoladig werden, weiß ich selbst nicht. Ich nehme sicher die doppelte Menge Kochschoko wie sie. Pff.

Bei der Hauptspeise bin ich dann schon ein wenig ratloser. Kochen war nie so wirklich mein Ding. Außerdem spuken mir eine Menge Gedanken im Kopf herum. Das Gespräch zwischen Raab und Karin, Thaddäus' Suizid, die donnerstägliche Aufgabe, Samantha und Harry spuken mir im Kopf herum, in einem immer wiederkehrenden Kreislauf. Wie ein Spirale. Wie ein Strudel. Du möchtest weg, du möchtest dich befreien, doch es geht nicht, du wirst immer weiter hineingesogen, bis du schließlich in das schwarze Loch fällst. Nach Thaddäus' Tod hatte ich Depressionen, die immer schlimmer wurden, bis ich schließlich zu einer Therapeutin geschickt wurde. Doch selbst die konnte mir nie entlocken, was an jenem verhängnisvollen Abend geschehen war. Aber sie hatte mir Tricks gegen diese gemeine, heimtückische, immer wiederkehrende Spirale mit auf den Weg gegeben. Tricks, die ich jetzt nicht anwenden kann, weil ich nicht die nötige Ruhe dazu habe. Verdammt.

Schließlich entscheide ich mich einfach für Backhendlsalat. Das ist einfach. Putenbruststreifen sind im Kühlschrank, es ist auch alles zum Panieren da und einen Salat werde ich ja wohl zusammenbringen. Mit der Zeit komme ich gut zusammen, als die fünf Stunden vorbei sind, ist alles schön fertig angerichtet. Eine Jury, bestehend aus Herr Raab, Karin und dem Küchenchef probieren unsere ,Köstlichkeiten' Das Ranking wird kurz darauf verkündet und ist nicht weiter überraschend.

Tagesranking:
1. Samantha Harris - 7 Punkte
2. Harry Walker - 6 Punkte
3. Angelina Wood - 5 Punkte
4. Simon Everhood - 4 Punkte
5. Lissa Parks - 3 Punkte
6. Sophie Taylor - 2 Punkte
7. Robert Lewis - 1 Punkt

Gesamtranking:
1. Harry Walker - 53 Punkte
2. Simon Everhood - 41 Punkte
2. Samantha Harris - 41 Punkte
3. Lissa Parks - 39 Punkte
4. Angelina Wood - 38 Punkte
5. Sophie Taylor - 35 Punkte
6. Robert Lewis - 31 Punkte

Ich sehe zu Robert hinüber. Er ist käsebleich im Gesicht, jetzt erst wird mir bewusst, dass heute schon der "letzte" Tag der Woche ist. Er tut mir leid, morgen muss er heim. Beziehungsweise, vermutlich gar nicht heim, wenn es stimmt, was ich da belauscht habe. Diese Tatsache lässt meine gute Laune, weil der Küchenchef meine Küchlein gelobt hat, sofort schwinden. Ich will nicht wissen, was mit ihm geschehen wird. Und ich will auch nicht wissen, was Harry ihm sagt, als er ihn nachmittags in sein Zimmer holt. Ich will einfach, dass dieser verdammte Wettbewerb aufhört. Denn mittlerweile ist es für mich kein Spiel mehr. Es ist bitterer Ernst geworden.

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