Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Woche 2, Dienstag, Teil 2

SIMON

Ich bin unglaublich nervös, verwirrt und eigentlich möchte ich nichts lieber, als mich in meinem Bett zu verkriechen und dort den Rest meines Lebens oder zumindest diesen Tag dort zu verbringen. Aber nein, ich muss ja ein Liebesgedicht an Lissa schreiben.

Ich mag sie wirklich gerne und eigentlich sollte ich froh sein, dass sie ausgelost wurde, aber, verdammt, ich bin schwul und will ihr wirklich keine falschen Hoffnungen machen. Normalerweise kann ich recht gut dichten und noch immer hoffe ich, etwas zu finden, das perfekt in diese Grauzone zwischen "Liebesgedicht" und "Ich-mag-dich-gern-Kumpel" fällt.

Lissa schreibe ich groß als Überschrift auf den Collegeblock, der vor mir auf den Knien liegt, mein Kopf ist wie leergefegt. Dabei haben wir genau bis halb eins Zeit. Viel zu kurz für so eine große Aufgabe.

Jeder hat so seine Schwächen.
Ich glaube, du bist meine.

Nein, viel zu kitschig. Ich will ja nicht wirklich ein Liebesgedicht schreiben, ich weiß nicht mal, wie sich die Liebe zu einem Mädchen anfühlt. Es gab bisher nur Larron und an den will ich nicht mal denken. Manchmal siegt eben Feigheit.

Aber das Gedicht soll ja auch kitschig sein. Ich kann Lissa alles erklären, schießt es mir durch den Kopf, ich kann ihr später alles erklären. Aber jetzt schreibe ich ein Liebesgedicht und sichere mir meinen Platz im Ranking.

Jeder hat so seine Vorlieben.
Ich glaube, du bist meine.

schreibe ich darunter und ehe ich mich versehe, ist die Zeit schon herbei.

Wir werden von O1 in den Speiseraum geführt, wo bereits Herr Raab auf der Bühne steht. Er lächelt und hält ein Mikro in der Hand.

"So, Leute", sagt er, "Ihr werdet jetzt eure Gedichte der Reihe nach vortragen, dann entscheide ich mich zusammen mit Karin und O2, wer wo auf dem Ranking landet. Okay?"

Vorlesen? Das wird ja immer schlimmer. In mir zieht sich alles zusammen und ich fühle mich genauso überfahren wie damals, als Larron entschieden hat, dass die Anerkennung seiner Freunde mehr für ein war wie seine Liebe zu mir. Verdammt, ich darf jetzt nicht anfangen zu heulen, auf gar keinen Fall!

"Lissa Parks", erklärt Herr Raab, "trag doch Harry mal dein Gedicht vor."

Lissa geht nach vorne, ihr rotes Haar wippt, doch ihre Wangen sind leicht gerötet und sie zupft verlegen an ihrem Shirt herum.

"Du bist wie eine Rose", beginnt sie, "Einfach wunderschön! Doch einen Unterschied gibt es: Rosen gibt es viele auf der Welt. Doch du bist einmalig, Harry."

Als sie geendet hat, läuft ihr Gesicht dunkelrot an, Harry vergräbt sein Gesicht in seinen Händen und Lissa geht schnell wieder zurück zu mir. "Oh mein Gott, war das peinlich!", flüstert sie leicht panisch. "Sag mir, dass ich nicht mies war." "Du warst nicht mies.", sage ich, "Glück für Harry, dass er für dich wie eine Rose ist." Mein Ton ist spielerisch und Lissa muss kichern. "Ja, klar", meint sie, "Hören wir lieber jetzt Angelina bei ihren Liebesbekundungen zu."

Nach und nach werden alle Liebesgedichte vorgetragen. Und sie haben alle eins gemeinsam: Sie sind echt schlecht. Anscheinend hat keiner von den anderen jemals zuvor ein Gedicht geschrieben.

"Simon Everhood", meint Herr Raab, "Trag doch Lissa dein Gedicht vor."

Mir wird übel, unglaublich übel. Am liebsten würde ich es laut herausschreien: Ich bin schwul! Schwuuuul!

Doch stattdessen stelle ich mich vor die anderen und lese Lissa meine falschen Liebesbekundungen vor.

"Das Ranking erfährt ihr später.", verkündet Karin dann, "Danke, ihr habt das toll gemacht! Am Nachmittag habt ihr heute Freizeit!"

Juhu! Ich will nichts lieber, als mich sofort in meinem Zimmer zu verkriechen und mich vor dem Rest der Welt zu verstecken oder zumindest nach Michels Grab zu suchen, als mir jemand auf die Schulter tippt. Es ist Lissa.

"Hi, Simon.", sagt sie und lächelt, "Willst du mit auf mein Zimmer kommen? Zusammen abhängen?"

Alles in mir schreit "Nein!" doch da ich Lissa wirklich gerne mag, als Kumpel wohlgemerkt, nicke ich stattdessen. "Klar, gern. Ich bring noch Kekse mit."

"Cool", sagt Lissa.

Doch als ich dann in ihrem Zimmer angekommen bin, merke ich, dass sie eindeutig nicht nur abhängen, sondern reden will. Genau das, was ich jetzt nicht gebrauchen kann.

"Ähm, Simon", sagt sie nervös, "Dein Gedicht heute, das war wunderschön."

Na toll. "Danke", sage ich, "Ich dichte schon länger und finde es nach wie vor total entspannend."

"Ah.", meint sie, "Also,... also, Simon, was ich sagen wollte, ist: Ich... ich mag dich wirklich gerne, ehrlich! Aber,... also,... es ist so: Ich habe wirklich nur freundschaftliche Gefühle für dich. Das... das wollte ich nur mal klargestellt haben. Nicht, dass du dir falsche Hoffnungen machst."

Oh mein Gott! Das Ganze artet aus und wird zu einer superpeinlichen Riesensache. Ich habe mich nie für meine Sexualität geschämt, aber ich habe Erfahrungen gesammelt und wollte es einfach nur mal probieren, wie es ist, nicht anders zu sein.

Tja, so wie es aussieht, werde ich mich jetzt vor Lissa outen müssen.

"Also, Lissa,... die Sache ist die... Ich steh nicht auf dich, das Ganze war nur im Rahmen der Aufgabe. Und ich werde auch nie auf dich stehen können, weil ich..."

Komm schon, sage ich mir selbst, sag's ihr einfach, dann wird alles so viel leichter.

"...weil ich... kurz bevor ich hierhergekommen bin, mit meiner Freundin Schluss gemacht habe und einfach noch nicht bereit für eine Beziehung bin."

Verdammt! Ich könnte mich selbst ohrfeigen!

Bisher habe ich Lissa nur etwas verschwiegen, von jetzt an muss ich sie wohl anlügen müssen und das widerstrebt mir zutiefst.

"Hey, alles klar!", sagt Lissa, deutlich erleichtert. "Bei mir ist es nämlich genau das Gleiche - Fernbeziehungen sind einfach nicht so mein Ding."

Und sie schnappt sich einen weiteren Keks.

"Weißt du", meint sie, "Ich bin so froh, dass wir das jetzt geklärt haben."

"Ich auch", sage ich.

Bin ich aber nicht. Ganz und gar nicht.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro