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31. That's not fair


POV Anella


Die Zeit hält ihren Atem an, genau wie ich. 

Für einen Moment kann ich nichts anderes als Kuno vor mir einfach nur anzusehen. Keine Ahnung, was da gerade in mir vorgeht. Ich kann es gar nicht greifen. Überhaupt nichts mehr.

Ich blinzele. Blinzele nochmal ... doch dieser Zustand ändert sich nicht. 

Was hat er da gerade gesagt? Diese Worte hallen immer wieder in mir nach, ohne, dass ich wirklich weiß, was in mir vorgeht, da ich es einfach noch nicht greifen kann. 

Er sitzt vor mir. Seine braunen, dunklen Iriden mit so einer Intensität auf mich gerichtet, dass mir schwindelig wird. Sie sprechen im Moment so vieles. Vor allem sind Hoffnung, Sehnsucht, Aufregung und so etwas wie Angst darin zu erkennen.

Sein Atem geht unruhig und umso länger ich still bleibe, desto nervöser scheint er zu werden. Seine Augen sind groß und dringlich auf meine gerichtet. Es ist eine Welt, die ich darin sehe. Eine Zukunft, welche ihm anscheinend sein Leben bedeutet.

Auch meine Atmung hat sich beschleunigt, nachdem sie für den ersten Moment komplett verstummt war. Noch immer kann ich seine Worte nicht realisieren.

„Was?", hauche ich leicht aus der Spur.

Heiraten? Ich? Niemals hätte ich daran gedacht, dass ich überhaupt einmal einen Gedanken daran hegen werde. Sofort tauchen Dinge in mein Bewusstsein, die ich damit in Verbindung bringe. Leichte Panik macht sich in mir bemerkbar.

„Du meinst ... so richtig? Mit Ehevertrag, vereinte Krankenversicherungen, Papierkram, Standesamt, Erwartungen, Ehestress ...?" Ich schnappe nach Luft. Bitte, das kann es doch nicht sein, was er will, oder?

Oh Gott, ich glaube, mir wird schwindelig.

Er verzieht entgeistert das Gesicht und wendet dann seinen Blick ab, als würden meine Worte etwas in ihm anrichten. Ist er jetzt etwa gekränkt? Nein, irgendwie wirkt er viel eher ... Ich weiß auch nicht. Verletzt? 

Oh nein! So war das doch nicht gemeint. Ich hebe meine Hand und führe sie vorsichtig zu seiner Locke, die ihm, durch den leicht gesengten Kopf vor die Augen gefallen ist und schiebe sie behutsam zurück.

Seine Augenbrauen sind zusammengezogen und er macht ein höchst unzufriedenes Gesicht, während er seine Lider gesengt auf dem Boden behält. 

„Das ist es also, was du damit assoziierst. Nicht gerade sehr romantisch." Seine Stimme klingt gepresst und trocken. Als würde er sich bemühen seine Gefühle nicht allzu sehr zu offenbaren. 

Beschämt wende ich meinen Blick nun auch nach unten. „Ich weiß, romantisch finde ich Hochzeiten tatsächlich eher nicht. Es tut mir ja selber leid, dass ich nicht anders darüber denken kann. Wenn es um Heirat geht, tauchen in meinem Kopf vor allem streitende Ehepaare auf, die nur noch zusammen bleiben, weil es auf Papier steht. Ich will nicht, dass das bei uns auch so wird, weißt du?"

Kunos Blick fährt ungläubig nach oben. Beinahe schon wütend, aber vor allem entsetzt über meine letzte Aussage. „Ist das dein Ernst? Glaubst du wirklich, das wäre bei uns das Gleiche? Ich will dich doch nicht heiraten, um es irgendwo hinzuschreiben, oder weil es wegen der Versicherungen praktisch wäre." Er rümpft fast schon angeekelt über diesen Gedanken die Nase und packt mein Gesicht im selben Moment mit seinen Händen, damit ich ihn direkt ansehen muss. 

„Anella, ich möchte, dass du meine Frau wirst, weil ich dich liebe und für immer und ewig mit dir zusammen sein will. Ich will, dass es einfach offiziell ist. Dass alle es wissen. Es ist einfach ... es wäre ein Bund, der sich von unserem Inneren auch ins Äußere erstreckt. Ich will, dass du meine Frau bist und ich dein Mann. Ich will mit dir zusammenleben. Dir mein Herz zu Füßen legen, dich so lieben, wie es ein Mensch nur tun kann."

Ich blinzele. Kunos Explosivität zeigt sich wieder einmal in Form von stürmischer Leidenschaft, die sich in seine Stimme und Augen gemischt hat und jederzeit bereit alles in Brand zu entfachen. 

Dieser aufbrausende Orkan, der durch seine dunklen Iriden wirbelt. Gespeist von so vielen Emotionen, die mich gänzlich zu überwältigen drohen. 

Der Schwindel wird stärker und ich bin froh, dass er mein Gesicht hält, sodass ich seine warmen Hände an meiner Haut und somit ein bisschen Halt verspüren kann.

Pulsierendes Feuer sprudelt durch sein Herz. Das sehe ich genau. Es ist eine so tiefe Leidenschaft in ihm, dass ich mich wundere, weshalb sie mir diesbezüglich noch nicht früher aufgefallen ist. „Kuno, wir können doch auch zusammenwohnen, ohne zu heiraten. Das alles, was du erzählst, geht doch auch so."

Diesmal liegt es an ihm, zu blinzeln. 

„Du ... du würdest mit mir zusammenziehen?" Bei diesen Worten klingt er regelrecht atemlos. „Na klar." Wieso verwundert ihn das so? Im Grunde tun wir das doch eh schon fast. Also über die Hälfte der Woche auf jeden Fall.

Er schnappt nach Luft und presst dann, wie ein Ertrinkender seine Lippen auf meine. Oh Himmel. Jetzt ist es zu spät. Wieso muss er immer alles so überdramatisieren? Okay, vielleicht bin ich nicht einmal besser. Ich versinke in seinem Tornado. Der Wirbelsturm hat mich fest in seinen Fängen. Keine Chance auf entkommen, aber das will ich ja auch gar nicht. 

Ich kralle mich in seine Haare und gebe mich seinem lodernden Feuer einfach hin. Er ist sowas von in seinem Element.

„Das heißt, du ziehst wirklich mit mir zusammen? Vielleicht an einen schönen Platz in der Natur?" Ich schmunzele, als er mir diese Worte verrucht ins Ohr raunt. „Natürlich. Wenn du das auch willst."

Seine Lippen verbinden sich wieder mit meiner Haut und lassen mich zergehen, wie Schokolade in den leckenden Flammen des Feuers. „Und was, wenn wir die Hochzeit ganz still und heimlich vollziehen? Ohne dieses ganze drumherum. Irgendwo an einem magischen Ort, wo es dir gefällt. Nur für uns, als Ritual, dass wir zusammen sind?" 

Ohoh, es hat sich schon wieder dieser gefährliche Unterton in seine Stimme gemischt, bei welchem ich immer viel zu schnell einknicke. Das darf ich nicht zulassen, wie schön er seine Worte auch verpackt. Ich werde nicht heiraten, das habe ich mir hoch und heilig geschworen. 

Ich will nicht, dass es bei uns so endet, wie bei vielen anderen. Ständiges Streiten. Ein Umgang miteinander, der alles andere als liebevoll ist ...

Das Bild meiner vor Wut giftigen Eltern taucht auf. Als Kind gehörten ihre Kriegsführungen zu meinem Alltag. Nicht selten fiel der Satz, dass sie es bereuen, den anderen geheiratet zu haben. Dass sie das niemals hätten tun dürfen, weil sonst alles ganz anders und besser gekommen wäre. 

Früher dachte ich immer, wenn sie nicht geheiratet hätten, vielleicht würden sie dann nicht so viel streiten. Damals wusste ich ja noch nichts von meinem anderen Vater.

„Ich ..." Was soll ich Kuno sagen, ohne ihn zu verletzen?

Oh mein Gott nein ... Er hat schon wieder diesen Blick. Er spielt mit unfairen Mitteln. Das ist nicht akzeptabel. Oh weh, wenn er so guckt, dann wickelt er mich einfach jedes Mal um den Finger. Dieser durchtrieben unschuldige Teufelsengel-Blick. Ein gewaltiger Heiligenschein, um seine Hörnchen zu verdecken. Dieser Gerissene ...

Ich presse meine Lippen zusammen und forme meine Augen zu warnenden Schlitzen, doch er scheint es gar nicht zu bemerken. Oder ignoriert er es? – Natürlich

„Hör auf, mich so anzugucken!" Keine Reaktion. Er weiß genau, was er da macht und das lässt beinahe schon verzweifelt die Wut in mir hochkochen. Er nutzt die Überzeugungskraft seines Blickes schamlos aus. Er ist ... 

Ich balle meine Fäuste und schnaufe, um mich davon abzulenken, ihm verzweifelt stöhnend mein Ja-Wort zu geben. 

Kann er vergessen!

Ich verschränke meine Arme vor der Brust. Verdammt, wenn er mich weiterhin so anschaut, dann ...

Oje, er kommt näher und dieser Ausdruck nimmt sogar noch eine andere Stufe der Tiefe an. Das kann doch nicht ...

„Bitte."

Entsetzt reiße ich meine Augen auf. Hilfe! Das ist nicht fair. 

„Kuno du schummelst. Wenn du mich so etwas fragst, darfst du mich nicht so angucken." 

Oh Mist, das war dumm. Jetzt habe ich es ihm auch noch verraten und somit wird er natürlich erst recht nicht mehr damit aufhören. Ich verenge meine Augen wieder zu Schlitzen und beginne hastig zu atmen. 

Sag mal ... Oh mein Gott. So kann er doch nicht ernsthaft ... Wie macht er das? Er sieht aus wie ein Kater, der gekonnt nach Streicheleinheiten, oder Futter bittet, sodass man gar nicht anders kann, als es ihm zu geben. Nur ist er dabei noch viel schlimmer.

Und dass er verflucht nochmal nichts sagt, außer dieses ‚Bitte', bei welchem seine Stimme dem theatralischen Mauzen einer ebenso leidenden Samtpfote ähnelt, macht es nicht gerade besser. 

„Wehe ...", hauche ich, als ich den stärker werdenden Ausdruck in seinen Augen erkenne. Das ist nicht normal. Er ist teuflisch gut in dem, was er macht. Verflucht teuflisch ...

„Na warte, ich werde dir diesen Blick schon austreiben!" Kunos Augen verdunkeln sich augenblicklich. Na geht doch. Schonmal etwas. Ich rücke ihm näher auf den Schoß und sehe ihn direkt an ... Oje ... Anella, jetzt musst du stark bleiben!

Ich glaube, er kämpft auch gerade ziemlich mit sich. Zumindest ist es so schonmal nicht mehr einseitig.

Ich beginne langsam auf ihm herumzurutschen und er packt mich schnell an den Hüften, um mich daran zu hindern. Oh ... dieses Brennen seiner Hände auf meiner Haut. Ich liebe es, wenn er mich so hält.

„Willst du spielen?", hauche ich ihm möglichst verführerisch an den Hals, in der Hoffnung ihn damit abzulenken. Ich merke, wie er sich verspannt. Alle Regionen seines Körpers. Auch diese, welche sich gerade unter meinem Schoß befindet.

Er packt mich und befördert mich sofort rücklings auf den Boden, sodass ich nicht mehr auf ihm sitze und er sich über mich stemmen kann. „Anella, das hier ist kein Spiel für mich", sagt er ernst und mit einer Eindringlichkeit, die mir eine Gänsehaut bereitet.

Ich lächele nur und fahre mit meinen Augen die Konturen seines imponierenden Gesichts entlang. So oft schon habe ich mir jeden Winkel davon eingeprägt, doch mit jedem neuen Lichteinfall sieht es irgendwie anders aus. Wunderschön.

„Ich meine es ernst, Anella. Mehr als ernst." Ich traue mich nicht ihm in die Augen zu sehen. Ich weiß, dass ich in dieser Stimmung Gefahr schwebe von ihm weichgekocht zu werden.

„Sieh mich an!" – Vergiss es.

„Anella ...", haucht er irgendwie verloren und im nächsten Moment spüre ich seine Lippen auf mir. Zärtlich und herausfordernd zugleich. Ich erwidere den Kuss und es verwandelt sich schnell von sanft in leidenschaftlich. 

Da sind seine Haare, seine Haut, Zähne und ... oh ... Er verteilt eine Spur Küsse an meinem Dekolleté hinunter und wieder hinauf. 

„Heirate mich", raunt er mir mit verruchter Stimme an den Hals und ich stöhne gequält auf, als mir sein heißer Atem diese Bitte auch noch in liebevoller Weise und frohlockend auf die Haut malt. Er ist so gefährlich gut.

Ich kann nicht anders, als zu keuchen, als er mit seiner Hand auch noch meine Brust umgreift und sie zärtlich massiert. 

„Heirate mich", flüstert er mir jetzt an meinen Mundwinkel, dann auf meine Lippen, an meine Schläfe ... „Werde meine Frau Anella." 

Ich kann nicht mehr. Mir ist so schwindelig. Mein Atem geht ausgesprochen schnell. Was macht er nur mit mir? Dieser durchtriebene, wundervolle, hartnäckige ... Ein Wimmern verlässt meinen Mund, als er mit seinen Fingern gekonnt an meinen Nippeln spielt.

„K-Kuno, ich ... muss mir das überlegen ... Ich ..." Oh ... Sind das seine Lippen? Er gibt wirklich alles. Aber nein ... Ich lasse mich damit nicht in meiner Entscheidung beeinflussen. Hhh ... Oh ... Kuno ... Ich kralle meine Finger in sein Haar.

„Ich ... brauche ... Ich meine ... kannst du dir nicht etwas anderes ... wünschen?" Atemlos versuche ich meine Worte irgendwie verständlich auszusprechen.

„Mmm", knurrt Kuno sinnlich an meiner Kehle, ehe er seine Lippen von dieser Stelle löst, um mir antworten zu können.

„Ich habe keinen anderen Wunsch."

„Doch, bitte. Wünsche dir etwas anderes, damit ich in Ruhe darüber nachdenken kann." Nun löst er sich ganz von mir, um mir ins Gesicht sehen zu können. „Das heißt, du würdest es wirklich in Erwägung ziehen?" Sein Mundwinkel bewegt sich triumphierend nach oben und ich presse schnell erzürnt meine Lippen aufeinander, weil er mich doch schon bis zu diesem Punkt gebracht hat, obwohl ich das eigentlich gar nicht wollte. Dieser ...

Ich schließe kurz die Augen und hole tief Luft, um mich zu beruhigen. „Ich ... werde darüber nachdenken ... Aber ... das ist kein Ja, verstehst du? Also ein Ja zu dir natürlich schon, aber ich rede hier von diesem Hochzeits-Gedings."

Schmunzelnd streift er mit seinem Finger zärtlich über meine Lippen und dann von meinem Kinn über die Wange ...

 Als ich in seine Augen blicke, erkenne ich ein tiefes Funkeln. „Ein Ja zu mir finde ich sehr gut und das andere ... ist auch okay. Auch da es schonmal kein Nein ist. Dieses Hochzeits-Gedings kann übrigens auch sehr schön sein, vertraue mir." Er haucht mir einen weiteren Kuss auf den Mund. Ganz zaghaft, wie ein kleiner Schmetterling. 

„Das bezweifele ich." Oh Mann ... Ich klemme meine Nasenwurzel zwischen Daumen und Zeigefinger und schließe kurz die Augen.

„Bitte Kuno, kannst du dir nicht einfach etwas anderes wünschen?" 

„Das geht nicht. Wie gesagt, ich habe nur diesen." Ich verdrehe die Augen. „Dann denke dir etwas aus. Bitte. Es würde einfach ... es würde mir das Nachdenken etwas leichter machen."

Er sieht mich nachdenklich an. „Würde es dir Druck nehmen?" Ich nicke und ein gefährliches Lächeln erscheint auf seinen Lippen. Oh nein, was heckt er sich jetzt schon wieder aus?

„Na gut, dann sing für mich." Ich blinzele. Wieso sieht er mich dabei so an? Ich singe doch ständig. „Und höre erst damit auf ..." Er schmunzelt verwegen und kommt mir mit seinem Gesicht wieder dichter. In seinen Augen ein gefährliches Lodern. Wie ein Lausebengel, welches gerade einen neuen Schabernack ausheckt. 

„... wenn ich dich auf den Mund küsse." Er tippt mir mit seinem Finger auf die Lippen. Oje. Mir schwant übles. Meine Augen weiten sich, als ich mich daran erinnere, was er mir einmal am Telefon erzählt hatte. Darüber, dass er mich gerne ... Ich schlucke hörbar und kann nicht anders, als ihn ängstlich anzustarren, was ihn nur noch mehr zu amüsieren scheint.

„Wolltest du eben nicht spielen? Das ist kein Problem. Wir spielen gemeinsam eine Melodie, okay? Du bist das Instrument und ich der, der es bedient. Du darfst einfach nicht aufhören mit deinem Gesang, verstehst du?" Ich schnappe nach Luft. Oh nein. Bitte ... Ich hatte so gehofft, er würde diesen Gedanken vergessen. Das wäre sowas von peinlich. 

„Du darfst nicht aufhören mit singen, ganz egal, was ich auch mit dir anstelle." Seine Augen schmälern sich und bekommen einen noch verrucht dunkleres Glimmen. 

Ich presse meine Lippen zusammen. Das ist gemein. Ich werde mich sowas von blamieren. Oh Gott, wie ... Mein Gesicht läuft krebsrot an und ich überlege fieberhaft, wie ich dieser Situation nicht doch noch entkommen kann.

„Falls du trotzdem mit dem Singen aufhörst ..." Er streift mit seinen Lippen über meine Wange, ehe er mich wieder ansieht. „... dann ..." Er tippt einen Finger an seinen Mund, als würde er überlegen.

„... dann musst du mich heiraten ..." Ich reiße die Augen noch weiter auf und bemerke, wie er schmunzelt. „Ach Anella, das war natürlich ein Scherz." Er schüttelt amüsiert über meinen entsetzten Gesichtsausdruck den Kopf. 

„Nein, dann müssen wir es einfach so lange übern, bis es klappt." Ich verschlucke mich beinahe an meiner Spucke. Was sagt er denn da? Vielleicht war das mit den Wünschen doch keine so gute Idee. Ich hätte wissen müssen, dass das bei Kuno nicht so einfach wird.


POV Kuno:


Anella hat sich inzwischen wieder aufgerichtet und sitzt nun vor mir. Ihr Gesicht so rot wie eine Kirsche. Allein dafür hat sich diese ... ich gebe zu, ziemlich dreiste Bitte von mir schon gelohnt.

Ich weiß, ich spiele nicht gerade fair, aber sie auch nicht. Sie ist einfach viel zu verboten süß. Ich konnte einfach nicht anders. Diese Fantasien schwirren mir schon seit dem Montag vor der Sonnenwende in meinem Kopf und lassen mir keine Ruhe. Wenn ihr das unangenehm ist, dann hätte sie das halt damals echt nicht sagen dürfen. Dass ich sie spielen soll, meine ich. Jetzt hat sie mir das in die Gedanken eingepflanzt und es wächst und gedeiht mit jedem Tag weiter, solange ich es nicht einmal erfahren habe. 

Wenn das hier die einzige Chance ist ihre Stimme endlich auf diese Weise zu hören, dann kann ich nicht anders ... Vor allem, wenn sie schon nach einem anderen Wunsch verlangt. 

Auf die Frage, ob sie mich heiraten will, soll sie nun wirklich keinen Druck verspüren und wenn ihr das nur gelingt, solange ich einen anderen Geburtstagswunsch einfordere, dann tue ich das. Auch wenn ich mit diesem einen schon vollkommen glücklich gewesen wäre. Anella ist immerhin alles, was ich will. 

Natürlich hat sie recht und das geht auch ohne Hochzeit. Trotzdem bekomme ich jedes Mal, wenn ich nur daran denke sie zu heiraten ein unglaublich warmes Flattern im Bauch. Es würde unsere Verbindung einfach nochmal auf besondere Weise ehren. 

Es ist schade, dass sie damit nur negative Emotionen verbindet. Ich würde das sehr gerne ändern. 

„A-aber wie stellst du dir das vor? Dass ich singe, meine ich. Was, wenn uns hier jemand hört?" 

Ich spiele wie verzaubert mit einer Haarsträhne von ihr herum. 

„Erstens, hier war die ganze Zeit weit und breit keine Menschenseele. Zweitens, von Festland hört man hier rein gar nichts, weil der Wind kräftig hinaus aufs Meer weht und wir uns obendrein in einer Höhle der Klippen befinden. Glaube mir, die einzigen, die dich hier hören könnten, sind vielleicht die Meerjungfrauen", scherze ich. 

Anellas Kopf wird noch roter und sie sieht erschrocken aufs Meer hinaus. Wieso? 

„Gibt es sie etwa wirklich?" 

„Ähm, ich weiß nicht. Glaube nicht ..."

„Und wie sieht's aus mit Selkies?" 

Anella sieht verwirrt aus. 

„Aus der schottischen Mythologie. Eine Mischung aus Robbe und Mensch." 

„Ach so?" Erstaunt sieht sie mich an und zuckt dann die Schultern. 

„Könnte natürlich auch sein, dass die Schiffahrer dich mit einer Sirene verwechseln und dann an den schicksalshaften Klippen verschlungen werden. Bevor es dazu kommen sollte werde ich dich aber natürlich küssen und somit erlösen, keine Sorge."

Anellas Augen werden groß. Verdammt, sie sieht so süß und zugleich wunderschön aus. Eine Feengestalt, verwoben in das irische Gestein. Gehüllt in Schönheit und Magie. 

Ich kann immer noch nicht ganz glauben, dass wir wirklich zusammen sind. Wie kann es sein, dass ich sie verdiene? Ich weiß es echt nicht.

„Sing für mich Cailín foraoise."

Sie sieht mich mit ihren sternenklaren Augen an und dann hinaus aufs Meer.

Eine leise, kaum hörbare Melodie ertönt, doch dafür greift sie umso tiefer in die Vibration der Ebenen. Ich spüre eine Gänsehaut an meinen Armen, als ihre feenhafte Stimme sich durch die Höhle windet und dann weiter hinaus auf den Ozean getragen wird.

Ich kann nicht anders, als sie wie gebannt anzustarren. Nicht imstande mich zu bewegen.

Ihre Töne gleichen sich den Wellen der See an und bringen mein Herz zum Pulsieren.

Ich liebe sie so sehr. Wispernd zauberhafte Klänge verlassen ihre Kehle. Wie von einer andern Welt. Wäre ich auf einem Schiff, ich würde für sie versinken, so wie ich es innerlich schon die ganze Zeit tue. Ich versinke in ihr. Jedes Mal neu.

Wie in Trance hebe ich meine Finger zu ihren geöffneten Lippen, durch welche die Töne in die Welt und mein Herz getragen werden und streife vorsichtig darüber.

Anella registriert es mit einem tiefen Blick, ohne jedoch ihren leisen Gesang zu unterbrechen. Ein verzaubertes Schaudern erfasst mich. Wie kann jemand nur so voller Magie sein?

Sie hat mich in ihren Bann gezogen, schon von Anfang an.

Ich traue mich fast nicht sie weiter zu berühren, doch das war doch schließlich genau das, was ich wollte, oder nicht? Jetzt habe ich die einmalige Gelegenheit dazu, doch irgendwie ist es fast zu zauberhaft und ich habe Angst, dies zu durchbrechen.

Nach einem Moment, in dem ich dasitze, als sei ich versteinert breitet sich auf Anellas singenden Lippen ein Schmunzeln aus und sie rutscht ein bisschen näher auf mich zu, sodass sie mir ihre flüsternden Töne direkt ins Ohr hauchen kann.

Ich habe keine Ahnung, was sie bedeuten, doch was ich dafür umso mehr verstehe ist das aufgeregt flatternde Herz in meiner Brust und der Atem, der dem Takt einer antiken Dampflok Konkurrenz macht.

„Wolltest du mich nicht spielen?", haucht sie amüsiert, weil ich mich nicht rege.

Sie hat recht, das will ich auch immer noch.

Vorsichtig bewege ich mich auf sie zu. Wie auf eine Illusion, die sich jeden Augenblick in diesen magischen Klängen auflösen könnte.

Ich bin gespannt was für Töne ihr entweichen, wenn ich sie ...

Vorsichtig streife ich mit meinen Fingerspitzen über ihre weiche Brust.

Ich spüre und sehe die Bewegungen ihrer erhöhten Atmung, während ihr himmlischer Gesang etwas Atemloses bekommt, ohne jedoch zu verstummen. Ein wundervolles Geräusch.

Ich werde ein bisschen mutiger. Provoziere ihre empfindsamen Stellen. Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen.

Ich merke, wie sie sich anstrengt nicht zu keuchen, oder ins Stocken zu geraten. Stattdessen bohrt sie nun ihre Finger in meine Arme. Kraftvoll.

Wow, ein leichter, willkommener Schmerz überträgt sich auf mich, als sie versucht ihre Spannungen nicht ihre Stimme beeinflussen zu lassen und stattdessen in ihre Hände zu lenken. Dennoch wird ihr Klang dabei ein bisschen heller gefärbt.

Ich beuge mich herunter und lege meine Lippen um ihre Brust, um an dieser zu saugen, während ich zugleich mit meinen Fingern heiße Spuren auf ihre Haut male und sie sich fest an mich krallt.

Ihr Gesang verwandelt sich in ein Wimmern. Oh wow. Nochmal bitte! Es ist eines der schönsten Geräusche, die ich je gehört habe. So sinnlich, unbedarft und echt. Es spricht so vieles, was sie sonst nicht zum Ausdruck bringt. 

Ich sauge stärker und es ertönt erneut ein faunisches Keuchen, welches zauberhaft in den Wänden der Höhle widerhallt und etwas in mir tief bewegt.

Ihre Stimme hat inzwischen etwas Verzweifeltes angenommen. Etwas zärtlich Brüchiges. Wie das Krächzen eines kleinen heiseren Tierbabys, im Gemisch von einem Windhauch, der um das Haus schleicht. Ich könnte zerschmelzen unter diesem Klang.

Ich merke, wie es mich vollkommen mit sich nimmt und einem unzurechnungsfähigen Sturm überlässt

Wenn ich sie jetzt ... Ohh ...

Sie sitzt wieder auf meinem Schoß und die Bewegungen gehen wie von selbst. Sie wirkt ziemlich angespannt, als sie versucht sich zu beherrschen. Ein Zittern geht durch ihren Körper.

Ihr feenhafter Gesang wird immer atemloser. Besonders, als ich ihren hübschen Hintern greife und vorsichtig mit meiner sehnenden Gewalt in sie dringe. Ich bin das Schiff und sie meine Klippen, an denen ich zerschelle. Gelockt von ihrem betörenden Gesang, der sich den brechenden Wellen anschließt.

„Versenke mich. Mo shióg", hauche ich atemlos in ihr Haar, während ihre engelsgleiche Stimme sich den Bewegungen angleicht und mich geradewegs in die Fluten der schleudernden Gischt und vollkommen neuen Welten befördert. 

Im Sturm ihrer außerweltlichen Stimme, die uns diesmal vollkommen ungebremst davonträgt. In meinen Ohren und jeder Zelle meines Körpers hallt es wider und manifestiert sich in heißes Feuer. 

Ich weiß nicht mehr, wer ich bin. Verloren im großen Nichts und zugleich getragen von allem, was ist. Wir lösen uns auf, wie die tanzenden Funken aus den Flammen. Schweben in den Himmel.  Geführt von ihrem zauberhaften, melodisch jauchzendem Atem, der sich elegant einen Weg durch alle Herzen und Welten bahnt. Es ist nicht zu beschreiben.

Noch nie habe ich mich so lebendig gefühlt, wie in diesem Moment.



***


Hi ihr Lieben. Was sind eure Gedanken gerade? Ich drücke euch und wünsche euch einen wundervollen Augenblick, wo auch immer ihr gerade seid. 


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