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.:Harry:.
Sprachlos sehen alle mich an.
Fuck, jetzt bin ich also doch der Verräter, der seine Agentur hintergeht. Dachte ich zumindest.
Doch Zayn lacht bloß laut auf. "Okay, ich glaube, dann ist es wohl offiziell, dass Taylor uns den Schwanz lutschen kann." Liam schlägt nach ihm. "MALIK!" Aber Besagter lacht erneut. "Metaphorisch natürlich, man. Aber wenn jetzt schon ihr bester Mann unbedingt zu uns will, brauchen sie es halt gar nicht mehr versuchen, ernsthaft. Wen haben die jetzt noch? Simon? Der ist doch fast so alt, wie das Gebäude, in dem er arbeitet und vermutlich immer noch der Meinung, dass Printmedien das beste Medium der Welt sind." Selbst ich muss nun etwas schmunzeln. Mit Social Media kommt er tatsächlich noch immer nicht besonders gut klar...
"Gib mir mal deine Nummer, Harry. Wir packen dich jetzt erstmal direkt in die Whatsapp-Gruppe." entscheidet Isaac und hält mir sein Handy hin, damit ich meine Nummer hineintippen kann. Ich gebe es ihm anschließend zurück und werde wenige Sekunden später in eine Gruppe hinzugefügt. Ich werfe einen kurzem Blick hinein, um zu schauen, wer alles Teil davon ist und kann nicht verhindern, zufrieden zu grinsen.
Dann habe ich nun also auch Louis' Nummer, ohne ihn fragen zu müssen...
Nach dem Mittagessen setze ich mich mit Charly, der Auszubildenden im dritten Lehrjahr zusammen, die mich in den Auftrag einweist, zu dem ich die Leitung übernehmen soll. Es überfordert mich keineswegs, dass ich direkt am ersten Tag ins kalte Wasser geschmissen werde. Ich mache den Job immerhin seit über 20 Jahren und weiß genau, worauf es ankommt. Eher fühle ich mich geehrt, dass man mir direkt einen so großen Kunden wie Jefferson an die Hand gibt.
Die Firma und die damit verbundene Kampagne ist nicht besonders kompliziert oder schwer zu vermarkten. Stephen und Butch Jefferson führen ein Unternehmen, dass sich mit erneuerbaren Energien von der Forschung bis hin zu Umsetzung befasst und möchte ihre neuste, innovativ auf dem höchsten Stand entwickelte Solarzelle bewerben. Die Fakten sprechen für sich, ich muss nichts beschönigen oder besonders herausputzen. Sie sind seit Jahren Marktführer und das nicht ohne Grund.
Es ist also kein schwieriges Projekt, das man mir zum Einstieg an die Hand gegeben hat, aber dennoch ein wichtiges. Denn ein marktführender Kunde ist gleichzeitig ein umsatzstarker, der im Umkehrschluss also auch unsere Kasse prall füllt - und das immer wieder, wenn er zufrieden ist.
Was allerdings die größere Herausforderung für mich darstellt, ist Charly hier mit einzubeziehen. Billie hat mich gebeten, ihr ein Gefühl von Eigenverantwortung zu vermitteln, auch wenn sie letztendlich natürlich für nichts den Kopf hinhalten müsste und ich die ganze Zeit über die Zügel in der Hand behalte. Es geht lediglich darum, dass es sich für sie anfühlt, als wären es ihre Zügel.
Ich war nie ein besonders guter Ausbilder, auch wenn ich natürlich eine Menge an Erfahrung und Wissen weitergeben könnte. Aber ich habe schlichtweg oft einfach nicht genug Geduld und das Gefühl, nicht die richtigen Worte zu finden, um meinen Schützling optimal aufs wahre Leben vorzubereiten. Wenn ich mir dann im Gegenzug beispielsweise einen Isaac anschaue, geht mir das Herz auf. Aus ihm ist ein so großartiger Texter geworden, aber auch menschlich hat er so viel von seinem Ausbilder mit auf den Weg bekommen, dass er mir bereits in den wenigen Monaten, die ich bei Swifts mit ihm arbeiten durfte, wahnsinnig ans Herz gewachsen ist.
Als er mir dann irgendwann erzählt hat, vom wem er all das lernen durfte, hat es plötzlich Sinn ergeben. Jeder, der Louis Tomlinson seinen Lehrer nennen darf, hat den Jackpot. Dennoch werde ich natürlich mein Bestes geben, auch Charline ein guter Lehrer zu sein.
"Ist das deine Freundin?" Ich sehe von meinen Notizen hoch, auf denen ich gerade den letzten Satz vollenden wollte. Charly lehnt sich in ihrem Sessel ein Stück zurück und sieht aus dem Fenster, lächelt verlegen zurück, als Gemma ihr zu winkt. Ich muss grinsen. "Nein, Gemma ist meine Schwester, sie wollte meinen ersten Arbeitstag mit einem Drink feiern." schmunzle ich, als ich zurück winke. "Oh, das ist aber... süß." Auf Charlys Gesicht breitet sich ein niedliches Lächeln aus. Als ich sie belustigt ansehe fügt sie etwas verlegen hinzu "...A-Also, dass du dich noch so gut mit deiner Schwester verstehst in deinem Alt-... also, ich meine-..." Mit roten Wangen sieht sie auf ihre Finger und scheint überspielen zu wollen, dass sie mich gerade alt genannt hat.
Doch mich stört das nicht. "Ja, wir haben ein super enges Verhältnis, hatten wir immer." Ich lächle sie an. "Wenn du magst, können wir für heute Feierabend machen, du bist ja sowieso schon fast eine Stunde länger hier, als du musst. Du kannst ruhig was sagen, wenn du Schluss hast, ich vergesse immer die Zeit..." murmle ich und streiche mir die Haare hinters Ohr. "I-Ist mir selbst gar nicht aufgefallen, wir sind so gut voran gekommen... also, fand ich..." Ich nicke. "Sind wir. Deshalb haben wir uns den Feierabend auch wirklich verdient."
Kurz darauf schließe ich meine Schwester in die Arme und streiche lächelnd über ihre mittlerweile beachtliche Babykugel. "Dir auch einen schönen guten Abend, meine Kleine." flüstere ich, bevor ich ihrem Bauch ein sanftes Küsschen gebe. Gemma beginnt zu kichern. "Sie liebt deine Stimme schon jetzt, sie strampelt immer so glücklich, wenn du mit ihr redest." Einen Moment lasse ich meine Hand auf ihrem Shirt liegen, bis ich sie plötzlich überrascht ansehe. "Oh mein-... ich glaube, ich habe gerade tatsächlich ein Füßchen gespürt. Bin ich bescheuert, oder kann man wirklich fühlen, womit sie dagegen drückt?" Sie nickt. "Kann man." Ich gebe ein entzücktes Seufzen von mir, bevor ich mich von den kleinen Wunder in ihrem Körper losreiße und wir uns auf den Weg in unser Lieblingscafé machen. "Bei dir bin ich auch wirklich ernsthaft traurig, dass du nicht selbst schwanger werden kannst, du wärst der glücklichste Schwangere auf diesem Planeten." lacht sie.
Nachdem sie mich auf den neusten Stand an der Babyfront gebracht hat und ich ihr von meinem ersten Tag bei Billie & Finneas erzählt habe, fragt sie nun endlich das, was ihr vermutlich schon die ganze letzte Stunde auf der Seele brennt. "Nun, Bruderherz, aber zu den wirklich spannenden Dingen. Wie heißt er?" Etwas überrumpelt sehe ich sie an. "Was?" Sie schiebt meine Locken zur Seite und fährt mit ihrem Finger über eine der empfindlichen, roten Stellen an meinem Hals. Sofort bekomme ich eine Gänsehaut und muss unweigerlich grinsen, als ich mich an die weichen Lippen erinnere, die sich dort festgesaugt haben. "Das sind keine Rasierwunden, Harold. Also, nochmal, wie heißt der Glückliche?" Etwas verlegen senke ich den Kopf.
"Ach das... uhm, also, das ist nicht wonach es aussieht... also..." Sie verdreht die Augen. "Das heißt, du willst mir erzählen, du hast nicht den ganzen Hals voll Liebesbisse? Warum tust du so geheimnisvoll, darf ich etwa nicht wissen, wenn du einen neuen Freund hast?" Ich schüttle den Kopf. "Doch natürlich dürftest du das wissen, wenn ich einen hätte, aber..." Sie macht große Augen. "Waaaaarte, willst du mir erzählen, du hast nur heißen Sex, ohne Verpflichtungen?" Sie beginnt zu strahlen. "Wie 'son Friends with Benefits-Ding?" Ich merke, wie ich glühende Wangen bekomme.
Ja... was habe ich denn eigentlich?
Im Grunde habe ich nur einmal mit Louis gevögelt - wenn auch ein verdammt gutes Mal. Aber was das jetzt genau ist, darüber haben wir noch nicht geredet. Ich meine, klar, er hat mich quasi angefleht, dass wir das wiederholen und ich bin mir sehr sicher, dass genau das auch passieren wird, aber...
"Haroooold, hat mein kleiner Bruder etwa eine Affäre?" Das Grinsen in ihrem Gesicht wird immer breiter. Etwas verlegt zucke ich mit den Schulter. "Wer ist er, jetzt sag schon." bohrt sie ungeduldig nach. Ich seufze leise, bevor ich ganz leise "...mein Arbeitskollege?" zugebe. Erschrocken atmet sie ein. "Nicht dein Ernst, oder? Du willst mir gerade nicht wirklich erzählen, du hast an deinem ersten Tag AUF der Arbeit deinen Kollegen gebumst!" Ich stupse ihr gegen die Schulter und murmle "Pscht! Brüll das hier nicht so rum, Mensch..." Sie lacht leise auf. "Also hast du." Ich beiße mir auf die Lippe. "Ich, also... vielleicht?" Sie schüttelt ungläubig den Kopf.
"Hattest du ihn vorher schon mal gesehen, oder bist du einfach direkt über ihn hergefallen?" grinst sie dann. "Ich kenne ihn schon von einem... Kongress." murmle ich. "Warte-... das ist aber nicht der Typ, mit dem du damals hinterm Vorhang verschwunden bist, oder?" Anstatt zu antworten presse ich bloß meine Lippen aufeinander und sehe auf meine Füße. Sie lacht daraufhin erneut auf. "Wie hieß der noch gleich? Louis?" Ich nicke.
"Einmalige Sache?" Ich schüttle den Kopf. "Er will es wiederholen... Ich auch." grinse ich. "Okay, aber passt wirklich auf, lasst Euch bloß nicht erwischen... Du hast sonst auch ein ganz schönes Zuhause, wo ihr Spaß haben könnt... weniger aufregend, ich weiß. Aber auch weniger Chance, deinen Job zu verlieren." - "Jaja..." murmle ich, weshalb sie mir lachend gegen die Schulter boxt.
Nach 2 weiteren Stunden, in denen ich mich schließlich doch für einen, leider ziemlich starken Cocktail entschieden habe, laufe ich nun etwas strauchelig die Stufen zu meiner Altbauwohnung in der Südstadt hinauf. In der Hand mein Handy, auf dem ich den ganzen Weg mit der Bahn nach Hause bereits beobachte, dass Louis offenbar ebenfalls noch wach ist, denn er ist fast die ganze Zeit über online.
Seit ich Gemma vorhin von ihm erzählt habe, kreisen meine Gedanken wieder um das, was im Archiv passiert ist und die Tatsache, dass mein Hirn in Mojito schwimmt, macht das Ganze definitiv nicht besser. Als ich mich aus meiner Jeans schäle, spüre ich bereits, wie empfindlich mein Schritt reagiert, als ich mit dem Handrücken nur durch den Stoff meiner Briefs daran entlang streife.
Vielleicht sollte ich besser noch mal Hand anlegen?
Nachdenklich blicke ich erneut auf mein Handy. Ob Louis wohl so etwas wie Sexting albern findet? Ich finde die Vorstellung ja schon verdammt reizvoll, mir dabei von ihm versaute Sachen schreiben zu lassen. Aber sowas macht man doch in unserem Alter nicht mehr, oder?
Oder vielleicht doch?
.::.
» 1665 «
Ein herzliches Hellooooo von meinem viel zu lauten (weil an einer Hauptstraße gelegenen) aber trotzdem sonnigen Balkon :> Ich habe heute extrem gute Laune, denn a) obviously ist das Wetter endlich mal wieder schön, b) es ist Freitag und ich habe seit 13 Uhr Feierabend (hoch lebe der Job auf dem Amt :D) & c) mein Freund hat nach elend langen 3 Wochen seine Ergebnisse für die Zwischenprüfung bekommen und ist Klassenbester (hallo, bin stolze Freundin :>).
but anyway, zurück zum Kapitel. Harry hat also nicht vor Gemma verstecken können, was da im Archiv passiert ist, aber sie findet es mehr als gut. Was meint Ihr, hat sie eventuell die Hoffnung, das mehr daraus wird, oder freut sie sich bloß, dass er ein wenig Spaß hatte?
Und hat unser hazza wohl genug Mut, um sein Glück bezüglich des Sextings bei Louis zu versuchen? Und wie würde der wohl darauf reagieren?
lasst mir gern Eure Gedanken da und schenkt mir gern ein Sternchen als Belohnung für die gute Leistung meines Freundes, ich gebs dann weiter, versprochen (man kann's ja Mal versuchen hahaha)
feel cuddled & schönes Wochenende meine Lieben, xx Ally :>
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