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Tsukishima und das blöde Karma

Tsukishima und Kuroo waren gerade auf dem Weg zur "richtigen" Achterbahn. Kuroo war immer noch ganz scharf darauf, mit dieser Folterkammer auf Schienen zu fahren und schwärmte die ganze Zeit von seinen ach so tollen Erlebnissen in diversen Theme Parks. Er konnte seine Faszination nicht nachvollziehen, auch wenn er es schon mehrfach versucht hatte.
"Ich werde nicht mit diesem Ding fahren. Das ist dämlich.", sagte er und unterbrach damit Kuroos Ausführungen über seine spaßige Fahrt im "Diving Coaster". Er hatte seit Kuroos erster Frage, ob er und Yamaguchi mit der Achterbahn fahren wollten, irgendwie das Gefühl, dass er seine Entscheidung gegen eine Fahrt mit diesem Teil immer wieder bekräftigen musste.

"Ach Tsukki, du musst doch gar nicht mitfahren, wenn du nicht willst.", sagte Kuroo neben ihm und tätschelte ihm den Arm. Den Spitznamen, den eigentlich nur Yamaguchi verwenden durfte, ignorierte er diesmal. Er war viel zu aufgewühlt, um sich aufzuregen oder einen sarkastischen Spruch zu bringen. Was war denn nur mit ihm los, er war doch sonst nicht so ängstlich?
"Alles okay mit dir, Tsukki? Du siehst irgendwie gar nicht gut aus.", bemerkte Yamaguch sogleich seinen Geisteszustand. Trotzdem nickte er. Vor seinem besten Freund und vor allem vor Kuroo wollte er nicht wie eine Memme dastehen, zudem er ja sowieso nicht vor hatte, mit der Achterbahn zu fahren.

"Kann ich dich um einen Gefallen bitten?", fragte Kuroo ihn, als sie der Achterbahn, an der komischerweise gar keine Schlange mehr stand, näher kamen, "Kannst du ein Foto von mir machen, während ich auf der Achterbahn bin? Das wär echt cool von dir." Tsukishima zuckte gleichgültig mit den Schultern. Wenn er schon dazu gezwungen war, den Verrückten auf der Achterbahn von unten zuzuschauen, weil Kuroo ja so einen großen Wert darauf legte, dann könnte er währenddessen auch ein paar Fotos machen.

"Ich hoffe, wir sind nicht zu spät.", sagte Kuroo mehr zu sich selbst als sie sich der Achterbahn näherten, "Die machen heute nämlich schon früher zu." Am Eingang stand ein bullig aussehender Kerl mit kahl rasiertem Kopf, der aussah wie ein klischeehafter Türsteher. Er hatte die Arme verschränkt und stand neben einer Art Absperrung, hinter der sich einige Menschen tummelten. Überall standen große Warnschilder und Messlatten mit Altersbeschränkungen, die deutlich höher waren, als die von den anderen Fahrgeschäften. Besonders kinderfreundlich schien diese Achterbahn also nicht zu sein, aber Kuroo war ja großgewachsen und sah älter aus, also war das für ihn sowieso kein Thema. Er könnte sicher auch dem ganzen Nekoma Team eine Kiste Bier kaufen, wenn er wollte.

Je näher sie dem Eingang kamen, desto schneller fing Tsukishimas Herz an zu schlagen. Er verfluchte sich dafür, dass sein Körper so verrückt spielte, er war doch nicht Hinata, der bei der kleinsten Aufregung entweder kotzen oder aufs Klo rennen musste. Vielleicht hätte er vorhin auch noch einmal auf die Toilette gehen sollen, als er die Möglichkeit dazu gehabt hatte. Der Bubble Tea aus dem Café machte sich langsam bemerkbar. Was hatte er auch zwei Tassen davon trinken müssen?

"Am besten stellst du dich ganz nah an die Achterbahn ran, dann kriegst du den Looping richtig gut drauf. Kannst auch ein Video drehen, wenn du magst.", gab Kuroo ihm gleich Anweisungen. Tsukishima überlegte, ob es nicht klüger von ihm wäre, ihm erst einmal zu zeigen womit er die Videos machen sollte. Die Antwort auf seine Frage bekam er im nächsten Moment, als Kuroo ihm grinsend eine teuer aussehenden Marken-Kamera mit riesigem Objektiv in die Hände drückte. Er hatte eigentlich ein normales Smartphone erwartet, aber Kuroo wollte es wohl ganz extravagant haben. Naja, hauptsache er erwartete keine Meisterwerke von ihm.

"Hey!", rief der Angestellte von der Achterbahn ihnen zu und klang dabei weniger wie eine seriöse Aufsichtsperson, sondern eher wie ein betrunkener Vollspacko, der auf offener Straße Passanten anpöbelte. Solche Leute konnte er ja ganz besonders gut leiden.
"Oh, wir sind anscheinend die letzten! Er lässt noch welche rein.", rief Kuroo erfreut, den die dumme Anmache von dem Kerl gar nicht zu stören schien, und rannte fast in Richtung Eingang. Tsukishima und Yamaguchi mussten sich anstrengen, dass sie hinterher kamen. Warum hatte er nochmal zugestimmt, ihn bis zur Achterbahn zu begleiten?

"Einmal fahren bitte!", keuchte Kuroo und zeigte sein Ticket vor, was gar nicht nötig war, da in den Park sowieso niemand Zugang bekam, der keins gekauft hatte. Alle Attraktionen waren im Preis mit enthalten, deswegen war es ja auch so teuer.
Der Kerl musterte nicht nur ihn, sondern auch seine beiden Begleiter. Als er Tsukishimas (eigentlich ja Kuroos) Kamera sah, murmelte er etwas in seinen nichtvorhandenen Bart und gab ihnen dann Anweisungen in furchtbar gebrochenem Japanisch. Ohje, auch noch ein Ausländer. Nicht, dass er etwas gegen Ausländer hatte, aber Leute, die die Sprache nicht richtig konnten, waren ihm immer suspekt.
"Na dann, viel Spaß!", sagte Yamaguchi lächelnd und er und Tsukishima wollten sich schon in Richtung der tollen Loopings machen, damit Tsukishima sich dort mit Kuroos Kamera stationieren konnte, aber da hatte der Kerl etwas dagegen.

"Könnten Sie bitte etwas deutlicher sprechen? Ich verstehe leider kein Kauderwelsch.", forderte Tsukishima den Typen genervt auf, der wild herumgestikulierte und anscheinend ein Problem mit ihm hatte, oder mit Yamaguchi, aber höchstwahrscheinlich mit ihm. Keiner hatte je Probleme mit Yamaguchi. Tsukishima wollte ihn schon fragen, was denn überhaupt sein verdammtes Problem war und warum er anscheinend von der Achterbahn keine Bilder machen durfte. War das wieder so eine Geldmasche, von wegen ein Foto für 500 Yen? So eine Frechheit, sie hatten doch schon für den Park genug bezahlt.

Doch dann wurde der Typ plötzlich grantig und packte ihn und Yamaguchi an den Schultern. Tsukishima war zu geschockt um sich gegen diese Unverschämtheit zu wehren, die so unerwartet kam. Ehe er sich versah, stand er inmitten einer großen Menschenmasse, hinter einer Absperrung, auf deren gegenüberliegenden Seite der Angestellte ihn hämisch wie ein Panzerknacker angrinste.

"Na, geht doch.", glaubte er ihn sagen zu hören. Hektisch ließ er seinen Blick durch die Menge schweifen. Kuroo stand vor ihm und schaute ihn überrascht an, als hätte er nicht damit gerechnet, ihn hier zu sehen. Yamaguchi sah genauso geschockt aus, wie er selbst wahrscheinlich auch aussah und ein paar Meter weiter winkten ihm seine Teamkameraden Tanaka und Nishinoya begeistert und dämlich grinsend zu.
"Ich glaube, das war alles ein Missverständnis.", klärte Yamaguchi ihn auf und Tsukishima brach der kalte Schweiß aus.

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Yachi und Kiyoko schlenderten gerade ziellos und ohne Sorgen durch den Park. Abgesehen davon, dass Kiyoko ständig von irgendwelchen Kerlen angeflirtet wurde, war ihr Tag ohne große Vorkommnisse verlaufen. Yachi war stolz auf sich, dass sie die Fahrt mit dem Riesenrad überlebt hatte ohne dabei ohnmächtig zu werden und war erleichtert, dass Kiyoko sie für ihre Angst nicht verurteilt oder ausgelacht hatte.

"Weißt du, Kiyoko-san, ich hab auf dem Riesenrad immer Angst, dass ich rausfallen könnte.", gestand sie der Managerin und lächelte nervös, "Kann sowas denn überhaupt passieren?" Kiyoko lächelte sanft und schüttelte mit dem Kopf.
"Sowas geschieht nur, wenn man ganz besonders unvorsichtig ist. Ich habe noch nie erlebt, dass es jemandem passiert wäre.", sagte sie. "Aber wenn es passiert, dann ist man doch bestimmt tot, oder? Wenn man mit dem Kopf auf dem Boden aufschlägt und alles blutet?", fragte Yachi und bibberte schon allein bei dem Gedanke.
"Ja.", antwortete Kiyoko, "Aber uns ist doch nichts passiert. Darüber können wir froh sein. Wenn wir uns immer nur Sorgen über die Dinge machen, die passieren könnten, haben wir doch gar keinen Spaß."

"Was meinst du, was die Jungs gerade so machen? Denkst du, sie amüsieren sich?", fragte Yachi, während sie und Kiyoko gerade auf eins der zahlreichen Süßwarengeschäfte zuliefen, um sich anzusehen, was dort alles so für ungesunde Sachen verkauft wurden.
"Ich denke schon.", meinte Kiyoko voller Zuversicht, "Der Park ist eigentlich ganz schön gemacht, da sollte jeder etwas finden, was zu seinem Temperament passt." Yachis Augen begannen zu leuchten und sie nickte zustimmend.

"Ja, das finde ich aber auch. Es gibt so schöne Attraktionen hier. Man muss ja nicht gleich auf die ganz extremen Sachen drauf gehen, wenn man nicht mag.", sagte sie mit Blick auf die Riesenachterbahn in der Ferne.
"Da gehen nur die ganz Mutigen drauf.", raunte sie ehrfürchtig, "...oder die ganz Verrückten." Kiyoko nickte und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Es wird ja keiner zu etwas gezwungen.", sagte sie schließlich.
"Ja, so ein Glück.", erwiderte Yachi zufrieden. Das Riesenrad war eine Sache, aber man musste es mit dem mutig sein ja auch nicht gleich übertreiben.

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Das Universum musste ihn hassen. Was hatte er der Welt nur getan, um das zu verdienen? Gut, vielleicht lag es ja daran, dass er sich gegenüber so gut wie allen immer wie ein großkotziger Arsch verhalten hatte, aber in den meisten Fällen hatten sie es doch verdient, oder etwa nicht?

Anfangs hatte Tsukishima noch versucht, sich durch die Menschenmengen durchzudrängeln, um irgendwie zum Ausgang zu kommen. Hier musste es doch so etwas wie einen Fluchtweg geben, wenn der Kerl von vorhin schon den Eingang versperrte. Sicher hätte er irgendwie einen Weg nach draußen gefunden, aber um das zu bewerkstelligen hätte er wahrscheinlich jeden einzelnen Fahrgast, der ihm im Weg stand, zu Boden schlagen müssen und das machte sich so schlecht, wenn man zitterte wie Espenlaub. Nur vor Wut natürlich.

Er hätte auch eine Szene machen und sich aufregen können, aber das verbot ihm sein Stolz. Er würde zum Gespött von ganz Tokyo werden. "Schaut euch nur diesen erbärmlichen Schisser an, der kurz vor der Fahrt kalte Füße bekommt!", hörte er die Leute schon sagen. Sein Ruf wäre ruiniert und Kuroo würde obendrein allen Nekoma Spielern erzählen, dass er ein Angsthase sei.

"Das ist echt dumm gelaufen, sorry. Der Kerl hat euch wohl einfach falsch verstanden und dachte, ihr wolltet auch noch mitfahren. Er hat's bestimmt nur gut gemeint.", startete Kuroo einen Beschwichtigungsversuch, der aber leider auf taube Ohren stieß.
"Ich werde ihn verklagen.", knurrte Tsukishima aufgebracht, "Ich werde den ganzen Park verklagen. Ich werde die Leute verklagen, die die Baugenehmigung für den Park erteilt haben. Ich werde-"

"Meinst du nicht, dass du ein bisschen überreagierst? Es ist nur eine Achterbahn. Ich bin im Fuji-Q Highland mit ganz anderen Dingern gefahren, also mach dir nicht ins Hemd.", sagte Kuroo locker und schlug dem Brillenträger kraftvoll auf den Rücken, sodass der fast nach vorne umkippte.
"Ich hab keine Angst, ich will nur nicht damit fahren.", zischte er und Yamaguchi warf ihm einen mitleidigen Blick zu.
"Mir ist das Ding auch nicht ganz geheuer, aber jetzt stehen wir schon einmal in der Schlange."
"Sei ruhig, Yamaguchi!"
"Sorry, Tsukki..."

Je weiter sich die Menschentraube fortbewegte und je näher sie damit dem richtigen Eingang der Achterbahn kamen, desto mehr fing Tsukishima an zu schwitzen. Er wunderte sich, dass er überhaupt noch auf die Toilette musste, so viel Flüssigkeit wie er gerade über seine Haut verlor. Vielleicht war es ja nur Einbildung durch die Nervosität, aber mittlerweile konnte er schon nicht mehr richtig stillstehen. Das war schlechtes Timing, ganz schlechtes Timing.

"Hey Kumpel, die Kamera solltest du aber besser vorher ablegen.", sprach ihn ein junger Kerl von der Seite an und zwinkerte frech, "Wenn du Final Dead Coaster gesehen hast, weißt du was passiert, wenn man sowas mit in die Achterbahn nimmt." Ja, er hatte diesen Film gesehen. Mit seinem Bruder. Mit elf Jahren. Er hatte danach eine ganze Woche lang nicht mehr richtig schlafen können. Warum musste dieser blöde Vollidiot ihn ausgerechnet jetzt daran erinnern?

"Ich hasse euch. Ich hasse euch alle.", sagte er zu niemand Bestimmtem. Es war wirklich zum verrückt werden. Er schwitzte mehr als bei den meisten Volleyballspielen, musste dringend und hatte obendrein noch Angst um sein Leben. Jetzt fehlte nur noch, dass jemand "Turn Around, Look at Me", das Lied aus dem Film abspielte und er würde endgültig durchdrehen.

"Hey, ich bin doch so ein netter Mensch, warum musst du sowas zu mir sagen?", fragte Kuroo schmollend, der sich natürlich gleich angesprochen fühlte. Yamaguchi unterhielt sich gerade ein paar Meter weiter mit Tanaka und Noya und hatte zum Glück nichts gehört. Nein, Yamaguchi würde er nie hassen können. Ihm konnte man wirklich keine Vorwürfe machen.

Einen Moment später kam Yamaguchi wieder zu ihnen zurück. "Ich hab mit Tanaka und Nishinoya gesprochen, sie fahren jetzt schon zum vierten mal mit der Achterbahn.", sagte er mit einem unsicheren Lächeln. Aha.
"Tanaka meinte, es wäre gar nicht so schlimm. Es soll sogar Spaß machen.", fuhr Yamaguchi mit seiner Motivationsrede fort.
"Toll.", antwortete Tsukishima mit ausdrucksloser Stimme. Das war ja wirklich sehr überzeugend. Tanaka und Nishinoya fanden es ja auch spaßig, sich alte Fahrradhelme aufzusetzen und sich dann gegenseitig mit Holzbrettern auf den Kopf zu hauen oder im Winter in einer ausgepolsterten Wäscheschüssel einen vereisten Hügel abwärts zu fahren, und das sollte ihr Maßstab sein?

Die Schlange vor ihnen bewegte sich langsam aber sicher vorwärts und je näher sie kamen, desto lauter wurden die Jubel- beziehungsweise Angstschreie der Leute auf der Achterbahn. Tsukishima hätte sich am liebsten seine Kopfhörer aufgesetzt um die Menschen und das bedrohliche Rattern der Wagons auf den Schienen auszublenden, aber die lagen natürlich an seinem Sitzplatz im Bus.

Nachdem sie pflichtbewusst wie sie waren, einen Großteil ihrer Sachen, die keine tragbaren Kleidungsstücke waren (inklusiv Tsukishimas kaputter Brille, die er sowieso nur verlieren würde), abgelegt hatten, wurden sie vom Personal zu ihren Wagons geführt. Flüchten war nicht mehr drin, hier wurde noch persönlich kontrolliert, ob auch jeder anständig auf seinen vier Buchstaben saß und die Sicherheitsbügel richtig angelegt hatte.

Als sie schließlich zu dritt nebeneinander in einem Wagon mit abgetrennten Sitzen saßen, war sich Tsukishima nicht mehr sicher, ob er nicht schon vor der Fahrt das Bewusstsein verlieren würde. Praktisch wäre es ja, dann bekäme er von dem Theater wenigstens nichts mit. Vielleicht sollte er auch einfach "Feuer" oder so etwas schreien, aber das würde ihm auch wieder nur Ärger einbringen und er hatte ja noch nicht völlig den Verstand verloren. Es war vielleicht das beste, er würde es einfach hinter sich bringen und sich dann soweit wie möglich von dem Katastrophenmagnet, der sich "Kuroo" nannte, entfernen.

Tsukishima saß in der Mitte, Yamaguchi links und Kuroo rechts von ihm. Ein paar Reihen vor ihnen saßen Tanaka und Noya, natürlich zusammen, und übten gerade ihre nervigsten Kampfgesänge ein. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sich Nishinoya eine nervige, rot blinkende Mütze aufgesetzt hatte, die aussah als hätte er sie bei der Tombola als Trostpreis gewonnen. Irgendwie machte ihn das nur noch nervöser, aber er wusste nich genau warum.

"Hey, Tsukki, du sitzt aber ganz schön verkrampft da.", neckte Kuroo seinen Nebenmann und stupste ihn mit dem Ellenbogen in die Seite, "Musst du aufs Klo?" Tsukishima starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an. War Kuroo jetzt auch schon zum Hellseher geworden? Gruselig.
"Äh...Ja?!", erwiderte er wahrheitsgemäß, auch wenn das gerade eins seiner kleinsten Probleme war. Kuroos Lächeln verschwand augenblicklich und er kratzte sich verunsichert am Kopf.
"Sonst sagen immer alle nein, wenn ich ihnen die Frage stelle. Damit hast du mich jetzt echt erwischt, mir fällt gar kein dummer Spruch dazu ein. Wahnsinn!", sagte er fast schon bewundernd. Ja, Wahnsinn war war das richtige Wort, für das, was sich hier abspielte.

Mit einem Scheppern setzte sich die Folterkammer auf Schienen in Bewegung und fuhr auf einen steilen Hang zu. Tsukishima wurde plötzlich ganz ruhig. Er dachte nach. Wenn er es ganz rational anging, war das doch alles nur halb so wild. Die Fahrgeschäfte wurden alle regelmäßig auf mögliche Defekte geprüft und wenn auch nur eine Schraube fehlte, durfte die Bahn gar nicht erst in Betrieb genommen werden. Das war alles vollkommen ungefährlich, kein Grund sich Sorgen zu machen.

"Tsukki? Ich glaub ich hab Angst.", jammerte Yamaguchi neben ihm, der schon etwas blass um die Nase war, "Kann ich deine Hand halten?" Wortlos griff Tsukishima nach links und nahm die Hand seines Freundes, natürlich nur, um ihn zu beruhigen, damit er sich nicht unnötig aufregte. Sie fühlte sich viel wärmer an, als seine eigene, die kalt und klamm war. Yamaguchi war aber auch eine wandelnde Wärmflasche, ganz im Gegensatz zu ihm. Es hatte ganz bestimmt nichts damit zu tun, dass er gerade an seiner heimlichen Phobie zugrunde ging, nein ganz bestimmt nicht!

Gerade fuhren sie quälend langsam eine Steigung im vielleicht sechzig oder siebzig Grad Winkel hinauf, und wenn sie nach vorne blickten, sahen sie nichts als den wolkenlosen Horizont, der in der Dämmerung schon leicht orange gefärbt war.
Alles war gut. Es war nur eine Achterbahn, ein Unterhaltungsobjekt, ein Spielzeug! Das war alles gar nicht so-

"Boah, ist das hoch, Tsukki!", rief Yamaguchi plötzlich. In dem Moment waren sie auf dem höchsten Punkt der Achterbahn angekommen und Tsukishima machte den schwerwiegenden Fehler nach unten zu gucken. Dort blickte er, trotz leicht verschwommener Sicht zwecks fehlender Brille, in einen geschätzt dreißig Meter tiefen Abgrund, auf unzählige Inversionen und eine Strecke, die so abenteuerlich konstruiert war, dass man kaum noch erkennen konnte, auf welcher Seite man fahren würde und wo überhaupt oben und unten war.

Okay, er hatte sich geirrt. Das war schlimm! Er würde sterben. Oder sich in die Hosen machen, was auch immer davon schlimmer war. Vielleicht auch beides. Er war sowas von geliefert. Warum war er nicht geflüchtet, als er noch die Möglichkeit dazu gehabt hatte?
"Aua, du drückst meine Hand zu fest!", beschwerte sich Yamaguchi neben ihm lautstark, doch bevor Tsukishima darauf reagieren konnte, setzten sich die Wagons schon wieder in Bewegung und in wenigen Sekunden würde die Abfahrt im freien Fall beginnen.
"Das wird ein geiles Onride-Video!", war das letzte, was er von seinem rechten Nebenmann hörte, bevor sie alle zusammen in die Tiefe stürzten.

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"Ukai-san?", fragte Takeda unsicher, der gerade mitansehen musste, wie ihr Trainer sich nun schon den dritten Becher, garantiert nicht alkoholfreie, Bowle hinter die Binde kippte. Warum in diesem eigentlich so familienfreundlichen Park Alkohol verkauft wurde, war ihm sowieso ein Rätsel.
"Vielleicht sollten Sie doch mal einen Gang runterschalten.", meinte er zögerlich. Er wollte ihn ja nicht bevormunden, aber wenn er sich (zwangsläufig) seine eigene Nüchternheit bewahrte, dann blieb die ganze Verantwortung an ihm hängen und sie waren doch zwei Erwachsene, die dafür zuständig waren, eine Horde teilweise noch pubertierender Teenager heil nach Hause zu bringen.

"Sie müssen sich *hicks* echt mal locker machen.", sagte Ukai schon leicht angeschwippst, "Wenn wir mit Nekomata-san einen trinken gehen, sind Sie doch auch immer mit von der Partie." Takeda spürte bei den aufkeimenden Erinnerungen an ihre letzten Sauftouren, bei denen er sich etwas...nun ja..."ausschweifend" benommen hatte, wie ihm eine unangenehme Hitze ins Gesicht stieg.

Ukai grinste belustigt, als könnte er in seinen Kopf hineinschauen.
"Ich muss den Bus fahren, da kann ich mich nicht betrinken.", lenkte Takeda von der peinlichen Situation ab und versuchte sein Gesicht hinter einer Hand zu verstecken.
"So verantwortungsbewusst.", säuselte Ukai und nahm einen weiteren Schluck aus seinem halbvollen Becher, "Sie sind ein besseres Vorbild als ich. Gratulation. Die Schulleitung ist bestimmt stolz auf Sie."
"Ich hoffe nur unsere Schützlinge stellen nicht irgendwelchen Blödsinn an.", meinte Takeda nachdenklich und stützte sein Kinn auf den Handrücken ab, "Ich wüsste zu gern, was sie gerade so machen."


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