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Kapitel 2

Mit rhythmischen Bewegungen klopfte Erin den Metalllöffel gegen den harten Stein. Wieder und wieder. Es war die
einzige Beschäftigung, die sie in den letzten zwei Wochen von ihren Gedanken ablenkte. Klack. Klack. Klack.
Sie hatte versucht, sich neue Geistergeschichten auszudenken.
Stundenlang war sie in ihre Erinnerungen abgetaucht. Doch als
sie dort nichts als Schmerz gefunden hatte, war sie wieder zum Klopfen zurückgekehrt.
Klack. Klack. Klack.
Die Langeweile war ihr kleinstes Problem. Das massive Gitter und der griesgrämig dreinschauende Hexer vor ihrer Zelle rangierten dicht davor auf Platz zwei. Platz eins war eindeutig die
Tatsache, dass ihr Schicksal in der Hand eines gesichtslosen Rates lag, dessen Mitglieder sie seit ihrer Gefangennahme kein einziges Mal besucht hatten.
Klack. Klack. Klack.
Zwei Mal gegen den Boden, ein Mal gegen die Wand.
We will. We will. Rock you.
Gerade fühlte es sich nicht so an, als würde sie irgendetwas rocken können – oder als hätte sie das jemals getan. Erin seufzte, legte den Löffel auf den Boden und lehnte den Hinterkopf gegen die Steinwand in ihrem Rücken.
Ihr Zellennachbar klatschte. Dann rief er
,,Zugabe!" was dazu führte, dass ihm der Wächter einen genervten Blick zuwarf und demonstrativ das Buch höher hob, in dem er las. Sieben Wege, um Kräuter effektiver zu nutzen. Sein Vorgänger hatte Gespräche zwischen den Insassen komplett unterbunden, aber dieser Wärter schwieg seit seiner Ankunft vor zwei Tagen eisern. Die weiße Kordel um die Hüfte wies den Hexer als Anhänger des Kräuterzirkels aus, wie Erin mittlerweile wusste. Nicht, dass er es ihr verraten hätte, aber Kaito hatte die Schweigsamkeit des neuen Wärters genutzt, um ihr möglichst viel über die Unterwelt zu erzählen.
,,Wenn du jetzt eh schon hier bist …"
Nun kannte Erin nicht nur die acht Zirkel – den Runenzirkel, die vier Elementzirkel, den Gebräu- und Kräuterzirkel sowie die Tarotleger – und deren Fähigkeiten, sondern auch die Namen der Ratsmitglieder, die über ihr Schicksal entscheiden würden.
Kaito hatte ihr auch verraten, was diese Hexen und Hexer am liebsten aßen und wen sie verabscheuten. Nichts von alldem half ihr freizukommen.
,,Danke, danke", erwiderte Erin gespielt enthusiastisch.
,,Es war mir eine Freude, für dieses Publikum zu spielen."
Ein sarkastisches Lächeln hob ihre Mundwinkel. Sie hatte vergessen, wie sich Freude anfühlte. Der Tod steckte ihr noch in den Knochen. Die Erinnerung an Lus warmes Blut auf edlem Parkett, ihr leerer Blick, die immer blasser werdende Haut. Die
Diskussion, die Kaito, Erin und Noah über Talus führten, darüber, was sie mit dem Artefakt tun sollten. Verschwendeter Atem, denn als der Würfel gefallen war, waren ihre Überlegungen mit einem Schlag wertlos gewesen.
,,Du wirst besser." Etwas raschelte, und Erin vermutete, dass Kaito aufstand.
Ihre Zellen waren durch eine Steinwand getrennt, die so dick war, dass sie nicht einmal die Arme durch die Gitter strecken und einander die Hand geben konnten. Geschweige denn, sich umarmen. Erin sehnte sich so sehr danach, jemanden zu berühren.
Auch nach einer heißen Dusche, einem weichen Bett, Kaffee. Nach Ablenkung von ihren düsteren Gedanken und der
Trauer um eine Freundschaft, die sie niemals führen würde. Gerade, als Lu und sie sich angenähert hatten, war sie dem Leben entrissen worden. Erins Puls beschleunigte sich wie so oft in den letzten zwei Wochen, die sie in dieser mittelalterlichen Zelle mit
Strohmatte und Toiletteneimer, der wenigstens täglich geleert wurde, verbracht hatte.
Laut Kaito war das Gefängnis vor Jahrhunderten erbaut und niemals modernisiert worden. Es erfüllte immerhin noch seinen Zweck, und keiner kannte einen Grund, Verbrechern das Leben zu erleichtern.
,,Wer in dieses Gefängnis gesteckt wird, kommt meistens nicht mehr heraus"  hatte Kaito leise geflüstert. Gefolgt
von einem überzeugten
,,Aber wir werden es schaffen. Sie haben keinen Grund, uns hierzubehalten. Das tun sie nur, bis Sir
Craigs Verhandlung abgeschlossen ist. Damit keine Informationen nach draußen gelangen, weißt du?"
Tagsüber saß Erin also in diesem Albtraum aus einem anderen
Jahrhundert und floh vor ihren Schuldgefühlen, nachts kehrte sie in ihren Träumen ins Mitternachtscafé zurück, erlebte die Erbrache wieder und wieder. Doch in ihren Träumen war es kein Mann, der dort gefoltert wurde, sondern Lu. Die junge Hexe wurde in der Mitte des Kreises auf die Knie gezwungen, weinte, schrie, schlug um sich. Immer wenn die Messer auf Lu niederfuhren, sah Erin zuerst in Lus flehendes Gesicht und dann in ihr eigenes. Sie tauschten so nahtlos die Plätze, wie es nur in einem Traum möglich war, und Erin spürte, wie Finger ihre Handgelenke zerquetschten und Hexen höhnisch lachend ihren
Tod feierten, während die Messer in ihr Fleisch schnitten und Lu der Geist aus den Vaults wurde, mit erhobenem Zeigefinger anklagend vor ihr stehend.
Jedes Mal erwachte Erin schreiend.
,,Sobald wir hier raus sind, setzen wir dich an ein Schlagzeug."
Kaitos Stimme klang näher und bestätigte damit Erins Vermutung, dass er aufgestanden und zu ihr gekommen war. Zumindest so nah, wie die Zellen es zuließen. Sie erhob sich und tat es
ihm gleich, lehnte die Wange gegen die kalte Steinmauer.
,,Musik ist nicht mein Ding."
,,Dann ist es eine Herausforderung, hat doch auch was."
,,Ich denke, ich habe mich genügend Herausforderungen gestellt."
Ein schüchternes Räuspern.
, Erin, wir kommen hier raus.
Versprochen."
Der Wächter schnaubte, blätterte um und schüttelte dabei den Kopf.
,,Oh, ich zweifle nicht daran, dass wir hier rauskommen" murmelte Erin.
, Ich zweifle nur daran, dass wir das lebend tun."

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