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- 2.5 - Die Zeremonie

Scofield brachte Conny und Luna nach der Schule mit dem Auto zu Isaacs Haus. Isaac fuhr mit seinem Wagen vorneweg, um Scofield den Weg zu weisen. Während sich Luna und Scofield angeregt über die unterschiedlichen Akzente weltweit unterhielten, hörte Conny nur mit halben Ohr zu. Sie musste Luna gleich darauf ansprechen, was ihr zugestoßen war und alleine diese Frage zu stellen machte ihr schreckliche Angst. Sie fürchtete sich vor der Antwort. Sie fürchtete sich vor der Wahrheit. So, wie Luna heute Luc zum Schweigen gebracht hatte, ließ es ihr einen Schauer über den Rücken fahren. Und über Scofield musste sie sie auch noch ausquetschen.

Vorsichtig bog Scofield links zu Isaacs Einfahrt ein, stieg aus und öffnete nacheinander die Türen für die Mädchen. Conny bedankte sich fürs Mitnehmen und wollte gerade zusammen mit Isaac den Rollstuhl aus den Wagen holen, doch Scofield erklärte ihnen, dass Luna lediglich nicht so viel laufen sollte und erst recht keine Treppen. Er hatte recht. Der Rollstuhl in Isaacs Haus wäre ziemlich hinderlich gewesen.

"Isaacs Zimmer ist im zweiten Stock", erklärte Conny ihm daraufhin, weil sie nicht wusste, wie sie sie dort hinbringen sollten. Scofield schaute ernst in die Runde.

"Alles klar", kam es nur kurz aus seinem Mund und er nahm Luna, die noch halb im Auto saß, huckepack auf den Rücken. Conny schaute verdutzt. 'Nicht sein Ernst, er will sie doch nicht wirklich in Isaacs Zimmer tragen.'

Isaac zuckte seine Achseln, nahm seine Schultasche, führte alle zur Haustür und die Treppe herauf zu seinem Zimmer. Dort setzte Scofield Luna vorsichtig und langsam auf Isaacs Bett ab.

"Wann soll ich dich abholen?" Er wendete sich an Luna.

"Keine Ahnung, halb zehn vielleicht", erklärte sie daraufhin. Nickend drehte er sich um und kurz bevor er verschwand, merkte er noch an, dass sie keinen Unsinn machen sollen. Es erinnerte Conny ein bisschen an die Gespräche, die Eltern immer mit ihrem Kind geführt hatten. Die Tür fiel ins Schloss. Nun waren sie nur noch zu dritt. Isaac lehnte sich elegant an den Türrahmen und schrak auf, als es an seiner Tür hämmerte.

"Was gibt's Shawn?"

Shawn war Isaacs drei Jahre älterer Bruder.

"Wer war das gerade eben, der aus deinem Zimmer spaziert ist?", fragte ihn der Angesprochene lässig.

"Ach, das war einer von der Regierung für das Stipendienprogramm."

"Und was macht der hier in unserem Haus? Ich dachte, du hattest dich gar nicht für das Stipendium gemeldet!"

"Nein, habe ich auch nicht. Er hat nur Luna in mein Zimmer getragen, damit sie sich schonen kann" Genervt wollte er die Tür wieder vor Shawns Nase schließen, doch dieser stieß sie mit so einer Wucht auf, dass sie gegen Isaacs Kleiderschrank schlug.

"Lun ist hier?" Freudig sprang er in den Raum und sah sich um. Als er Luna erblickte schlich er sich zu ihr nahm ihre Hand und führte, so wie er es immer tat, sie zu seinen Lippen, um sie zu küssen. Das Gleiche machte er bei Conny und verließ rückwärts mit Handküssen aus dem Raum mit den Worten:

"Schön, dass es dir gut geht Lun", und zwinkerte ihr zu. "Habt noch viel Spaß Leute. Ich gehe arbeiten". Damit verschwand er nun endgültig aus dem Raum.

Conny kannte Isaacs Familie schon sehr lange. Ihre herzliche und zuvorkommende Art war seit sie denken konnte einfach eine wundervolle Eigenschaft. Jedes Mal, wenn sie bei Familie Evans vorbeikam, duftete die Küche nach frischem Kuchen.

Shawn, welcher gerade aus dem Raum gegangen war, hatte im Gegensatz zu Isaac braune kurze Haare mit grün-braunen leuchtenden Augen. Er trug auch keine Brille auf der Nase, wie es Isaac tat.

Nach einer Weile drehte sich Isaac wieder so, dass er sich auf seinen Schreibtisch setzen konnte und Conny saß bereits neben Luna. Etwas unbeholfen strich sich Isaac durch die Haare.

"Was arbeitet denn dein Bruder eigentlich? Das hatte er uns gegenüber noch nie erwähnt", stellte Conny fest.

"Er meinte, dass er neben seiner Ausbildung in einem Pub jobbt, aber wo genau weiß ich auch nicht. Er ist ja auch nicht immer da, da er sehr oft bei Kumpels übernachtet", überlegte Isaac und legte einen Zeigefinger an sein Kinn.

Es klopfte ein weiteres Mal an der Tür.

"Ja?", rief Isaac dem Störenden zu. Als sich die Tür einen Spalt öffnete, begrüßte John seinen Sohn, da er gerade von der Arbeit wieder gekommen war, und schloss die Tür daraufhin wieder, um die Freunde nicht noch weiter zu stören.

"Wartet nur, meine Mutter kommt bestimmt auch bald und wird uns zum Abendessen rufen", murmelte er sarkastisch. Alle blickten mit einem Mal zur Tür, als würde sie wirklich vor der Tür erscheinen, doch sie kam nicht. Daraufhin fingen alle herzhaft an zu lachen. Isaac wurde dann wieder ernst.

"Luna" Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf den Fragenden. "Danke nochmal, wegen... naja... dem Vorfall vor einem Monat und für heute. Bei Conny hatte ich mich ja schon bedankt, aber bei dir hatte ich dazu keine Gelegenheit gehabt."

"Ich würde es immer wieder tun", sagte Luna bestimmt. Conny konnte sich jetzt auch ihre Fragen nicht mehr verkneifen, die seit Tagen auf ihrer Zunge brannten.

"Wenn ich fragen darf: Was hat die Regierung nach der Festnahme mit dir gemacht?"

Luna schluckte. "Naja, durch den Kräfteblocker wurde mir sehr schlecht, was folglich dazu führte, dass ich nicht mehr viel wahrnahm. Sie banden mir meine Augen zu, damit ich nicht sah, wohin sie mich brachten - davon wurde mir noch schlechter - und ich wachte dann in einer kalten Zelle auf."

"Ich weiß, wo sie dich hingebracht haben", unterbrach sie Conny. Fragend schaute Luna ihre beste Freundin an. "Paps und ich haben herausgefunden, dass du im 'London Prison for Gifted Young Adults', in einer Außenstelle der Regierung, untergebracht wurdest" Luna schien darüber nachzudenken, doch Isaac unterbrach diesen Vorgang.

"Wie ging es weiter?", fragte er neugierig.

Viele Minuten vergingen, ehe Luna sich gesammelt hatte. Es schien ziemlich traumatisierend gewesen zu sein, vermutete Conny, und sie legte ihrer Freundin unterstützend die Hand auf die Schulter. Sie ließen ihr die Zeit, die sie brauchte, um zu antworten.

"Sie haben mich nach Namen gefragt. Namen zu weiteren Begabten, doch ich weigerte mich irgendetwas zu sagen". Es kam Conny ziemlich seltsam vor, dass die Regierung nach anderen Begabten fahndete. Welchen Grund hatte das denn? "Daraufhin brachten sie mich in eine Kammer und banden mich spärlich bekleidet an ein Brett fest", sie hielt inne. Conny rutschte näher an Luna heran und legte ihren Arm um sie. Isaac tat es ihr nach und setzte sich auf die andere Seite.

"Du musst es nicht sagen, wenn es zu schlimm ist"

Sachte schüttelte sie ihren Kopf und fuhr mit dünner Stimme fort.

"...immer und immer wieder, jeden Tag haben sie mich in diese... Flüssigkeit getaucht" Ihr Gesicht war in ihren Händen vergraben. "Es waren schreckliche Schmerzen."

Während sich Conny und Isaac besorgt ansahen, wickelte Luna langsam die Ärmel ihres Pullis nach oben und unten. Conny beobachtete diese Aktion und tat sie als Handlung der Unsicherheit ab. Oder wollte Luna irgendwas damit sagen? Luna bemerkte Connys Blick und zog die Ärmel wieder komplett herunter. Bevor sie jedoch ihren Arm verstecken konnte, griff Conny danach und schob die Ärmel von Lunas Pullover nach oben und legte so ihre Arme frei. Doch was sie sah ließ sie innehalten. Lauter kleine, hauchzarte, elegant verzierte Narben zierten ihren Arm. Je höher sie den Ärmel zog, desto mehr sah sie von dem Ausmaß der Narben, die auf dem Körper ihrer Freundin kaum erkennbar waren, aber bei genauerem Hinschauen konnte man sie einfach nicht mehr übersehen.

"Luna...", Connys Stimme brach ab, "Was ist das?"

Erst jetzt entdeckte auch Isaac die wunderschönen, verschnörkelten Linien auf Lunas Haut und schnappte nach Luft.

"Wurde das eingeätzt?" Er hielt ihren Arm hoch und strich über diesen.

"Man könnte es fast so nennen", überspielend kicherte Luna leicht erschöpft. Doch Isaac spekulierte weiter.

"Es könnte auch eingebrannt worden sein oder eingeritzt, aber dafür sieht das alles viel zu grazil aus. Ooooder es wurde aufgelasert!" Isaac war sichtlich fasziniert von den Kennzeichnungen.

"Isaac!", schimpfte Conny etwas genervt. Jetzt war nicht der passende Zeitpunkt für abstruse Ideen.

Luna wendete sich ihm zu und erklärte vorsichtig:

"Sie nannten es 'die Zeremonie' dort. Dabei wurde man jeden Tag zehn Mal in irgendeine komische Flüssigkeit eingetaucht. Es waren höllische Schmerzen. Ich würde den Geruch unter tausenden wiedererkennen. Und nach und nach bildeten sich dann diese Linien auf meiner Haut. Ich vermute, dass es eine Art Abwehrreaktion meines Körpers zu der Lösung ist."

Conny musste sofort an die Legende der Markierten denken, in der die Begabten für Straftaten mit Markierungen bestraft wurden. Eine kurze Stille lag im Raum, bis sich Conny zu Wort meldete.

"Die Legende ist also wahr" Sie blickte ihre Freundin gedankenverloren an und bemerkte, wie diese langsam zu nicken begann, als sie verstand. Auch Isaac schaltete sich wieder gedanklich ein.

"Ihr meint also... Luna ist eine...", er brach seinen Gedankengang ab, den er gerade ausführen wollte, und schüttelte ungläubig den Kopf.

"... eine Markierte", vollendete Luna seinen Satz, "Es gibt in London eine Vielzahl von ihnen in den Gefängnissen. Viele sind auch zu Unrecht verurteilt worden und wurden trotzdem der Zeremonie ausgesetzt."

Eine weitere Stille folgte. Wenn es also so viele von den Markierten gab, wie haben sie das Verfahren so lange geheim halten können?

"Sag mal Luna, wer hat dich eigentlich daraus befreit?" Diese Frage schoss Conny plötzlich wieder in den Kopf. Ihr Vater war es nicht und wenn er es nicht war, wer dann? Luna zuckte mit ihren Schultern. Sie wusste es also auch nicht. Komisch.

"Und die Regierung hat dich jetzt unter Beobachtung, nicht wahr?", Isaac rutschte vom Bett auf seinen Bürostuhl und rollte vor seine Freundinnen. Sie nickte und setzte sich in den Schneidersitz, um es sich bequemer zu machen.

"Und Scofield übernimmt diese Aufgabe?", fragte Conny ergänzend nach. Wieder nickte sie.

"Er achtet darauf, dass ich nicht wieder unter den nachbebenden Schmerzen ohnmächtig werde. Deswegen soll ich mich auch schonen."

"Du weißt schon, dass du jetzt zu den meistgefürchtetsten Menschen gehörst, Luna". Schmunzelnd stupste Isaac sie mit seiner Faust leicht an. Ein sanftes Lächeln schlich sich nun auf Lunas Gesicht.

"Was bringt es mir furchterregend zu sein?", sagte sie mehr zu sich als zu ihren Freundinnen, "Ich habe nie darum gebeten ein Monster in den Augen der Welt zu sein."

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