Kapitel 16
Jisungs Pov
Der Regen fiel weiterhin in dichten Strömen, doch ich bemerkte ihn kaum. Alles um mich herum verblasste, als Minhos Worte in meinem Kopf nachhallten. „Ich glaube, ich hab mich in meinen Schüler verliebt." Diese simple, kraftvolle Aussage war wie ein Blitz, der den Himmel erhellte und gleichzeitig eine Flutwelle von Emotionen über mich hereinbrechen ließ.Minhos Hände fühlten sich warm und beruhigend an gegen meiner Kälte. In diesem Moment war die Welt um uns verschwommen und unbedeutend. Alles, was zählte, war er – seine Augen, die mich intensiv ansahen, und die Ehrfurcht, die ich in ihnen lesen konnte. „Du... du meinst es ernst?", stammelte ich, meine Stimme zitterte und war kaum mehr als ein Flüstern. Ich wollte sicher sein, dass ich nicht träumte, dass ich wirklich hier stand, in diesem Moment, der so surreal schien, dass ich ihn für einen Witz gehalten hätte, wenn ich nicht wüsste, wie sehr ich mir gewünscht hatte, dass es wahr war.„Ja, Jisung, ich meine es ernst," antwortete Minho, seine Stimme war fest, aber in seinen Augen lag eine Mischung aus Hoffnung und Furcht. „Ich kann das nicht länger ignorieren. Ich habe versucht, es zu unterdrücken, aber ich kann nicht. Nicht mehr."Mein Herz schlug wild, und ich konnte kaum atmen. All die Schmerzen, all die Zweifel, die ich in den letzten Wochen gefühlt hatte, schienen in diesem Moment zu verschwinden. Minho fühlte das Gleiche wie ich. Und es war nicht nur eine flüchtige Schwärmerei. Es war echt.Ich wollte ihm sagen, wie sehr ich ihn begehrte, wie sehr ich mir wünschte, dass wir einfach zusammen sein könnten, ohne all die Regeln, die uns trennten. Doch ich konnte nicht. Die Realität holte mich schlagartig ein, und ich sah die Schatten der Konsequenzen, die sich über uns legten. Er war mein Lehrer, und ich war sein Schüler. So einfach war das. „Minho, das... das ist nicht richtig," flüsterte ich, obwohl ich nicht wirklich an diese Worte glaubte. Die Gedanken rasten in meinem Kopf, und ich war hin- und hergerissen zwischen dem, was ich fühlte, und dem, was ich wusste. „Wir dürfen das nicht. Es gibt Regeln, und wenn jemand davon erfährt..."„Ich weiß," unterbrach er mich, und die Dringlichkeit in seiner Stimme ließ mir das Herz rasen. „Aber ich kann nicht mehr so tun, als ob es nicht so wäre. Ich habe dir wehgetan, und ich kann das nicht ungeschehen machen. Aber ich kann nicht mehr von dir weggehen. Ich will nicht."Sein Gesicht war nur einen Atemzug von mir entfernt, und ich spürte die Wärme, die von ihm ausging. „Minho...", wollte ich sagen, doch ich fand keine Worte. Der Drang, ihn zu küssen, war überwältigend. Ich konnte an nichts anderes denken als an die Zärtlichkeit, die ich ihm geben wollte, und daran, wie sehr ich es liebte, in seiner Nähe zu sein.Er sah mir tief in die Augen, und in diesem Moment schien die Welt stillzustehen. „Jisung, ich habe Angst, dich zu verlieren. Ich kann nicht...", begann er, doch ich schloss die Augen und trat einen Schritt näher, ließ den Rest der Welt hinter mir.„Du wirst mich nicht verlieren," flüsterte ich, und ich spürte, wie meine Lippen sich sanft gegen seine bewegten. Es war ein zögerlicher Kuss, ein zartes Bekenntnis der Sehnsucht, und in diesem Augenblick war alles, was ich je wollte, erfüllt. Der Regen prasselte unaufhörlich auf uns nieder, doch wir waren in unserer eigenen Blase gefangen, und es gab nichts, was uns aufhalten konnte. Wir lösten uns voneinander, und ich sah in sein Gesicht. Minhos Augen waren voller Unsicherheit, aber auch voller Hoffnung. „Ich weiß nicht, was das für uns bedeutet, Jisung. Aber ich will es herausfinden," sagte er und strich mir mit einem sanften Lächeln über die Wange. „Ich auch," erwiderte ich, und in diesem Moment fühlte ich mich lebendiger als je zuvor. Es war nicht nur das Verlangen, das uns verband, sondern auch eine tiefe, unbesiegbare Verbindung, die uns in diesem Regen vereinte.Doch die Realität kam schnell zurück, und ich spürte das Gewicht der Entscheidung auf meinen Schultern. Wir waren in einem Spiel, das nicht nur um unsere Herzen ging, sondern auch um unsere Zukunft. Und während ich in Minhos Augen sah, wusste ich, dass wir gemeinsam kämpfen mussten, egal, was auf uns zukam.
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