23. Consequences
Alle Augen waren nun auf Harry gerichtet, der ein ziemlich betretenes Gesicht machte. El schien richtig sauer zu sein, obwohl ich das nicht so ganz nachvollziehen konnte. Was war denn schon so schlimm dabei, sein Essen unterbrechen zu müssen?
„Du bist so ein Trottel, Harry, ehrlich!", warf sie ihm aufgebracht an den Kopf.
„Wie ist das eigentlich passiert?", mischte Liam sich ein.
„Ich habe wohl ein bisschen zu viel in der Hotelbar getrunken und als ich auf dem Weg zu meinem Zimmer war, bin ich irgendwie mit den Händen am Feuermelder hängengeblieben."
Harry betrank sich also heimlich, interessant und die nächste Überraschung für mich.
„So blöd kann man doch nicht sein, oder?", entfuhr es Louis jetzt.
„Styles, du bist echt der Brüller", kam es von Zayn und Niall sagte trocken: „Das nächste Mal, wenn dir so was passiert, werfe ich dich eigenhändig in den Pool!"
Damit schien die Diskussion beendet zu sein, denn Pauly winkte uns in Richtung Hoteleingang und alle folgten ihm prompt. Durch das lange Stehen überkam Niall und mich sofort die Müdigkeit, als wir unser Bett erblickten. Somit passierte in dieser Nacht gar nichts, außer, dass wir schliefen wie die Murmeltiere.
Am nächsten Tag holte uns Nialls Handywecker aus dem Tiefschlaf.
„Wie spät ist es denn?", murmelte ich verschlafen.
„Es ist halb zwölf Uhr", murmelt Niall zurück.
Seufzend setzte ich mich im Bett auf und betrachtete die Sonnenstrahlen, welche sich gnadenlos ihren Weg durch die Jalousien bahnten. Es war mit Sicherheit ziemlich warm draußen.
„Warum müssen wir denn so früh aufstehen? Ihr tretet doch erst um viertel nach acht auf, oder?" erkundigte ich mich, während ich in meine Flip Flops schlüpfte, die direkt vor dem Bett standen.
Niall schlug mit einem Schwung die Bettdecke zurück, bevor er antwortete: „Weil wir vorher noch zum Soundcheck müssen, der findet schon um vier Uhr statt."
Ok, das klang zwar plausibel aber was würden wir in der Zwischenzeit anstellen? Als ich diese Frage an Niall richtete, erwiderte er grinsend: „Wir legen uns nach dem Frühstück an den Pool."
Damit war ich natürlich mehr als einverstanden.
„Mann, ich bin so fertig, ich weiß gar nicht, wie ich es schaffen soll, heute Abend auf der Bühne zu stehen, scheiß Jetlag", beschwerte er sich nun. „Am besten ich nehme erst mal eine Dusche."
Und schon dampfte er ab in Richtung Badezimmer. Währenddessen überlege ich, was ich anziehen sollte und legte mir die Kleidungsstücke zurecht, ein hellrotes Top mit Spagetti-Trägern und eine Jeans Hotpants. Dazu passten meine blauen Flip Flops.
Nachdem Niall das Bad verlassen hatte, begab ich mich unter die riesige Dusche, in welcher wir ganz bequem zu zweit Platz gefunden hätten. Wir befanden uns nun einmal in einem Luxushotel und irgendwie kam mir das Ganze immer noch wie ein Traum vor. Ich war noch nicht richtig in Australien angekommen, wohl aber bei Niall.
Der Unterschied zu Irland bestand darin, dass er hier einen Job zu verrichten hatte, nämlich auf der Bühne zu stehen und zu singen. Zwar nicht jeden Abend, denn der Tourneeplan sah zwischendurch einige freie Tage vor, doch er war nicht zu seinem Vergnügen hier, jedenfalls nicht ausschließlich.
„Du siehst süß aus", sagte er bewundernd, als ich später fix und fertig angezogen vor ihm stand.
„Danke", erwiderte ich grinsend.
Niall gab mir einen Kuss auf den Mund, ergriff meine Hand und dann verließen wir unser Zimmer. Eigentlich hätte ich mir denken können, dass One Direction nicht mit den anderen Hotelgästen zusammen ihre Mahlzeiten einnahmen. Es wäre sicher sehr störend gewesen, ständig von Fans belagert zu werden, die Autogrammwünsche hatten, wenn man sein Essen genießen wollte.
Niall erklärte mir, dass das Management immer eine komplette Hoteletage mietete, mit einem zusätzlichen Besprechungszimmer, in welchem dann die Mahlzeiten eingenommen werden konnten. Genau zu diesem bewegten wir uns nun hin und saßen wenige Minuten später gemeinsam mit allen Bandmitgliedern, sowie einigen Leuten von der Crew, beim Frühstück, obwohl es schon Mittag war, da allen der Jetlag noch zu schaffen machte.
Niall saß an meiner rechten Seite und zur linken hatte El Platz genommen. Direkt gegenüber von mir stopfte Liam sich die Rühreier in den Mund, während Harry neben ihm einen Toast mit Marmelade bestrich. Ich hielt mich genau wie Niall und Liam an die Rühreier. Gedankenverloren rührte ich in meiner Teetasse und vernahm Zayns Worte: „Du siehst irgendwie fertig aus, Nialler, alles ok mit dir?"
Niall warf seinem Bandkollegen einen finsteren Blick zu und meinte: „Keine Sorge, Zayn. Mir geht's gut, hatte nur wie alle anderen hier auch eine kurze Nacht, Dank unserem besoffenen Lockenkopf."
Ich vernahm Harrys lautes Schnaufen und kurz darauf einen Tritt gegen mein Schienbein.
„Aua!" Erschrocken starrte ich in seine Richtung.
„Was aua?", fragte Niall sofort, während er zu mir schaute.
„Er hat mich getreten!"
„Wer? Harry?"
„Vermutlich."
„Styles, warum trittst du meine Freundin?" Niall war sofort auf Hundertachtzig.
„Ich wollte dich treffen, du Spast!", blökte Harry los.
„Ruhe!", brüllte Liam. „Geht das schon wieder zwischen euch los?"
Er funkelte sowohl Niall als auch Harry mit seinen braunen Augen an, dass einem ganz mulmig zumute werden konnte. Ich wollte Liam niemals richtig ausrasten sehen, das wurde mir gerade bewusst.
Bevor das Spektakel jedoch weitergehen konnte, betrat Paul den Raum. Sein Gesicht wirkte irgendwie ernst, als er sich am Kopfende des großen Tisches niederließ und alle Augen richteten sich automatisch auf ihn.
„Wir haben ein Problem, Leute", begann er.
„Was denn für eins?", fragte Louis vorsichtig.
Seufzend legte Paul das Exemplar eines australischen Boulevard Blattes auf den Tisch. Die riesengroße Schlagzeile war nicht zu übersehen.
"Feueralarm im Hotel von One Direction"
„Ja und", meinte Louis schulterzuckend, „lass sie doch über den Feueralarm berichten oder hat einer rausgefunden, dass es Harry war, der das in seinem besoffenen Kopf veranstaltet hat?"
„Schlimmer", kam es jetzt von Paul. Seine nächsten Worte ließen mir das Blut in den Adern gefrieren. „Sie haben Bel gesehen".
Während den nächsten fünf Sekunden herrschte betretenes Schweigen, dann ergriff Paul erneut das Wort.
„Wir müssen eine Presseerklärung abgeben, die Frage ist nur, was wollt ihr verlauten lassen?"
Niall sprach als Erster. „Ich werde auf gar keinen Fall zulassen, dass die Medien und vor allem die Fans über Bel herfallen."
„Gut, dann lasst euch was einfallen."
Was sollte das denn jetzt bedeuten? Ich konnte Niall zwar verstehen, denn dass die Freundinnen von One Direction bei manchen Fans nicht gerade beliebt waren, hatte ich schon mitbekommen. Aber was blieb denn für eine Alternative? Ich konnte mich ja schlecht als seine Schwester ausgeben.
„Haben die Bel und Niall zusammen gesehen oder nur, dass Bel bei uns stand?", wollte Zayn wissen.
„Gott sei Dank ist in dem Artikel nur die Rede von einem mysteriösen Mädchen, das bei den One Direction Jungs stand", klärte Paul uns auf.
Alle schauten ziemlich nachdenklich drein, als würden sie fieberhaft nach einer Lösung suchen, dann sagte Liam plötzlich: „Ich hätte da eine Idee! Wir geben Bel einfach als meine Cousine aus!"
Unsere Blicke gingen zu Liam. Warum nur hatte er immer die genialen Einfälle?
Nialls blaue Augen blickten fragend zu mir. „Wärst du damit einverstanden, Bel?"
„Ich habe ja gar keine andere Wahl aber ich denke, das geht schon", meinte ich schulterzuckend.
„Ach komm schon, das wird cool", munterte El mich auf. „Liam als Cousin kann doch nicht so verkehrt sein."
„Es ist auf jeden Fall besser als Harrys Cousine zu sein", entfuhr es mir.
Ich hatte genau das ausgesprochen, was ich dachte aber das tat Harry ja auch. Vermutlich würde er mich jetzt erst recht hassen, denn dass er mich nicht leiden konnte, zeigte sich jeden Tag mehr und ich war mir nicht so ganz sicher, ob seine Behauptung, dass er eigentlich Niall ans Schienbein hatte treten wollen, anstatt mir, korrekt war.
„Danke für die Blumen", erwiderte der Lockenkopf mit einem ironischen Unterton in der Stimme.
Seufzend schob ich meinen Teller weg, denn mir war der Appetit gründlich vergangen. Eigentlich wollte ich jetzt nichts weiter tun, als mich an den Hotelpool zu legen und alles vergessen, was in den letzten vierundzwanzig Stunden vorgefallen war. Schon traurig, wenn man bedachte, dass es sich bei Harry um Nialls Bandkollege und einer seiner besten Freunde handelte. Mein Vorsatz, bevor ich diese Reise antrat war, mich mit allen Jungs anzufreunden. Doch im Moment sah es zumindest nicht danach aus, als ob das klappen würde.
„Harry, du bist selbst dran schuld", meinte El kopfschüttelnd.
Sie war echt eine liebenswerte Person und so freute es mich, als sie fragte, ob Niall und ich, Louis und ihr am Pool Gesellschaft leisten wollten. Natürlich begleiteten uns Liam, was ich gut fand und Harry, auf dessen Anwesenheit ich zwar keinen Wert legte, doch da er nun einmal ein Mitglied von One Direction war, musste ich das in Kauf nehmen.
In der Pool Area angekommen, wurden wir sofort von einigen Mädchen beäugt, die ständig zu uns herüber starrten. Ich legte mich zwischen Niall und El, die mir auch den Rücken eincremte und das ebenso bei Niall tat. Niemand sollte schließlich auf den Gedanken kommen, dass wir ein Paar waren. Es war merkwürdig und machte mich auch ein bisschen traurig. Ich war mit meinem Freund auf Tournee aber wir durften uns in der Öffentlichkeit nicht outen.
Wie einfach war das alles in Irland gewesen! Manchmal sehnte ich mich an dieser Zeit zurück, in der Niall und ich einfach Hand in Hand durch die Straßen von Mullingar gelaufen waren. Doch alles hatte seinen Preis. Ich konnte wählen zwischen Hasseinträgen und Morddrohungen auf Twitter oder der Möglichkeit, unerkannt zu bleiben.
Durch die abgedunkelten Gläser meiner Sonnenbrille betrachtete ich die Teenager, welche kicherten und den Jungs hin und wieder schmachtende Blicke zuwarfen. Ich kam mir vor wie auf einem Präsentierteller. El, die meine Unsicherheit zu bemerken schien, flüsterte mir leise zu: „Einfach ignorieren und denk immer dran: Du bist mit Niall zusammen und keine dieser Gören weiß, was du mit ihm im Hotelzimmer anstellst."
Grinsend antwortete ich: „Da hast du wohl recht."
Wir verbrachten ungefähr eine Stunde am Pool, dann tauchte Pauly auf, um uns mitzuteilen, dass es Zeit für den Soundcheck sei. Brav standen alle auf und folgten ihrem „Tour Daddy" in das Hotelinnere. Unser Weg führte uns direkt zu den Aufzügen, wo wir etwas warten mussten, bis der nächste eintraf.
Die Aufzüge waren zwar jeder für zehn Personen zugelassen, doch ich fand es trotzdem mit sieben Personen reichlich eng darin. Schutzsuchend presste ich meinen Körper in Nialls Arme, denn Harry stand direkt neben mir. Wenn er noch einen kleinen Schritt nach links gehen würde, bestand die Gefahr, dass unsere Arme sich berührten. Alleine bei dem Gedanken daran bekam ich schon ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Richtig schlimm wurde es dann, als der Aufzug im vierten Stockwerk stoppte und Zayn auch noch einstieg.
„Wo kommst du denn her?", wurde er freudig von den Jungs begrüßt.
„Ich hab mir ne Massage verpassen lassen! Alter, hat die mich durchgeknetet!"
„Dich oder deinen Schwanz?", fragte El trocken.
Alle lachten, mich eingeschlossen. Oh mein Gott, El schien genau die gleichen Sprüche drauf zu haben wie ich und die Jungs nahmen ihr das nicht im Geringsten übel.
„Wärst du mal mit uns an den Pool gegangen", witzelte Harry, „da lagen ein paar heißen Schnitten, die sich gerne von mir berühren lassen wollten!"
Seine Akzentuierung lag auf dem Wort „berühren".
Ok, das ging eindeutig gegen mich, doch ich wollte in diesem engen Aufzug nicht unbedingt eine Diskussion anfangen. Als ich bemerkte, dass Niall etwas darauf erwidern wollte, küsste ich ihn blitzschnell auf den Mund.
„Tja, Harry, du bist eben nicht Bels Typ. Niall darf sie ja anfassen, so wie es aussieht", meinte Zayn grinsend. Gott sei Dank stand er jetzt neben mir und nicht mehr Harry. Unsere Arme berührten sich zwar ganz leicht aber bei Zayn konnte ich das irgendwie verkraften.
Manchmal fragte ich mich, was die Jungs über mich dachten und ob es nicht besser gewesen wäre, ihnen alles zu erzählen. Doch dazu musste ich zunächst das nötige Vertrauen zu ihnen aufbauen. Und das ging nicht von heute auf morgen. Seufzend legte ich meinen Kopf an Nialls Schulter, der mir beruhigend über den Rücken streichelte.
In unserem Zimmer angekommen, ließ ich mich zunächst nachdenklich und ein bisschen frustriert auf dem Bett nieder. „Niall, es tut mir echt Leid, dass ich mich mit einem deiner Kollegen nicht verstehe", brach es aus mir heraus.
Niall setzte sich zu mir und nahm mich in seine Arme. „Das muss es nicht, Süße. Harry benimmt sich im Moment auch nicht gerade nett."
Er streichelte sanft über meine Wange und gab mir anschließend einen innigen Kuss.
Seine Worte sowie seine Gesten munterten mich zwar ein klein wenig auf, doch ganz vergessen konnte ich trotzdem nicht, dass einer der Jungs mich nicht mochte. Wir mussten noch drei Wochen miteinander auskommen, aber wie? Sollte ich ihn am besten einfach ignorieren? Vielleicht würde es helfen, Liam zu fragen, denn dieser hatte immer recht gute Ideen, was zwischenmenschliche Beziehungen anging.
Eine Stunde später befanden wir uns in jener Halle, in welcher das Konzert später stattfinden würde. El und ich hatten es uns in der ersten Reihe bequem gemacht und beobachteten nun die Jungs, die auf die Bühne gelaufen kamen. Jeder griff nach einem Mikrofon und als die Band anfing zu spielen, begannen sie zu singen. Und schon ging das Gemecker los.
„Mein Mikro ist nicht richtig eingestellt", beschwerte sich Zayn.
„Meins auch nicht", bekräftigte Harry.
„Was glaubt ihr eigentlich wozu wir hier sind?", rief Paul kopfschüttelnd in Richtung Bühne.
Alles in allem war es jedoch sehr interessant für mich, diesem Soundcheck beiwohnen zu dürfen. Schließlich hatte ich so etwas noch nie erlebt. Nachdem alles perfekt eingestellt war, sprang Niall von der Bühne und lief auf uns zu.
„Niall, du sollst auf dein Knie aufpassen, verdammt!", hörte ich Pauly brüllen.
„Ich trag doch schon meine Bandage", erwiderte mein Freund grinsend.
Irgendwie trug Paul seinen Namen „Babysitter" zu Recht!
Bei mir angekommen, nahm Niall mich in seine Arme und gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze. „Na, Süße, bist du schon gespannt auf das Konzert?", fragte er.
„Und wie!"
El und ich würden dieses seitlich von der Bühne aus sehen können. Ich freute mich wirklich sehr darauf und meine Ungeduld wuchs von Minute zu Minute. Mittlerweile mochte ich alle One Direction Songs richtig gerne, doch mein Favorit war immer noch „Little Things", jener Song mit dem Niall damals mein Herz berührte.
Wie viel hatte sich seit diesem Tag verändert! Durch diese eine Berührung öffnete ich mich ihm total und er durfte Dinge mit mir tun, die ich nie für möglich gehalten hätte. Aber wir waren noch nicht am Ende unseres Weges angelangt. Die letzte aller Berührungen stand uns schließlich noch bevor, doch ich merkte, dass ich dem Wunsch, diese zu erleben, immer näher kam.
Die Zeit bis zum Auftritt der Jungs verging relativ schnell. El und ich durften sogar dabei sein, als Lou alle stylte. Viel hatte sie ja nicht zu tun, bei fünf fantastisch aussehenden Typen, außer den Haaren ein bisschen Schwung zu verleihen. Es wurde gescherzt und gelacht, bis es hieß: „Jungs, alle auf die Bühne!"
Nachdem El und ich unsere Plätze eingenommen hatten, wurden wir zunächst von ohrenbetäubendem Teenie-Gekreische berieselt, welches noch schlimmer wurde, als die Jungs die Bühne stürmten. Wie konnte man nur so laut schreien? Als ich Els Grinsend vernahm, die das Ganze schon gewöhnt war, musste ich jedoch lachen.
Ich genoss wirklich jeden einzelnen Song und besonders „Little Things". Ich wusste, dass Niall dieses Lied nur für mich sang, obwohl er mich nicht anschauen konnte. Der Klang seiner Stimme brachte mich wie immer zum Träumen und mein inneres Auge sah ihn in Anns Wohnzimmer sitzen und Gitarre spielen. Eigentlich hatte es so zwischen uns angefangen. Das was in Irland geschehen war, schien plötzlich schon weit weg zu sein. Jetzt hieß es, sich den Herausforderungen in Australien zu stellen.
Seit dem heutigen Tage besaß ich einen Cousin, namens Liam, einen Feind namens Harry, zwei Jungs, die sich neutral aber nett mir gegenüber verhielten (Louis und Zayn) und einen, der mich liebte: Niall. Nicht zu vergessen, eine weibliche Verbündete, die auf meiner Wellenlänge schwamm: Eleanor. Daraus wollte und musste ich nun das Beste machen.
Das Konzert dauerte ungefähr zwei Stunden und als es zu Ende war, wünschte ich mir, dass die Jungs noch weiter gesungen hätten.
„Du siehst sie doch morgen wieder", meinte El lächelnd, als wir uns auf dem Weg zur Garderobe befanden. Ohne ein Wort zu sagen, öffnete der Security Guard die Tür, um uns eintreten zu lassen. Alle Jungs standen mit nacktem Oberkörper im Raum und tranken gierig an ihren Wasserflaschen. Als Niall und Louis uns erblickten, erhielten wir jedoch sofort ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Niall legte seine Arme um mich und fragte: „Na, mein kleiner Rotschopf, wie hat es dir gefallen?"
„Super!", erwiderte ich wahrheitsgetreu.
Alle schienen total happy und vor allem sehr aufgedreht zu sein. Niall erklärte mir später, dass dies vollkommen normal sei und keiner von ihnen nach einem Auftritt sofort schlafen könne, außer Zayn, das Murmeltier. So feierten wir noch ein wenig im umfunktionierten Besprechungszimmer, in welchem uns Gott sei Dank keiner störte. Pauly leistete uns dabei Gesellschaft, er musste ja seinen Pflichten als „Vater" nachkommen. So ganz nebenbei verkündete er, dass ich jetzt offiziell Liams Cousine sei (die Presseerklärung war heute abgegeben worden) und, dass er für Donnerstag das Whale Watching geplant habe.
„Wirklich?", fragte ich aufgeregt, „wir machen das tatsächlich?"
Ich konnte es nicht fassen, so glücklich fühlte ich mich in jenem Moment.
„Ich hatte von Niall den Auftrag, das in die Wege zu leiten und habe meine Aufgabe, wie immer, erfüllt", meinte Pauly grinsend.
„Kommst du auch mit?", sprudelte es aus mir heraus.
„Na klar! Einer muss ja Zayn das Händchen halten, damit er sich nicht in die Hosen macht", erwiderte Pauly augenzwinkernd.
Mein Blick ging jetzt zu Niall und ich konnte sehen, wie sehr er sich über meine Reaktion freute. Er war in der Lage, mir einen meiner Lebensträume zu erfüllen, was ihn selbst auch glücklich machte.
„Das kann ich nie wieder gut machen", flüsterte ich ihm ins Ohr, als wir wenig später engumschlungen neben einem Barhocker standen.
„Das würde ich so nicht sagen, mir fallen da auf Anhieb mehrere Sachen ein, wie du das wieder gutmachen kannst", entgegnete er schelmisch grinsend.
„Ich kann mir schon denken, was dir so vorschwebt", wisperte ich zurück.
Bevor Niall etwas darauf erwidern konnte, stand Liam plötzlich vor uns, um mir ein Sektglas in die Hand zu drücken.
„Hier Cousinchen, wir stoßen jetzt erst Mal an!"
Lächelnd prostete ich ihm zu und nippte anschließend an meinem Glas. Sekt stieg mir immer sofort in den Kopf, deswegen wollte ich lieber langsam trinken.
„Ihr solltet einen Plan entwerfen, wann ihr euch zusammen in der Öffentlichkeit zeigen wollt", meinte Niall plötzlich.
„Wie? In der Öffentlichkeit?", fragte ich vorsichtig.
„Liam und du müsst euch gemeinsam sehen lassen, sonst nehmen sie uns das nicht ab", erklärte Niall ernst.
„Du meinst, ich soll mit Liam alleine weggehen? Shoppen oder so?"
Als beide Jungs nickten, wurde mir bewusst, dass ich vor einer neuen Herausforderung stand. Ich musste eine gewisse Zeitspanne mit einem Jungen verbringen, den ich zwar seit mehreren Wochen via Webcam kannte, doch persönlich erst seit ungefähr sechzig Stunden. Hoffentlich ging das gut!
Niall, der meine Gedanken zu erraten schien, sagte ruhig: „Ihr müsst es ja nicht gleich morgen machen. Wir haben sowieso erst ab Donnerstag ein paar freie Tage. Bis dahin habt ihr euch dann noch ein bisschen besser kennengelernt."
Meine Ironie kam zum Vorschein, als ich erwiderte: „Dann sollte ich mich wohl bei Harry für die Konsequenzen bedanken, die sich durch sein Handeln im betrunkenen Zustand ergeben haben!"
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So, nun wisst ihr warum Harry das angestellt hat :D
Und Bel soll mit Liam shoppen gehen, ob das wohl klappt?
LG,Ambi xxx
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