Kapitel 30
Der Ghoul kam gar nicht mehr aus dem Bad raus. Zu lange hatte Hyunjin ihn nicht vors Gesicht bekommen. Ging es ihm gut? Lieber Hyunjin schaute nach ihm. Man konnte nie wissen. Er trat an die Badezimmertür und klopfte sachte daran. „Chan?", fragte er gegen das helle Holz der Tür, doch er bekam keine Antwort. Zur Hyunjins Erleichterung war die Tür nicht abgeschlossen und Hyunjin konnte in das Zimmer eintreten, nachdem er die Klinke nach unten drückte. Chan stand am Waschbecken und schaute sich traurig im Spiegel an. Es tat Hyunjin weh ihn so zu sehen.
„Möchtest du etwas unternehmen? Es ist noch nicht ganz so spät", schlug Hyunjin vor und riss Chan aus seiner Trance. Chan jedoch schüttelte den Kopf. Nach draußen wollte er heute nicht mehr aber ihm fiel etwas anderes an. Er sehnte sich nach seinem Lieblingslied. „Hyunjin? Kann ich etwas Musik hören?" Hyunjin schaute ihn erstaunt an. Er hätte nicht gedacht, dass Chan Musik hörte. Es war ihm nicht in den Sinn gekommen, dachte Chan würde sich vor allem fürs Töten interessieren. „Was für Musik hörst du?", fragte er jetzt doch interessiert. Welche Musikgenre hörte ein Ghoul? „Wie wäre, wenn ich es dir zeige?" Hyunjin kramte sein Handy aus der Hosentasche und gab es Chan. Noch nie in seinem Leben hatte der blonde Ghoul ein Smartphone benutzt. Es war ihm in seinen Reisen nie von Nutzen gewesen. „Hyunjin? Wie funktioniert das?" Das brachte Hyunjin zum Grinsen. „Du weißt nicht wie ein Smartphone funktioniert?" Chan schmollte etwas. „Ist das etwa schlimm?" Hyunjin nahm das Handy wieder an sich und tippte den Youtubebutton an. „Ich kann danach suchen, wenn du mir den Namen sagst."
„Reach." Von der Band hat er noch nie was gehört. Hyunjin gab den Namen in Youtube ein und sah, dass sie ein paar Lieder haben. „Irgendein bestimmtes?" Chan nannte den Namen. Sobald Chan die vertrauten Töne seines Lieblingslied hörte, musste er augenblicklich lächeln. Er hatte dieses Lied vermisst. Hyunjin war noch überraschter, dachte der Ghoul würde eher Rap oder EDM anhören. Er fand es fasziniert, dass Chan so etwas mochte. Irgendwie war es etwas traurig. Und Hyunjin sah keinen Ghoul vor sich sondern ein einsamer junger Mann, den er anfing gerne zu haben.
Als das Lied zu Ende war, bat Chan nach weiteren Lieder, die er von dem MP3player kannte. Am Ende saßen die beiden auf Hyunjins Sofa und hörten einfach nur der Musik, die Chan sich gewünscht hatte. „Danke, Hyunjin", sagte Chan zufrieden und lächelte. Hyunjin erwiderte kurz sein Lächeln und widmete seinem Handy. Er stellte fest, dass es schon recht spät war. „Wie sollten langsam schlafen gehen. Ist spät geworden." Hyunjin stand auf und wollte in Richtung Schlafzimmer, als er zwei Hände um seinen Körper spürte. Chan umarmte ihn von hinten. Die einfache Berührung lies sein Herz laut klopfen. Hyunjin drehte sich um, sodass er in Chans Gesicht sah. „Für was war das?"
„Weil du so nett zu mir bist. Ich danke dir", sagte Chan. „Oh Chan", hauchte Hyunjin und legte die Hände an seine Wangen. Chan schmiegte sich an die Berührung. Es fühlte sich so unbeschreiblich schön an, wie Hyunjin ihn hielt. Chan umschlang Hyunjins Körper und kuschelte sich daran. „Ich hoffe, dich stört das nicht, aber ich brauche gerade sowas." Hyunjin hätte nie erwartet, dass Chan so knuffig sein konnte. „Und ich brauche gerade sowas", hauchte Hyunjin und beugte sich vor, um Chan zu küssen. Wie damals rastete Chans Herz komplett aus. Heftig schlug es in seiner Brust, während Hyunjin seine Hände in sein blondes Hand versank. Langsam vernebelte der Kuss Chans Sinne und ließen ihn heftige Zuneigung spüren. Huynjin leckte ihm leicht über die Unterlippe, worauf Chan seinen Mund ein bisschen öffnete. Der Zungenkuss war zuerst schüchtern, Chan war etwas unbeholfen, aber sobald er Hyunjins Zunge folgte, hatte er langsam den Dreh raus und küsste ihn mit etwas mehr Mut. Das schien Hyunjin zu merken, der sich etwas fester in Chans Haar klammerte. Nach den Kuss waren die beiden atemlos.
„Gute Nacht, Chan", sagte der Restaurantbesitzer liebevoll, bevor er sich von Chans Berührungen entzog. Jetzt schon hatte er Sehnsucht nach seinen Lippen. „Können...können wir nicht zusammen schlafen?" Chan schaute ganz traurig drein, als würde er ihn vermissen. Wie konnte er da Nein sagen? „Dann komm mit." Hyunjin führte Chan in sein Schlafzimmer. „Hast du ein Problem, wenn ich mich umziehe oder soll ich es lieber im Badezimmer machen?" Chan schüttelte den Kopf. Der schwarzhaarige, junge Mann zog sein schwarzen Pullover aus und griff nach seinem grauen Oversizedshirt, was er immer zum Schlafen benutzte. Chan konnte nicht wegsehen, als er Hyunjins helle Haut für einen Augenblick sah. Sein Herz schlug mit einem Schlag schneller. Es beruhigte sich erst, als Hyunjin das graue Shirt anhatte. Hyunjin tauschte die enge, hellblaue Jeans mit einer bequemen, bevor er sich ins Bad machte, um Zähne zu putzen. Dann stieg er ins Bett und klopfte neben sich. Chan war noch etwas schüchtern und zögerte, bevor er dann zu Hyunjin ins Bett stieg. Hyunjin kuschelte sich an seinen Rücken und legte die Arme um ihn. „So wird uns schneller warm."
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro