KAPITEL 40
Song Empfehlung:
The King von Sarah Kinsley
Jordan
Außer Atem lehne ich mich an seine Schulter. Er riecht nach dem Sex immer so fantastisch, muss ich zum wiederholten Male feststellen. Noch immer bin ich tief in ihm und fühle mich absolut nicht dazu in der Lage mich von ihm zu lösen. „Bin ich das für dich?", fragt er mich plötzlich und ich muss die Stirn runzeln, noch immer vollkommen benebelt. „Was?" Er erhebt sich, so dass mein schlaffes Glied aus ihm geleitet. Mit der rechten Hand greift er nach seinem Shirt, um es sich schnell über den Kopf zu ziehen. „Ein...", er schluckt und dreht sich dann langsam zu mir um. „Ein Fick?" Seine klaren blauen Augen sehen jetzt so viel betrübter aus, als zuvor. „Nein, natürlich nicht.", beschwichtigend streiche ich durch seine leicht verschwitzten Haare. „Du bist mein bester Freund, mit gewissen Vorzügen.", sage ich dann und grinse. Irgendwie scheint es mir in diesem Moment, als wüsste er nicht, was er drauf sagen soll. Habe ich das falsche gesagt? Mit meinen zwei Finger nehme ich seinen gesenkten Kopf am Kinn und hebe ihn an. „Was ist los?" Unerwartet fängt seine Lippe an zu beben, auf die er sofort beißt um dies zu unterbinden. Plötzlich lässt er sich an meine Brust fallen und presst sein Gesicht in meine Halsbeuge. Fest krallt er sich an meinem Rücken fest und ich verstehe gar nichts mehr. „Jordan...", wispert er, was mich dazu veranlässt, auch meine Arme fest um ihn zu schlingen. Und so sitzen wir da, halb nackt, halb verschwitzt und ich immer noch dieses Kondom auf meinem Schwanz, doch erscheint es mir als könnte das mir in diesem Moment nicht egaler sein. Mir ist sehr wohl bewusst, dass es wahrscheinlich damit zusammenhängt, was ich gesagt habe. Und irgendwo, ganz tief in mir, weiß ich auch den Grund, warum er so reagiert. Dass ich ein Arschloch bin, ihn immer wieder verletze, auch, wenn es das ist, was ich am wenigsten auf dieser Welt will.
Es tut mir so leid, dass ich dir das antue Noah. Es tut mir so leid, dass ich nicht stärker sein konnte. Dass ich es zugelassen habe. Doch ich bin nicht mehr dazu in der Lage dich gehen zu lassen. Ich kann nicht mehr dahin zurück, wo wir noch vor einem halben Jahr waren. Kann nicht mehr dahin zurück, in denen ich deine verträumten Blicke, die Liebe, Sehnsucht und Hoffnung übersehen oder ganz einfach ignoriert habe. Ich will dich doch nur beschützen. Weil du mir das Wichtigste bist. Weil ich dich ganz einfach zu sehr liebe.
~
„Nur noch eins.", schmolle ich. Lachend währt er sich und versucht sich aus meinen Armen zu winden. Noah hat sich viel schneller eingekriegt, als ich es vermutet hätte. Wir haben uns sauber gemacht, angezogen und ich konnte endlich dieses elendige Kondom von mir entfernen. Wir sind dann noch ein bisschen durch die Gegend gefahren und haben mit offenen Fenstern laut Musik gehört. Mittlerweile geht die Sonne unter und ich habe mein Auto auf einem Feldweg abgestellt. Wir liegen auf der Motorhaube und machen die ganze Zeit vollkommen alberne Fotos. Ich liebe es, Bilder mit ihm zu machen. Es gibt eins, wo wir beide einfach nur grinsen, eins wo er absolut genervt guckt, ein weiteres, wo ich ihm ins Kinn beiße und dann mein Liebling, wo wir uns küssen. „Okay...", stimmt er zu. „Ein letztes.", ernst hebt er den Finger und ich lache. Doch anders als er denkt, gehe ich auf Video, anstatt ein Bild zu machen. Ich schaue noch in die Kamera, sehe aber, wie sein Blick zu mir wandert und einen kurzen Moment, könnte man meinen, dass er mich ansieht. Seine Lächeln ist unwiderstehlich schön und gut zu sehen. Strahlend wende ich mich zu ihm und neige meinen Kopf, um ihn genau in Augenschein zu nehmen. „Ich liebe es, wenn du lächelst.", nuschle ich dann gegen seine Lippen und muss belustigt feststellen wie er bereits erwartend die Augen geschlossen hat. Meine Lippen lege ich nur auf ihn, weil ich einfach nicht anders kann, als ihn zu küssen. Es war gar nicht mein Plan, dass der Kuss kurze Zeit intensiver wird, doch als er mich einfach so in die Seite pickst und dann auch noch kichernd wegrennt, sehe ich ihm gespielt entsetzt nach, ehe auch ich ihm hinterher renne. Fest packe ich ihn von hinten und wirble ihn umher. Sein Lachen ist so laut, so wundervoll klar, dass mein Herz noch nie so voller Gefühle war wie genau in diesem Moment und ich muss feststellen, dass es einer der schönsten Tage seit so langer Zeit war. Das mein Handy dabei mir aus der Hand fällt und noch immer aufnimmt, dass man mich und ihn zwar nur in einer kleinen Ecke, doch sehr gut wahr nimmt, bemerke ich nicht. Viel zu sehr bin ich gefangen in dem Moment mit ihm. Wir jagen uns quer durchs Feld und Noah ist nicht nur einmal hingefallen, doch anstatt zu fluchen, hat er nur noch mehr gelacht und ist schnell wieder aufgestanden. Er ist flinker als er aussieht.
Nun liegen wir im hohen Feld und sehen zum Himmel. Langsam aber sicher schwindet das helle blau, wird orange und einige Sterne erscheinen bereits am Himmel. Mein Handy habe ich mir wiedergeholt und belustigt unsere Bilder angeschaut. Eins, wo ich in die Kamera lache und Noah genervt zu mir sieht, habe ich als Hintergrund genommen. Noah hat vorgeschlagen, dass wir ja über mein Handy Musik hören können, was ich darauf hin auch sofort angeschaltet habe. „Du hast übermorgen Geburtstag.", muss ich feststellen und sehe zu dem Jungen neben mir. Sein Kopf ist auf meinem Arm gebettet und hat die Augen geschlossen. Vorhin, weil es doch etwas kühler wurde, habe ich ihm meine rote Collage Jacke gegeben, in der er halb verschwindet, doch irgendwie gefällt sie mir an ihm. „Hm.", brummt er nur zustimmend. „Dann bist du Volljährig.", stelle ich belustigt klar. „Es wird sich ja dadurch nichts ändern.", murmelt er. „Oh doch, alles wird sich ändern.", sage ich gespielt ernst. „Du übertreibst." „Du untertreibst." Er schnauft, muss daraufhin aber lächeln.
Eine Zeit schweigen wir und lauschen der Musik. „Du hast also echt mit Betty Schluss gemacht?" Stimmt, da war ja was. Seufzend streiche ich mir über die Stirn. „Ja." „Tut es sehr weh?", fragt er und verwirrt mich damit zutiefst. „Was? Nein wieso sollte es?" „Naja, du warst mit ihr zusammen, irgendwas muss sie dir ja bedeutet haben.", murmelt er. „Sie war...", ich überlege, wie ich es am besten beschreiben könnte. „Sie war mir eine gute Freundin, einige Zeit, schätze ich." „Eine gute Freundin? So wie ich?", jetzt dreht er seinen Kopf zu mir. „Nein! Niemals. An das, was wir haben, kam sie nie ran.", versichere ich ihm. „Und trotzdem warst du aber mit ihr zusammen.", stellt er fest. „Noah...", will ich beginnen, doch muss mich unterbrechen. „Das ist was ganz anderes." „Sie ist ein Mädchen.", stellt er das einzig offensichtliche Problem da. Enttäuscht von mir selbst, rücke ich näher, schlinge meinen Arm um seine Mitte und reibe meine Nase an seiner Wange. Es ist eine Stumme bitte mir meine Dummheit, meine Fehlentscheidungen und vor allem meine eigene Blindheit zu verzeihen. Er lässt mich um einiges warten, gibt jedoch nach und schmiegt sich an mich. Meine Lippen finden ganz von selbst seine und kommen der Arbeit nach, für die sie gemacht wurden. Der Kuss ist zart, ruhig und trotzdem sehr intensiv und liebevoll. Über sein ganzes Gesicht verteile ich Küsse, da ich jeden Zentimeter von Minute zu Minute mehr vergöttere. Er kichert und versucht mir zu entkommen, doch er hat absolut keine Chance. Gespielt knurrend mache ich mich über seinen Hals her. Beiße, sauge und lecke, doch so, dass keine Male hinterbleiben. Wir haben vor kurzem, nach dem mein Dad das Knutschfleck gesehen hat, vereinbart, dass wir keine Male mehr auf den jeweilig anderen hinterlassen, da es nur unnötig Fragen aufwirft. Halb lege ich mich auf ihn drauf, da er sich von mir entwinden will, was ich aber auf gar keinen Fall zulassen kann. Als ich grinsend den Kopf hebe, sehe ich in sein Gesicht. Tränen bilden sich in seinen Augen und unendliche Traurigkeit stehen in diesen. „Noah?", frage ich beinahe entsetzt. Habe ich was falsches gemacht? Ihm weh getan? Seine Tränen werden unkontrollierter, heftiger und vor allem verwirrt mich sein noch immer trauriges Lächeln. Sanft nimmt er meinen Kopf in seine Hände und streicht über meine Wangen. Der Schmerz, der ihm in diesem Moment anzusehen ist, lässt mein Herz stehen bleiben. „Noah?", frage ich nun erneut sehr besorgt. „Was ist denn los?", will ich wissen. Er schließt die Augen und seine Tränen laufen ihm über seine geröteten Wangen. „Ich liebe dich, Jordan. So, wie mein Vater meine Mutter liebt. Ich liebe dich so verdammt sehr und das schon so lange."
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