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Fragen an eine Meerjungfrau

Liv atmete erleichtert auf als sie endlich die Tür zu Professor Connors Büro hinter sich schloss. Diese zwei Stunden Nachsitzen bei ihm waren noch schlimmer als eine Doppelstunde Geschichte der Zauberei mit Professor Binns... und das sollte schon etwas heißen!

Ausgelaugt und erschöpft machte sie sich auf den Weg nach draußen. Es war zwar Ende Oktober und schon ziemlich kalt draußen, doch Liv mochte die kühle Luft gerne. Außerdem musste ihr Gehirn nach diesen zwei Drecks-Stunden erstmal ordentlich durchgelüftet werden.

Liv ging zu ihrem Lieblingsplatz, zur Trauerweide direkt am Ufer des schwarzen Sees. Sie zog ihren Schal enger und setzte sich auf eine herausragende Wurzel. In Gedanken versunken ließ sie ihren Blick über die spiegelglatte Oberfläche des Sees schweifen.

,,Hallo, Liv." ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihr. Liv fuhr augenblicklich erschrocken zusammen und wirbelte wütend herum.

,,Sag' mal, geht's noch?!" fuhr sie Remus an, der sich an sie herangeschlichen hatte.

,,Du kannst mich doch nicht so erschrecken, Heul-Suse!"

Remus lächelte verlegen.

,,Tut mir Leid." meinte er und lehnte sich an den Baumstamm. Mittlerweile hatten sich die Rumtreiber mit Livs ,,Spitznamen" abgefunden... Naja, alle außer Sirius.

Liv wandte sich seufzend wieder der Wasseroberfläche zu.

,,Meine Fresse... Wieso bist du eigentlich immer da, wo ich gerade bin, das ist verdammt gruselig!" murmelte sie missmutig. Remus schmunzelte verschmitzt.

,,Betriebsgeheimnis." sagte er lediglich und zuckte mit den Schultern.

,,Wie war das Nachsitzen?" wechselte er das Thema. Liv begann sofort die Augen zu verdrehen.

,,Das waren die merkwürdigsten zwei Stunden meines Lebens..." seufzte sie. Remus runzelte verwundert die Stirn.

,,Ach ja?"

,,Ja..." murrte Liv. ,,Der Typ hat ja so nen verdammten Dachschaden..."

,,Erzähl! Was ist passiert?" forderte Remus sie schmunzelnd auf. Liv blickte eindinglich zu ihm hinauf.

,,Der Mann ist absolut besessen von Meerjungfrauen!" meinte sie, woraufhin Remus überrascht die Augenbrauen in die Höhe zog.

,,Er wollte mich gar nicht wirklich nachsitzen lassen... Er hat das nur als Vorwand verwendet um mich auszuquetschen... Er hat mich gefragt warum ich die Runen lesen kann und ich musste ihm das Gebet übersetzen..." seufzte sie.

,,Und... was hast du ihm gesagt?" fragte Remus.

,,Immer das Selbe... Dass ich mein Gedächtnis verloren hab', mich nicht mehr erinnern kann wo ich das gelernt habe, bla bla bla... Und so weiter eben." murmelte Liv nur.

Sie griff sich einen kleinen Kieselstein und warf ihn ins Wasser. Kreisförmige Wellen bildeten sich auf der vorhin noch so glatt gewesenen Oberfläche.

,,Hat er es dir abgekauft?" fragte Remus skeptisch.

,,Was soll er sonst glauben?" schnaubte Liv.

,,Jetzt im Moment bin ich offensichtlich eine stinknormale Hexe, Punkt! Von mir aus kann der Typ doch denken, was er will."

,,Du scheinst das Ganze auf die leichte Schulter zu nehmen." stellte Remus fest. Liv zuckte mit den Schultern.

,,Er ist bestimmt nur ein harmloser Irrer..." meinte Liv. Doch plötzlich stockte sie.

,,Wobei mir etwas sehr seltsam vorkommt... Also seltsamer als er sowieso schon ist."

Remus beugte sich interessiert zu ihr.

,,Weißt du..." begann Liv und versuchte irgendwie zu erklären, was sie meinte.

,,Er hat ständig davon geredet, dass er tatsächlich Meerjungfrauen gesehen hat. Und das sogar am helllichten Tag. Weißt du, wann sich Meerjungfrauen das letzte mal tagsüber an Land blicken gelassen haben? Vor fünfhundert Jahren, und da wurden fast alle ausgerottet!"

,,Aber möglich wäre es doch schon, oder?" fragte Remus interessiert. Liv blickte nur nachdenklich auf den See.

,,Nicht, wenn sie keinen bestimmten Grund hatten..." murmelte sie. Remus nickte nur langsam. Die beiden schwiegen sich eine Zeit lang an, in der sie nur nebeneinander saßen.

,,Liv... ich weiß, du redest nicht gern darüber." begann Remus zögernd.

,,Aber... Darf ich dich etwas fragen?"

Liv blickte ihn schief und mit hochgezogener Augenbraue an.

,,Schieß los..." seufzte sie.

,,Was ist das für ein Gebetsstein, den Connor da hat?" fragte Remzs neugierig.

,,Ich meine... Wofür verwendet ihr den? Wozu ist der gut?"

,,Für gar nichts, eigentlich." schnaubte Liv belustigt.

,,Da steht unser Leitgebet oben. Jede von uns hat so einen, aber er hat mehr einen symbolischen Wert. So wie... Naja, eben etwas, das uns irgendwie wichtig ist. Wobei meine Mutter ihren mal verloren hat, aber eigentlich ist das ja sowieso nicht so schlimm. Ich meine, das Gebet kann sowieso jede in und auswendig, aber sollte es mal eine vergessen, dann kann sie sie es am Stein nachlesen... So absurd es klingen mag..."

Remus nickte interessiert, während er Liv beim Erzählen zuhörte.

,,Wieso lebt ihr im Verborgenen?" fragte Remus. Liv hielt ihren Blick weiterhin starr auf die Oberfläche des schwarzen Sees gerichtet, während Remus sie von der Seite ansah.

,,Das letzte Mal, als wir in der Gegenwart von Menschen gelebt haben wurden wir gejagt und Stück für Stück umgebracht, bis nur noch sieben übrig waren..." murmelte Liv monoton.

,,Aber wie ist das passiert?" fragte Remus weiter. ,,Ich meine... wenn Professor Connor Recht hat und ihr tatsächlich so mächtige Wesen seid, dann hättet ihr euch ja wehren können!"

,,Ich weiß es nicht..." seufzte Liv und zuckte mit den Schultern.

,,Ehrlich. Wie genau das alles passiert ist, wollte meine Mutter mir nie erzählen. Ich glaube, es hätte ihr zu sehr weh getan. Sie war damals eine der sieben Überlebenden."

Remus riss überrascht die Augen auf.

,,Vor fünfhundert Jahren?" fragte er perplex. Liv nickte.

,,Ja. Meerjungfrauen werden mehrere tausend Jahre alt." erklärte sie.

,,Wahnsinn... du auch?" fragte er.

,,Keine Ahnung..." meinte Liv. ,,Sowas wie mich gab es noch nie. Tja, ich bin eben ein Freak..."

,,Hey, sag sowas nicht!" meinte Remus, doch Liv zuckte nur gleichgültig mit den Schultern.

,,Wieso nicht? Ist doch so..."

Remus seufzte und richtete seinen Blick nun ebenfalls auf die Wasseroberfläche.

,,Jedenfalls wurde meine Mutter vor fünfhundert Jahren dann schließlich zur Morina ernannt." fuhr Liv fort.

,,Sie hat entschieden, dass wir uns von den Menschen fern halten und bis heute leben wir in Frieden."

,,Und Morina ist ihr Name?" fragte Remus leicht verwirrt.

,,Ja, mehr oder weniger. Die Anführerin des Rudels wird immer Morina genannt. Sie ist die Einzige die einen Namen hat, den anderen ist es nicht gestattet einen zu tragen. Das symbolisiert den Stellenwert." erklärte Liv und Remus horchte gespannt zu.

,,Wieso heißt du dann Olivia?" fragte er interessiert. Beim Gedanken daran musste Liv beginnen zu lachen.

,,Den Namen hat mir der Typ gegeben, der mich bewusstlos und nackt am Strand gefunden hat."

Remus riss geschockt die Augen auf.

,,Wie bitte?" fragte er und begann sofort loszuprusten. Liv wurde von seinem Lachen sofort angesteckt.

,,Ich war so verwirrt, als ich wieder aufgewacht bin. Vor allem hab ich damals nicht einmal die Sprache verstanden und dann hat der Typ auch noch pausenlos auf mich eingeredet." seufzte sie, während sie noch immer lachte.

,,Und warum genau Olivia?" fragte Remus belustigt. Liv seufzte und schmunzelte.

,,Also... Da war so ein Magazin neben dem Sofa, als ich aufgewacht bin. Darauf war eine Muggel-Schauspielerin abgebildet. Ich hab' das Magazin in die Hand genommen und die Frau angestarrt. Eigentlich hab' ich mich nur gewundert wieso sie so winzig ist und wie sie in dieses kleine Heftchen hineinpasst..." erklärte sie. Remus begann sofort wieder schallend zu lachen.

,,Und dann hat der Mann mir gesagt, dass die Frau Olivia heißt. Ich hab den Namen wiederholt, immerhin war das irgendwie das erste Wort, das ich gelernt hab. Zack, jetzt heiße ich Olivia." seufzte sie und konnte sich ebenfalls ein Lachen nicht verkneifen.

,,Oh, Mann... Liv." lachte Remus belustigt.

,,Eigentlich war der Typ ganz nett. Er hat mir sogar eine Decke umgewickelte!" sagte sie.

,,Na wenigstens etwas." schnaubte Remus mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Plötzlich kam ihm eine weitere Frage in den Sinn.

,,Stimmen eigentlich dir Geschichten, dass Männern an Küsten schöne Augen macht und so eure Opfer ins Wasser lockt?"

Liv riss erschrocken die Augen auf. Das Lachen verschwand schlagartig aus ihrem Gesicht.

,,Was?! Nein, natürlich nicht!" fuhr sie ihn an, woraufhin Remus zusammenzuckte.

,,Wir sind keine Monster! Wir greifen keine Menschen an, nur wenn wir uns wehren müssen! Das sind nur dumme Geschichten..."

,,Oh... Ähm... Tut mir Leid.. Ich war nur neugierig." murmelte Remus nur. Liv antwortete nicht sondern starrte nur grimmig zum See.

,,Was macht euch eigentlich so mächtig?" brach Remus schließlich das Schweigen.

Liv belächelte seine Neugier. Es war süß, wie sehr er sich für alles interessierte.

,,Weißt du... unsere Macht besteht darin, dass wir Eins mit dem Meer und dem Wasser sind." begann sie.

Liv stand auf und ging näher ans Ufer des schwarzen Sees. Sie hockte sich hin und ließ ihre Hand in das eiskalte Wasser hängen. Remus ging neugierig zu ihr hin und hockte sich neben sie.

,,Wir hören den Wellen zu und sorgen dafür, dass das Meer im Gleichgewicht bleibt. Das Meer lebt nämlich. Und wir Meerjungfrauen haben die Fähigkeit eine Verbindung dazu herzustellen."

Remus beobachtete, wie sie mit den Fingerspitzen durch das Wasser des Sees glitt.

,,Das hört sich wunderschön an." murmelte er, während er sie beobachtete. Liv lächelte.

,,Ja, da hast du Recht." meinte sie.

,,Es bedeutet, dass wir mit dem Meer kommunizieren können. Es ist nicht nur ein Lebensraum, es ist Leben! Wir können spüren wenn es fröhlich ist oder wenn es traurig ist. Oder, wenn es so wütend ist, dass es uns nicht mehr zuhören will. Wir nehmen jede Strömung und jede Welle wahr, wie als wäre sie unsere eigene Bewegung oder unser eigener Atemzug. Und wenn wir möchten... dann tut es das, was wir wollen."

Liv erzählte so offen über ihr früheres Leben, dass Remus gar nicht anders konnte als ihr gebannt zuzuhören. Er merkte richtig, wie ihre Augen begannen zu strahlen.

,,Wir spüren jeden kleinsten Fisch, der mit seinen kleinen Flossen durch das Wasser schwimmt. Jede Bewegung der Seeanemonen. Jeden Flossenschlag der getätigt wird! Und es gibt auf der ganzen Welt nichts schöneres, als dem Herzschlag und dem Gesang eines Wales zuzuhören..." murmelte sie immer weiter.

Doch gerade als sie total im Redefluss schien, stockte sie plötzlich. Ihre weichen Gesichtszüge verschwanden allmählich und sie zog ihre Hand aus dem Wasser. Nachdenklich starrte sie sie Wassertropfen an, die noch an ihrer Hand hafteten.

,,Doch seit ich ein Mensch bin, spüre ich nichts mehr..." murmelte sie und starrte weiterhin die Wassertropfen an.

,,Und das macht mich krank..."

Remus merkte plötzlich, wie sich Mitleid in ihm breit machte. Den Schmerz, den Liv Tag für Tag mit sich trug, strahlte sie nach außen ab. Doch jetzt gerade, kurz bevor sie wieder in ihre Sehnsucht zurückfiel, hatte Remus einen Augenblick erlebt, in welchem Liv ihren Kummer für kurze Zeit vergessen hatte. Behutsam legte er ihr eine Hand auf die Schulter. Liv wandte den Kopf zu ihm und starrte ihn mit großen Augen an.

,,Bald wirst du es wieder können!" sprach er ihr mutmachend zu.

,,Versprochen!"

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