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Kapitel 7-1

„Ich war fasziniert von Eurem Traum. Eine Begegnung, frei von Konventionen, erfüllt von Ehrlichkeit. Ich dachte, ihr spracht von uns. Ich dachte, wir wollten völlig ehrlich miteinander umgehen. Aber Ihr habt mich die ganze Zeit über getäuscht!"
„Hättet Ihr Euch denn für mich interessiert, wenn Ihr um meinen Stand gewusst hättet?"
Alexander hatte keine Antwort für sie gefunden und er war gegangen. Hatte die Gedemütigte stehengelassen und war seiner Familie wie ein Schaf der Herde gefolgt. Er vergrub sein Gesicht in den Händen. Was, wenn Florentine damals auf ihn wie eine Bürgerliche gewirkt hätte? Hätte er sie schlicht ignoriert, wäre an ihr vorbeigegangen? Hatte ihre Eloquenz ihn nur aus dem Munde einer Adligen in den Bann gezogen?
„Die Geschichte um diese Artistin ist schon in aller Munde", sagte der Graf, der am Frühstückstisch das tagesaktuelle Zeitungsblatt studierte. „Wie ein verzehrendes Lauffeuer wird es die Gemüter der Edelmänner entflammen."
„Alexander hat seine Verlobung nicht öffentlich bekannt gegeben. Wir werden es als Liebelei ohne Bedeutung abtun, einen Zeitvertreib", sagte Georg.
Elsa bedachte ihn mit einem strafenden Blick, doch wagte es nicht, sich in das Gespräch der Männer einzumischen. Alexander wusste, dass für ihn die geringste Gefahr bestand. Sich eine Mätresse zu halten, war üblich für einen adligen Spross. Dass die angebliche Lady sich als Edle ausgab, konnte man als ihre Verfehlung auslegen. Sie hatte alle getäuscht.
Von größerem Gewicht war die Verbindung von Elsa und Laurenz. Es blieb zu hoffen, dass niemand der Annahme verfiel, die beiden könnten eine Liebschaft gehabt haben. Es würde Elsas Ruf ruinieren und der Eklat fiele auch auf ihre jüngeren Schwestern. Kein Edelmann würde mehr davon ausgehen, dass die Tugend der Arlingtöchter gewahrt wurde.
„Was planst du bezüglich dieser Frau zu tun, Alexander?", fragte der Graf.
„Ich gedenke nichts zu tun."
„Sie hat unsere Ehre beschmutzt."
„Erwartest du, dass ich mich mit ihr duelliere?"
„Rede keinen Unsinn! An den Pranger gehört sie gestellt."
Alexander sah hilfesuchend zu seiner Mutter, doch diese wandte den Blick ab. Wie schnell eine Person, die zunächst herzlich begrüßt wurde, in Ungnade fallen konnte. Nur weil sie nicht von hoher Geburt war.
Ein Bediensteter betrat den Speisesaal und kündigte Lady Aisenberg an. Der Graf schien gewillt, ihr den Einlass zu verwehren, gab aber mit einer unwirschen Handbewegung nach. Die Lady erschien in Schwarz, als trage sie Trauer. Ihr Knicks fiel tiefer aus, als man es von der stolzen Dame gewohnt war. Alexander wollte ihr einen Platz anbieten, doch der Blick seiner Mutter gebot ihm Vorsicht.
„Lady Aisenberg", setzte der Graf an, „wie Ihr sicher erfahren habt, macht Eure entfernte Verwandte gerade Schlagzeilen. Entstammt sie ähnlich fragwürdiger Linien, wie Ihr selbst?"
„Eure Exzellenz pflegt es um sich zu schlagen, wie ich sehe", erwiderte sie gelassen.
„Ich hätte nicht wenig Lust, Euch vom Hof zu jagen, stündet Ihr nicht in der Gunst des Herzogs." Ein falsches Lächeln legte sich auf seine Züge. „Ich bin gespannt, ob der Eklat auch diese Beziehung berührt."
Lady Aisenberg imitierte seine Mimik. „Eure tiefempfundene Sorge ehrt Euch."
„Ihr habt unseren Ruf gefährdet. Wie soll mein ältester Sohn eine geeignete Frau finden, während alle Welt über uns spottet?" Die Maske der Freundlichkeit war kalter Wut gewichen.
„Geld und Einfluss hatte schon immer mehr Gewicht, als ein guter Leumund."
„Solche Worte können nur aus dem Mund einer niederen Adligen kommen, deren Besitztümer sich auf Handelsgüter beschränken!"
„Vater, es reicht!" Alexander richtete sich ruckartig auf.
„Der Romantiker möge sich nicht in ernsthafte Gespräche einmischen!"
„Und der Zyniker nicht in eine Liebesbeziehung!"
„Also liebst du diese Frau noch immer? Ich bin gewillt, deine verzärtelte Erziehung um ein paar handfeste Maßnahmen zu ergänzen!" Der Graf stand auf, die Rechte drohend erhoben.
„Willhelm, zügele dich!", sagte Madame Arling, worauf alle Augen sich überrascht ihr zuwandten. „Erinnere dich der Enttäuschung, als du damals nicht die Zofe deiner Schwester ehelichen durftest, trotzdem sie von adliger Abstammung war."
„Du entehrst mich vor unserem Gast!"
„Wir beide haben den Bund akzeptiert und die Ehe auf einer Freundschaft aufgebaut. Doch der Funke ist nie übergesprungen. Ich habe unsere Entscheidung nie bereut, aber ich werde nicht länger zusehen, wie du aus Zorn über die Vergangenheit deinen Söhnen eine Liebesheirat verwehrst."
„Willst du mir vorschlagen, ich solle meinen Zweitgeborenen an den Pöbel verschenken, Weib?" Die Gesichtsfarbe des Grafen hatte einen ungesunden Rotton angenommen, während seine Hand an dem Versuch scheiterte, die Tischplatte zu zerquetschen.
„Das Volk ist das schärfste Schwert der Gesellschaft", wandte Lady Aisenberg ein, die an Madame Arlings Seite trat. „Wie viele Menschen sind von unserem Stand, Graf Arling? Jeder Hundertste? Gar jeder Zweihundertste?"
Der Graf wollte etwas erwidern, aber die Lady fuhr unbeeindruckt vor. „Es sind nicht die edlen Herren, die ihren Machtanspruch nach innen und außen verteidigen. Es ist der Pöbel, der auf dem Schlachtfeld blutet, die Waffen bereitstellt und die Felder versorgt. Schon die antiken Herrscher wussten um die Bedeutung des niedersten Stands. Erinnert Euch des Feuers der Leidenschaft, dass sogar einen Grafen zu verbrennen mag, wenn es von den Feldern auflodert."
„Falls Ihr mich mit Geschichte überzeugen wollt, so seid Ihr hier fehl am Platz. Politik wird im Reichstag und in den Häusern der Edelleute gemacht!"
„Überlegt Euch, welchen Vorteil Ihr gewinnen könntet, indem Ihr ein Sprachrohr zum Bürgertum und den Bauern in Eurer Mitte aufnehmt."
„Ein Zeichen der Schwäche, die Niedrigsten mit uns auf Augenhöhe zu setzen!"
„Der Herzog genießt seinen Zuspruch in der Hauptstadt nicht seinem eleganten Auftreten."
Alexander gab der Lady Recht. Die Heirat mit einer ursprünglich bürgerlichen Frau hatte den Einfluss des Herzogs keineswegs geschmälert. Viel eher hatte es ihm die Ergebenheit des einfachen Volks gesichert. Nicht zuletzt, weil die Herzogin die Probleme der Gewöhnlichen kannte und stets für einen Ausgleich sorgte. Der kürzliche Tod ihrer hatte nicht nur im Adelsgeschlecht für Aufruhr gesorgt. Während der Graf darauf nichts zu erwidern wusste, ging die Lady um den Tisch herum und legte Alexander die Hände auf seine Schultern.
„Junger Herr, ich weiß, um Eure Kränkung. Seid Euch gewiss, dass es Florentine nicht leichtfiel, Euch zu täuschen. Aber sie tat es um Eurer Willen, um der Liebe Willen."
„Welchen Rat gebt Ihr mir, Madame?"
„Hört auf Euer Herz."
„Es sendet mir widersprüchliche Gefühle."
Lady Aisenberg schüttelte sachte den Kopf, als belehre sie ein kleines Kind. „Ich bezweifle, dass es das tut." Sie tippte sich an den Kopf. „Dieser hier ist es, der gegen Euer Herz ankämpft."
Sie wandte sich zum Gehen, doch Alexander hielt sie auf. „Wie geht es Florentine?"
„Ich bin ihrer nicht mehr ansichtig geworden. Aber überlegt Euch doch einmal, wen dieser Eklat am härtesten trifft. Ihr sitzt hier an der reich gedeckten Tafel und speist wie Könige. Andere arbeiten Tag für Tag dafür, um ihr täglich Brot zu Euren Füßen verzehren zu können."
Sie verließ die Gesellschaft und hinterließ ein Gefühl der Verzweiflung in Alexander. Wie hatte er Florentine damit allein lassen können? Er hatte seinem gekränkten Stolz gewährt, Oberhand über seine Liebe zu gewinnen.
„Ich werde zu ihr gehen", verkündete er in den Raum, wofür ihm eine Welle der Empörung entgegenschlug, die sich gegen die sanfte Zustimmung Elsas zu behaupten wusste.
„Ich verbiete es dir!" Der Graf schlug mit der Faust auf den Tisch.
„Ihr habt mir überhaupt nichts zu verbieten, Vater."
„Wie kannst du es wagen, dich dem Grafen zu widersetzen?", fragte Georg.
Alexander bedachte seinen Bruder mit einem kühlen Lächeln. „Als sein Erbe ist es deine alleinige Pflicht, die Lippen zwischen seinen würdevollen Pobacken zu platzieren."
„Du Emporkömmling!" Georg rappelte sich auf und ging auf Alexander los, der ihm aus dem Reflex heraus einen Faustschlag in die Magengrube verpasste. Überrascht sackte Georg vornüber und erbrach sein Frühstück. Alexander öffnete die Tür, worauf ihm die Stimme des Grafen donnernd folgte.
„Überdenke deine Entscheidung, Sohn. Denk an die Familie!"
„Die Sorge um die Familienehre überlasse ich Euch, Vater."
„Wenn du diesen Raum verlässt, bist du nicht mehr mein Sohn. Fortan sollst du im selben Schmutz leben, in dem auch deine Zukünftige sich zu suhlen pflegt."
„Das erscheint mir ein erstrebenswerteres Ziel, als mein Leben lang vor Euch zu katzbuckeln."
Er lief auf den Gang hinaus und hörte trippelnde Schritte hinter sich. Alexander wollte schon herumfahren und seinen Vater anbrüllen, aber es war Elsa. Sie warf sich ihm entgegen und umarmte ihn, wie sie es als jüngeres Kind zu tun gepflegt hatte.
„Du darfst nicht gehen."
„Ich muss."
„Lass mich dich begleiten."
Alexander kniete sich zu ihr herab und schüttelte entschieden den Kopf. „Du wirst einmal einen guten Gemahl finden. Er wird dich lieben, so wie du es verdienst und ihr werdet viele Kinder bekommen."
„Was, wenn ich nicht so leben möchte?"
Vor wenigen Tagen hätte er sie noch zurechtgewiesen. Er hätte ihr gesagt, dass sie sich solche närrischen Gedanken verkneifen sollte. Aber das wäre scheinheilig. Er selbst war der Ehe nie zugetan gewesen. Und jetzt, da seine Liebe gefunden hatte, würde ihn diese in ein völlig neues Leben stoßen.
„Wenn du in unserem Stand überleben möchtest, wirst du dich fügen müssen. Eine Frau ..."
„... hat keine Wahl, ich weiß. Aber Florentine hat auch eine Wahl."
„Sind dir die Konsequenzen dieser Wahl bewusst?" Nie hatte er seine quirlige Schwester so ernst gesehen. Sie war erwachsen geworden, nur hatte er das nicht bemerken wollen. „Du solltest mit jemandem darüber reden, der diesen Weg sein Leben lang schon geht."
„Ich kenne da jemanden. Ich mag ihn."
Alexander griff sich an die Nasenwurzel. „Ich weiß."

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