Kapitel 25
Winter
Seelig sitze ich auf dem Beifahrersitz, während wir zurück fahren und merke, wie mir die Augen immer mehr zu fallen.
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Wohlig rekle ich mich und drehe mich auf die andere Seite. Moment! Wo bin ich? Ich setzte mich ruckartig auf und schaue mich um. Die wirklich hauchzarte Decke schiebe ich von mir und schaue auf meine nackten Füße. Suchend schaue ich umher und finde meine Stiefel ordentlich neben dem Bett. Ansonsten habe ich noch alles von gestern an. Das Zimmer ist recht ordentlich. Die Temperatur ist sogar recht angenehm, was von dem Fenster, welches auf Kipp ist kommt. Ich schwinge meine Beine über die Bettkante und komme auf dem Boden auf. Ich schnappe mir meine Schnee-Stiefel und stehe dann auf. Das Fenster schließe ich und wundere mich was das kalte Metall-Ding davor ist. Schulterzuckend gehe ich auf die Tür zu und öffne sie.
Zum Vorschein kommt ein Flur, der schick eingerichtet ist. Ich schaue nochmal ins Zimmer und überlege, was ich machen soll. Komm schon Winter, du bist die Eisprinzessin, du hast doch nicht ernsthaft Angst davor, herunter zu gehen! Ich straffe also meine Schultern und gehe mit den Schuhen in der Hand nach unten. Unten komme ich in die Küche, da ich von dort Geräusche höre. Ich bleibe in dem Türrahmen stehen. "Komm schon Dennis. Tue es für mich!" fleht eine schöne Frau einen Mann an. Es ist die Frau, die gestern auch die Tür geöffnet hatte. "Schatz, ich muss in die Schule." "Aber es ist doch wieder so glatt, dass die Eltern die Kinder zu Hause behalten sollen." Er schnaubt auf "Ja, aber für einige kam die Nachricht wieder zu spät. Und heute bin ich für die Notfall-Betreuung eingeteilt." Die Frau zieht eine Schnute, aber sagt nichts mehr. Der Mann steht auf und flüstert ihr etwas ins Ohr, woraufhin sie wieder lacht. Dann küsst er ihr auf die Schläfe und richtet sich auf, dabei fällt sein Blick auf mich. "Oh, du musst die Mate von Jake sein oder? Ich bin Dennis, der Luna von dem Rudel und der Mate von Rosa hier. Sie ist ebenfalls die Alpha, genau wie Jake, da sie Geschwister sind, teilen sie sich den Posten." stellt er sie mir vor. Geschwister? Oh je, ich war dumm.
"Ich bin Winter." "So wie die Jahreszeit?" fragt Rosa. Ich nicke sanft und sie springt auf "Ein schöner Name. Herzlich Willkommen in der Familie." Dann zieht sie mich auch schon in eine Umarmung und ich lasse die Schuhe vor Schreck fallen, die mit einem dumpfen Laut aufkommen. Steif lasse ich die Umarmung über mich ergehen. Rosa scheint es auch zu bemerken und löst sich wieder von mir. "Oh, tut mir Leid. Ich habe nicht mehr daran gedacht was Jacky gesagt hat." "Was hat er denn erzählt?" frage ich neugierig nach. Rosa schmunzelt, doch Dennis antwortet "Er meinte wir sollen nachsichtig mit dir sein und nicht zu schnell zu viel von dir erwarten." Erstaunt schaue ich zu ihm. Das hätte ich jetzt nicht erwartet, von Jake. Das ist wirklich süß von ihm.
"Möchtest du mit frühstücken?" fragt mich Rosa. Ich schaue auf den Tisch und nehme mir eine Waffel. "Danke, aber ich brauche noch etwas Kälte und werde draußen essen." Beide wirken verwirrt, nicken aber. Hat Jake ihnen nichts erzählt?
Auf dem Weg schnappe ich mir wieder meine Schuhe und setzte mich draußen in den frischen Schnee und lasse mich einsinken, sodass ich nun vom Schnee umgeben bin. Herrlich. Während ich also nun meine Waffel esse, beobachte ich die wenigen Menschen und Wölfe, die versuchen über den Schnee und das Glatteis zu gehen. Die Menschen gehen dick eingepackt durch die Siedlung. Meine Aufmerksamkeit fällt auf einen kleinen Wolf, der versucht zu laufen. Seine Beine rutschen immer wieder weg. Als ich merke, dass er auf mich zuhält, lege ich meine Hand auf den Boden und lasse das Eis unter ihm rau werden, sodass er nun laufen kann.
So dauert es nicht lange und er springt mir in die Arme. "Na mein Kleiner, was machst du hier?" Ehe ich es verstehe, habe ich einen kleinen nackten Jungen auf meinem Schoß sitzen. "Jacob, wie geht es dir?" "Gut. Ich wollte nochmal Danke sagen." Ich schmunzle. "Das habe ich doch gerne gemacht Kleiner." "JACOB" Wir schauen beide in die Richtung, aus der der Ruf kam. Die Mutter von Jacob kommt auf uns zu gerannt und gerutscht. "Jacob, du kannst doch nicht einfach abhauen." "Aber ich habe meine Schutzfee gewittert." "Schutzfee? Meinst du nicht eher Schutzengel mein Schatz?" Jacob verschränkt seine Arme und schüttelt mit dem Kopf "Nein, Schutzfee!" Ich neige mich zu ihm herunter und flüstere, dass nur er mich hört. "Danke Jacob, aber kann das ein Geheimnis bleiben?" Er schaut mich mit großen Augen an "Aber du bist doch meine Schutzfee." "Das bin ich auch, aber könntest du es bitte für dich behalten?" Er überlegt "Na gut, aber ich darf dich noch so nennen?" "Wenn wir alleine sind." "Super" freut er sich und fällt mir um den Hals. Zögerlich lege auch ich meine Arme um ihn.
Ein leises Knurren ertönt und Jacob zuckt verschreckt zusammen und verwandelt sich wieder in einen Wolf. Er fiept und kugelt sich zusammen. Ich schaue auf und sehe Jake. Er schaut grimmig zu Jacob. Verwirrt schaue ich zu ihm. Da Jacob aber jetzt auch noch anfängt zu zittern, hebe ich ihn von meinem Schoss und reiche ihn seiner Mutter. Diese nimmt ihn und verschwindet schnell.
Ich stehe auf und gehe auf ihn zu. "Was sollte das?" fahre ich ihn an. "Du hast ihn umarmt." "Ja und? Was ist daran jetzt verwerflich?" "Du hast mich noch nicht so umarmt." Sprachlos schaue ich ihn an, bevor ich mich wieder fasse. "Das sind unterschiedliche Dinge. Er ist ein Kind." "Ja und? Er ist trotzdem ein Junge." "Bist du etwa auf einen kleinen Jungen eifersüchtig?" frage ich scharf nach. Als wenn er erst jetzt wieder klar denken kann, schüttelt er seinen Kopf "Was Nein, ich, ich weiß nicht, was das war. Mein Wolf muss wohl mit mir durchgegangen sein, ich.." er unterbricht sich und schaut hinter mir. Ich drehe mich um und sehe Dennis. "Entschuldigt Leute, ich wollte nicht stören." Er will an uns vorbeigehen, als er ins Rutschen kommt. Schnell greife ich ihm unter die Arme und kann ihn so noch auffangen. "Du wolltest in die Schule oder? Ich begleite dich, wenn du es willst." biete ich ihm an. "Äh" er schaut zu Jake und dann wieder zu mir. "Wenn du möchtest." Ich nicke und ziehe meine Schuhe an. Dann hacke ich mich bei Dennis unter und zusammen gehen wir zu Schule, nur ohne Rutschpartie.
"Du musst ihn verstehen. Sein Wolf, ist ein Alpha-Wolf. Es wundert mich ehrlich gesagt, dass er bis jetzt so ruhig bleiben konnte." "Wie meinst du das?" "Normalerweise markieren sich Wölfe innerhalb von wenigen Tagen. Selbst wenn einer von ihnen kein Wolf ist, dauert es dann einige Wochen. Und jetzt sag mir, wie lange kennt Jake dich?" Ich schaue vom Boden zu ihm. "Seit der Winter begann, also bald zwei Monate." "Wölfe sind sehr besitzergreifend und werden schnell eifersüchtig, besonders wenn sie sich noch nicht markiert haben. Weißt du, was markieren bedeutet?" "Ja, dass ist ein Biss und, ähm ja ich weiß was es bedeutet. Bei uns ist es ein Ritual." Dennis nickt. "Gut, nehme es Jake also nicht übel, wenn er etwas überreagiert. Als Alpha sind diese Verhalten nochmal stärker, als bei Rangniedrigeren." Wir sind bei der Schule angekommen. "Danke für deine Gesellschaft Winter. Dein Name bringt wohl Glück, wir sind nicht ins Rutschen gekommen. Denk bitte über meine Wörter nach. Wir sehen uns." Damit verabschiedet er sich und geht in die Schule.
Überlegend gehe ich durch den Wald wieder zurück zur Siedlung. Mal schauen, wie Jake es erklären wird.
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