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Er verschwand und Restra atmete hörbar
auf, bevor sie das Tablett zum Bett herüber brachte.
„Gab es Ärger im Bad, Lena? Warum bist du so zornig auf den Hochlord? Er sorgt sich sichtlich um dich, das kann jeder sehen.", meinte sie fürsprechend.
Lena warf ihr nur einen finsteren Blick zu doch dann wurde sie mutloser und sackte prompt in sich zusammen und schluchzte leise auf.
„Alles was wir Menschen sagen und tun um anzuzeigen das wir nichts mit einem Typen zu tun haben wollen wird hier offenbar als klares „Ja, komm und hab Sex mit mir" verstanden. Ich hab nein Danke gesagt als der eine Typ mich waschen wollte und dann hab ich mich umgedreht und meine Haare selbst gewaschen. Die beiden Typen grabschen mich also an und Kyl meint nur so... nachdem ich die beiden selbst angefaucht und von mir weggebrüllt habe, die waren doch ganz harmlos und wollten nur ein bisschen Spaß mit mir, weil ich sie ja angeblich gerade geneckt hätte. - ICH!", regte Lena sich atemlos auf.
Restra setzte sich auf den Bettrand, nahm sich eine Frucht vom Tablett und biss stirnrunzlend hinein.
„Du hast also zweideutige Signale gesendet?", fragte sie Lena begreifend.
„Wie kann ein geborener Mensch der erst seid ein paar Tagen hier ist überhaupt zweideutige Signale senden? Die wissen doch dass ich ihre Sitten und Bräuche nicht kenne, Restra. Die wissen es und darum könnten sie doch einfach mal nur auf das hören was ein kleiner Mensch zu denen sagt, statt auf ihre ominösen Zeichen zu warten und sie in ganz normalen, menschlichen Bewegungen zu sehen, die für uns aber eher abwehrend oder gleichgültig gemeint sind und eben nicht aufreizend. Und Kyl taucht derweil einfach im Wasser unter und verschwindet, und taucht auch nicht wieder auf, obwohl ich ihn suche und mir das wünsche, das er kommt und sie wegbefielt. Aber als er dann kommt versteht er meine Aufregung darüber gar nicht, aber ihm wurde ja auch nicht angetragen mit zwei völlig fremden Typen Sex oder Sexuelle Handlungen im Badewasser zu haben. Mann, ich bin erst siebzehn ! Mein Vater würde die Idioten erschießen und mich dann in einen eiseren Schlüpfer mit Doppelschloss, Fingerabdrucksgerät und Augenlaserscanner stecken, den nur er alleine wieder öffnen kann.
Er hätte die Typen windelweich geprügelt, noch bevor er sie erschossen hätte... und dann hätte er ihnen vermutlich auch noch gleich den Pimmel abgeschnitten und ihnen in den dreckig grinsenden Mund gestopft!", fauchte Lena aufgebracht und sprang schon wieder auf die Füße. „Himmelherrgottunddreiteufelsnamen!
Aber Kyl findet es ja überhaupt nicht schlimm wenn andere mich anmachen. Findet es nicht schlimm, wenn sie mich anfassen. Ist wohl normal hier, soll ich halt mitmachen.
Wer zum Teufel glaubt er eigentlich das er ist? Dieser Welt größter Zuhälter? Kriegt der etwa Geld dafür, wenn der mich an seine Kumpels weiterreicht?", regte Lena sich noch viel mehr auf und Restra wurde nun doch endlich mal kreidebleich vor Schreck.
„Lena, oh Göttin, nicht...! Sag doch so was nicht, das ist Lästerung und eine wirklich üble Beleidigung, die du deinem Gemmehs da gerade verpasst. Er wird ehrlich schockiert sein...", flüsterte sie betroffen und Lena war es als würde sie gleich aus der Haut fahren müssen, vor schrecklichem Zorn. Sie verstand es also auch nicht???!!!!
„Restra!", brüllte sie die neue Freundin nun ehrlich hochrot und glühend vor Wut an, „Hör endlich auf so einen Mist zu plappern und hör mir doch mal zu!", befahl Lena ihr, sich wild die Haare raufend und hin und her rennend, bevor sie einen Apfel vom Tablett ergriff und ihn mit heftiger Wucht an die Wand warf das er in tausend Stücke zerplatzte. Restra stand ebenfalls schnell wieder auf nun ebenfalls ernstlich erschrocken. „Lena!"
„NEIN! NICHT LENA! NICHT ICH BELEIDIGE IHN... ER hat MICH eben Beleidigt! Fast schon tödlich Beleidigt, Herrgott noch mal!!!
Kyliander Tak-Ninjah hat zu mir das mieseste, fieseste, beleidigendste, denkbar schlechteste und absolut niederträchtigste zu mir gesagt was eine Frau von der Erde sich nur anhören kann. Er hat mich da ja praktisch schon so hingestellt als wäre ich eine Hure, die es hier gerne mit jedem treiben will!
Und das zum Teufel, wäre ich wirklich, wenn ich ihm so untreu wäre und mit anderen rummachen würde, während ich mit ihm verheiratet bin und er da auch noch gerade mit dabei ist.
Gott im Himmel.... Er hat nur das Wort nicht gesagt aber alles Andere war anscheinend so okay für ihn.
Er fände es also sogar auch noch gut wenn ich zur Hure würde. Und das ist der Oberhammer!", rief sie wild aufschluchzend, griff sich ein Kissen und warf es mit wütender Wucht ins Feuer, während Restra nur kopfschüttelnd zusah und den Mund nicht mehr zubekam. Lena, die süße stets liebe Lena war gerade tatsächlich so beleidigt worden? Vom Hochlord selbst?
„Und er hat mich noch nicht mal verteidigt! Es ist ihm total egal gewesen ob ich gerade Angst hatte oder ob die mich angegrabscht haben, schließlich hab ich ja auch nur nein gesagt, und das zählt hier nichts. WORTE zählen nichts, Restra, nur ob man sich vor ein paar beschissenen Arschlöchern die Haare wäscht statt einfach mit all dem Schaum an sich aus dem Wasser raus zu steigen, auf der Flucht vor diesen Idioten und denen so richtig was von sich zu zeigen... diesen notgeilen Böcken! Es ist ihm egal ob ich das nun lustig finde oder nicht. Er hat sich über mich amüsiert. Hat sogar noch breit gelächelt und gemeint ich hätte das so provoziert, dabei ist er doch direkt in meinem Kopf drin und bekommt doch alles mit was ich will und wo ich mich nicht gut mit fühle. Und derzeit fühle ich mich absolut nicht gut, oh nein... Er ist ein Arsch, Restra.
Und er braucht von mir aus heute gar nicht mehr wieder zu kommen. Ich will ihn nicht sehen. Absolut nicht. Auch ein Hochlord sollte mal kapieren, womit er bei einer Menschenfrau viel zu weit geht... und nicht nur ein bisschen sondern in diesem Fall besonders derbe... äußerst derbe und fies und schlimm und schrecklich und mies und sogar auch noch pedofiel!
Meine Mutter würde sich im Grab umdrehen, wenn sie davon wüsste...!" tobte Lena weiter und warf schon wieder sämtliche Kissen in der Gegend herum wobei sie wild schluchzte.
Plötzlich kam Tarrek zum Vorhang hereingerannt.
„Was ist hier los? Meine Hochlady! Ihr solltet euch ausruhen und euch nicht so aufregen, das ist schlecht für eure Genesung.", sagte er bemüht ruhig nur um sich dann an Restra zu wenden. „Wo ist der Hochlord?", fragte er sie kühl, die ihn aber nur besorgt anblickte, während Lena erneut laut und unflätig zu Fluchen begann: „Dreckschwein... Made... Idiot. Geh mir bloß weg mit dem Esel...", trat sie tobend die Kissen durch das Zimmer.
„Mylady regt sich auf weil sie von unserem Hochlord beinahe tödlich beleidigt wurde, Tarrek, wie sie sagt. Sie meint er hätte sie im Bade hingestellt wie ein Hure."
„Oh und ob er das hat, Restra!", tobte
Lena nur wieder dazwischen. „Ich wasche mich nur und denke an nichts Böses da kommen zwei Typen und begrabschen mich einfach und wollen Spaß haben, obwohl ich klar und deutlich nein gesagt hab. Kyl taucht unter und ist weg und ich sag noch mal Nein Danke ich komme alleine zurecht. Weil die einfach nicht aufhören mich so anzuglotzen und anzugrinsen und... und mir so ekelig über den Arm zu streichen... und ich geh extra noch weg von denen, wasch mir einfach nur meine bescheuerten schaumigen Haare aus, damit ich da schleunigst aus dem Wasser raus kann und auf einmal fassen die mich wieder an, weil das waschen eine bescheuerte Einladung zum Sex haben ist, aber wie zum Teufel soll ich sauber werden, wenn ich mich nicht wasche? Ich bin erst seid ein paar Tagen hier, ich weiß doch nicht was die Tak toll oder nicht toll finden, ich weiß auch nicht was sie antörnt. Aber das Kyl mich da unten zur Hauptstoßzeit, wenn da nur ausschließlich nackte Krieger rumrennen zum Baden bringt und dann auch noch erwartet ich würde tatsächlich Sex mit denen machen wollen..."
„Der Hochlord weiß sehr genau dass ich derlei körperliche Zuwendungen derzeit nicht beführworten kann, meine Lady.", warf Tarrek hastig ein und bemühte sich weiterhin um Ruhe, um auch Lena etwas zu beruhigen. „Ihr müsst erst heilen.", murmelte der Heiler stirnrunzelnd.
„Dann sagen sie ihm das doch bitte noch mal! Und sagen sie ihm auch gleich noch mit dazu dass er mich verdammt noch mal beschützen soll, egal was er meint an Zustimmungszeichen bei mir gesehen zu haben. Ich hab nein gesagt und nur das Wort von einem Mensch zählt... oder sollte zumindest zählen. Weil die Krieger hier nämlich alle durchgeknallt sind - und irre. Ich werde auch bald irre, Himmel noch mal!", tobte sie wieder zum Fenster zurück und hob sich erneut die Kissen auf um sie gleich noch mal durch die Gegend zu pfeffern.
„Wünscht ihr vielleicht in die Stilleräume zurückzukehren, Mylady?", fragte der Heiler sie betont sachlich.
„In die Holzkiste zurück? - Spinnen sie? Das ist kein Stilleraum das ist eine Zumutung. Nein, das hier ist mein Stilleraum. Und Kyl kann wegbleiben. Soll er doch in die Holzkiste klettern oder irgendein hübsches Mädchen becirzen und mit dem dann nach Hause gehen, wenn er meint auf Takolia vögeln doch alle Mädchen immerzu mit jedem herum. Aber zu mir braucht er heute gar nicht mehr zu kommen, sonst ... sonst gehe ich in die Luft vor Wut!"
Tarrek hob besorgt eine Hand, um Lena festzuhalten, während sie wieder an ihm vorbeimarschierte, wild und zornig.
„Du meinst du springt von der Klippe?", flüsterte Restra fassungslos.
„So muss das Verhalten des Hochlords wirklich sehr unangemessen für euch gewesen sein, Lena-Sophie. Ich verordne euch absolute Ruhe. Wenn der Hochlord euch aufregt und die Heilung stört, so muss er eben in einer der Komaßas schlafen, statt bei euch.
Wenn ihr es wünscht teile ich ihm das umgehend mit. Doch beruhigt euch nun bitte und setzt euch hin, meine Hochlady, damit es euch nicht wieder zu sehr schadet!", sorgte sich Tarrek nun immer mehr.
Lena sah ihn aber nur weiter zornsprühend an und stampfte wieder an ihm vorbei und kreischte wild auf, trat erneut in die Kissen.
„Meine Hochlady... Lena... bitte! Du bist schon hochrot im Gesicht und siehst nicht wohl aus!", sorgte sich nun auch Restra händeringend.
„Nicht wohl, nicht wohl...! Mein Vater würde ihn erschießen! Er würde ihm einfach eine Kugel zwischen die Augen jagen, wenn er das wüsste. Kyl amüsiert sich hier über meine Unwissenheit und ich werde angemacht und begrabscht und er meint nur: Tja selber Schuld. - Er ist ein solcher...."
Tarrek fasste sie rasch und sanft im Nacken, als sie wieder stampfend an ihm vorbeigekommen war und Lena sank augenblicklich ruhiggestellt in sich zusammen.
„Oh... Oh, meine Lady!
- Tarrek was tut ihr denn?", fragte Restra ihn ängstlich, während Tarrek Lena sachte auffing, sie aufhob und zum Bett hinüber trug.
„Sie würde sich nur immer weiter so aufreiben und kann sich gerade nicht von selbst beruhigen, Restra.
Wer hätte gedacht das unsere wunderbare, sanfte und so überaus freundliche Lady ein solches Temperament entwickeln kann?
Rasch... Flöße ihr nur etwas zu Trinken ein, damit sie nicht wieder austrocknet, dann wird sie schlafen, bis die Sonnen im Zenit stehen. Wenn sie sich etwas ausgeruht hat und nicht mehr so unter Druck steht geht es ihr sicher besser. Ach... und der Hochlord soll sie heute nicht mehr besuchen und ihr eine ruhige Nacht ohne Auseinandersetzungen gönnen. Ich habe es ernst gemeint, als ich sagte ich sorge nun dafür das unsere Hochlady sich wieder gänzlich erholt und nicht überlastet wird. Auch der Hochlord kann sich den Gesetzmäßigkeiten eines menschlichen Körpers nicht entziehen. Wenn es für das Wohl der Hochlady nicht förderlich ist, wird er bis zu ihrer Genesung in seiner alten Komaßa nächtigen.", bestimmte er streng.
Die beiden Jemay die vor dem Vorhang Wache geschoben hatten kamen verunsichtert herein.
„So sollen wir dem Hochlord tatsächlich den Weg zu seiner Lady verweigern?", fragte der jüngere der beiden Krieger den Heiler leicht besorgt.
„So ist es, Jemay. Die Hochlady war sehr schwer verletzt, rang mit dem Tode und ist noch nicht gesund. Das was sie nun braucht ist Ruhe und Entspannung und nicht Aufregung oder hitzige Debatten um Sitten und Bräuche. Sie kann sich dem jetzt nicht stellen, da sie emotional und körperlich an der Grenze ihrer Kräfte angelangt ist.
Treibt der Hochlord sie nun durch seine eigene Schuld darüber hinaus, haben wir es bald mit einer zweiten Natalie Tak-Ninjah zu tun. Und ich denke eher nicht das Takolia so gerne auf die Erde umsiedeln möchte.", spottete er kühl. Dann wandte er sich wieder an Restra. „Sie soll trinken und essen und braucht sie den Abort so lass mich rufen ich trage sie dann selbst hinunter und sorge für ihre Unversehrtheit im Bad.", sagte er entschieden zu ihr und neigte dann kurz vor ihr den Kopf.
Restra kehrte zurück zu ihrer nun schlafenden Lady und flöste ihr noch ein wenig Saft ein, damit sie nicht wieder dehydrieren würde.
Die Jemay waren auf ihre Posten zurückgekehrt. Der Tag begann... und Restra setzte sich neben ihrer Lady und Freundin auf den Boden und wachte über sie.
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