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02. One touch too much

Wir starrten uns genau zwei Sekunden an, dann grinste er überheblich und meinte in seinem arroganten Tonfall, den ich bereits kannte: „Sieh mal einer an! Ich hab dir doch vorhin schon gesagt, dass man sich immer zweimal im Leben sieht!"

„Ihr kennt euch?", fragte Darragh und schaute ziemlich verwirrt drein.

„Das ist die Tussi aus dem Supermarkt, von der ich dir erzählt habe", sagte Niall an Darragh gewandt. Sein Ton klang äußerst abfällig.

Wie konnte jemand mit einem so schönen Namen solch einen ekligen Charakter besitzen? Ich spürte die Wut in mir hochkommen, mein spanisches Temperament war nicht mehr zu stoppen und ich lief hochrot an. Kurz bevor ich ihm die Meinung sagen wollte, besann sich jedoch die Seite meines Gehirns, die für die Intelligenz zuständig war und mir kam die geniale Idee, ihn auf Spanisch zu beleidigen, was er mit Sicherheit nicht verstehen würde.

Also setzte ich ein zuckersüßes Lächeln auf und sagte in meinem schönsten Spanisch, und mit ungeheuer liebevollem Tonfall: „Du bist ein arroganter, eingebildeter Idiot."

Für alle anderen klang das so, als ob ich ihm gerade etwas total Nettes gesagt hätte, mit Ausnahme von Nelia, die mich mit offenem Mund anstarrte. Und dann geschah etwas, was ich nie erwartet hätte: Niall legte in aller Seelenruhe ein Steak auf einen Teller, den er mir mit folgenden Worten und einem überaus freundlichen Grinsen überreichte: „Hier du dumme Zicke! Ich hoffe, dir bleibt das Steak im Hals stecken!"

Das Schlimme daran war, dass er Spanisch gesprochen hatte, fließend und fast ohne Akzent.
Ich fühlte mich in etwa so, als ob mir jemand mit einer Bratpfanne eins über den Kopf gezogen hätte. Das konnte doch nicht wahr sein! Wieso sprach er Spanisch?

Meine ganze Schutzmauer, die ich um mich gebildet hatte, drohte von einer Sekunde zur anderen einzustürzen. Er hatte mich zutiefst verletzt und mich regelrecht vorgeführt. Mein Glück war nur, dass die anderen, außer Nelia, unseren Disput nicht verstanden. Sie grinsten uns an und freuten sich, dass wir uns auf Spanisch unterhielten.

Nelia stand plötzlich neben mir und packte mich am Arm. „Setz dich zu mir, Bel".

Es klang mehr wie ein Befehl, als nach einer Bitte. Ich war zu geschockt, um etwas erwidern zu können und folgte ihr zu dem Tisch, an welchem außer ihr und Darragh noch Dylan und Sean saßen. Ein Platz war noch frei, als ich mich setzte, und der wurde kurze Zeit später vom Grillmeister persönlich eingenommen. Mir war das Essen somit gründlich vergangen!

„Schmeckt dir dein Steak nicht?", fragte Niall und zog scheinbar amüsiert eine Augenbraue nach oben, als er auf meinen Teller blickte.

„Geh zum Teufel!", zischte ich auf Spanisch, was ihn zum Lachen animierte.

„Vergiss nicht, Süße, ich kann jedes Wort von dem was du laberst, verstehen."

„Ich bin nicht deine Süße!", giftete ich ihn an.

„Kann mir mal bitte einer sagen, was hier los ist?", mischte Nelia sich nun ein.

Da unsere Unterhaltung weiterhin in Spanisch stattfand, schauten Dylan, Sean und Darragh ziemlich gelangweilt drein.

„Hör zu, Nel", begann Niall. „Du bist ein süßes Mädchen, das hab ich Darragh auch bereits gesagt, als ich dich vor ein paar Monaten kennengelernt habe, aber ich muss mich von deiner Schwester nicht beleidigen lassen. So was habe ich echt nicht nötig und wenn du gut zugehört hast, wirst du mir zustimmen, wenn ich sage, dass sie damit angefangen hat."

„Und was war im Supermarkt?", warf ich hitzig dazwischen.

„Ich kann mich nicht daran erinnern, dich dort beleidigt zu haben", erwiderte Niall kühl und schaute mir in die Augen.

Mir lief eine Gänsehaut über den Rücken, als ich seinen Blick sah. Eiskalt, und ich musste es immer wieder betonen, arrogant!

„Du hast mich berührt!", zischte ich leise.

„Wie bitte?"

Er grinste plötzlich und legte seine Hand auf meine.
„Das ist eine Berührung, Süße! Im Supermarkt sind wir nur zusammengerasselt, mehr nicht."

Ich spürte wie ich innerlich zu zittern begann. Was er tat, ging gar nicht.

„Nimm deine Hand da weg", fauchte ich, aber er drückte seine Hand nur noch fester auf meine.

„Niall, bitte hör auf", bat Nelia ihn.

Er schaute zu ihr und dann zu mir und merkte wohl, dass er den Bogen aus irgendeinem Grund überspannt hatte. Bevor ich noch etwas sagen konnte, zog er seine Hand plötzlich zurück. Aber es war zu spät, meine alten Angstgefühle überwältigten mich genau in diesem Augenblick.

Ich sprang auf und lief durch das Gartentor auf die Straße hinaus. Ich rannte, als ginge es um mein Leben und hatte wie immer keine Angst im Dunkeln. Meine beinahe Vergewaltigung war tagsüber passiert, weshalb ich mich nachts oft sicherer fühlte.

Nachdem ich ein gutes Stück zurückgelegt hatte, wurden meine Schritte langsamer und mein Herzklopfen beruhigte sich einigermaßen. Niall war weit weg, ich war aus der Gefahrenzone entkommen. Das dachte ich zumindest, bis zu dem Augenblick, als ein schwarzer Range Rover neben mir auftauchte.

Ich brauchte nur einen kurzen Blick in das Innere des Wagens zu werfen, da sah ich ihn: Meinen Erzfeind. Neben ihm auf dem Beifahrersitz saß Nelia und gestikulierte wild mit den Armen in der Gegend umher, bevor sich das Fenster öffnete.

„Bel, bleib stehen!", rief sie mir zu.

„Vergiss es!"

Nialls Range Rover fuhr im Schritttempo neben mir her und mir war klar, dass es kein Entrinnen gab. Zumindest nicht auf dieser Straße. Er konnte jederzeit beschleunigen, wenn ich anfangen würde zu rennen. Also blieb ich irgendwann stehen, um den beiden zu sagen, dass sie gefälligst abhauen sollten, doch Nelia war schneller.

Sie sprang aus dem Auto, als Niall anhielt, rannte auf mich zu, packte mich an beiden Armen und begann mich zu schütteln.

„Sag mal, spinnst du?! Du kannst doch nicht einfach abhauen und mutterseelenalleine im Dunkeln durch die Stadt spazieren!", schrie sie mich an.

„Du siehst doch, dass ich das kann", blökte ich zurück. Dann befreite ich mich aus ihrem Griff.

„Lasst mich in Ruhe, ihr beiden, warum seid ihr überhaupt hinter mir her gefahren!?"

„Vielleicht, weil wir uns Sorgen gemacht haben", kam es überraschenderweise von Niall, der inzwischen aus dem Range Rover ausgestiegen war.

Abrupt drehte ich mich zu ihm, wobei meine dunkelgrünen Augen ihn böse anfunkelten. „Sieh mal einer an. Hast du dir nicht gewünscht, dass ich an meinem Steak ersticken sollte?", fauchte ich.

Ich war auf Hundertachtzig und ein falsches Wort von ihm hätte wahrscheinlich einen totalen Ausraster meinerseits ausgelöst. Doch irgendwie beherrschte er sich, weiß der Himmel warum, und fragte einfach nur: „Wieso bist du überhaupt weggelaufen?"

„Könnt ihr mich nicht einfach in Ruhe nach Hause gehen lassen?", fragte ich schließlich resigniert, anstatt auf seine Frage zu antworten.

Ich war weggelaufen, weil ich seine Berührung nicht ertragen konnte. Nicht mehr und nicht weniger. Und vielleicht auch noch, weil er mich bloßgestellt hatte mit seinen überaus tollen Spanischkenntnissen. Doch das wollte ich ihm auf gar keinen Fall auf die Nase binden.

Einen Moment lang herrschte Stille zwischen uns, selbst Nelia hatte aufgehört zu zetern und starrte mich nur kopfschüttelnd an. Niall brach schließlich das Schweigen, indem er sagte: „Steig ein, ich fahr dich nach Hause."

Vehement schüttelte ich den Kopf. „Nein, ich laufe lieber. Was ist daran bitte so schwer zu kapieren?"

Meine Stimme klang trotzig, wie die eines kleinen Mädchens. Ich wusste das, doch ich konnte einfach nicht aus meiner Haut. Außerdem ging mir dieser eingebildete, arrogante Idiot auf die Nerven.

„Du hattest Recht damit, dass sie ein Sturkopf ist", meinte Niall an Nelia gewandt.

Hallo? Was sollte dieser Spruch denn schon wieder? Das musste ich mir keineswegs bieten lassen. Da ich jedoch genug von Streitereien an diesem Abend hatte, setzte ich mich ohne ein Wort zu sagen, in Bewegung.

Ich hörte, wie die Zentralverriegelung des Range Rovers betätigt wurde und dann liefen die beiden mir nach. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Nelia sich auf gleicher Höhe mit mir befand. Niall ging hinter uns, ich konnte es deutlich hören.

„Was soll das denn?", zischte sich und warf meiner Schwester einen bösen Blick zu.

„Hier in Irland besitzen die Männer noch Manieren und Verantwortungsgefühl", hörte ich Nialls Stimme hinter mir.

Prompt begann ich laut zu lachen und erwiderte, ohne mich umzudrehen: „Manieren, aha. Deswegen hast du mich auch als Zicke beschimpft!"

„Wie gesagt, ich habe nicht mit den Beleidigungen angefangen."

Es war mir egal, wer mit was begonnen hatte, ich wusste nur eines: So lange ich in Mullingar blieb, würde ich einen großen Bogen um diesen Kerl machen. Natürlich konnte ich es nicht verhindern, wenn wir uns zufällig auf der Straße begegnen würden, doch ich konnte seinen Freunden aus dem Weg gehen. Auch auf die Gefahr hin, dass das die totale Einsamkeit für mich bedeutete, denn Nelia schien sich mit seiner Clique super zu verstehen. Abgesehen davon war sie mit einem seiner besten Kumpels zusammen.

Schweigend liefen wir zu dritt die Straße entlang, ich war ganz in meinen Gedanken versunken und bekam nur am Rande mit, dass plötzlich zwei Betrunkene unseren Weg kreuzten. Nelia zog mich sofort zur Seite, als die beiden keine Anstalten machten, uns auszuweichen. Und dann hörte ich, wie Niall etwas in einer fremden Sprache rief.

Es klang keineswegs freundlich, sondern eher drohend und bewirkte, dass die zwei Gestalten die Straßenseite wechselten. Ich fragte mich gerade, wie viele Sprachen er wohl noch beherrschte, als ich ihn, dieses Mal auf Englisch sagen hörte: „Siehst du, deswegen wollte ich dich nicht alleine nach Hause laufen lassen."

Ok, ich musste meine Meinung über ihn revidieren, zumindest teilweise. Er war ein fürsorglicher, eingebildeter und arroganter Idiot.

Da ich es nicht für nötig hielt zu antworten, marschierte ich einfach weiter in Richtung Ann und Sam's Haus, welches wir Gott sei Dank nach wenigen Minuten erreichten. Dort verabschiedete ich mich mit einer Umarmung von Nelia.

„Schlaf schön, Püppi."

„Du auch. Wir sehen uns doch morgen, oder?"

Ich zuckte mit den Schultern und sagte laut, damit Niall es ja auch hörte: „Mach dir keine Gedanken um mich, ich komm schon alleine klar."

„Aber wenn das Wetter besser wird, wollten wir alle zusammen zum See fahren", kam es von ihr.

„Ich denke nicht, dass ich mitkommen werde. Außerdem haben Sam und ich morgen schon was anderes vor", sagte ich lässig.

Niall sollte nicht denken, dass ich auf ihn und seine Clique angewiesen sein würde, so lange ich meine Zeit in Mullingar verbrachte.

„Was denn?", fragte Nelia neugierig.

So großkotzig wie nur möglich, antwortete ich: „Wir gehen Golfen."

Sie nickte enttäuscht, versuchte aber nicht, mich umzustimmen.
„Also dann, gute Nacht."

Ich gab ihr noch einen Kuss auf die Wange und würdigte Niall keines Blickes, als ich ins Haus ging. Mit knurrendem Magen legte ich mich ins Bett, denn ich hatte mein Steak nicht angerührt. Dann fiel mir zum Glück ein, dass ich noch die große Tafel Schokolade besaß, welche ich vorhin im Supermarkt gekauft hatte.

Gierig verschlang ich alles auf einmal, bevor ich mir die Zähne putzte, und mich anschließend ins Bett legte, um mich meiner Abendlektüre, der Twilight Saga, zu widmen. Doch ich konnte mich nicht auf das Lesen konzentrieren.

Zu viele Gedanken beschäftigten mich, zu viel war heute passiert. Ich war kaum einen Tag in Irland und mein Trauma hatte wieder zugeschlagen. Vielleicht hatte meine Psychologin doch Unrecht und es würde sich während meines Irlandaufenthaltes gar nichts verbessern, was meine Berührungsängste anging. Was, wenn alles wieder schlimmer werden würde? Aber konnte es überhaupt noch schlimmer werden?

Nach dem heutigen Tag wohl kaum. Bestimmt hielten mich jetzt alle, die auf Darraghs Grillparty anwesend waren, für eine Psychopatin. Ich hatte es mal wieder geschafft, mich selbst ins Abseits zu bugsieren!

„Das hast du echt toll hingekriegt, Belita", murmelte ich vor mich hin, während ich mich seufzend unter die Bettdecke kuschelte. Dann fielen mir die Augen zu und ich schlief endlich ein.

Anns Klopfen an meiner Tür weckte mich am nächsten Morgen.

„Bel, aufstehen! Das Frühstück ist fertig und Sam überprüft bereits seine Golfausrüstung", hörte ich sie rufen.

„Ich komme gleich", sagte ich und setzte mich im Bett auf. Gleichzeitig bemerkte ich die Sonnenstrahlen, die durch die Jalousien hervorkrochen. Sollten die anderen doch alleine zum See fahren, mir brachte das Golfen mehr. Jede Minute, die ich nicht mit Niall verbringen musste, war ein Geschenk. Und das wollte ich unter allen Umständen genießen.

Nach dem reichlichen Frühstück und drei Tassen meines Lieblingstees, machten Sam und ich uns auf den Weg zum Golfplatz. Ich hatte wie bereits erwähnt, schon einiges über diesen Platz im Internet gelesen und mir die Bilder angeschaut. In Natura sah der Parcours noch viel besser aus und ich freute mich schon tierisch darauf, die Bälle versenken zu können. Der Parcours besaß wie üblich 18 Löcher, die gespielt werden mussten. Aufgrund Sams Mitgliedschaft im Golfclub kannte er sich bestens aus und erklärte mir die Tücken des Platzes.

„Ich schaffe das sowieso nicht mit 72 Schlägen hier rauszukommen", meinte ich grinsend, als wir das erste Loch in Angriff nahmen.

„Das verlangt ja auch keiner", erwiderte Sam lachend, „Hauptsache, es macht dir Spaß, oder?"

„Es ist gut für meine Konzentration", antwortete ich, während ich Sam ganz genau beobachtete.

Wie er zum Ball stand, wie weit er ausholte, und vor allem in welche Richtung er schlug. Die ersten fünf Löcher waren auch kein großes Problem, aber das sechste hatte es in sich. Ich holte aus und traf den Ball schon nicht richtig, der dann mitten im Sand landete.

„Na toll, " seufzte ich genervt, was Sam jedoch nur zum Lachen reizte.

„Ist doch nicht so schlimm, Bel. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, also los, nächster Versuch."

So sehr ich mich anstrengte, es wurde nichts mit dem sechsten Loch, was mich ungemein fuchste. Ehrgeizig wie ich nun einmal war, wollte ich nicht klein beigeben.
Gerade als ich den vierten Versuch starten wollte, hörte ich eine Stimme hinter mir.

„Du stehst zu weit links und du hältst den Schläger nicht richtig."

Genervt drehte ich mich um, und blickte in ein mir nur allzu bekanntes blaues Augenpaar.
Da stand er mit einer super Golfausrüstung und seiner roten Kappe, doch um noch eins draufzusetzen, trug er heute eine Sonnenbrille von Ray Ban. Warum nur, musste ich überall auf diesen Idioten treffen?

„Angeber", dachte ich, als ich ihn erblickte.

Niall und Sam begrüßten sich freundlich, dann ging der Blonde auf mich zu und griff nach meinem Schläger.

„Darf ich mal?" Mit diesen Worten nahm er mir einfach den Schläger aus der Hand. Während er ausholte, sagte er lässig: „Kann sein, dass es jetzt kein super Schlag wird, ich bin nämlich Linkshänder."

Dafür war sein Schlag perfekt. Ich sah dem Ball nach und staunte mit offenem Mund, verkniff mir jedoch jeglichen Kommentar, da Sam in unserer Nähe stand. Da die beiden sich wohl gut kannten, wollte ich keinen Unfrieden stiften, immerhin wohnte ich in Sams Haus.

„Ann lässt fragen, wann du uns mal besuchen kommst", meinte Sam freundlich.

„Sag ihr, ich komme bald", antwortete Niall freundlich lächelnd.

Er konnte also auch anders, dieser Schauspieler. Auf jeden Fall musste ich dafür sorgen, dass ich nicht anwesend war, wenn er Ann und Sam einen Besuch abstatten würde, denn ich wollte ihm keineswegs noch einmal über den Weg laufen. Den heutigen Tag mit eingerechnet, hatten sich unsere Wege bereits zum dritten Mal gekreuzt, das war einfach zu viel des Guten.

So freute ich mich, dass Niall sich recht bald von Sam mit einem Händedruck verabschiedete und mir ein: „Wir sehen uns", zurief, bevor er endgültig aus meinem Blickfeld verschwand. Ich atmete innerlich auf, während ich leise vor mich hinmurmelte: „Besser nicht."

„Ein netter Kerl", hörte ich Sam sagen, und konnte kaum glauben, dass er Niall damit meinte.

Wahrscheinlich verstellte dieser Idiot sich immer, wenn er die beiden besuchte. Mir hatte er jedenfalls sein wahres Gesicht gezeigt, und das gefiel mir ganz und gar nicht. Er passte auch nicht zu seinen Freunden, die so nett zu mir gewesen waren. Eigentlich passte da überhaupt nichts zusammen.

Sean, Dylan und Darragh besaßen, wenn überhaupt, irgendwelche gebrauchten Kleinwagen, aber er fuhr einen Range Rover, der nagelneu wirkte. Dann trug er auch noch eine sündhaft teure Sonnenbrille, von seiner Golfausrüstung ganz zu schweigen.

Was hätte ich darum gegeben, mal mit einem seiner Schläger spielen zu können. Aber das ging ja so oder so nicht, da er Linkshänder war. Das Einzige, was mich an diesem arroganten Kerl faszinierte, war sein Name. Da ich immer noch nicht wusste, wie man diesen schrieb, fragte ich Sam danach. Er buchstabierte ihn mir sogar und sagte dann grinsend: „Ihr zwei habt euch wohl gestern Abend beim Barbecue nicht besonders lange unterhalten, oder?"

Ich schüttelte nur den Kopf. Was hätte ich auch antworten sollen? Das wir wie zwei streitsüchtige Gockel aufeinander losgegangen waren?

Seufzend ging ich mit Sam weiter zum nächsten Abschlagpunkt. Ich wollte Golf spielen und nicht an diesen Idioten denken. Bevor wir unser Ziel erreichten, fragte Sam plötzlich wie aus heiterem Himmel: „Interessierst du dich eigentlich für Musik?"

Überrascht sah ich ihn an. Wie kam er denn auf diese Frage?

„Na ja, ich höre gerne Musik. aber ich habe keinen speziellen Lieblingssänger oder Band, wenn du das wissen wolltest", gab ich zur Antwort.

„Und welche Art von Musik hörst du?", fragte er weiter nach.

„Eigentlich alles. Hauptsache es hört sich gut an. aber das Wichtigste ist, dass die Musik mich irgendwie berühren muss, sonst mag ich sie nämlich nicht", erklärte ich.

Nun lächelte er mich an. „Dann besteht ja Hoffnung."

Ich wusste nicht, was er damit meinte und traute mich auch nicht zu fragen, sondern beobachtete aufmerksam, wie er den nächsten Ball schlug. Langsam wurde es immer besser mit meinem Spiel, da ich mich stark an Sam orientierte. Zwischendurch packten wir unseren Essensproviant aus, den Ann uns mitgegeben hatte, denn ihr war durchaus klar, dass wir einige Zeit auf dem Golfplatz verbringen würden.

Wir hatten unglaublichen Spaß auf dem Parcours, zumindest so lange, bis sich dunkle Gewitterwolken am Himmel abzeichneten. Als Sam diese bemerkte, liefen wir auf dem schnellsten Weg zu seinem Wagen, der leider am Eingang, und somit in entgegengesetzter Richtung stand. Es ließ sich also nicht vermeiden, dass wir nass wurden. Trotzdem lachten wir und beschlossen unser Spiel ein anderes Mal fortzusetzen.

Zu Hause angekommen, stellte ich mich sofort unter die Dusche, nachdem ich meine Golfausrüstung im Zimmer abgestellt hatte. Meine langen Haare waren pitschnass und sahen dementsprechend verboten aus. Obwohl ich nicht geplant hatte, an diesem Tag noch großartig wegzugehen, legte ich trotzdem Wert auf meine Frisur.

Ich wusste nicht, wie lange ich unter der Dusche gestanden hatte, ich ließ mir auf jeden Fall Zeit. Nachdem ich meine langen Haare mittels eines Föhns in Form gebracht hatte, beschloss ich, nach unten zu gehen und Ann zu fragen, ob sie mir vielleicht meinen Lieblingstee kochen könnte.

Als ich die Tür zu meinem Zimmer öffnete, und die Treppe nach unten stieg, hörte ich Gitarrenklänge, die aus dem Wohnzimmer zu kommen schienen. Aber das war nicht alles: Eine unglaublich tolle, männliche Stimme sang zu einer Melodie, die mich mitten ins Herz traf.

Vorsichtig näherte ich mich der Tür, die einen Spaltbreit offen stand und lauschte völlig verzaubert dieser unglaublich schönen Musik. Wer immer das Lied sang, er tat dies mit so viel Gefühl, dass ich fast dahinschmolz. Dies musste ein ganz besonderer Mensch sein und ich war neugierig darauf, ihn kennenzulernen. Selbst dass es sich bei dieser Person um einen Mann handeln musste, schreckte mich nicht ab. Denn wer mit so viel Gefühl singen konnte, war bestimmt ein gutherziger Mensch.

Also öffnete ich langsam die Tür zum Wohnzimmer, damit er seinen Gesang nicht unterbrechen musste, und betrat den Raum. Als ich Sekunden später in das Gesicht des Musikgenies blickte, gefror mir jedoch buchstäblich das Blut in den Adern. Am Tisch und mit einer Gitarre in der Hand, saß Niall, der fürsorgliche, eingebildete und arrogante Idiot!

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Na, was haltet ihr davon? Ich konnte nicht widerstehen und musst heute noch ein Kapitel hochladen, damit ihr lesen könnt, wie es weiter geht. Ich hoffe, es hat euch gefallen! Auf jeden Fall würde ich mich sehr über Kommentare und auch Votes freuen, falls die Story euch anspricht.

LG, Ambi xxx

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