Ex {AU} 2
Magnus POV
Ich stand vor meinem großen Zimmerspiegel und gelte mir meine schwarzen Haare strähnig nach oben.
Mein Make-up saß bereits und das grüne Hemd, mit den halben Armen, schmiegte sich zusammen mit der grauen Hose an meinen Körper. Erst hatte ich ein blaues Tshirt getragen, aber die Farbe erinnerte mich zu sehr an Alexander. Selbst seinen Namen zu denken tat noch weh.
Manchmal roch ich ihn noch an meinem Kissen und spürte ihn bei mir, doch das war schon Wochen her. Ich wünschte es mir nur noch.
Ich hatte es einfach nicht mehr ertragen. Die Streitereien über Jace oder Camille, die Eifersucht, Trauer, Wut und Verletzlichkeit, von beiden Seiten. Ich brauchte Abstand und musste mir über mich selbst klar werden und das konnte ich nicht, ohne Alexander weh zu tun. Deshalb hatte ich mich von ihm abgekapselt, ihn allein gelassen.
Ich hatte in den Wochen ohne ihn gemerkt, wie schwer es war. Oft hätte ich ihm fast eine Nachricht geschrieben, einfach um ihm etwas zu erzählen, das mir passiert war, jedoch jedes Mal war mir aufgefallen, dass ich seine Nummer nur noch unter A Lightwood gespeichert hatte.
Wo er doch so viel mehr war; mein Engel, Alexander, mein Ein und Alles...
Viele Spitznamen hatten wir uns gegeben, in den zwei wundervollen Jahren und viel erlebt. Und nun war es meine Schuld, dass er in den Pausen nicht mehr bei seinen Freunden saß, dass seine Haut blasser wirkte und die Augen trüber. Er schien nichtmal zu versuchen, es zu verstecken und das brachte bei mir irgendwie das Fass zum Überlaufen. Er war nie sehr offen mit Gefühlen gewesen, außer bei mir und nun war er so. Es tat mir nur noch mehr weh.
Seufzend schloss ich die Tube Haargel und stellte sie weg, bevor ich meine Sweatshirtjacke nahm und das Haus verließ, auf dem Weg zu Jace' Party.
Erst beim Laufen fiel mir auf, dass die Jacke zu groß war und bemerkte, mit einem Stechen in der Brust, dass es Alecs Jacke war.
Es war das einzige Kleidungsstück, das ich von ihm behalten hatte und er hatte es nie zurück gefordert.
Sehnsüchtig roch ich daran, um Alexander wieder in meinen Kopf zu rufen und es funktionierte, tausend Erinnerungen überkamen mich.
Mit brennenden Augen schlang ich sie um meine Schultern, während ich lief. Ich würde wohl ordentlich trinken und da brachte es nichts, mit dem Auto zu fahren.
Ich war mir nicht sicher, ob er auch dort sein würde, früher hatte er Parties gehasst. Doch da ich so extrovertiert war, hatte er mich oft begleitet und gefallen daran gefunden. Besonders, da wir uns dann oft in ein Badezimmer verzogen hatten, um dort etwas... ungestörter zu sein.
Bei den Erinnerungen bekam ich Gänsehaut und musste Lächeln. Es gab einfach zu viele schöne Momente. Sein Lachen hatte sich in mein Gedächtnis gebrannt und ich hoffte, es bald wieder sehen zu können, insgeheim wünschte ich mir dann immer es sei meinetwegen.
Doch dafür gab es ja keinen Grund mehr und das bereute ich.
Ich vermisste ihn.
Ich hatte schon oft dran gedacht, ihn anzusprechen. Einfach wieder reden und dann wusste ich, was ich tun müsste, doch immer wenn ich ihn sah blieb mir die Stimme weg und ich bekam keine Luft.
Es war so verdammt schwer, in die Schule zu gehen, ohne, dass er am Eingang auf mich wartete, mich küsste und zum Unterricht brachte.
Oder in Spanisch neben ihm zu sitzen und daran zu denken, wie er früher immer auf Spanisch geflirtet hatte
-seine Flirtversuche waren erbärmlich und doch fand ich ihn dabei so sexy. Weil er alles mit Humor nahm.
Ehe ich mich versah oder mich auf dem Anblick meines Ex-Freundes gefasst machen konnte, stand ich vor dem Haus, vor welchem schon viele Autos parkten, viele Leute mit Pappbechern standen und aus welchem laute Musik kam.
Mit pochendem Herzen schlängelte ich mich ins Haus und traf in der Eingangshalle dann auf Clary, Jace und unsere restlichen Freunde. Alle bis auf Isabelle und Alec.
Ich begrüßte alle freundlich und lächelnd, denn meine Freunde waren einfach toll, doch in mir brodelte Nervosität wegen Alexander. „Getränke findet ihr in der Küche", wies Clary mich an und ich ging nickend in die Richtung, verlangsamte meine Schritte jedoch wieder, als ich Jace etwas zu Simon sagen hörte.
„Sie sagte, sie und Alec würden gleich da sein."
Ich verschwand schnell in der Küche und füllte mir einen Becher mit Bier, den ich schnell lehrte. Doch irgendwie war heute nicht der richtige Tag für Alkohol, weshalb ich beim zweiten Mal mit Cola nachfüllte und dann durch das große Untergeschoss wanderte.
Im Wohn- und Esszimmer lief laute Musik, der große Garten war voll mit Leuten und ich fühlte mich verloren. Plötzlich hörte ich jemanden meinen Namen rufen.
Ich drehte mich zu Catarina, die mich dann umarmte. „Wie gehts dir?" Ich verzog nur das Gesicht.
„Alec hmm? Ich bin ja immer noch der Meinung du solltest mit ihm reden, dass konntet ihr bis vor ein paar Wochen doch noch offen und ehrlich. Du weißt, dass er noch im Herzen zu dir gehört."
Ich seufzte über ihre alte Leier, die mir jedes Mal unangemessene Hoffnung machte, die ich bei seinem Anblick verlor. „Cat du glaubst doch nicht, dass er mich jetzt zurück will, wenn ich ihm das sag? Er wird denken, was für ein Trottel macht Schluss obwohl er einen liebt. Er könnte mir nicht mehr vertrauen."
„Ja was für ein Trottel, genau das denke ich auch", stimmte sie zu und sah mich missbilligend an. „Die Gründe versteh ich noch immer nicht Mags!"
Ich verstand sie selbst nicht mehr. „I-Ich wollte ihn schützen, bevor ich etwas schlimmes tue..." „Du wolltest dich schützen, bevor er etwas tun würde", unterbrach sie mich und traf voll ins Schwarze. Ausweichend trank ich meine Cola und ließ den Blick durch den Raum schweifen.
Hustend, da ich mich verschluckt hatte, setzte ich den Becher von meinen Lippen ab und starrte weiter auf die Person, die ein paar Meter weiter stand und an der Theke mit einer Schwarzhaarigen um die Wette trank.
Es war eindeutig Alec.
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