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67. Darf ich dich etwas fragen?

Sobald wir mit dem Essen fertig waren, hat meine Mutter mich in ihr Zimmer gezerrt und mir nochmals eingetrichtert, dass ich auch wirklich früh genug nach Hause kommen soll. Genauso meinte sie nachdrücklich, dass ich bitte nichts machen soll, wozu ich noch nicht bereit bin und mir dann widersprüchlicher weise eine Schachtel Kondome in die Tasche geschoben, mit den Worten „Für den Notfall." 

Das war so unglaublich peinlich. Danach habe ich natürlich wieder einmal Krebsrot das Zimmer verlassen, sodass Kuno sich sicher denken konnte, worum es ging, was diese Farbe nur noch verstärkte. 

Seitdem wir jetzt alleine im Auto sitzen, legt sich das prickelnde Schweigen über uns. Die Elektrizität in der Luft tanzt wie in einem Starkstromspeicher, der jederzeit droht seine Energien freizulassen.

Keiner von uns sagt ein Wort, bis wir wieder auf seinem Parkplatz stehen. Wow... Ich bin tatsächlich hier. Mit ihm... Was wird jetzt passieren? Ich habe keine Ahnung, ob dieses Prickeln in mir Angst oder Vorfreude ist. Egal, was wir tun, ich werde die nächsten Stunden mit Kuno verbringen. Und zwar nachdem ich ihm eingestanden habe, dass ich ihn liebe. Und er... mich...

Ich schnappe nach Luft und spähe vorsichtig in seine Richtung. Wir haben bereits geparkt, doch anstatt auszusteigen sitzen wir hier und wissen anscheinend beide nicht, wie es weitergeht.

Sein Blick ist starr geradeaus geheftet, während seine Hände das Lenkrad umklammern. Er scheint irgendwie angespannt. Ob irgendetwas ist, von dem ich nichts mitbekommen habe? Er wirkt nachdenklich und vollkommen regungslos. Als hätte er sich in eine heiße Skulptur verwandelt. Das Einzige, was sich bewegt ist seine Brust, welche mir seine etwas erhöhte Atmung verrät.

„Du willst mir also bei Mathe helfen?" Er blinzelt und dreht sich dann langsam zu mir um.

Himmel, seine Augen. So tiefe, dunkle, wunderschöne, brennende Sümpfe. Ich kann nicht mehr. Er...

Im nächsten Moment sind meine Gedanken wie weggeblasen, denn wie es scheint, konnten wir den Spannungen nicht länger standhalten und er presst seine Lippen so hungrig auf meine, als hätte er nicht gerade erst etwas gegessen. Als wäre er vollkommen ausgehungert und ich das einzige, was ihm dieses Gefühl vertreiben kann.

Und ich liebe es.

Übrigens geht es mir andersherum genauso, was wohl auch der Grund ist, weshalb wir nicht einmal mehr gewartet haben, bis wir in seiner Wohnung sind. Himmel, ich liebe ihn. So, so sehr.


***

„Lass und hochgehen", raunt er mir ins Ohr, nachdem wir, wer weiß wie lange, damit zu tun hatten, unser Begehren zu besänftigen. Das jedoch scheint eine Sache der Unmöglichkeit zu sein, wie ich feststellen muss.

Mein Atem geht schnell und ich befürchte, nicht antworten zu können, ohne, dass meine Stimme versagt, darum öffne ich einfach mühsam die Autotür und steige umständlich taumelnd aus, bevor ich mich an der Motorhaube abstütze.

Meine Beine gleichen einer geleeartigen Masse. Kuno folgt meinem Beispiel, ohne mich eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Mein ganzer Körper brennt unter seinem Blick. Was macht er nur mit mir. Das ist doch nicht normal.

Er lässt wohl absichtlich Sicherheitsabstand, als wir die Treppe hinauflaufen. Würden wir das nämlich nicht tun, könnte ich nicht mit Sicherheit sagen, dass wir es bis oben schaffen.

Oh Mann, sind wir schlimm. Als er sich daran zu Schaffen macht, die Tür zu öffnen, klopft mein Herz so stark, dass ich befürchte, es springe mir gleich aus der Brust.

Ich bin in einer Mischung aus Anspannung und Aufregung so verkrampft, dass ich mit meinen Händen nervös an dem Kleid herumfummele und einfach stocksteif vor der Tür stehenbleibe.

Normalerweise wäre das hier der Moment in dem ich weglaufe.

Mein Puls hört sich so laut an, wie ein übereifriges Metronom, in einem stillen Raum, sodass es tief in mir widerschallt und vollkommen vereinnahmt.

„Anella?", dringt Kunos klangvoll, tiefe Stimme zu mir hindurch. Ich blinzele und löse meinen Blick von seinen geschickten Händen, welche den Schlüssel inzwischen schon an den kleinen Haken im Flur deponiert haben.

Unsere Iriden treffen aufeinander und sofort falle ich wieder in seine tiefe Galaxie. Verflixt.

Er lächelt vorsichtig und kommt dann auch noch langsam auf mich zu. Mit jedem Schritt gewinnt mein Herzrasen an Schnelligkeit. Zum Donnerwetter nochmal. Ich befürchte, dass meine Augen so aussehen müssen wie die eines aufgeschreckten Rehs.

Zumindest lassen mich das seine übervorsichtigen Bewegungen vermuten. Als würde er besonders darauf achten, keine zu schnellen zu machen und mich damit zu verschrecken. Hat er schon wieder Bedenken, dass ich verschwinde?

Weiß er denn nicht, dass ich das gar nicht kann? Alleine der Gedanke, er könnte gleich nicht mehr bei mir sein, bereitet mir körperliche Schmerzen.

„Komm", haucht er und greift behutsam nach meiner Hand. Seine Finger sind so warm. „Hast du Durst?" Mein Mund fühlt sich ganz trocken an, weshalb ich nicke und ihm stumm folge. Mit jedem Schritt, den ich weiter in seine Wohnung trete, wird mir irgendwie noch heißer.

Als wir bei der kleinen Küchentheke ankommen drückt er mich sachte auf einen der Hocker, da ich selber dazu irgendwie gar nicht in der Lage bin und schenkt mir dabei eines seiner bezaubernden Lächeln. „Diesmal habe ich keine Fruchtsäfte hier, aber Wasser und... ja, Wasser. Ach ja und dann hätte ich auch noch Wasser im Angebot."

Ein Schmunzeln stiehlt sich auf meine Lippen. „Ich nehme das Wasser, bitte." Er grinst, ehe er sich langsam von mir entfernt, indem er sich hinter die Trennwand in die Küche bewegt. „Kommt sofort."

Ich höre, wie er einen Schrank öffnet, um Gläser daraus zu holen und dann den Hahn aufdreht. Hinzu kommt das Tätigen einer Schublade und noch ein paar andere Geräusche, ehe er im nächsten Moment auch schon wieder da ist.

In der Hand hält er zwei Gläser mit jeweils einer Zitronenscheibe und einem Minzblatt darin. Hat er sich also auch Minze angelegt? Ich sehe allgemein einige Pflanzen am Fenster, welche das letzte Mal noch nicht hier gestanden haben. Er grinst schelmisch, während er mir eines davon reicht und seines neben sich auf die Theke stellt.

Ich nehme einen großen Schluck, nachdem ich die Flüssigkeit eine Weile in meinen Händen gehalten habe.

„Ich meinte die Frage vorhin übrigens sehr ernst", meint Kuno nach einer Weile. „Wie geht es dir Anella?" Verwundert über seinen Tonfall sehe ich wieder auf und überlege, wieso er mich das jetzt fragt. 

„Äh... Und meine Antwort war auch ernst gemeint." Ich stelle das Glas beiseite, nur um es gleich darauf wieder zu nehmen, da ich merke, wie es hilft etwas in den Händen zu halten.

„Mir geht es außergewöhnlich gut." Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen und ich sehe, wie es in Kunos Augen aufblitzt. 

Vielleicht Freude. 

Er spielt mit der Zunge an seiner Lippe herum, was mich irgendwie ganz wuschig macht. „Und dir?" Er atmet tief ein. „Ich glaube, das müsstest du wissen." Mein Lächeln verblasst. Wieso habe ich das überhaupt gefragt? Ich weiß doch, dass er es gerade schwer hat.

Kuno runzelt auf meine Reaktion hin die Stirn. „Oder anscheinend doch nicht." Er streift mir behutsam eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ich halte die Luft an, als er mit seinen Fingern auf meiner Wange verweilt und vorsichtig lächelt. Sofort pocht es wie Feuer an dieser Stelle.

„Kannst du dir nicht denken, was alleine es schon in mir bewirkt, dass du gerade vor mir sitzt? Und das nicht nur gerade. Du bist nicht weggelaufen, du bist hier und du hast..." Er schluckt und ich sehe, wie sein Atem wieder etwas schneller und tiefer wird. 

„Was habe ich?" Anstatt weiterzusprechen, rutscht er von seinem Hocker und stützt sich über mich gebeugt auf dem Tresen ab, um unsere Körper so nahezubringen, dass ich seine Wärme auf mich abstrahlen fühle. Sein Gesicht ist nur ein Hauch von meinem entfernt und ich weiß überhaupt nicht mehr, wie man selbstständig atmet. Bitte, er soll mir helfen. Mit seinen Lippen!

Stattdessen sieht er mich einfach nur an. „Anella", wispert er, ehe er seinen Kopf senkt und seitlich meiner Kehle in den Haaren vergräbt, um tief einzuatmen. „Du riechst so unglaublich gut, weißt du das?" Meine Lider flattern im Rausch der ganzen Schmetterlinge in meinem Bauch. 

Gleich zerschmelze ich. Oder vielleicht bin ich das auch schon. Mein Gehirn arbeitet gar nicht mehr richtig.

Leider löst er sich viel zu schnell wieder aus dieser Position und lässt sich zurück auf den Stuhl sinken. Ich merke an seinem Blick, dass das alles andere als das ist, was er will und er eigentlich viel lieber weitergehen würde, also wieso unterbricht er es dann?

Stattdessen trinkt er sein Glas in wenigen großen Schlucken aus, als bräuchte er irgendeine Ablenkung, während ich meines immer noch untätig mit beiden Händen umklammere. 

Eine Weile folgt Stille, in der keiner etwas sagt. Ich merke, dass ihm eine Frage auf der Zunge brennt, doch er sich nicht sicher ist, ob er sie stellen soll. „Was ist?" Um seine Augen zuckt es kurz und irgendwie wirkt er ein bisschen nervös.

„Nichts." Seine Mundwinkel bewegen sich, als würde er versuchen zu lächeln, doch es klappt nicht so ganz.

Ich lehne mich etwas zurück, um ihn mit schief gelegtem Kopf zu betrachten. „Sag es mir ruhig." Er presst seine Lippen leicht zusammen und atmet dann tief durch. 

„Kuno!" Er schluckt und irgendwie scheint ihm unangenehm zu sein, was er gleich versuchen will zu sagen. Ich lege meine Hand auf sein Bein, woraufhin er nach Luft schnappt und schließlich einen Anlauf wagt.

„Es ist eigentlich nichts. N-nur... ich...na ja..." Kuno stottert. Seit wann stottert er? „Ich frage mich... Also, ob du das vielleicht nochmal wiederholen könntest." Ich überlege, was er meint, komme aber irgendwie nicht darauf.

„Dass du es mir sagen kannst?" Kuno schüttelt den Kopf. „Nein, das andere. Das, was du vorhin gesagt hast. Ich meine. Du musst es auch nicht. Es ist nur... Es... Ach verdammt." Er atmet tief ein, um sein Gestammel zu unterbrechen.

„Vorhin? Wann?" „Ach egal." Er spielt mit meinen Fingern herum und betrachtet den Verlauf meiner Handlinien, welche himmlisch kribbeln, als er federleicht darüber streift.

„Nein, ist es nicht! Sag es mir." Er verzieht das Gesicht, während er erneut abwägt, ob er es tun soll.

„Ich meine das, bevor wir... uns geküsst haben." Ich schlucke und überlege, was das nochmal gewesen ist. Oh nein, ich habe es total vergessen. Haben wir im Auto überhaupt etwas gesagt? Ich kann mich nur an diese prickelnde Spannung erinnern.

„Also als wir noch am Fluss gewesen sind, meine ich." Jetzt endlich macht es Klick und mein Blick schnellt hinauf in seine braunen Zirkone. „Du meinst, dass ich dich liebe?"

Er weitet seine Augen und schnappt leise nach Luft. In ihnen liegt ein verborgener Glanz. Wie eine kleine Flamme, welche man entzündet hat und die aus den Tiefen seiner dunklen Galaxien bis in diese Welt hier strahlt. Seine Lippen pressen sich so aufeinander, als wolle er verhindern, dass sie seine Emotionen preisgeben, welche jetzt durch seine Adern rauschen.

Zugleich wirkt sein Blick auch ein bisschen ungläubig, als könnte er es noch immer nicht ganz begreifen.

Ich lächele und berühre mit meinen Fingerspitzen seine Wange. Sofort legt er seine Hand darüber, damit ich sie auch ja nicht mehr wegziehen kann und schmiegt sein Gesicht dort hinein.

Oh Kuno. „Ich liebe dich! Verstehst du das endlich?" Diesmal bin ich es, die aufsteht und sich direkt vor ihm hinstellt. Sein Atem geht schnell und ich merke, wie es ausnahmsweise mal er ist, der regelrecht erstarrt. 

Ich muss schmunzeln und ziehe seinen Lockenkopf dann einfach an meine Brust, um meine Lippen in sein Haar zu drücken. Ich liebe das Gefühl seiner Haare an meinen Lippen.

Sofort reagiert er, und zieht mich an der Taille so dicht an sich heran, dass ich den Halt unter meinen Füßen verliere und auf seinem Schoß lande. Oh, das ist, soweit ich mich erinnere, das erste Mal, dass ich auf seinem Schoß sitze. Es fühlt sich so verdammt gut an. 

„Kannst du das nochmal sagen?" Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Warum?" Er zuckt scheinbar lässig die Schultern, während seine Finger die Form meiner Taille umschmeicheln. 

Diese war schon immer sehr filigran, doch erst jetzt, wo seine langen Finger sich um mich legen, fällt es mir so richtig auf. Unter dieser Berührung befürchte ich regelrecht einfach wegzuknicken, wie der Stängel einer Blüte im Sturm seiner berauschenden Naturgewalten. 

„Nur so." Ich beiße mir grinsend auf die Lippe. Ich werde es ihm oft sagen! So oft, bis es ihn irgendwann nervt!

„Ich, Anella Sommer, bin hoffnungslos, vollkommen und unmissverständlich in dich verliebt, Kuno Millard! Damit du das endlich verstehst, solltest du mir vielleicht einfach mal aus den Augen pokern. Immerhin behauptest du doch, dass du daraus die ganze Wahrheit ablesen kannst!"

Seine Pupillen weiten sich, ehe sich wieder dieses verflixt süße Grübchen auf seine Wange stiehlt. „So?" Sein Blick bohrt sich in meinen und schlagartig ist es vorbei mit meinem Anflug von Hochmut. Das wird wohl nie enden. Wie macht er das nur immer? 

Ich versinke so tief in ihm, dass ich keine Ahnung habe, wie lange wir schon hier sitzen. „Hoffnungslos also?", grinst er und kommt meinem Gesicht langsam näher. Meine Stimme ist verschluckt, oder besser gesagt, hat sich in den endlosen Weiten seiner Galaxien verloren.

„Vollkommen und unmissverständlich. Interessant." Sein Daumen streift meine Unterlippe, welche unter dieser Berührung erbebt. „Stimmt", schaffe ich es irgendwie doch noch zu hauchen. Allerdings ist es so leise, dass ich es selber kaum hören kann.

Er bewegt seine Finger weiter zu meinem Hals, wo er angenehm kitzelnd hinüber tänzelt und ich meinen Kopf zur Seite neige, um ihm Platz zu machen. Diese Einladung würdigt er, indem er seine Lippen ebenfalls nachfolgen lässt, um dort zärtliche Küsse zu verteilen.

„Das gefällt mir sehr gut", raunt er, auf meine Worte bezogen, gegen meine sehnende Haut und drückt mich im selben Moment noch fester an sich.

„Mir auch", murmele ich, ohne meine Lippen wirklich bewegen zu können. Kurz darauf hat er mich gepackt und hochgehoben, ohne seine Lippen von mir runterzunehmen. Ich spüre, wie die Armmuskeln sich unter meinem Gewicht anspannend und fahre mit meinen Fingern ehrfürchtig darüber. 

Er sollte endlich mal dieses Hemd loswerden. Kurz darauf werde ich irgendwo abgelegt. Aufgrund der Bewegungsfreiheit und Weichheit des Untergrundes vermute ich, dass es sich hier um sein Bett handelt, empfinde allerdings keine Wichtigkeit darin es nachzuprüfen. 

Viel zu beschäftigt bin ich damit, seine Muskeln von dem überflüssigen Stoff zu befreien. In einer schnellen Bewegung hat er es sich selber auch schon über den Kopf gestreift, ehe er sich über mich beugt, um leidenschaftlich seine Lippen auf meine zu pressen.

Ich hatte bisher nie die Erfahrung gemacht von irgendetwas süchtig zu sein, doch jetzt wo ich Kuno bei mir habe, bekomme ich ein Gefühl dafür. Ich kann einfach nicht mehr aufhören, ihn mir so nahe wie nur möglich zu wünschen. 

***

„Darf ich dich etwas fragen, Anella?" Ich spähe von seiner starken Brust auf und will schon nicken, bis mir einfällt, dass ich mit Fragen vorsichtig umgehen sollte. Vor allem, wenn sie mit meinem Geheimnis zu tun haben. 

„Probiere es aus." Er lächelt und fährt mit seiner Hand über meinen Rücken. „Es gibt so einige Fragen, die ich an dich habe, aber eine will mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen."

Er spielt mit meinen Haaren, die sich teilweise über meinen Rücken ergießen. „Und welche ist das?" 

„...Die Worte, die du vorhin zu mir gesagt hast..."

„Dass ich dich liebe?" Er stockt kurz, ehe er mit seinen Fingern fortfährt. „Ja genau."

„Ja?", hake ich nach.  

„Was bedeuten diese für dich? Empfindest du..." Er schluckt. „Also empfindest du es bei diesem Tyrian genauso? Oder war es einmal so?" Ich stocke, als das Thema seiner Gedanken langsam zu mir durchdringt. Ich sehe, wie sein Gesichtsausdruck sich wieder etwas anspannt, auch, wenn er versucht es zu verbergen.

Die Worte kommen, noch ehe ich darüber wirklich nachdenken kann. „Nein. Es ist anders! Das, was ich bei dir empfinde, ist so..." Ich beiße mir auf die Lippe. Kann ich das denn aussprechen? Ist es dafür vielleicht zu früh? Andererseits fühlt es sich eher so an, als wären alle Worte, die wir sagen, längst überfällig. 

„Was ist es?"

Ich schlucke und murmele es lautlos an seine Brust. Als ich merke, wie er sich ein wenig anspannt, weil er vermutlicher weise wieder einmal von etwas Schlechtem ausgeht, wird mir klar, dass ich es wohl doch laut aussprechen sollte. 

„Es ist so..." Verdammt, was, wenn ich das jetzt sage und Kuno es ganz anders empfindet? Wir haben es uns doch gerade heute erst eingestanden.

„Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll", versuche ich mich herauszuwinden, doch natürlich lässt er das nicht so einfach zu.

„Versuche es einfach. Ich werde zuhören." Ich schlucke. „Na gut. Also..." Ich stütze mich an seiner Brust ab, um ihn ansehen zu können. 

„Bei dir... das ist... das war schon von Anfang an... Also du weißt ja, ich habe es mir so angewöhnt, wenn mir etwas oder jemand zu nahe kommt, dann verschwinde ich ganz schnell. Oder zumindest war es so bis jetzt.

Umso dichter mir jemand unter die Haut geht, desto mehr habe ich mich dagegen gewehrt, verstehst du? Wenn mir jemand so nahe geht, dass es mir nicht mehr möglich ist, mich zu verbergen. Und du... du gehst mir unter die Haut, Kuno. Sogar viel tiefer, als das." Das letzte flüstere ich nur leise hinterher, während ich mit meinem Blick ausweiche und halb hoffe, dass er es nicht hört. 

Doch durch den Takt seiner Atmung bin ich mir sicher, dass er es vernommen hat. Wenn nicht, dann hat er es an meinen Lippen abgelesen. 

„Aber ich kann nicht mehr weglaufen. Ich will es auch gar nicht. Ich will hierbleiben. Bei dir. Und ich... Ich weiß nicht..." Plötzlich sammeln sich Tränen in meinen Augen. „Ich habe so lange dagegen gekämpft, weil ich genau wusste, dass ich, sobald ich dich nahe genug in mein Herz lasse, nicht mehr verschwinden kann. Du hast es ausgefüllt. Mit deinem Licht. Deinem... einfach alles."

Plötzlich entgleitet mir ein Schluchzer und ich vergrabe schnell mein Gesicht an seine Brust. Kunos Hände bewegen sich langsam, beinahe in Zeitlupe über meinen Kopf, ehe er sich mit mir auf die Seite dreht, sodass wir nebeneinander liegen und er mich einfach noch näher zu sich heranzieht. 

„Anella." Er drückt sein Gesicht in mein Haar, während seine Brust sich nun gleichmäßig hebt und senkt. „Ich weiß sehr gut, was du meinst. Ich reagiere zwar ein bisschen anders darauf, aber ich kenne das Gefühl sehr gut. Du gehst mir nämlich auch unter die Haut, Waldmädchen. 

Sogar so sehr, dass ich manchmal nicht mehr richtig atmen kann, nur weil ich an dich denke. Nachts gelingt es mir oft nicht zu schlafen und wenn ich es dann doch tue, dann handeln die Träume auch von dir. Ich kann nicht mehr essen, weil mein Bauch voll ist mit all diesen Gefühlen, die du in mir auslöst. Es geht einfach nicht mehr weg und brennt sich immer tiefer in mich ein. 

Du bist die einzige, die es schafft mein Herz zum Schlagen zu bringen. Am Anfang hat mir das auch ziemliche Angst bereitet, weil ich somit verletzlich war. Eine Schwachstelle. Ich habe mir eingeredet, dass du meine Schwäche bist, bis ich gemerkt habe, dass das nicht stimmt. 

Eher bist du meine Stärke. Aber wenn ich ehrlich bin, dann stimmt auch das nicht, denn du bringst einfach mein Innerstes an die Oberfläche, um was es sich dabei handelt und was ich daraus mache, liegt dann an mir. Du bist mein Licht, wenn mein eigenes Mal nicht mehr brennt und ich den Pfad verloren habe und zugleich bist du noch so viel mehr für mich. Du bist alles für mich, Anella."

Ich japste nach Luft und versuche zu verarbeiten, was er da gerade gesagt hat. Mein Herz hämmert so stark, dass man es wohl schon hören muss.

Er schiebt mich ein Stückchen weg, um mir in die Augen zu blicken. „Ich war teilweise ziemlich gemein zu dir. Ich weiß, dafür gibt es keine Entschuldigung... Aber ich möchte es dennoch wenigstens versuchen. Es tut mir so unendlich leid, Anella. Ich war ein..." 

„Bsscht." Ich lege einen Finger auf seine Lippen. „Ich weiß, Kuno. Dass du die Worte nicht so gemeint hast, habe ich schon in dem Moment gewusst, wo du sie sagtest."

Erstaunt sieht er mich an. „Ehrlich?" Ich nicke und lächele zaghaft. „Und trotzdem habe ich dich damit zum Weinen gebracht." Ich wandere mit meinen Fingerspitzen hinauf zu seinen Augenbrauen. „Das ist Vergangenheit. Wichtig ist, was wir jetzt tun!" Seine Augen weiten sich ein Stück und ich sehe, wie er darüber nachdenkt. 

„Kuno, was sind da hinter deiner Stirn denn schon wieder für sumpfige Gedanken", necke ich ihn und rutsche nach oben, um meine Lippen daraufzulegen. 

„Sie sind überhaupt nicht sumpfig. Um ehrlich zu sein, versuche ich mich gerade nur davon abzulenken, dass du hier neben mir in meinen Armen liegst, solche unglaublichen Dinge zu mir sagst und ich irgendwie versuchen muss, mich davon abzuhalten, auf der Stelle über dich herzufallen."

Ich schnappe nach Luft. „Über mich herfallen?" 

„Ganz genau." 

„Wie sähe das denn aus?" 

Kurz zuckt es überrascht in seinen Augen, ehe sich ein schelmisches Lächeln auf sein Gesicht stiehlt. „Da gibt es eine ganze Menge an Wegen." Bevor ich darauf jedoch reagieren kann, wird er schon wieder ernst. 

„Du sagst mir, wenn es dir zu viel wird, oder? Vorher! Bevor es dir zu eng wird und du weglaufen willst." Ich schlucke. „Ich werde nicht weglaufen, Kuno! Nie wieder." 

Er blinzelt und öffnet dann seinen Mund, während er überlegt. „Ich werde mein Glück nicht überstrapazieren." Zur Bestärkung zieht er mich einfach noch enger an seinen Körper, ohne mich jedoch zu küssen. 

Mir ist gerade beides recht. Hauptsache, Kuno und ich sind zusammen. „Übrigens hast du meine erste Frage noch nicht ganz beantwortet." Verwirrt blicke ich zu ihm auf. „Welche meinst du?" 

Er sieht mich verheißungsvoll an und ich erkenne in seinen Augen ein Lodern, aber auch Wachsamkeit, als sei er vor der Antwort, welche gleich kommen könnte, auf der Hut. 

„Die Frage, was es für dich bedeutet, wenn du das sagst."

Ich runzele etwas verwirrt die Stirn, weshalb Kuno wohl merkt, dass er noch deutlicher werden muss. „Deine Eltern haben mich vorhin etwas gefragt und diese lässt mich seither nicht mehr los."

„Die Frage, ob wir zusammen sind?" An Kunos Blick erkenne ich, dass ich richtig liege. „Was hast du geantwortet?" Er zuckt die Schultern und lässt seinen Blick weich über mein Gesicht schweifen.

„Oder was würdest du gerne antworten?" Die Worte kommen wie ein seichter Lufthauch aus meinen Lippen, da sich mein Puls plötzlich wieder erhöht und mir die Kraft aus der Stimme nimmt. 

Plötzlich liege ich nicht mehr neben ihm, sondern werde von seinem, durch seine starken Arme etwas abgefangenen Gewicht in die Matratze gedrückt, als er sich über mich stützt. Mein Atem stockt, während mein Herz in einen Tornado gerät und das erhitzte Blut flutartig durch meine Venen pumpt. 

„Ich würde am liebsten das sagen, was in meinen Träumen schon lange der Wahrheit entspricht." 

Ich schlucke. „In deinen Träumen?"

Kunos Augen schmälern sie ganz leicht und bekommen einen tiefen, lodernden Glanz. Seine Pupillen sind so dunkel und vermischen sich mit dem Braun seiner Iris, sodass es kaum mehr möglich ist, sie voneinander zu unterscheiden. Dabei bahnen seine langen Wimpern den Weg, direkt in die Weiten seiner Seele.

„Dass wir zusammengehören. Dass du mein bist und ich dein. Dass es einfach jeder Mensch weiß, aber vor allem, dass wir selber es wissen."

Ich beiße mir auf die Lippe, als das Feuer bei seinen Worten meine Organe und Blutgefäße in Brand setzt. 

„Ich auch", wispere ich und lasse mich von dem trommelnden Takt meines Herzens führen. Es fühlt sich so unglaublich richtig an, was wir hier machen. Keinen Augenblick später haben die Worte alles als Feuer entfacht und nichts als loderndes Flammen zurückgelassen, welche jegliche Gedanken aus uns vertreiben.

Es gibt nur noch uns. Kuno und ich. Unsere Körper, welche sich immer noch näher kommen wollen. Es dauert nicht lange, ehe sich nur noch unsere Unterwäsche zwischen uns befinden. Mein Lebenstempel gibt sich ihm vollkommen hin. Er kann alles mit mir anstellen, was er will. Ich bin für alles bereit. 


***

Uiii, sie sind endlich zusammen. <3 <3 

Im nächsten Kapitel geht es dann sehr heiß weiter. Nur so als Vorwarnung. xD

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