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Woche 2, Mittwoch, Teil 2

HARRY

Es ist Mittag und es ist schwül. Ich sitze in der drückenden Enge meiner Dreizimmer-WG, die ich mir zu meinem Leidwesen mit einem jungen Mann, halt, Statisten, teile und blicke auf mein Hab und Gut. Zwei Garnituren Klamotten, eine davon trage ich bereits, fünfzig Euro, ein Buch ,wie man vom Rauchen loskommt' und das bereits möbilierte Zimmer, das der frühere Besitzer anscheinend genauso gelassen hat, wie er es eingerichtet hatte.

Helmut Kross steht auf dem Schild, das auf dem Tischchen meines WG-Zimmers steht. Es gibt keine Klimaanlage in unserer WG, Peter, mit dem ich sie mir teile, hat mir kurz und knapp erklärt, dass die vor einer Woche ausgefallen ist, was so viel bedeutet, wie, dass sich Raab und sein Team nicht die Mühe gemacht haben, eine einzubauen, oder? Ich kaue auf meinem Bleistift herum, der ebenfalls im Zimmer liegt.

Ich musste meine ganzen Aufzeichnungen zurücklassen, das ist nicht gut, das ist gar nicht gut. Aber ich kann hier nicht schreiben - die Kameras würden alles sofort aufzeichnen und zack! wäre ich weg. Denn ich weiß, dass ich es nicht lange aushalten würde, wenn die anderen mein Geheimnis kennen würden. Dafür kenne ich umso mehr von ihnen.

Peter klopft an meine Zimmertür.

"Ich bin dran mit kochen heute Abend", meint er, "Isst du mit?"

"Nein, danke", gebe ich nach kurzem Überlegen zurück, schließlich will ich mir ja einen Überblick verschaffen und ein paar von den anderen treffen.

Ich verlasse das Zimmer, stecke mir den Fünfzig-Euro-Schein in die Tasche meiner Jogginghose, streiche mir mein schulterlanges Haar aus dem Gesicht und verlasse die Wohnung.

Draußen herrscht drückende Hitze, die Sonne strahlt so unbarmherzig vom Himmel, als wäre es nicht Mai sondern August.

Vor meiner Wohnung sitzt ein Bettler, er streckt die Hand aus, doch ich gehe zügig an ihm vorbei. Brauche kein schlechtes Gewissen kriegen, der ist ja nicht wirklich arm. Kriegt wahrscheinlich eine fette Gage dafür, dass er hier den Drecksjob macht.

An einer Ecke kaufe ich mir einen Stadtplan, der nicht gerade billig ist. Plötzlich merke ich, wie ein Schatten über mich fällt. Ich drehe mich um und sehe Lissa. Sie ist um einiges größer als ich, was ziemlich unangenehm ist, wenn man bedenkt, dass wir gleich alt sind.

Sie trägt Jeans-Hotpants und ein Lächeln huscht über ihr Gesicht, vermutlich, weil sie jemand Bekannten getroffen hat.

"Hey", sagt sie und fügt dann noch hinzu. "Ich... äh... ich bin Tamara. Tamara Black."

"Ich bin Helmut Kross", meine ich und, mich erinnernd an das Schild vor meiner Wohnung. "Ich wohne im Rosenweg 21."

"Ich auch im Rosenweg. Nummer 37.", sagt sie, unterbricht sich selbst und fährt dann in deutlich schönerer Schriftsprache fort: "Ich habe vorhin Leonard Norbario getroffen."

Als sie merkt, dass mir der Name überhaupt nichts sagt, fährt sie fort: "Er ist eher klein, sehr sportlich, hat braune Haare..."

Charles! schießt es mir durch den Kopf, aber ich lasse mir nichts anmerken, schließlich will ich im Ranking aufsteigen und muss gute Schauspielleistung zeigen. "Vielleicht kannst du mich ihm einmal vorstellen...?"

"Gerne", meint Lissa, nein, halt, Tamara, dann, "Er wohnt gleich hier um die Ecke. Aber er meinte, er wollte laufen gehen."

"Bei dem Wetter?", frage ich und ziehe die Augenbraue nach oben. "Ach, egal, ich sollte auch mal ein bisschen einkaufen gehen. Wir sehen uns", meine ich und beende damit den Smalltalk.

Ich finde ein Einkaufszentrum mit enormen Mengen an Waren und ich frage mich, was die Veranstalter damit machen werden, wenn wir nach ein paar Tagen wieder in die reale Welt zurückkehren.

In irgendeinem Billigladen kaufe ich mir ein paar Kartons Fertigpizzen, für die ich nicht annähernd so viel blechen muss wie für den Stadtplan. Dennoch ist mein Budget geradezu aufgebraucht und ich beschließe, mir einen Job zu suchen. Irgendwas im IT-Bereich vielleicht, da kenne ich mich wirklich aus.

Es gibt, laut meiner Karte, ein Arbeitsamt, und deshalb mache ich mich auf den Weg dorthin. Ich widerstehe der Versuchung, mir einfach einen der E-Skooter zu leihen und nach einer knappen Stunde Fußmarsch in der flirrenden Hitze bin ich angekommen.

Ich komme sofort dran, klar, keiner braucht hier wirklich einen Job, und setze mich der Frau im mittleren Alter und grauen Kostüm gegenüber.

"Also", sagt sie und lächelt mich süßlich an. "Was wollen Sie hier?"

Ich hatte bisher noch nie ein Bewerbungsgespräch, da ich nach dem Gymnasium auf eine Höhere Schule mit Informatikschwerpunkt weitergegangen bin. Deshalb bin ich unsicher. "Ich hätte gerne... einen Job", sage ich schließlich.

"Aha!", sagt die Frau, als wäre ihr das neu. "Hast du irgendwelche Vorstellungen?"

"Etwas... etwas im IT-Bereich wäre schön."

"Hmm, da haben wir momentan keine Stelle frei", sagt sie. "Nur auf der Baustelle könntest du arbeiten, da kriegst du fünfzig am Tag und mit deinem Körperbau wäre das natürlich etwas Leichtes."

Ich blicke an mir hinab. Das kann doch unmöglich ihr Ernst sein! Mein Körperbau, was labert sie da? Ich war nie so der Typ für körperliche Arbeit, und demnach habe ich auch... nun ja, schwach ausgebildete Muskeln.

"Bei der Hitze?", frage ich und hebe eine Augenbraue, eine Sache, die die wenigsten können.

"Da wir ja keine ,richtige' Stadt sind", sagt sie und zeigt wieder ihr klebriges Zucker-Lächeln. "Wäre es natürlich nicht lange. Bloß sieben Stunden am Tag. Vier am Vormittag, Mittagspause, drei am Nachmittag."

Ich schnappe nach Luft. Bitte? Sieben Stunden täglich auf der Baustelle arbeiten, in dieser schwirrenden Hitze?

Die Frau scheint mein Missfallen zu bemerken, denn sie zeigt mir noch einmal ein strahlendes Lächeln. "Was anderes haben wir nun mal nicht. Und es ist gut bezahlt."

Ich nicke gottergeben.

"Morgen kannst du anfangen", sagt sie. "Tottenham Road. Acht Uhr. Ich bin übrigens. Liliana Hammet."

Na, da kann ich mich ja schon auf morgen freuen, denke ich bitter. Hurra, Baustellenarbeiter war schon immer mein Traumberuf!

"Auf Wiedersehen", sage ich zu Frau Hammet.

"Hoffentlich nicht", sagt sie. "Oder willst du denn deinen Job möglichst bald wieder verlieren?

Ich verlasse den Raum und knalle die Tür hinter mir zu.

Auch wenn ich weiß, dass Steve Raab hinter der Kamera vermutlich gerade über mich und meine Schauspielleistungen den Kopf schüttelt. Aber das ist mir gerade egal. Scheißegal.

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