Kapitel 11: Unterricht in wahrer Gestalt
An alle die das hier lesen: ich werde mir jetzt feste Schreibzeiten machen. Danke an Tiaragoldenmoon2 für die nette Hilfe und guten Tipps. Wirklich, danke! Ansonsten viel Spaß mit dem nächsten Kapitel.
________________________________________________________________________________
vor vier Tagen:
Die Tore waren stark bewacht. Fast zu stark, mochte der ein oder andere sagen, aber keiner nahm die Verteidigung so ernst wie Nevio Revala. Auch wenn seine Aufgabe nur darin bestand, die Kameras zu beobachten, ob sich etwas verdächtiges bewegte, nahm er sie sehr ernst. Schließlich war er Teil der großen Vereinigung zwischen Geflügelten und Menschen. Der Anführer dieser Vereinigung, Sarfazar Deathwing, wusse um den großen Wert, den die Menschen hatten.
Nevio lehnte sich zurück und fing an ein Lied zu pfeifen. Es war eine eingängige Melodie, die zum miteinstimmen motiviert hätte, doch er war allein. Nun nicht ganz allein, aber er war gerade der einzige im Raum. Da bewegte sich auf dem Bildschirm etwas. Nevio setzte sich auf. Ein Trupp aus zehn Personen näherte sich dem großen Tor. Eine Suchpatrouille. Sie sind früh zurück. Haben wohl jemanden aufgegabelt. Der Trupp blieb vor dem Tor stehen. Nevio drückte einen Knopf und sprach in ein Mikrofon: ,,Alles ist erlaubt..." ,,denn wir sind die wahren Herrscher." beendete der Kopf der Patrouille den Satz. Nevio ließ das Tor aufgehen. Er erhaschte noch einen Blick auf den Begleiter der Truppe. Es war ein Mädchen, vielleicht 15 Jahre. Sie hatte lange, blaue Haare und und hatte eine Kette um den Hals. Auch wenn sie bewusstlos war, konnte Nevio nicht von ihr nehmen. Er schüttelte den Kopf und versuchte seine gedanken zu ordnen. Da war sie schon weg und das Tor schloß sich wieder. Nevio saß da und wollte seinen Gedanken nicht trauen. Er hatte sich gerade verliebt.
In der Gegenwart:
Saphira stand vor der offenen Tür und starrte ihrten Besuch an. Es war nicht Jojo, wie sie es vielleicht vermutet hätte. Es war ein Junge mit kurzen, brauen Haaren und einem freundlichen Gesicht. Er war vielleicht ihr Alter und er schien sehr selbstsicher zu sein. ,,Ich grüße dich, ich bin dein Begleiter für den heutigen Tag. Ich zeig dir die Klassenräume und führe dich herum. Nevio mein Name. Und wie lautet deiner?" fragte er lächelnd. Saphira wusste nicht was sie antworten sollte, nur dass sie recht skeptisch ihm gegenüber war. Er kam ziemlich plötzlich, ob er überhaupt hier sein durfte. Er hob seinen Blick und entdeckte Lucius. Seine Augen weiteten sich und stellte sich sofort gerade hin.
,,Doktor Sagera, verzeiht mir, ich wusste nicht, das Ihr hier seid." Lucius antwortete ruhig: ,,Das ist kein Problem, ich wollte sowieso gerade gehen. Ich war dabei nach unserer neuesten Schülerin zu sehen. Du kannst mich gerne begleiten. Saphira, du machst dich für den Unterricht fertig. Los, Sofort!" Er wirkte wie ausgewechselt, als hätte es das Gespräch von eben nie gegeben. Saphira starrte ihn nur verständnislos an. Lucius ging an ihr vorbei und nahm Nevio mit sich. Saphira blieb an der Tür zurück und versuchte das alles zu verarbeiten. Es wollte ihr jedoch nicht wirklich gelingen. Da ertönte eine ihr bekannte Stimme neben ihr: ,,Schön das du wach bist, ich wollte dich gerade abholen."
Sie wandte sich um. Josef Jonathan Nord stand da, mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. ,,Wer war denn das eben?" fragte er. Saphira schüttlete den Kopf. ,,Alles gut?" fragte Jojo. ,,Es ist nicht leicht, alles zu verarbeiten, wenn ständig neues dazukommt" erwiderte Saphira. ,,Kenn ich sehr gut, aber das legt sich mit der Zeit. Irgendwann kann dich gar nicht mehr überraschen, das sag ich dir. Kommst du jetzt?" ,,Ich bin noch gar nicht fertig" widersprach Saphira. Jojo rollte mit den Augen. ,,10 Minuten und keine Sekunde länger" rief er plötzlich in einem Tonfall, als sei er General bei der Armee und weckte die neuen Rekruten auf. Unweigerlich musste Saphira grinsen. ,,Sir, ja Sir!" erwiderte sie zum spaß und salutierte. Dann wandte sie sich um und suchte sich ihre Sachen zusammen.
,,IN EINER REIHE AUFSTELLEN!" brüllte der Lehrer durch die Halle. Schnell hastete Saphira neben Jojo. Sie waren in einer der großen Sporthallen, welche Jojo ihr gezeigt hatte. Sie waren für den "besonderen" Unterricht gedacht, wie Jojo übertrieben erklärt hatte. Normalerweise standen in einer Sporthalle auch Sportgeräte herum. Gut, das war hier auch der Fall, aber in kaum einer anderen Sporthalle, hängen Waffen an den Wänden. Viele Waffen. Langschwerter, Katanas, Breitschwerter, Streitkolben, Äxte, Lanzen und Schilde aber auch Fernkampfwaffen, wie Bögen, Shuriken, Wurfspeere, Chakrams oder Wurfmesser. Es hingen auch Stäbe an der Wand. Holz oder Metall, mit einem Edelstein an der Spitze. Manche von ihnen waren reich verziert, mit Zacken oder Stacheln. Bei anderen waren die Edelsteine in durchsichtigen Kugeln. Alles in Allem sah die Halle eher wie eine Waffenkammer aus. Was sie ja auch war.
,,Alle herhören!" holte die Stimme des Lehrers, der sich als Leonas Zurgerat vorgestellt hatte, Saphira aus ihren Gedanken. ,,Wir haben einen Neuzugang bei uns. Saphira Almone. Ihr dürft ihr gerne zeigen, wie das ganze hier läuft." Alle "Schüler" drehten sich zu Saphira um. Sie sah ihnen direkt entgegen. Sie war sich nicht sicher, aber sie meinte in den Augen von manchen eine nichtdeutbare Vorfreude zu entdecken. ,,Gut, kommen wir zum Thema. Viele von euch haben noch erheblich Probleme mit der Verwandlung. Das werden wir heute ändern. Also, wie verwandelt man sich richtig?" Schweigen durchzog die Halle.
Schließlich ergriff ein stämmiger Junge mit blonden Haaren das Wort. ,,Man muss seinen inneren Drachen rufen!" ,,Gut, wie macht man das?" Ein Mädchen mit kurzen, hellbraunen Haaren antwortete überheblich: ,,Man muss einfach nur gut sein, so wie ich. Aber für die Schwächlinge unter euch, baut eine Verbindung zu eurem Kern auf und ruft in Gedanken das Bild eures Drachens herauf. Dann passiert alles wie von selbst." Der Lehrer knurrte: ,,Danke Saskia, für deine Erklärung. Da es ja alle mitgekriegt haben, verteilen und üben. LOS!"
Er bließ in eine Trillerpfeife. Sofort verteilten sich die Schüler in der Halle. Saphira begab sich an den Rand der Halle und stand unschlüssig da. Wie sollte sie eine Verbindung zu ihrem Kern aufbauen? Und vorallem, was war ihr Kern? ,,ALMONE!" brüllte ihr jemand ins Ohr. Spe schreckte aus ihren Gedanken und blickte in wütende Männeraugen. ,,Ich warte auf deine Verwandlung." ,,Ich...ich weiß nicht, wie....." begann sie. ,,Es wurde dir doch erklärt! Also los!" schrie er sie an. Jetzt wurde aber SIE wütend. ,,Wenn es mir nicht erklärt wird, wie ich Kontakt zu meinem "Kern" aufnehmen kann, wie soll ich mich denn dann verwandeln. Haben sie daran schonmal gedacht?!" Auf die folgende Backpfeife war sie nicht vorbereitet und ihr entwich ein überraschter Schrei. Sie wich zwei Schritte zurück und hielt sich die schmerzende Wange. ,,SO WIRST DU MICH NICHT NOCHMAL ANSPRECHEN, HAST DU VERSTANDEN?!" brüllte Herr Zurgerat. Saphira sah ihn wütend an. Ihre Wut hätte einem Vulkanausbruch Konkurrenz gemacht. Da brach etwas in ihr an die Oberfläche. Ein Gefühl von Stärke, Mut, Kraft. Sie konnte es kaum beschreiben.
Ihr Körper fing an zu schmerzen. Nicht an einer Stelle, sondern überall zugleich. Sie verkrampfte sich unter den Schmerzen, schaffte es aber, keinen Laut von sich zu geben, außer ein paar kurzen Stöhnern. Sie schloß die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Und dann es ging los.
Ihr Körper verformte sich schlagartig. Wurde größer. Schuppen wuchsen aus ihrer Haut, tiefblaue Schuppen, und legten sich darüber. Sie fiel auf alle viere, ihr Rücken verkrampfte sich. Flügel fingen an sich zu bilden, wurden größer mit einer ledrigen, himmelblauen Membran. Ihr Körper wurde immer größer und länger. Ihre Haare zogen sich in die Haut und es kämpfte sich etwas anderes an die Oberfläche. Hörner sproßen aus ihrem Kopf, scharf und spitz zulaufend. Ihre Zähne wurden länger und scharf wie Klingen. Ihre Arme wurden kräftiger, muskulöser, entwickelten sich zu Vorderbeinen und gebogene Krallen wuchsen sich an den Fingerspitzen. Ihre Beine wurden kräftiger und auch ein Schwanz bildete sich. Er schwang wild hin und her und am Ende bildeten sich eine scharfe Spitze. Ihre Augen wandelten sich zu einem hellblauen Ton. Die Flügel wurden riesig und bildeten am Ende der Flügelknochen kurze Stacheln. Auch auf ihrem Rücken formten sich Stacheln und legten sich etwas nach hinten geneigt. Ihre Ohren formten sich zu langlichen Kelchen und legten sich an den Kopf an. Langsam verebte der Schmerz und Saphira lag keuchend da. ,,Na also, geht doch. War doch nicht so schwer." Herr Zurgerat nickte grimmig und marschierte zu den anderen Schülern, die das ganze schweigend beobachtet hatten. ,,HAB ICH EUCH ERLAUBT, EINE PAUSE ZU MACHEN?!" kam ihnen entgegen und sie machten sich schlagartig daran, Saphira nachzuahmen.
Diese öffnete langsam die Augen. Sie blinzelte mehrmals, um sich wieder als Licht zu gewöhnen. Langsam versuchte sie aufzustehen, doch stürzte direkt wieder. Sie hatte jetzt vier Beine, keine Zwei. Sie blickte über ihre Schulter und betrachtete die Flügel auf ihrem Rücken. Sie wollte und konnte es kaum glauben, aber Lucius hatte recht gehabt. Sie hatte sich gerade in einen Drachen verwandelt!
________________________________________________________________________________
Ein neues Kapitel ist endlich raus. Ja, hat etwas gedauert, aber hier ist es. Ist jetzt tatsächlich mein bisher längstes Kapitel. Ist auch eine meiner Lieblingstellen in der Geschichte. Ansonsten wünsche ich euch noch einen schönen Tag, tanzt mit dem Feuer und mögen die Sterne über euch wachen.
PS: ich versuche immer Bilder zu finden, die das Kapitel etwas beschrieben. Hier hab ich versucht ein Bild von Saphira zu suchen. So ungefähr sieht sie aus.
Saphirdragon5
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro