jisungs povIch stand da, mein Herz raste, und die Gedanken in meinem Kopf überschlugen sich. Der Moment, in dem ich fast Minho geküsst hätte, hing wie ein schwerer Nebel in der Luft. Es war unrealistisch, dass wir uns so nahe waren, und ich konnte kaum glauben, was gerade passiert war. Die Spannung zwischen uns hatte sich bis zur Grenze aufgebaut, und jetzt, da wir beide abrupt zurückgehalten wurden, fühlte es sich an, als wäre ein Teil von mir zerbrochen. Minho wandte sich hastig ab, und ich spürte, wie die Hitze in meinen Wangen brannte. Ich hatte das Gefühl, ein neuer Teil von mir war erwacht, bereit, die Regeln zu brechen. Doch in diesem Moment wurde mir klar, dass ich mich in eine gefährliche Lage begeben hatte.Die Stille im Raum war drückend. Ich wollte die Distanz zwischen uns verringern, aber gleichzeitig schüchterte mich die Realität ein. Wir waren Lehrer und Schüler, und alles, was ich mir wünschte, war, diese Tatsache für einen kurzen Augenblick zu ignorieren.Minhos Blick lag auf dem Boden, und ich konnte die Verwirrung und den inneren Kampf in seinen Augen sehen. „Das war nicht gut," murmelte er, und ich spürte die Schwere seiner Worte.„Aber ich kann nicht aufhören, an dich zu denken." Der Satz war aus mir herausgerutscht, bevor ich ihn zurückhalten konnte. Ich trat einen Schritt näher, die Distanz zwischen uns war jetzt unerträglich. „Wenn ich bei dir bin, fühle ich mich... ich weiß nicht, lebendig?"Sein Blick begegnete meinem, und ich bemerkte das Zögern darin. „Wir müssen die Grenzen wahren," sagte er und hielt einen kurzen Moment inne, als ob er die richtigen Worte suchte. „Es könnte alles ruinieren."Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Seine Worte schnürten mir die Kehle zu. „Aber was ist mit dem, was wir gerade hatten?"„Es ist nicht nur ein flüchtiger Moment, das weißt du." Ich spürte, wie sich mein Magen zusammenzog. Jisung und Minho waren nicht nur Namen – sie waren zwei Seiten einer unlösbaren Gleichung.Er stand einen Schritt zurück, und ich fühlte, wie die Kluft zwischen uns erneut aufbrach. Minhos Haltung war resolut, doch ich sah die Unsicherheit in seinem Blick. „Ich kann das nicht riskieren, Jisung. Das ist nicht nur unser Ruf, es geht um deine Zukunft."Seine Worte hingen schwer im Raum, und ich wollte ihn anflehen, nicht wegzusehen, ihn bitten, einfach zu bleiben. Stattdessen fühlte ich, wie meine Hoffnung in sich zusammenfiel. Ich konnte nichts tun, als ihm nachzusehen, als er sich abwandte.Die Tür zum Zimmer öffnete sich, und ich sah Seungmin und Jeongin hereinkommen. Sie bemerkten sofort die angespannte Atmosphäre zwischen uns, aber ich wusste, dass ich nichts erklären konnte. „Hey, alles in Ordnung hier?" fragte Seungmin. Ich nickte, während ich den Kloß in meinem Hals zu schlucken versuchte. „Ja, wir waren nur am Reden," sagte Minho, seine Stimme war wieder professionell, aber ich wusste, dass wir beide die unausgesprochene Frage im Raum spürten. Die Minuten vergingen, und ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Es war, als hätte die Welt um mich herum die Farben verloren. Alles war verblasst und bedeutungslos. Ich wollte nur, dass dieser eine Moment zurückkam – der Moment, in dem wir uns so nahe waren, dass ich fast den Mut aufgebracht hätte, ihn zu küssen.Ich wandte mich ab, um den Blicken meiner Freunde auszuweichen, und ließ die Gedanken kreisen. Wie konnte ich so tun, als wäre nichts passiert, wenn mein Herz immer noch an dem gefrorenen Augenblick festhing? Die Realität holte mich ein. Ich wusste, dass ich die Distanz zwischen uns aufrechterhalten musste. Aber je mehr ich versuchte, die Kontrolle zu bewahren, desto mehr sehnte ich mich danach, ihm näher zu sein. Ich fühlte mich gefangen zwischen dem, was ich wollte, und dem, was ich nicht haben durfte.