"Hallo, Felix. Erlaubst du mir, dich leicht zu schubsen?"

Der Junge vor mir, nickt leise als Antwort. Warum spricht er nie? Bin ich so beängstigend?

Ich schubse Felix so leicht wie ich kann.

"Ok, du fährst goofy."

Ich sehe, dass er absolut keinen Plan hat, was es bedeutet, und ohne dass er fragen musste, sagte ich ihm:

"Das bedeutet, dass du das linke Bein vorne hast."

Seine Augen wurden groß in der Erkenntnis und er nickt. Sag etwas, Felix. Sag etwas. Ich möchte deine Stimme hören, bitte ich in meinem Kopf. Aber er bleibt einfach ruhig.

Eine ganze Woche vergeht, ohne dass er auch nur ein Wort sagt. Eine Woche. Ich wusste nie, dass das überhaupt möglich ist. Er lernt Snowboarden und spricht nicht mit seinem Lehrer. Jedes Mal, wenn ich sage, dass er etwas falsch macht, hält er einfach an und wartet, bis ich erkläre, wie man es richtig macht. Nachdem ich es erklärt habe, antwortet er nie. Er verbeugt sich nur einmal aus Respekt und tut, was ich gesagt habe. In den Pausen spricht sein Vater, das komplette Gegenteil von ihm, wie ein Wasserfall.

"Weißt du, Felix spricht nie, außer wenn er mit seiner Fam oder seinen engsten Freunden zusammen ist. Nimm es nicht persönlich.", das hat Adam mir einmal am Mittagstisch gesagt. Ich nickte nur. Ich möchte wirklich Felixs Stimme hören. Klingt sie so, wie er ausieht? Warum spricht er nie? Ich bin sicher, seine Stimme ist wunderschön.

Eine Woche verging und es fühlte sich an, als wäre es ein paar Minuten her, dass Adam sich verabschiedete. Felix wollte die Umarmung seines Vaters nicht unterbrechen. Aber der Flug rief, das war es, was der ältere Mann sagte. Ein paar Minuten später begann ich, Felix auf der Skipiste zu unterrichten. Alles war wie jeden Tag, bis die Mittagspause begann, und wir beide erinnerten uns erst dann daran, wer immer sprach und wer es von nun an tun muss, wenn wir nicht in der peinlichen Stille sitzen und nur das Kaugeräusch von uns beiden hören wollten. Adam und ich.

"Ähm, also Felix, warum sprichst du nicht mit mir? Ich meine, wir kennen uns schon seit einer Woche und wir haben zwei Wochen vor uns, ich denke, ich war nicht so gemein, also gibt es einen anderen Grund?"

Der kleine Junge vor mir schüttelt den Kopf, ohne von seinem Essen aufzuschauen.

"Ich würde wirklich gerne deine Stimme hören", murmle ich.

Felix schüttelt wieder den Kopf.

"Wae? Glaubst du, ich werde deine Stimme nicht mögen?"

Felix schnappt sich sein Telefon und öffnet die Notizen-App.

Niemand mag meine Stimme. Sie denken, ich bin seltsam.

Ich habe nur noch mehr Fragen nach dieser Nachricht.

"Ich bin sicher, dass ich dich nicht komisch nennen werde, auch wenn du eine besondere Stimme hast. Es ist einfach einfacher zu reden. Ich werde dich nicht verurteilen oder anders behandeln. Glaub mir!"

Versprich es.

"Ich, Jeon Jeongguk, verspreche es, Felix!"

Er nickt. Bedeutet das, dass er reden wird? Warum sagt er nichts?

"Also, ähm, wie ist das Essen?"

"Sehr gut! Ich mag österreichisches Essen!"

Heilige Scheiße! Nun, das ist wirklich eine besondere Stimme. Wow! Wow! Scheiße, das ist tief! Meine Augen sind groß und mein Mund öffnet und schließt sich jedes Mal, ohne dass ein Geräusch ihn verlässt.

"Ich wusste es! Jeder denkt, dass ich beängstigend und seltsam bin. Warum sollte es hier anders sein..."