- 7.3 - Die schwarze Sonne
'Wenn die schwarze Sonne den Himmel verdunkelt, dann wird die Nacht über den Tag herrschen und die Zeit still stehen.' Sie konnte nicht schlafen. Den Satz des Schattens bekam sie einfach nicht mehr aus ihrem Kopf.
Laya und Luna saßen ihr gegenüber auf dem Teppich in Connys Zimmer und schauten sie aufmerksam an. Conny hatte sie gebeten vorbeizukommen, um genau darüber zu sprechen, was dieser Satz bedeutete: "Varjo hatte etwas von einer 'schwarzen Sonne' erwähnt, als er mir erzählt hat, wie viel Zeit noch bleibt, bis alles zu spät ist."
Luna zog scharf die Luft ein und starrte gedankenverloren auf den Laptop welcher vor Conny stand. "Varjo wird wohl kaum das Symbol der schwarzen Sonne aus dem Nationalsozialismus meinen, welches um die 1990er Jahre verwendet wurde."
Interessiert schwenkte Laya ihren Kopf zu der Dunkelhaarigen. "Weißt du, wofür sie damals stand?", fragte sie und zwirbelte ihre Haare zwischen ihren Fingern.
Bevor Luna jedoch antworten konnte, hatte es Conny bereits in die Suchmaschine eingetippt und fasste ihren Freundinnen das Ergebnis der Suche grob zusammen: "Es ist ein Symbol des Nationalsozialismus und kann für das 'Himmelsrad' oder als 'Zeichen der Vollendung und des Zieles' gelten."
An die Wand lehnend schob sich Luna eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Ein leichtes Lächeln zierte ihr Gesicht. "Macht zwar in unserem Kontext ein wenig Sinn, aber es hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit etwas anderes gemeint."
Ihr Blick schweifte durch Connys Zimmer und blieb schließlich auf Conny hängen. "Conny, was war der genaue Wortlaut von Varjo?", erkundigte die Dunkelhaarige skeptisch.
Für einen kurzen Moment musterte Conny ihre Freundin und versuchte sich den Satz nochmal ins Gedächtnis zu rufen. "Wenn die schwarze Sonne den Himmel verdunkelt, dann wird die Nacht über den Tag herrschen und die Zeit still stehen. So ungefähr hat er das gesagt", überlegte sie und starrte auf ihren Computerbildschirm in der Hoffnung, es würde ihr helfen.
"Dann ist es relativ eindeutig", erklärte Luna und fuhr ihre Markierungen mit der Fingerspitze nach.
"Wenn wir das Gesagte wörtlich nehmen... ." Luna schaute mit leuchtenden Augen in die Runde und hielt in ihrer Bewegung inne, dann sprach sie ihren Gedanken aus: "Wann ist denn die nächste totale Sonnenfinsternis in Wales?"
Schnell tippte Conny die Suchanfrage in ihren Laptop. Enter.
Vor ihr öffnete sich ein Tab, auf dem ein Datum der nächsten totalen Sonnenfinsternis vermerkt war und es war der "3. September 2081."
"Das muss es doch sein!", schrie Laya begeistert aus und schaute auf den Bildschirm des Computers. Doch die Begeisterung legte sich gleich darauf wieder. Sie hatten nur noch zwei Jahre Zeit, um alle Steine zu finden und sie zerstören zu lassen. Die Luft blieb ihr weg. Eigentlich dürfte die Zeit ausreichen, aber so einfach würde es nicht werden, die Steine zu besorgen. Das war ihr klar.
Das Klingeln eines Handys riss Conny aus ihren Gedanken und ließ sie von ihrem Laptop aufsehen. Der Blick auf Lunas Gesicht erhellte sich ein wenig, als sie sah, wer sie anrief. 'Es ist vermutlich Fiona', spekulierte Conny und bekam die Bestätigung gleich darauf.
"Was gibt's Fi? Ja, ich bin noch bei Conny. Mach' ich. Ist schon gut. Ich bring dir was mit! Tschü'", lachte sie, legte auf und hob ihre Jacke vom Boden auf, die sie dort zuvor abgelegt hatte.
"So Leute, ich muss jetzt leider los. Lasst mich wissen, wenn ihr neue Informationen oder einen Plan habt, wie wir das am besten innerhalb von zwei Jahren verhindern können", sagte sie und verschwand eilig aus dem Zimmer.
Verwundert schauten sich Laya und Conny an. Für einen kurzen Moment zögerte Conny, das Thema zu vertiefen, doch dann beschloss sie Laya zu erzählen, was Varjo ihr noch erzählt hatte und wie sie den Untergang verhindern konnten. Um jedoch einen Plan erstellen zu können, mussten sie zunächst einmal Informationen sammeln und das stellte sich als schwieriger heraus als gedacht.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro