- 7.7 - Das Stipendium
Nervös sah Conny auf ihre Hände, als sie vor Liams Büro wartete. Sie hatte etwas Angst vor dem, was sie mit ihm besprechen wollte. Und zu allem Übel stand ihr 'guter Freund' Abergwili schon einige Zeit neben ihr und wollte sie in ein Gespräch verwickeln.
Er lehnte an der Wand und strich sich arrogant durch die Haare: "Ach komm schon, Prinzessin, lass uns doch nachher schießen üben gehen. Dann kannst du mir zeigen, wie ich mein Ziel am besten verfehle."
"Ich glaube, der einzige, der sein Ziel verfehlt bist du. Und jetzt lass mich in Ruhe", schwungvoll drehte sie sich von ihm weg und fragte sich, was Liam da drin wohl so lange machte.
Wie auf Kommando öffnete sich die Bürotür und Angelica zupfte zufrieden ihren Rock zurecht. Dann lächelte sie die beiden Agenten im Flur an und ging schnellen Schrittes weiter.
"Die beiden haben es ja ganz schön getrieben", flüsterte ihr Elion ins Ohr. Nach ein paar Sekunden ergänzte er noch: "Meine Ausdauer wäre bei so einer Braut aber definitiv besser gewesen." Empört sah Conny ihn an und er lächelte sie nur süffisant an. Schnell flüchtete sie sich in Liams Büro.
"Liam, ist alles in Ordnung?", fragte sie besorgt nach, als sie ihn dort vorfand. Sein Kopf lag erschöpft auf der Tischplatte und auch sonst machte er einen bedrückten Eindruck. Als er sie bemerkte, hob er seinen Kopf und lächelte sie beruhigend an.
"Was liegt dir auf dem Herzen?", er richtete sich interessiert auf und deutete Conny sich auf den Stuhl gegenüber zu setzen. Diese folgte der Anweisung und räusperte sich dann.
"Ähm.. nun ja, ich wollte über das Stipendium reden, welches ich erhalten habe." Verwundert sah er sie an: "Warum? Gibt es damit ein Problem?"
"Ja. Das Problem ist, dass ich hier bin, in Cardiff bei dem Stein und das Stipendium in Russland ist." Er lehnte sich etwas über den Tisch und sah ihr mit gerunzelter Stirn entgegen.
Nach einer kurzen Zeit des Überlegens, sprach er seinen Vorschlag laut aus: "Darüber hatte ich mir ehrlich gesagt auch ein wenig Gedanken gemacht. Wie wäre es, wenn wir das anders lösen. Du bleibst hier, aber wir sorgen dafür, dass alle denken, du wärst dort. Ich beantrage für dich ein Fernstudium, setzte dich mit Leuten von dort in Verbindung und ich besorge dir hier eine Unterkunft." Nach einer kurzen Denkpause meinte er dann schließlich: "Oder du ziehst direkt mit Agentin Ynyslas zusammen, ihr wisst ja schließlich, wer ihr seid." Er wusste es also.
'Stimmt, Luna musste auch bald aus dem Wohnheim raus', dachte sich Conny.
"Okay, gut, mehr wollte ich gar nicht", sie machte sich schon wieder bereit, den Raum zu verlassen, als Liam sie bat noch kurz zu bleiben.
"Ich wollte dich etwas fragen", Liam hielt kurz inne, "Wie konntest du Varjo dazu bringen, sich zurückzuziehen?"
"Durch ein Gespräch", Conny überlegte genau, was sie jetzt sagen sollte. "Ich habe gefragt, was es will, um aufzuhören. Varjo hat mir dann von den 24 Steinen erzählt und wie sie entstanden sind. Außerdem hat es verlangt, dass alle Steine am Ort ihrer Erschaffung von Begabten zerstört werden sollen. Ach und diese sollen den Erschaffer*innen ebenbürtig sein"
Liam schien darüber in Ruhe nachzudenken.
"Ich weiß, wen du zu den Steinen fragen kannst. Er ist nicht nur der alte Meister, sondern auch der Gründer dieser Agentenzentrale. Sein Name ist Louis Marshall."
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