Kapitel 30
Der Weg von unserem Wohnhaus aus zur Komapanie kam mir unendlich lang vor. Aiden und ich wurden jeweils von einem Mann im schwarzen Anzug geführt, sodass es unmöglich war abzuhauen. Doch ich sehnte mich so sehr danach Aidens Hand zu halten und ihm Kraft zu geben, dass ich es fast nicht mehr aushielt. Es war eine Qual. Weder zu wissen, was mit mir und Aiden passiert, noch was uns erwartete lies meinen Kopf schmerzen. Ich versuchte den Weg über stark zu bleiben, doch ich konnte nicht. Einzelne Tränen bahnten sich ihren Weg über mein Gesicht und verschleierten meine Sicht. Ich hatte Angst. Nicht nur um mich, sondern vorallem um Aiden. Mein Atmen war hektisch, mein Herzschlag viel zu schnell und meine Beine liefen von alleine. Ich wusste nicht wo wir langgingen, ließ mich einfach von dem Mann führen. Das einzige was ich sah, waren Aidens Schritte, die mir voran liefen. Nach einer gefühlten Ewigkeit bogen wir in das Gebäude mit den Tanzsälen ein. Vor dem dritten blieben wir stehen. Die Männer ließen uns los und Aiden und ich verschwendeten keine einzige Sekunde. Sofort stellten wir uns dicht aneinander und ich atmete erleichert auf. Aidens Nähe wirkte Wunder auf mich. Mein Herschlag normalisierte sich und mein Atem wurde kontrolliert. Mit ihm an meiner Seite ließ die Angst und das Unbehagen etwas nach und ich schöpfte Kraft das folgende hinter mich zu bringen. Ich suchte Aidens Blick und er erwiderte ihn. Seine grünen Augen waren lange nicht mehr so strahlend wie sonst. Angst und Sorgen spiegelten sich in ihnen wider. Mir zerbrach es fast das Herz ihn so zu sehen. Es ging mir nah. Auch wenn es riskant war, dass uns jemand so sah, nahm ich trotzdem kurz seine Hand und drückte sie um ihm hoffentlich Kraft zu geben und ihm seine Sorgen zu lindern. Daraufhin löste ich sie wieder und blickte auf die weiße Schlichte Tür zum Tanzsaal drei. Einmal noch atmete ich tief durch , als auch schon die Tür mit Schwung aufgerissen wurde. Erschrocken wich ich zurück, doch mir blieb keine Zeit den Schock zu verarbeiten, da kam der Nächste. Miss Badham kam gefolgt von Isabella aus dem Tansaal und beide steuerten sie auf uns zu. Isabella wirkte wie immer mit ihren strähnigen blonden Haaren etwas verwahrlost und einsam, Miss Badham jedoch strahlte uns mit einem derart kalten aber auch enthusiastischen Lächeln an, dass ich eine Gänsehaut am ganzen Körper spürte. Ich fühlte mich unwohl und ich hatte verdammt nochmal Angst. Isabellas Auftritt im Krankenzimmer war mehr als merkwürdig gewesen, doch ich hatte irgendwie auch Vertrauen in sie. Warum sonst sollte sie mir all das anvertrauen?
"Schön das sie beiden meiner Einladung gefolgt sind. Wenn sie mir doch bitte folgen würden?", sprach Miss Badham uns an und riss mich somit aus meinen Gedanken. Ohne ein Wort zu sagen, ging Aiden voran in den Tanzsaal. Isabella folgte ihm und ich löste mich nach einem prüfenden Blick von Miss Badham auch endlich aus meiner Starre und betrat den Saal. Er war wie alle anderen Tansäle in einem hellen weiß gestrichen und in der Mitte war genug Platz um mindestens fünf Paare nebeneinander Tanzen zu lassen. Ich stellte mich zwischen Isabella und Aiden die sich auf der einen Seite des Saals aufgestellt hatten. Gegenüber von uns stellte sich Miss Badham auf und bei ihrem Anblick machte sich die nächste Gänsehaut-Welle auf meinem Körper breit.
"Was sollen wir hier?", fragte Aiden mit fester Stimme.
Miss Badham schaute zu ihm, seufzte und antwortete:"Noch können wir ihnen und Miss Keena Nota zwar noch nicht nachweisen, dass sie mit Sternen tanzen kann, wir wissen aber aus verlässlicher Quelle, dass sie es doch kann. Wir sind heute hier, um sie Mr. Aiden Owen endlich zum Reden zu bringen. Wir wollen wissen, ob sie Miss Keena Nota mit Sternen tanzen lassen können." Zum Ende hin wurde ihre Stimme immer lauter und die Angst machte sich immer mehr in mir breit. Das war nicht gut. Das war ganz und gar nicht gut. Schockiert blickte ich zu Isabella die sich neben mir aufgebaut hatte. Mit einem fest entschlossenen Blick drehte sie sich blitzschnell zu mir. Sie blickte mir tief in die Augen und ich wollte schon wieder ausweichen, da ich wusste was nun auf mich zukommen wird, doch da war es schon zu spät. Ein Kribbeln machte sich auf meiner Kopfhaut bemerkbar und ich hörte Isabellas Stimme in meinem Kopf:"Es tut mir unglaublich leid, aber ich kann das hier nicht zulassen. So war das bei mir und Luke auch. Erst hat er versucht es zu leugnen, doch sie haben es herausgefunden. Und nun sitzen wir hier beide fest. Hör zu: Ich weiß wo Jess ist. Sie ist im Keller. Dritter Gang links, Zimmer 2. Hol sie hier raus und verschwinde. Nimm Aiden von mir aus mit, aber ihr müsst hier weg. Ich tarne das ganze als Ausbruchsversuch meinerseits, sodass keine Fragen aufkommen. Ihr dürft niemals auf Miss Badham alleine treffen und solchen Einladungen wie dieser hier folgen." Und ein weiteres mal sank ich auf die Knie und nahm im nächsten Augenblick nichts mehr wahr.
Wie findet ihr das kapitel? <3❤🤔😅
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