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Kapitel 27

Immer noch zeichnend findet Ella mich ein paar Stunden später in meinem Zimmer.
„Bist du krank? Weshalb warst du nicht in der Schule?", fragt sie stirnrunzelnd.
„Mir ging's nicht so gut."
„Wegen Jake? Der war echt übel drauf."
„Ja, ich war nicht sehr nett zu ihm. Aber ich wollte es nicht sagen, ehrlich!"
„Ich glaube, es spielt sowieso keine Rolle mehr, du hast's verbockt. Du musst wirklich was Schlimmes gesagt habe, dass Jake so ausgerastet ist."
„Was habe ich verbockt?", frage ich ängstlich.
Ella schaut mich überrascht an und senkt dann ihren Blick. „Naja, ich dachte er hätte es schon gesagt. Aber jetzt ist es ja egal. Er wollte dich fragen, ob du mit ihm zum Ball gehen möchtest."
„Was?", frage ich und erröte ein wenig. Jetzt habe ich ein wirklich sehr schlechtes Gewissen.
Ellas Blick wandert zögernd über meinen Gesichtsausdruck. „Du wolltest ja so oder so nicht hin", meint sie, „Also, ich muss jetzt los. Bis später."
Ich murmele noch ein 'tschüss' und warte, bis die Türe sich schliesst. Dann vergrabe ich den Kopf im Kissen. Tränen kommen und wollen aus mir herausströmen. Ich lasse es zu.
Nein. Das darf nicht so weitergehen. Ich kann nicht einfach rumsitzen und heulen! Ich setze mich entschlossen auf. Ich muss mich bei Jake entschuldigen! Aber wie wird er es aufnehmen?
Ich zwinge mich dazu, aufzustehen und Jake suchen zu gehen. Erst im Gang, als alle mich anstarren, wird mir bewusst, dass ich total verheult aussehen muss und mir mein Make-Up wahrscheinlich über das ganze Gesicht verschmiert ist. Jetzt ist es aber schon zu spät, denn an den Blicken wird mir bewusst, dass die anderen es schon längst bemerkt haben.
Als auf mein Klopfen hin niemand die Türe von Jakes Zimmer öffnet (die Zimmernummer habe ich von Ella erfahren), überlege ich, wo er noch sein könnte.
Beim Weiher! Ich werde dort mal nachsehen.

Als ich noch ein paar Meter vom Weiher entfernt bin, höre ich Stimmen. Ich bleibe stehen und lausche. Ja! Da ist Jake's Stimme. Und noch eine andere ist bei ihm... ein Mädchen. Aber diese Stimme kann ich nicht identifizieren.
„Sie ist wieder aktiv", höre ich die fremde Stimme.
„Hör doch auf, immer von den negativen Seiten zu sprechen", unterbricht Jake sie.
Ich gehe vorsichtig ein paar Schritte näher heran. Knack! Ich zucke zusammen. Mist, ich bin auf einen trockenen Ast gestanden! Ich bleibe stehen, doch Jake und seine Begleitung scheint nichts bemerkt zu haben. Also gehe ich vorsichtig weiter. Nach ein paar Schritten kann ich zwei Silhouetten sehen, die am Ufer sitzen.
„Was willst du dann hören? Was Ad wieder angestellt hat?", fragt das Mädchen spöttelnd. Das einzige, was ich von ihr erkennen kann, ist, dass sie einen Kurzhaarschnitt hat. Und sie hat einen französischen Akzent, der perfekt zu ihrer Stimme passt.
„Ach hör schon auf", sagt Jake und schaut das Mädchen an. Dann beugt er sich vor und küsst sie.
Ich spüre, wie meine Beine unter mir nachgeben und ich zu Boden sinke. Ich bin wie betäubt. Ich spüre die Luft, die meinen Lungen einsaugt, wie mein Herz schlägt. Und gleichzeitig fühle ich mich taub.
Ich... mir wird erst jetzt bewusst, dass meine Gefühle...meine Gefühle ihm gegenüber vielleicht doch nicht nur freundschaftlich sind.
Dann fallen Jake's Augen auf mich. Ich weiss nicht, weshalb, aber ich kann plötzlich alles ganz klar sehen. Ich spüre, wie etwas in mir zu zerreissen scheint und dieser Schmerz bringt ich wieder zu Bewusstsein. Ich stehe auf und laufe weg.
Jake ruft mich nicht zurück. Er steht einfach da und schaut mir hinterher. Ich sehe das Mädchen neben ihm. Er nimmt es an der Hand und führt sie fort.
Ich laufe, bis meine Lungen sich anfühlen, als würden sie gleich platzen. Weshalb war es so schlimm Jake mit einer Freundin zu sehen? Warum?
Dann bleibe ich keuchend stehen. Stütze die Hände auf die Knie. Ich fühle den Saum des Kleides, das ich anhabe. Kleid? Stirnrunzelnd schaue ich an meinem Körper runter. Ich trage ein zerschlissenes, schwarzes Kleid. Und... meine Haut... sie ist... ich weiss nicht. Sie ist rot. Nicht blutrot, sondern weinrot. Was soll das? Blute ich etwa? Aber mein Blut... es ist doch silbrig!
Ich kann nicht weiter nachdenken, da es plötzlich scheint, als lege sich etwas Schweres auf meinen Verstand. Etwas, das meine Augenlider niederdrückt und mich sanft zu Boden legt. Nach wenigen Sekunden bin ich eingeschlafen.

Ein Kissen trifft mich mitten ins Gesicht. Das realisiere ich allerdings erst, als ich ein paar Mal blinzle. Im Dämmerlicht erkenne ich Ti, der auf seinem Bett sitzt und bereits das nächste Kissen in der Hand hat. Ich schaue an mir runter. Ich habe meine Trainerhosen und ein T-Shirt an. Wieder einmal. Nicht mein Zeug. Und ich sitze auf meinem Bett.
„Was soll das?", fauche ich Ti an.
Dieser gähnt und streckt sich. „Ich kann nicht schlafen, wenn jemand schreit", meint er.
„Ich habe nicht geschrien."
„Und wie du das hast", sagt Ti gelangweilt.
„Wessen Kleider sind das?"
„Meine. Warum?"
„Warum habe ich sie an?"
„Was weiss ich? Eigentlich habe ich mich dasselbe gefragt!"
„Weshalb bin ich eigentlich hier?", frage ich.
„Na, weil das dein Zimmer ist?", schlägt Ti vor.
„Das meine ich nicht. Ich bin irgendwo im Wald eingeschlafen", sage ich kopfschüttelnd.
„Ich sage doch, du hast schlecht geträumt", sagt Ti und legt sich hin. Dann dreht er mir den Rücken zu. Nach wenigen Sekunden sehe ich, wie sein Atem regelmässig wird und er ist eingeschlafen. Ich beschliesse das gleiche zu tun. Doch es ist nicht einfach. Und als ich kurz davor bin, sehe ich ein Bild vor mir. Jake, der ein Mädchen küsst. Sofort bin ich wieder hellwach.
Was interessiert es mich eigentlich, was Jake tut? Wieso tut es weh? Wieso?
Ich mag ihn ja nicht mal richtig! Also naja... ich schüttle den Kopf, um auf andere Gedanken zu kommen, doch es hilft nichts.
Doch eigentlich schon. Eigentlich mag ich ihn schon. Scheisse, warum muss das so kompliziert sein?
Ich stehe auf und ziehe eine Jacke an. Vielleicht hilft es ja, wenn ich ein wenig spazieren gehe.
Draussen schlägt mir die kalte Nachtluft ins Gesicht und es fühlt sich richtig gut an. Ich schliesse die Augen und bleibe eine Weile am Eingang stehen.
Dann gehe ich weiter. Im Garten hinter dem Internat setze ich mich an den Springbrunnen und beobachte das Plätschern des Wassers. Der Brunnen ist eine grosse, runde Schale, in dessen Mitte ein Mädchen steht. Ihre Augen starren leer gerade aus und sie hat beide Hände seitlich von sich, die Handflächen nach oben zeigend. Aus ihnen sprudelt Wasser.
Ich starre die Statue eine Weile lang an und gehe dann weiter. Als ich müde werde, gehe ich zurück in mein Zimmer. Dort schlafe ich in meinem Bett eigentlich sofort ein. Das letzte Bild, das mir durch den Kopf schiesst, ist nicht Jake, sondern die Statue.

Rumms! Ich schrecke aus dem Schlaf hoch und setze mich auf.
Was war das?
Ich schaue mit um und entdecke Ti, der einen Griff der Kommodenschublade (ohne die Schublade) in der Hand hält und ihn verwundert ansieht.
„Scheiss-Ding", flucht er.
„Is was?", frage ich und versuche die Müdigkeit in meiner Stimme zu überspielen, was mir aber nicht so richtig gelingt.
„Die Schublade klemmt. Sogar der Griff hält weniger fest als dieses verdammte Ding", antwortet Ti.
Ich kann nicht anders, ich muss grinsen. Ich höre aber sofort wieder damit auf, als mir die Bilder von gestern wieder in den Kopf steigen.
„Du siehst ein wenig... verstrubbelt aus", meint Ti mit der Andeutung eines Grinsen.
„Na und?", gebe ich zurück.
„Ich dachte ja nur, wir könnten mal ein normales Gespräch führen", sagt Ti achselzuckend.
„Was heisst denn normal?", frage ich skeptisch.
„Nicht über Seguidors und Guardias. Nicht über Kämpfe zwischen mir und Jake..."
Beim letzten Wort kann ich nicht mehr anders, ich beginne zu schluchzen. Ti schaut einen Moment fassungslos drein, dann wende ich mich ab und starre zur Wand. Die Geräusche, das Schluchzen, kann ich halbwegs unterdrücken, aber die Tränen fliessen.
Ich höre im Hintergrund wie jemand klopft, kurz mit Ti spricht und dann ins Zimmer kommt. Ti verlässt das Zimmer.
Kurz darauf setzt sich jemand auf die Matratze.
„Sch, ist ja gut", flüstert Ella und nimmt mich in den Arm. Ich lasse es zu.
Als ich mich halbwegs ausgeweint habe, erzähle ich Ella alles.
„Ich weiss nicht, was weh tut, aber ich weiss, dass es weh tut", schliesse ich meine Erzählung stockend.
„Du magst ihn. Nicht nur freundschaftlich", sagt Ella zärtlich und hebt eine Hand, als ich etwas sagen will. „Es ist klar. Man sieht es daran, wie du mit ihm umgehst. Er ist ein Arschloch, was Mädchen betrifft. Die Einzige, der er je treu geblieben ist, war meine Schwester. Und die hat er auch nur einmal geküsst."
„Aber ich weiss nicht, was ich tun soll", sage ich schwach. Ich erkenne, dass es keinen Sinn hat, meine Gefühle abzustreiten. Denn eines ist mir klargeworden: ich habe wirklich Gefühle für Jake. Aber... ich kenne ihn ja kaum!
„Ich würde jetzt zeigen, dass du stark bist. Du musst so tun, als würde es dir ausmachen. Und tu so, als hätte es gestern nicht gegeben", sagt Ella leise.
„Aber ich will nicht in die Schule", murmele ich.
„Oh doch, du kommst. Du warst gestern schon nicht dort", sagt Ella bestimmt.
„Bitte", flehe ich.
„Nein. Aber nach der Schule können wir shoppen gehen. Oder sonst was Tolles unternehmen! Was hältst du davon?", fragt Ella.
Dann geht sie ins Badezimmer und kommt mit Kleidern und Make-Up wieder zurück.

Als wir beide fertig angezogen und zurechtgemacht sind, gehen wir gemeinsam zum Frühstück.
Dort sitzt schon die ganze Gruppe an unserem Tisch. Ella schnappt sich den Platz neben Mike und so bleibt mir nichts Anderes übrig, als neben Jake zu sitzen. Ich schaue Ella böse an, doch sie lächelt mich nur unschuldig an.
„Hi", sagt Jake, als ich Platz nehme.
„Hi", sage ich zurück und nehme mir ein Stück Brot mit Körnern.
Jake schaut überrascht auf. „Du antwortest mir ja", sagt er verblüfft.
„Weshalb sollte ich nicht?", frage ich. Ich sehe, wie Ella den Daumen hochzeigt. Gut gemacht, scheint sie zu sagen.
„Gestern Abend..."
„Was auch immer du dir einbildest, es macht mir nichts aus, wenn du eine Freundin hast", sage ich und versuche dabei die Kälte in meiner Stimme zu übertönen. Auch wenn es vielleicht etwas auffällig ist, dass die Antwort so schnell kommt.
Ich sehe, wie Jake leicht zusammenzuckt.
Ella nickt so unauffällig wie möglich.
Ich beisse ins Brot.
„Ich dachte einfach, falls...", sagt Jake und bricht dann mitten im Satz ab, als ich den Kopf schüttele.
„Hast du mir verziehen?", frage ich dann.
Jake sieht mich fragend an.
„Wegen gestern", sage ich zögernd.
„Ich habe sie nicht umgebracht", sagt Jake und seine Miene verhärtet sich unmerklich.
„Ich hab's nicht so gemeint."
„Dann pass besser auf, was du sagst!"
Jake schaut weg und ich sehe zu Ella. Diese lächelt und sagt: „Kommst du, Amelie? Wir müssen los."
Ich stehe mit ihr auf und wir verlassen das Gebäude.


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