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38. Desicion

Ich starrte immer noch wie hypnotisiert in seine blauen Augen, doch dann legte Niall den Umschlag mit dem Schreiben zur Seite und nahm mich in seine Arme. Sofort schlang ich meine Arme um seinen Nacken und flüsterte ihm ins Ohr: „Ich habe gerade meine Entscheidung getroffen."

Sein tiefes Atmen und die darauffolgende Frage: „Und wie ist sie ausgefallen?", ließen mich wissen, dass er bereit war, das zu akzeptieren, was ich ihm nun sagen würde.

Wir lösten uns jetzt kurz voneinander, so dass wir uns in die Augen schauen konnten, denn genau das wollte ich, als die Worte aus meinem Mund kamen.

„Niall, du weißt, wie sehr ich dich liebe. Aber ich muss das tun, ich werde nach Neuseeland gehen."

Meine Augen wichen seinem Blick nicht aus.

„Ich hab gewusst, dass du dich dafür entscheidest", sagte er mit einem kleinen Lächeln im Gesicht, dass jedoch seine Augen nicht erfasste. Diese wirkten traurig, doch sie drückten den Zustand seines Herzens aus, was mir durchaus bewusst war. Trotz allem fand er Worte der Anerkennung für mich.

„Bel, ich bin so stolz auf dich!", hörte ich ihn flüstern, bevor er mich sanft auf die Lippen küsste.

Dann drückte er mich an sich, seinen Kopf in meinem Nacken verborgen und ohne sein Gesicht sehen zu können, spürte ich die Tränen in seinen Augen. Wie schwer musste es ihm fallen, mich gehen zu lassen? Wohl genauso schwer, wie es mir fiel, ihn hier zurückzulassen. Doch ich wusste tief in meinem Innersten, dass ich mir das immer vorwerfen würde, wenn ich diese Chance nicht wahrnahm. Niall verstand mich, wie es sonst kein anderer tat und das half mir unglaublich bei meiner Entscheidung.

„Bel", hörte ich ihn murmeln, „es ist absolut richtig, was du tust und lass dir bloß nichts anderes einreden."

Meine Hände streichelten nun über seinen Kopf, während Tränen aus meinen Augen strömten. Der Gedanke, von ihm getrennt zu sein, tat so verdammt weh, dass ich fast nicht mehr in der Lage war, richtig zu atmen. Hilflos verbarg ich mein Gesicht in seinen blonden Haaren, die ich so sehr liebte. Das Zittern meines Körpers ließ Niall plötzlich aufschrecken. Ich spürte, wie seine Hände nun an meinem Rücken entlangfuhren, um mich zu beruhigen, doch es war in jenem Moment sinnlos. Ich konnte nur noch weinen.

„Lass alles raus", hörte ich Niall flüstern.

Noch war er da, noch konnte er mich in seine Arme nehmen, wenn es mir schlecht ging aber unsere gemeinsame Zeit wurde immer kostbarer und ich wollte jede Sekunde davon nutzen. Weinen schien plötzlich Verschwendung zu sein, das sagte mir zumindest mein Kopf, doch mein Herz war anderer Ansicht, was es mir auch verdeutlichte.

Stunden schienen zu vergehen, in denen Niall mich einfach nur fest in seinen Armen hielt. Ich prägte mir diese Berührung ganz genau ein, denn ich wollte mich immer daran erinnern, wenn ich alleine in Neuseeland sein würde. Irgendwann legten wir uns auf das Bett und schliefen ein. Die Zeit des endgültigen Abschieds war Gott sei Dank noch nicht gekommen.

Die nächsten Tage in Irland verliefen eher ruhig. Wir nutzten einfach die Stunden zu zweit, in welchen Niall mir oft auf seiner Gitarre etwas vorspielte und dazu sang. „Little Things" war nach wie vor mein Lieblingssong von One Direction und deswegen bekam ich diesen jeden Tag zu hören. Ich wusste, dass ich auch das sehr vermissen würde. Doch meine Entscheidung stand fest und die Unterlagen hatte ich bereits zurück nach Neuseeland geschickt. Es war schon ein komisches Gefühl zu wissen, dass ich bald am anderen Ende der Welt leben würde aber ich versuchte nicht jeden Tag daran zu denken, zumindest im Moment noch nicht.

Denn das nächste Ereignis, das kurz bevor stand war die Silvesterparty. Unsere erste gemeinsame Feier in ein neues Jahr, welches uns jedoch bald darauf wieder entzweien würde. Doch diesen Gedanken wollte ich beiseiteschieben. Ich freute mich so darauf, mit Niall, Nelia, Darragh, Sean, Dylan und einigen anderen Leuten, auf das neue Jahr anstoßen zu können.

Wir feierten alle im Danny Byrnes und die Stimmung dort war wirklich grandios. Ich dachte nicht eine Minute daran, dass ich im März nach Neuseeland reisen würde, sondern genoss einfach die Party. Niall und ich tanzten ein wenig ausgelassen, vor allem zu der irischen Musik.

Als es langsam aber sicher auf Mitternacht zuging, unterbrachen wir unseren Tanz und kehrten an den Tisch zurück, wo bereits die Sektgläser bereit standen. Dann zählten wir von zehn unterwärts und als wir bei null ankamen, riefen alle „Happy new year!"

Niall küsste mich ganz vorsichtig auf den Mund, bevor er mir ins Ohr flüsterte: „Ich wünsche dir ein gutes neues Jahr, mein kleiner Rotschopf und ich hoffe, dass sich all deine Wünsche und Träume erfüllen werden."

„Das Gleiche wünsche ich dir", brachte ich nun mühsam hervor.

„Das wird schon", wisperte er zurück.

Mein Traum, bei der Wahle Rescue Organisation zu arbeiten, würde sich auf jeden Fall erfüllen, doch wie sah es mit meinem größten Wunsch aus? Es gab wirklich nur einen, den ich hatte: Nach diesen acht Monaten wieder mit Niall zusammen sein zu können.

Acht Monate waren eine lange Zeit und ich konnte nur hoffen, dass unsere Gefühle füreinander sich nicht ändern würden. Wissen konnte man das vorher nie. Selbst wenn Niall mir sagte, dass er unsere Beziehung nicht beenden wollte, hieß das ja nicht, dass er plötzlich ein anderes Mädchen kennenlernte. Ich würde weit weg sein und konnte nichts dagegen tun.

Vielleicht würde er vergessen, wie sehr wir uns geliebt hatten. Wer wusste das schon? Doch ich wollte jetzt nicht weiter darüber nachdenken, sondern einfach alles auf mich zukommen lassen, wenn es spruchreif war. Ich wollte die restliche verbleibende Zeit mit Niall genießen und das tat ich auch.

Nach einer wirklich schönen Silvesterparty flog ich am fünften Januar gemeinsam mit Nelia nach Deutschland zurück. Dort blieb ich jedoch nur drei Tage, denn meine Eltern waren der Ansicht, dass ich die Zeit, die mir noch blieb, mit Niall verbringen sollte. Sie spürten wohl, wie wichtig er mir war.

Meine Entscheidung, nach Neuseeland zu gehen, kam für meine Eltern keineswegs überraschend und sie freuten sich für mich, dass ich diese Chancen bekam.

So hieß es für mich am achten Januar wieder Koffer packen und auf nach London!
Mittlerweile liebte ich diese Stadt wirklich und hätte mir vorstellen können, auch dort zu leben, gemeinsam mit Niall, versteht sich. Er hatte mir wie üblich einen Wagen geschickt, der mich am Flughafen abholen würde. Natürlich war es Pauly, der aus der großen schwarzen Limousine ausstieg, um mich freudestrahlend zu begrüßen. Wir umarmten uns, bevor er mein Gepäck in den Kofferraum verfrachtete.

„Wie lange darfst du denn bleiben?", fragte er grinsend, während er den Wagen aus dem Flughafenbereich heraussteuerte.

„Bis zum bitteren Ende", gab ich zur Antwort. „Wir feiern dann meinen Abschied in London, meine Familie kommt hierher geflogen."

„Das ist aber toll, dann kannst du also wirklich die ganze Zeit mit Niall verbringen", meinte Pauly lächelnd.

„Ja und darauf freue ich mich wirklich", sagte sich.

Niall hatte Pauly nicht zum Flughafen begleiten können, da One Direction ein Fotoshooting absolvieren mussten, doch Pauly brachte mich direkt dorthin.

„Jede Minute ist kostbar", lautete seine Aussage, als ich ihn darauf ansprach.

Wie Recht er doch hatte. Meine Zeit mit Niall war wirklich das Kostbarste für mich.

Das Shooting fand in einem Studio, welches in der Londoner City lag, statt. Es war ein schönes, altes Gebäude, das irgendwie majestätisch wirkte. Pauly begleitete mich in den dritten Stock, wo alles wild durcheinander lief. Und dann erblickte ich Niall, der gerade abgelichtet wurde. Er sah einfach toll aus in seinen Designer Klamotten und den nach oben frisierten Haaren. Diese waren frisch gefärbt worden, das konnte ich erkennen. Mucksmäuschenstill stand ich neben Pauly, um das Shooting nicht zu stören, als sich plötzlich zwei Arme um meine Körper legten. Diese gehörten Liam, der mich nun leicht an sich drückte.

„Gut, dass du wieder da bist, Bel. Niall hat dich schon vermisst."

„Ja wie? Nur Niall hat mich vermisst? Ihr anderen wohl nicht?", scherzte ich.

„Klar haben wir das. Du weißt doch, wie sehr wir dich mögen."

Es tat gut, dass zu hören und es beruhte durchaus auf Gegenseitigkeit. Die Jungs waren mittlerweile meine besten Freunde, auch Harry, obwohl es ja anfangs nicht danach aussah, als könnten wir uns jemals anfreunden. Ich würde sie alle vermissen, dass wusste ich jetzt schon.
„Bel!" Nialls Stimme, der plötzlich auf mich zugelaufen kam, riss mich abrupt aus meinen Gedanken.

Ich lief ihm entgegen, sprang an ihm hoch und legte meine Beine um seine Taille. Dann versanken wir in einem langen Begrüßungskuss. Es waren zwar nur drei Tage gewesen, die wir voneinander getrennt waren, doch trotzdem kamen diese mir wie drei Wochen vor. Wie sollte ich nur diese acht Monate überstehen? Immer wieder tauchte diese Frage in meinem Innersten auf und ließ mich zweifeln, ob ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Doch das wusste man immer erst später.

„Ich bin gleich fertig hier, Süße", wisperte er mir ins Ohr. „Wir müssen nur noch die Gruppenfotos machen."

Mit diesen Worten trug er mich durch das Studio bis zum Fotografen. Dort stellte ich mich auf den Boden, während Niall einen Arm um meine Taille legte.

„Könntest du bitte ein Foto von Bel und mir machen?", bat er den Fotografen.

„Klar, kein Problem", erwiderte dieser.

Er schoss nicht nur eines, sondern gleich zehn Fotos in Folge. Anschließend gab es noch drei Gruppenbilder mit allen Jungs, einschließlich meiner Wenigkeit. Dann musste ich jedoch wieder meinen Platz am Rand einnehmen, damit die Gruppenfotos von One Direction für eine Zeitschrift aufgenommen werden konnten. Sie waren wirklich alle sehr fotogen und sahen außerdem zum Anbeißen aus. Die Mädchen würden wahrscheinlich einer Herzattacke nahe sein, wenn die Bilder veröffentlicht wurden.

Lächelnd verfolgte ich, wie der Fotograf die Jungs in immer wieder neue Positionen dirigierte, damit nicht alle Fotos gleich aussahen. Es machte Spaß, ihnen zuzuschauen, denn sie waren Profis, was das anging. Obwohl natürlich zwischendurch immer wieder herumgealbert wurde. Doch auch das gehörte dazu, schließlich war das Leben ernst genug, wie ich immer wieder feststellten musste.

Nachdem das Shooting beendet war, fuhren Niall und ich direkt zu seinem Apartment. Wie sehr hatte ich es vermisst, hier zu sein. Alles war so vertraut, selbst die vielen Gitarren, welche an der Wand im Wohnzimmer hingen. Doch mein Blick streifte diese nur kurz, dann suchte er nach seinen eindrucksvollen blauen Augen. Wie sehr würde ich diese vermissen, genauso wie seine Berührungen, die er mir nun gab.

Wir lagen auf dem Sofa, engumschlungen und ich wollte nichts weiter, als seine Umarmung spüren. Wie hatte ich jemals davor Angst haben können? Und wie sollte ich bald darauf verzichten ohne mir vielleicht Vorwürfe zu machen? Schließlich war ich es, die die Entscheidung getroffen hatte, acht Monaten auf einem anderen Kontinent zu verweilen. Doch der Grund dafür erfüllte mein Herz mit ein klein wenig Freude.

Ich würde mit den Walen sprechen können und ich würde alles dafür tun, diesen Tieren zu helfen. Es war mein Weg, den ich gehen musste, wie eine Art Bestimmung. Niall wusste das und genau deswegen akzeptierte er es, obwohl es ihm schwer fiel. Ich merkte es an der Art, wie er sich verhielt. Wir konnten einfach nicht mehr so tun, als ob Neuseeland noch in weiter Ferne liegen würde, denn uns blieben nur noch sieben Wochen.

Die erste dieser Wochen verbrachten wir meistens in Nialls Apartment, wo wir ganz ungestört tun und lassen konnten, was uns beliebte. Manchmal schliefen wir bis zwei Uhr mittags, wenn wir eine lange Nacht hinter uns hatten. Ich würde niemals unsere Beziehung nur auf das Körperliche reduzieren wollen, doch im Moment brauchten wir das wohl beide. Er zeigte mir ganz deutlich, wie sehr er mich begehrte aber auch wie sehr er mich liebte.

Es war ein auf und ab der Gefühle, welches uns in den nächsten Tagen und Wochen verfolgte. Einerseits waren wir glücklich darüber, jeden Tag zusammen verbringen zu können, andererseits lief uns die Zeit davon.

In der zweiten Woche unternahmen wir relativ fiel mit den anderen Jungs. Sie lenkten uns ein wenig ab und versuchten uns aufzumuntern. Besonders Louis gelang das wirklich fantastisch. Er besaß das Talent, Witze zu reißen, dass man ständig darüber lachen musste.

„Hast du schon Mal daran gedacht, eine Comedy Show im Fernsehen zu veranstalten?", frage ich ihn, als er mal wieder einen guten Witz losgelassen hatte.

„Noch nicht aber wenn es mit One Direction irgendwann mal nicht mehr gut läuft, wäre das durchaus eine Option", entgegnete er grinsend.

Das war so typisch Louis aber ich konnte mir das wirklich vorstellen, er war eben ein Unterhalter. So wie Liam jemand war, mit dem man super reden konnte. Während der nächsten Wochen traf ich mich hin und wieder mit ihm in einem Café, um meine Ängste wegen Niall loszuwerden. Ich fürchtete mich wirklich davor, dass nach diesen acht Monaten alles anders, um nicht zu sagen vorbei sein könnte. Liam war ein aufmerksamer Zuhörer und guter Freund.

„Weiß du, Bel", sagte er, „es gibt nichts, was man vorhersehen kann aber ich glaube, dass Niall dir treu sein wird. Ich kenne ihn jetzt schon länger als drei Jahre aber ich habe ihn noch nie so verliebt gesehen. Du bedeutest ihm wirklich alles, Bel."

Ich musste schwer schlucken, denn ich empfand genau das Gleiche: Niall bedeutete alles für mich.

„Also Kopf hoch, das wird schon", munterte Liam mich auf.

„Es sind nur noch zwei Wochen", flüsterte ich leise.

Genau diese zwei Wochen vergingen wie im Flug und als ich eines Tages auf den Kalender schaute, waren es nur noch zwei Tage bis zu unserem Abschied. Meine Kehle schnürte sich langsam zu, als mir das bewusst wurde und ich stürzte ins Schlafzimmer, wo Niall noch im Bett lag. Zitternd kroch ich unter die Decke und schmiegte meinen Körper an seinen. Das ließ ihn wohl erwachen.

„Süße, was ist denn los? Du zitterst ja."

Sofort legte er seine Arme um mich und platzierte mehrere sanfte Küsse auf meinem Gesicht.
„Es sind nur noch zwei Tage", wisperte ich unter Tränen.

„Hey, das wird schon..."

Seine Stimme war nur noch ein raues Flüstern und ich konnte heraushören, dass er versuchte, seine Tränen zu unterdrücken. Es war eben doch nicht so einfach, mich gehen zu lassen, wie er es immer dargestellt hatte. Nun kamen seine wahren Gefühle zum Vorschein, die sich von meinen nicht im Mindesten unterschieden.

„Denkst du denn, ich habe keine Angst?", hörte ich ihn plötzlich flüstern. „Ich will dich nicht verlieren, Bel."

Wir versanken in einem endlos langen Kuss, der durch das Läuten der Türglocke unterbrochen wurde.

„Welcher Idiot ist das denn?", murmelte ich vor mich hin.

„Harry. Er wollte noch vorbeischauen", antwortete Niall ruhig.

Aus meinen Augenwinkeln konnte ich Tränen in seinen Augen glitzern sehen. Warum nur, waren wir beide so emotional? Das machte alles noch viel schlimmer.

Seufzend stand ich auf und lief äußerlich gefasst zur Tür, um Harry hinein zu bitten. Wir begrüßten uns mit einer herzlichen Umarmung.

„Wo steckt Niall? Wir haben noch etwas zu erledigen", meinte der Lockenkopf gut gelaunt.

„Echt? Das hat er mir gar nicht gesagt", schmollte ich.

„Es dauert nicht lange, Bel", hörte ich Nialls Stimme hinter mir.

Innerhalb von zehn Minuten war mein Freund geduscht und angezogen, um dann mit Harry zu verschwinden. Ich stellte währenddessen die Waschmaschine an, damit ich nicht alles morgen erledigen musste. Schließlich würde das dann mein letzter Tag in London sein und gleichzeitig mein letzter Tag in Europa, zumindest für die kommenden acht Monate.

Niall kehrte nach ungefähr zweieinhalb Stunde wieder in das Apartment zurück, doch er wollte mir nicht sagen, was er und Harry unternommen hatten. Ich konnte nur vermuten, dass es mit meiner Abschiedsparty in Zusammenhang stand, welche am heutigen Abend stattfinden würde. So fragte ich nicht weiter nach, sondern warf die Wäsche in den Trockner, denn morgen musste ich meine Koffer packen. Es fiel mir schon wieder schwer, daran zu denken.

Gott sei Dank kam ich dann auch nicht mehr ins Grübeln, denn ich musste mich für den heutigen Abend stylen. Ich hatte keine Ahnung, was Niall und die Jungs sich ausgedacht hatte, geschweige denn, wo diese Party stattfinden würde. Nur eines hatte Niall mir verraten: Dass wir nicht in einen Club gehen würden.

Dass Zayns Haus jedoch der Ort sein würde, an welchem wir meinen Abschied zelebrierten, hätte ich nicht gedacht. Aber ich fand die Idee super, zumal wir völlig ungestört sein würden und es außerdem nicht so laut zugehen würde, wie in einem Club.

Die erste Überraschung für mich war, dass alle Gäste bereits auf mich und Niall warteten. Ich war so froh, meine Familie zu sehen, vor allem meine Brüder, die sich die Zeit genommen hatten, nach London zu fliegen. Selbst Darragh, Dylan und Sean waren aus Irland angereist, was mich ebenso freute. Nelia war natürlich happy ihren Freund zu sehen, ich konnte es ihr nicht verübeln, dass sie sich an diesem Abend sehr viel mit ihm beschäftigte.

Dafür hatte ich umso mehr von meinen Brüdern, die Niall sehr genau unter die Lupe nahmen. Immerhin war ich ihre kleine Schwester und letztendlich hatte er dafür gesorgt, dass ich mich für Neuseeland entschieden hatte. Glücklicherweise schienen sie ihn zu mögen, was mir jedoch von Anfang an klar gewesen war. Es war nahezu unmöglich, Niall nicht zu mögen. Es sei denn, man litt unter Berührungsängsten und stieß mit ihm in einem Supermarkt zusammen. Ich musste lächeln, als ich daran dachte. Wie gut, dass das passiert war, denn es änderte so Vieles in meinem Leben.

Meine Abschiedsparty war nicht traurig, sondern eher fröhlich. Niall hatte seine Gitarre mitgenommen und spielte darauf einige One Direction Songs. Dazu sang die Band natürlich. Sie verbreiteten damit eine sehr schöne Stimmung. Gott, wie ich diese Jungs vermissen würde! Jeder einzelnen von ihnen war mir ans Herz gewachsen, doch Niall war derjenige, dem mein Herz gehörte.

Irgendwann brachte Harry eine große Torte in das Wohnzimmer. Er stellte sie auf dem Büffet ab und sagte zu mir: „Du darfst sie anschneiden aber Vorsicht, da sind Buckelwale drauf!"

Überrascht beugte ich mich über das Gebäckstück und schaute die aus Marzipan geformten Buckelwale an, welche als Zierde dienten.

„Die sind ja toll!", rief ich begeistert. „Wo habt ihr die denn gekauft?"

Niall und Harry begannen zu grinsen und der Lockenkopf antwortete: „Nirgends, die haben Niall und ich selbst gemacht."

Deswegen hatten sie die beiden heute Nachmittag also gemeinsam verkrümelt. Und sie konnten Torten backen, wenn das mal keine Überraschung war!

„Oh mein Gott! Wie lieb von euch!"

Ich umarmte beide heftig, wobei Niall noch einen Kuss auf den Mund gedrückt bekam. Anschließend machte ich man an das Anschneiden der Torte, welche groß genug war, dass jeder ein Stück essen konnte. Eins musste ich Niall und Harry lassen: Die Torte schmeckte vorzüglich. Nachdem sie vollständig verspeist war, bekam ich meine Abschiedsgeschenke. Meine Familie überreichte mir einen großen Umschlag, in welchem sich außer Geld ein Foto befand, wo alle drauf waren.

„Damit du nicht vergisst, wie wir aussehen", meinte mein Vater.

„Papa, es gibt so was wie Skype, da können wir uns sehen", klärte ich ihn auf.

„Wenn diese schlimme Zeitverschiebung nicht wäre, könnte das sogar klappen", erwiderte er schmunzelnd.

Die Jungs aus Irland schenkten mir ein Buch mit irischen Märchen, was ich absolut super fand.

„Wir dachten, wenn es dir mal langweilig werden sollte zwischen all den Buckelwalen, brauchst du etwas zu lesen. Außerdem wirst du dann immer ein bisschen an Irland erinnert", sagte Sean.

Ich bedankte mich bei allen dreien mit einer herzlichen Umarmung. Dann kamen die Geschenke von den One Direction Jungs an die Reihe. Als erstes bekam ich die zehn Fotos vom Shooting überreicht, die Niall und mich zeigten, einschließlich der Bilder, auf welchen ich gemeinsam mit den Jungs zu sehen war. Eines dieser Bilder war sogar mit ihren Unterschriften versehen. Dann ging es weiter mit dem nächsten Geschenk: Zayn hatte eine Karikatur angefertigt, auf welcher ein riesiger Buckelwal am Strand liegend zu sehen war, den ich rettete. Das Bild sah zum Schießen aus und brachte mich sofort zum Lachen.

„Ich werde es in mein Zimmer in Neuseeland hängen", versprach ich.

„Das hatte ich mir auch so vorgestellt", meinte der Sänger grinsend.

Liam überreiche mir nun im Namen von allen ein Fotoalbum. Als ich hineinschaute, traf mich fast der Schlag und ich musste lachen. Das Album war voll mit lustigen Bildern von der Australien und Neuseeland Tournee. Wie wir am Strand lagen, im Pool tobten, Zayn mit angstgeweiteten Augen auf einem Boot, Niall und ich beim Golfen (das musste Harry fotografiert haben), Louis und Harry nackt vor einem Zelt stehend (da wurden Erinnerungen wach) und jede Menge Bilder von mir und Niall.

Ich war ganz gerührt, als ich das Album wieder aus den Händen legte. Das war eine wunderschöne Erinnerung an eine tolle Zeit, die ich nicht missen wollte. Jede einzelne Minute davon würde in meinem Gedächtnis bleiben. Ich umarmte die Jungs der Reihe nach und als ich bei Niall angelangt war, flüsterte er mir ins Ohr: „Mein Geschenk bekommst du erst, wenn wir uns endgültig verabschieden müssen."

Ich verstand durchaus, dass er es mir heute noch nicht geben wollte.

Viel zu schnell ging die Party vorüber und ich befand mich in der Situation mich von meinen Eltern, Geschwistern und Freunden verabschieden zu müssen. Natürlich gab es Tränen, doch sie waren nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nur der Abschied von Nelia fiel mir sehr schwer.

„Mach's gut, Püppi", schluchzte ich in ihr Ohr, „ich verdanke dir so viel..."

„Wieso mir?"

„Weil du mich mit nach Irland genommen hast."

Sie gab mir einen liebevollen Kuss auf die Wange. „Das hab ich gern gemacht."

Sanft streichelte ich ihr übers Haar und erwiderte ihren Kuss.

Mich von Liam, Zayn, Harry, Louis, El und Perrie zu verabschieden fiel mir genauso schwer. Wie viel Zeit hatte ich mit ihnen verbracht und wie toll war es gewesen, dass ich mich einfach so in ihre Familie aufgenommen hatten. Gott sei Dank besaß Niall solche Freunde, die für ihn da sein würden, wenn ich ging.

Niall ergriff nun meine Hand, während wir zu seinem Auto liefen. Der morgige Tag und die Nacht würden nur uns alleine gehören.

Am nächsten Morgen zeigten sich Sonnenstrahlen am Himmel, doch mir war plötzlich zum Weinen zumute. Niall war bereits aufgestanden, um das Frühstück zuzubereiten. Nachdem ich mich aus dem Bett erhoben hatte, lief ich in die Küche, wo alles schon bereit stand. Wie sehr würde ich all das vermissen. Schweigend aß ich nun die Rühreier, unsere Blicke trafen sich ab und zu, doch keiner von uns beiden sagte ein Wort. Bis Niall schließlich anfing zu reden.

„Sieh es doch mal so, Bel. Dein Frühstück von mir hättest du ohnehin nur bis Ende April bekommen, dann bin ich auf Tour."

Ob ich wollte oder nicht, ich musste anfangen zu lachen, was die ganze Atmosphäre auflockerte. Niall küsste mich auf die Nasenspitze, wobei er grinsen musste.

Als ich am Abend begann meinen Koffer zu packen, half Niall mir sogar dabei, was ich total süß fand. Rein zufällig berührten sich unsere Hände, was dazu führte, dass wir uns automatisch in die Augen schauten. Sein Blick drückte in jenem Moment so viel Liebe aber auch ebenso viel Traurigkeit aus, dass ich Mühe hatte, meine Tränen zurück zu halten. Ich wollte nicht weinen, nicht heute.

Stumm erwiderte ich nun seinen Blick, während seine Hand über meine Wange streichelte. Wie sehr würde ich diese Berührung vermissen. Langsam schloss ich meine Augen und ließ mich in seine Arme gleiten, die mir immer das Gefühl gaben, dass er mich beschützen würde. Darauf würde ich nun acht Monate verzichten müssen. Ich würde zeigen müssen, was wirklich in mir steckte und versuchen auf eigenen Füßen zu stehen.

Als unsere Lippen aufeinandertrafen, öffnete ich ohne zu zögern den Mund, um die Liebkosungen seiner Zunge zu genießen. Ich dachte nicht mehr an das Kofferpacken, als seine starken Arme mich mit Leichtigkeit hochhoben und mein Körper sich Sekunden später auf dem Bett befand. Alles um mich herum schien weit weg zu sein, denn das einzige, was ich wahrnahm, waren Nialls Berührungen. Jede Einzelne wollte ich für immer in meinem Herzen verankern.

Seine Hände, die zärtlich über meinen Bauch glitten, nachdem er mir das T-Shirt ausgezogen hatte. Seine Lippen, welche immer weiter abwärts wanderten und mich in den Wahnsinn trieben, als sie die Region unterhalb meines Bauchnabels erreichten. Mein lautes Keuchen spornte ihn nur noch mehr an, mich zu jenen Punkt zu bringen, an welchem ich nicht mehr Herr über meinen Körper war.

Doch heute ließ er mich lange zappeln, immer wenn ich glaubte, dass ich nun das bekam, was ich wollte, stoppte er mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht. Dann spürte ich wie seine Lippen wieder nach oben wanderten, schließlich meinen Mund fanden und gleichzeitig befanden wir uns in einer Art Gefühlstaumel, der dadurch ausgelöst wurde, als er endlich in mich eindrang.

Es gelang mir nicht annähernd zu erfassen, was diese Berührung in mir auslöste aber eines wusste ich genau: Ich würde sie nie vergessen, egal, was in Zukunft auch passieren würde. Er war fast so zärtlich wie bei unserem ersten Mal, etwas, was ich sofort wahrnahm und mich in jenen Zustand versetzte, der mich fast den Verstand verlieren ließ.

Mein Körper, mein Herz und meine Seele gehörten in jenem Moment nur ihm und ich wollte nicht, dass mich dieses Gefühl losließ. Ich wollte, dass es für immer andauerte. Ich gab ihm alles von mir und er gab mir alles von sich. Unsere Emotionen wurden nun in eine beträchtliche Höhe gepeitscht, anders konnte man es nicht mehr ausdrücken und so wie er meine fühlte, spürte ich auch seine.

In jenem Moment verschmolzen nicht nur unsere Körper miteinander, sondern alles von uns. Ich kostete jedes einzelne Gefühl aus, sofern dies bei der geballten Ladung, die auf mich einschlug, überhaupt möglich war. Mein Hyperventilieren und seine Anspannung setzten fast gleichzeitig ein, so als würden auch unsere Körper wissen, was in dem anderen vorging.

Binnen Sekunden entleerten sich unsere Emotionen wie Elektrizität, die herausströmte. Und dann kam es wie es kommen musste: Ich geriet völlig außer Kontrolle und biss Niall in die Schulter. Als wir kurze Zeit später verschwitzt nebeneinander lagen, schaute er grinsend zu mir und sagte schwer atmend: „Das kleine Andenken musstest du mir wohl noch verpassen, oder?"

„Es tut mir Leid, ehrlich", brachte ich mit noch immer zitternder Stimme hervor.

Anschließend schmiegte ich mich an ihn. Niall legte seine Arme um mich, während ich meinen Kopf auf seine Brust bettete. Zum letzten Mal schliefen wir in dieser Haltung ein.

Am nächsten Morgen ging dann zunächst das restliche hektischen Kofferpacken weiter, denn mein Flug ging bereits um elf Uhr. Als wir endlich mit vereinten Kräften das Gepäckstück geschlossen hatten, atmete ich halbwegs erleichtert auf. Zumindest diese Sache war erledigt. Anschließend frühstückten wir gemeinsam, wobei meine Gedanken oft bei Neuseeland verweilten. Doch sie sprangen dann plötzlich zu Pauly, der uns heute abholen und zum Flughafen fahren würde.

Niall ließ es sich nicht nehmen mitzukommen und er hatte vier Bodyguards dazu verdonnert, ihn bis zum Security Check zu begleiten, wo er sich dann von mir verabschieden musste. Als der gefürchtete Moment gekommen war, überreichte er mir zunächst ein kleines Päckchen.

„Hier, mein kleiner Rotschopf, das ist für dich. Pass gut drauf auf."

Vorsichtig und mit klopfendem Herzen befreite ich das Päckchen von dem grünen Glanzpapier, öffnete dann das Schmuckkästchen, das nun zum Vorschein kam und schaute direkt auf zwei goldene Herzen, welche ineinander verschlungen waren. Diese befanden sich an einer Halskette, die Niall mir nun umlegte. Er brauchte nichts zu sagen, als wir uns in die Augen schauten, denn ich wusste, was er mit diesem Geschenk hatte ausdrücken wollen.

„Unsere Herzen werden sich immer finden".

Dieser Satz war in meinem Kopf so verankert, dass ich Mühe hatte, meine Tränen zurückzuhalten. Doch diese kamen nun automatisch, denn die letzten Minuten unseres Zusammenseins brachen jetzt an. Alles in mir schien plötzlich zusammenzubrechen, als ich seine einzigartige Umarmung spürte, die letzte für acht Monate. Als wir uns küssten, vermischten sich unsere Tränen miteinander und ich hörte ihn leise wispern: „Bel, versprich mir nur eines: Dass du auf dich aufpassen wirst."

„Das werde ich", antwortete ich mit zitternder Stimme.

„Gut", murmelte er und küsste mich auf die Stirn.

Als Niall mich losließ, wollte ich im ersten Moment nicht weggehen, ich wollte ihn nicht zurücklassen, sondern bei ihm sein. In seinen Armen, die die Welt für mich bedeuteten.
„Geh jetzt", hörte ich ihn flüstern.

Dann schauten wir uns ein letztes Mal in die Augen, bevor ich mich umdrehte und durch den Security Check verschwand. Ich schaute nicht mehr zurück, obwohl ich seinen Blick noch immer auf mir fühlen konnte, denn das hätte mein Herz in tausend Teile springen lassen. So zerbrach es nur in zwei.

Eine Hälfte nahm ich mit und die andere Hälfte blieb bei Niall. Er musste gut darauf aufpassen, denn er war der einzige Mensch, der mein Herz wieder zusammensetzen konnte.

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So, meine Süßen, es gibt jetzt noch den Epilog und.... eine Fortsetzung! Also dranbleiben! Morgen lade ich beides hoch - also Epilog und den Prolog zur Fortsetzung. Ich hoffe, ihr freut euch drauf :D

Danke für die vielen Votes, Reads und Kommentare!

LG, Ambi xxx


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