Zuerst standen Aiden und ich nur angespannt vor den drei Jurymitgliedern, bis sich eine von ihnen räusperte. Sie hatte Feuerrote Haare, die zu einem festen Pferdeschwanz zusammengebunden waren. Dazu trug sie eine große Runde Brille, die viel zu groß für ihr mageres Gesicht erschien.
"Schön das sie Hier sind. Mein Name ist Briona Badham. Miss Keena Nota und Mister Aiden Owen richtig?", begrüßte sie uns. Dabei wirkte sie allerdings alles andere als freundlich. Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr sie fort:" Bitte stellen Sie sich in die Mitte des Raumes und beginnen sie mit ihrem Tanz. Wir werden Ihnen mit großer Neugier folgen."
Wir taten, wie uns gehießen. In der Mitte des Raumes legte Aiden eine Hand auf meine Hüfte, mit der anderen umfasste er meine rechte Hand. Meine linke legte ich auf seiner Schulter ab.
Kurz sah er mir sehr tief in die Augen, als wollte er mich beruhigen und irgendwie half es sogar. Die Anspannung entwich. Stattdessen traten alle positiven Gefühle des Tanzens wieder auf. Die Freude, wenn ich einen komplizierten Tanzschritt geschafft hatte, der Stolz, wenn ich einen Wettbewerb gewann und die Leidenschaft, die ich in jeden Einzelnen Tanz legte.
Miss Badham schaltete die Musik ein und Aiden und ich begannen uns langsam zu der Musik zu bewegen. Zuerst war ich sehr konzentriert. "1,2,3,4, Drehung",zählte ich immer wieder im Kopf mit. Doch nachdem ich meine Unsicherheit verloren hatte, nahm ich Aiden immer mehr war. Auch er war Konzentriert, doch trotzdem wirkte er viel leichter und beschwingter als ich. Ich merkte seine Hand auf meiner Hüfte und die Wärme die er verstreute.
Ich legte all meine Leidenschaft in den Tanz und sah plötzlich den Anfang meiner Tanz Geschichte vor mir. Wie sich die beiden Tänzer, die ich bei meiner Ersten "eigentlich Hip Hop Tanzstunde" bewegten und sich gegenseitig vertrauten. Auch sah ich meinen ersten Wettbewerb vor meinem Inneren Auge, bei dem meine ganze Familie zugesehen hatte und bei dem ich den ersten Platz geholt hatte.
Immer mehr Bilder schwebten vor meinem inneren Auge, als ich immer mehr Gefühl in den Tanz legte.
Und Plötzlich geschah es: Ich hatte das Gefühl ich würde vom Boden abheben. Ich merkte nichts mehr, außer Aidens Hand auf meiner Hüfte. Trotzdem war ich mir sicher, dass ich weitertanzte, während ich umgeben von Lichtern war. Ich sah wahrhaft Lichter und Sterne die funkelten und strahlten, als gäbe es kein Morgen mehr. Ich tanzte zwischen den Sternen hindurch und hatte das Gefühl, sie würden mir helfen und mir den Weg und die Tanzschritte zeigen, die ich zu Tanzen hatte.
Nach einer Gefühlten Ewigkeit in der ich alle meine Gefühle in den Tanz gelegt, Aidens Hand auf meiner Hüfte gespürt und zwischen den Sternen getanzt hatte, hörte plötzlich die Musik auf und ich wurde mit Vollkaracho in die Wirklichkeit zurückkatapultiert. Nun befand ich mich wieder in dem Tanzsaal, mit der Jury.
Aiden hatte sich von mir gelöst und schaute angespannt auf die Jury. Ich tat es ihm gleich und fragte mich, ob er genau das erlebt hatte, wie ich oder ob ich es mir nur eingebildet hatte.
Mein Blick schweifte von Aiden zur Jury und ich stellte mit Verblüffen fest, dass sie uns allesamt anstrahlten.
Sie waren offenbar sehr begeistert von unserem Tanz, was ich mir schlecht vorstellen konnte, da ich nicht einmal mehr wusste, ob ich überhaupt richtig getanzt hatte.
"Wow. Das war wirklich wunderbar. Ich kann zwar noch keine Zusagen erteilen, bin mir aber ziemlich sicher, dass wir uns wiedersehen werden.", teilte uns Miss Badham mit.
Aiden realisierte es zuerst und ein breites Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit.
Langsam Begriff auch ich die Gute Nachricht. Wir hatten es tatsächlich geschafft. Klar, offiziell war es noch nicht, aber das war auf jeden Fall ein gutes Zeichen, dass wir es geschafft hatten.

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