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Kapitel 67 - Alte Kameraden

Ryker seufzte. In seinem Rücken knarzte der raue Stoff des Autositzes leidig, als Rusty vor dem kleinen Café zum Stehen kam. Schon die letzten Male, als er diesen Ort besucht hatte, war der Grund seiner Anwesenheit nie ein guter gewesen. Seine Ankunft in Silvershore. Die Akten, welche er ausgedruckt hatte, um die Informationen über Kaylen und Liam zu beschaffen. Eve's Gespräch, als es um die Bäckerei ging. All das hatte seine Spuren hinterlassen, welche jeden Schritt schwerer machten, als er eigentlich sein sollte.

Er fühlte sich, wie ein Boot welches sich in einem Sturm wiederholt über gewaltige Brecher kämpfen musste. Und nun befand sich eine solche Monsterwelle direkt vor ihm: Dylan.

Das Gefühl des Verrates, wann immer er an Dylan dachte oder sein Name in irgendeinem Zusammenhang fiel, war noch frisch; Die Wut auf den ehemaligen Freund und Kameraden gewaltig – vor allem, nachdem Eve ihm erzählt hatte, was vorgefallen war.

Die Enttäuschung war so groß, dass er sich unweigerlich fragen musste, ob er den Mann, der ihn damals aus dem Dreck gezogen hatte, jemals wirklich gekannt hatte. Zuhause schien Dylan ein vollkommen anderer Mann gewesen sein sein.

Zum Teufel nochmal, sie waren wie Brüder gewesen, auch ohne das gleiche Blut zu teilen. Sie kannten einander viele Jahre. Die Einsätze, die Erlebnisse, Gute wie Schlechte, hatte sie zusammengeschweißt. Ein jeder kannte den Mann neben sich. Wusste, dass man immer auf ihn verlassen konnte.

Aber der Dylan, den Eve ihm beschrieben hatte, war ein vollkommen anderer Mensch, als er ihn von den Einsätzen in seiner Erinnerung behalten hatte.

"Reiß dich zusammen, Ryker", zischte er sich selbst leise zu, als er tief durchatmete und den Kopf energisch schüttelte. Als er den Kopf wandte, fiel sein Blick auf das das gelbe Paket, welches Eve ihm an die Brust drückte, bevor er das Cottage verlassen hatte.

"Tu mir den Gefallen und wirf ihm DAS ins Gesicht!"

Als er sich an Eves Worte erinnerte, konnte Ryker nicht anders, als leicht zu Schmunzeln. Eve, oder Kaylen, war ganz sicher nicht mehr die selbe Frau, die er bei seiner Ankunft hier kennengelernt hatte -und noch weniger die brave Frau, an die sich Dylan erinnerte.

Sie hatte sich verändert. Aus der jungen Mutter, welche sich kaum traute den Blick zu heben, deren Seele gebrochen und ihr Selbstwertgefühl in Scherben am Boden gelegen hatte, war eine Löwin geworden. Eine Kämpferin, die alles tat, um das zu beschützen, was ihr wichtig war: Ihre Familie, ihren Sohn. Und Ray könnte nicht stolzer auf sie sein.

Alles was jetzt noch fehlte, war das Dylan auch endlich aufwachte, den Hund zurückgab und die verdammten Geschenke verschwanden, mit denen Dylan versuchte, einen bereits verlorenen Kampf zu wenden. Das der Terror ein Ende fand und diese Familie ihr Leben in Frieden weiter leben konnten.

Unter diesem Gedanken öffnete Ryker die Tür des Pick-Ups. Lange musste er nicht nach seinem ehemaligen Freund suchen. Kaum das Ryker ausgestiegen und die Tür des zähen Schrotthaufens zugeschlagen hatte, fiel sein Blick auf die breitschultrige Gestalt des Seals, der auf der Veranda des Cafés saß.

Instinktiv spannten sich unter dem dunklen Hemd seine Muskeln, während seine Kiefer unangenehm aufeinander drückten. In seiner Hand, knirschte das Geschenkpapier, indem das Sommerkleid eingeschlagen war, als er versuchte seinem neu aufkeimenden Zorn irgendwo anders als in seiner Faust ein Ventil zu verleihen und sich zu beruhigen.

Dylan saß mit dem Rücken zu ihm, die Aufmerksamkeit auf den Teller vor seiner Nase gerichtet. Eine Tasse mit dampfender Flüssigkeit verriet, dass der Seal gerade dabei war sein Frühstück zu genießen – reichlich spät, wenn man den Detektive fragte.

Als Dylan am Vortag nach dem großen Knall verschwand, war es später Nachmittag gewesen. In dem kleinen Städtchen, gab es für einen Ortsfremden kaum etwas zu tun und Seals waren es gewohnt, besonders nach ihrer Rückkehr von einem Einsatz, zeitig auf den Beinen zu sein.

Jetzt war es aber schon später Vormittag. Die Aufregung am Morgen, mit Chiefs Verschwinden, dem Päckchen und Rykers Fahrt nach Silvershore hatte einige Zeit in Anspruch genommen. Es passte für Ray daher nicht zusammen, dass Dylan sich erst jetzt aus den Federn geschält hatte und sein verspätetes Frühstück genoss. Es sei denn, er hatte sich die halbe Nacht um die Ohren geschlagen...

Ein dunkles, leises Knurren schwoll in seiner Brust an und ließ seine gespannten Schultern vor Wut zittern. Jede Faser seines Körpers schrie geradezu danach, auszuholen und Eves bitte, ihm das Geschenk an den Kopf zu werfen, tatsächlich nachzukommen.

Und bei allem was ihm Lieb und Teuer war, er hätte es getan, wäre da nicht die kleine, leise Stimme in seinem Kopf, die ihm zuraunte, dass es nichts bringen würde, dem gereizten Bären mit einem Stock zu Piesacken.

'Beruhige dich. Keine voreiligen Schlüsse ziehen. Das ist dein Job als Detektiv. Lass dich nicht auf sein Niveau herunter!'

Wenn er das ganze ohne Gewalt klären wollte, musste er Ruhe bewahren, so schwer ihm es auch fiel.

Trotzdem waren seine Schritte steifer, als er die Distanz überbrückte und einen Moment stehen blieb, um auf seinen ehemaligen Kameraden herabzublicken, der nicht einmal seinen Kopf hob um ihn eines Blickes zu würdigen. Erst das knirschende Scharren der Stuhlbeine, ließ Dylan den Blick heben, als Ryker sich ihm gegenüber setzte.

Krachend donnerte er das Päckchen auf das polierte Holz des Tisches, sodass Besteck und Teller klirrend sprangen und der Kaffee über den Rand des Bechers schwappte.

Die Arme vor der Brust verschränkt starrte Ryker den Braunhaarigen ihm gegenüber an. Er konnte sehen, wie dessen Blick von seinen Augen, langsam zu dem zerknitterten Päckchen wanderte und sich die Stirn in die gleichen zornigen Falten legte, als Dylan und er aufeinander losgegangen waren. Die Sekunden, zogen sich quälend in die Länge, während die haselnussbraunen Augen über das zerknitterte Geschenk zu der kleinen Kaffeelache auf Teller und Holz und zurück zu Rykers seinen Augen wanderte.

"Was soll das, Ray? Kann ich jetzt nicht mal in Ruhe Frühstücken? Willst dus nochmal drauf anlegen?", hörte er Dylan leise knurren.

Die Worte stießen etwas in ihm an. Ryker spürte, wie die Kontrolle, die er sich versucht hatte aufzuzwingen, unter der Aussage knirschte und knackte wie eine dünne Eisschicht, die man am falschen Punkt belastete. Ohne das er es verhindern konnte, griffen Rykers ineinander verschränkte Arme mit den Händen fester in seine Oberarme. Er musste sich abhalten, um Dylan nicht am Kragen zu packen. Wenn er diesem Drang nachgab, würde er ihn einmal quer durch die Tischreihen schleudern, um der brodelnden Luft zu machen.

"Ist das wirklich alles, was du zu sagen hast, Dylan?", grollte Ray leise und mit vor Wut rauer Stimme, als seine eisgrauen Seelenspiegel wie Klingen nach seinem einstigen Freund stießen.

Ihm gegenüber zogen sich die dunklen Brauen zusammen und die Falten auf der Stirn wurden wieder tiefer, als Dylans Kiefer zu mahlen begann, obwohl sein Essen vor ihm auf dem weißen Teller lag. Der Seal öffnete gerade den Mund um etwas zu sagen, doch Ryker unterbrach ihn:

"Kein höhnisches, wie ist es dir ergangen, nachdem ich die Bombe habe platzen lassen?", zischte er Dylan entgegen. „Keine Spitzen? Bist du dafür zu müde, nachdem du die Nacht durch den Sturm gekrochen bist und Eve beinahe zu Tode erschreckt hast?"

Ryker ahnte, dass er in ein Wespennest stach – und es hätte ihm nicht egaler sein können. Also lauerte auf die Reaktion. Ryker rechnete damit, dass Dylan seine Beherrschung verlieren und nach ihm greifen würde. In Erwartung eines Angriffs spannten sich bereits Rykers Muskeln neu. Diesmal lähmten ihn keine Schmerzen, also würde nicht so leicht niederzuringen sein, wie gestern!

Doch der Angriff kam nicht.

Stattdessen hob Dylan seinen Kopf weiter, setzte sich anständig auf und lehnte sich sogar etwas zurück. Der Stuhl knarzte unter dem Gewicht des muskulösen Soldaten leise auf. Die Furchen auf Dylans Stirn wurden tiefer, als er die Brauen noch weiter zusammenzog - doch nicht in einer Grimasse der Wut – sondern deutlicher Verwirrung.

"Hast du dir den Kopf irgendwo gestoßen? Wovon zum Teufel redest du? Immerhin hast du selbst gesehen wie ich gefahren bin, nachdem Kaylen mit dem Gewehr auf die Terrasse kam", schnaubte Dylan und sah Ryker an, als hätte er den Verstand verloren.

Rykers Augen wurden schmaler, während er Dylan in einer Mischung aus brodelndem Zorn und prüfender Skepsis musterte. Er suchte nach irgendetwas, dass ihm verraten könnte, das Dylan ihm erneut ins Gesicht log. Einem Zucken seiner Hand oder Finger, der Augenlider. Das er seinem Blick auswich oder ein Muskel am kantigen Kiefer des anderen Mannes zuckte. Nicht das es leicht wäre, einen trainierten Soldaten zu durchschauen, doch Ryker traute es sich dennoch zu.

Aber da war nichts.

Das konnte nicht sein.

Dylan musste lügen.

"Versuch nicht, mich zu verarschen", fauchte Ryker gedämpft und ignorierte die Stimme in seinem Kopf, die ihm leise zuraunte, dass Dylan vielleicht doch die Wahrheit sagte. "Du hast mir schon einmal einen Bären aufgebunden. Das geschieht kein weiteres Mal!"

Noch während die Worte über seine Lippen glitten, krachte Dylans Hand auf den Tisch und entlockte dem Besteck und weißen Porzellan ein weiteres, erschrockenes Klirren, während Dylan sich ihm wieder entgegen neigte.

"Schluss jetzt!"

Dylan erinnerte an ein Raubtier, dass zum Sprung ansetzte und bereits kauerte – nur wartend auf den richitgen Augenblick. Nun waren es Dylans braune Augen, welch eihm zornige Blitze entgegenschleuderten. Doch Ryker entging nicht, dass ein seltsam getrübter, unsteter Ausdruck darin den Zorn verwischte.

"Ryker, ich habe dir vielleicht nicht die ganze Wahrheit erzählt, als ich dich gebeten habe, meine Frau und meinen Sohn zu finden", hob Dylan an.

"Ex-Frau!", schnitt Rykers Knurren dazwischen.

Augenblicklich schien eine Ader an Dylans Schläfe zu pulsieren, während sich die Lippen des Soldaten zu einem schmalen Strich zusammendrückten. Es war offensichtlich, dass Dylan diese Worte nicht hören wollte und jene wie Benzin in Feuer wirkten. Dylans Hände krampften sich zusammen und einen Moment schien es so, als wollte er ausholen und zuschlagen.

Stattdessen aber spannten sich die Schultern des Soldaten zwar an, er atmete jedoch hörbar zischend ein und wieder aus. Dylan schien den Einwurf nicht einfach hinnehmen, die Situation aber auch nicht eskalieren zu wollen. Seine Körperhaltung ließ jedoch erahnen, dass für ihn das letzte Wort in dieser Sache noch nicht gesprochen war.

"Ich habe wirklich keine Ahnung von was du sprichst!", setzte Dylan schließlich nach einigen Sekunden seinen Satz zu Ende – nicht jedoch, ohne hörbar dabei mit den Zähnen zu knirschen.

"Ich bitte dich! Du glaubst doch nicht, das ich dir das abkaufe!", brach nun der Damm von Rykers Geduld vollkommen ein. "All die Geschenke und Päckchen begannen, nachdem ich dich daürber informiert hatte, wo Eve sich versteckt! Der Schlüssel? Der Ehering? Das Kleid?", Rykers Hand löste sich aus der Verschränkung vor seiner Brust. Ryker stieß grob gegen das zerknitterte Päckchen auf dem Tisch, sodass es gegen Dylans Teller stieß, wie ein Rammbock.
"Ich weiß nicht, ob du noch jemanden geschickt oder den Mist selbst veranstaltet hast Dylan, aber das hört jetzt sofort auf! Lass Eve in Ruh! Du machst ihr und deinem Sohn verdammte Angst, verdammt nochmal! Nichts davon bewegt sie dazu, zu dir zurück zu kommen!"

Ryker bemerkte nur am Rande, wie Dylans Schultern sanken, sich dessen Augenbrauen hoben und die Falten sich glätteten. Die aufgestaute Wut war wie ein Erdrutsch in Bewegugn geraten und er war nicht fähig und gewillt, sich zu bremsen.

"Das ist Stalking, Dylan. Und neben den Unfällen – halt nein, der häuslichen Gewalt - ist das Grund genug, dich zu melden! Du hast den Bogen überspannt, kapierst du das?! Damit könntest du deinen Job verlieren und die nächsten Jahre hinter Gitter verbringen! Wach endlich auf und sieh der Wahrheit ins Gesicht: es ist vorbei! Du hast genug angerichtet! Gib Chief zurück und unterschreibe die verfluchten Scheidungspapiere!"

Dylan starrte Ryker finster an, doch in seinen Augen tobte ein ganzes Gewitter. Der Soldat schwieg, sein Kiefer mahlte, seine Zähne knirschten hörbar und seine Hände öffneten und schlossen sich immer wieder. Dann fiel sein Blick ab – auf das gelben Päckchen unter Rykers Hand, während jede Faser des trainierten Körpers wie eine Bogensehne gespannt schien. Würde er gleich los springen und die Beherrschung verlieren? Was hielt ihn zurück?

Ryker rechnete damit, dass Dylan über Kurz oder Lang erneut seine Fassung verlor. Das der eifersüchtige, gehörnte Ehemann wieder auf ihn losging und seine Fäuste sprechen lassen würde – immerhin hatten sie das über viele Jahre gelernt: Angriff war die beste Verteidigung. Besonders, wenn man in die Enge getrieben wurde, wie ein verwundetes Tier.

Stattdessen sanken die kräftigen Schultern vollkommen unerwartet in sich zusammen. Langsam, fast in Zeitlupe, löste sich der Blick der braunen Augen von dem Päckchen, suchten seinen Blick und ließen Rykers Herzschlag für einen Moment aussetzen.

Eine Mischung aus Entsetzen und Furcht lag in Dylans Augen, wie Ryker sie noch von den Einsätzen kannte, wenn die Lage aussichtlos erschien. Ein Ebenbild des Augenblicks, als sein schwindendes Bewusstsein damals im Dreck, verblutend und dem Tode nahe, Dylans Stimme gehört hatte. Auch damals hatte der Soldat in diesem Tonfall gesprochen. Als würde die Maske des taffen, kalten Seals einen Sprung bekommen. Damsl war es Dylans eiserner Griff, welcher ihn durch den Sand in Sicherheit zog. Dylans Silhouette, welche er verschwommen über ihm erkannte und welche unablässig auf den verletzten Kameraden und Freund einredete.

Jetzt sah Dylan ähnlich drein, wie damals. Der sonst so gesunde, gebräunter Teint auf seiner Haut war bleicher, wirkte beinahe kränklich und Dylans Schultern bebten. Die Finger zitterten und seine Stimme war unnatürlich hoch, als er zu reden begann:

"Ryker, ich bin gestern erst hier angekommen. Wenn du mir nicht glaubst, kannst du Sally fragen. Ich schwöre, ich habe den Hund nicht! Und ich habe auch niemanden sonst mit Irgendwas beauftragt!"

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