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Kapitel 51 - Instinkt

Ryker seufzte schwer und verzog das Gesicht angesichts seiner schmerzenden Muskeln. Schweißperlen rannen ihm über die Haut, und er schmeckte das Salz auf der Zunge. Auch wenn Liam nicht so viel wog wie die Ausrüstung, die er vor all den Jahren durch die Wüste geschleppt hatte, war er trotzdem kein Leichtgewicht und drückte auf seinen Rücken, während der Rucksack ihn nach vorn zog.

Auf Rays Rücken war inzwischen das leise Kichern verstummt und leisen, gleichmäßigen Atemzügen gewichen. Der kleine Schopf ruhte tief schlafend auf der Schulter, wippte kaum merklich bei jedem Schritt. Die Ärmchen hingen schlaff um seinen Hals, sodass er die Hände hinter dem Rücken und unter Liams Po verschränken musste, damit der erschöpfte Wirbelwind nicht von seinem Rücken rutschte.

Auch Eve an seiner Seite stolperte ein ums andere Mal über die kantigen Steine, die aus dem Weg ragten, oder die Wurzeln, die sich wie Treppenstufen durch die fest getretene Erde wuchsen. Nach der Aufregung schienen auch ihre Kraftreserven erschöpft. Und immer wieder schenkte er ihr aufmunternde Worte oder ein sanftes Lächeln, wenn sie kurz anhielten, um Luft zu holen.

»Was willst du jetzt machen?«, sprach er schließlich in einer ihrer Pausen und unterdrückte den Drang, sich aufzurichten, um sich zu strecken. Eigentlich war klar, worauf er anspielte, trotzdem sah Eve ihn noch einen Herzschlag länger an. Er konnte förmlich sehen, wie sich die Rädchen ihres Verstandes langsamer als sonst drehten.

»Du meinst Hawkins und den Vorfall ...« Es war eine Feststellung, keine Frage, die über seine roten Lippen glitt, dennoch nickte er langsam, um ihr eine Bestätigung zu geben. Eve stöhnte und fuhr sich über die Augen. »Hawkins hat uns bisher immer geholfen ... Liam war sehr aufgewühlt, vielleicht wollte er sich nur herausreden ...«, sagte sie leise und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. »Ich werde noch einmal mit ihm reden, wenn er geduscht und etwas geschlafen hat. Sofern er sich dann sicher ist, müssen wir es melden.«

Ryker brummte vor sich hin, und beide hatten den gleichen Gedanken: Keiner von ihnen glaubte, dass das Sheriffbüro in der nächsten Stadt sich für einen so vagen Vorfall interessieren würde, wenn sie es nicht einmal für nötig hielten, den Vermisstenfällen in der Gegend nachzugehen.

Wenn es nach Ryker ginge, würde er sich nichts sehnlicher wünschen, als Hawkins zu packen und ihm als Rache einen Schlag in die Magengrube zu verpassen. Allein der Gedanke, dass der Irre Liam wirklich geschlagen haben könnte, ließ sein Blut in den Adern kochen. Doch auf der anderen Seite stand das Kalkül, der messerscharfe Verstand des Detektivs, der sich fragte, ob das überhaupt möglich war oder nur kindliche Fantasie. Hawkins Reaktion, als Liam ihm vorwarf, ihn geschubst zu haben. Seine Haltung, wie er am Rand des Lochs hockte und versuchte, in die Tiefe zu greifen ... Es gab zu viele ungeklärte, zweifelhafte Faktoren in diesem Fall.

»Sag mal... kommt der Kerl oft in die Nähe des Cottages?«, fragte Ray dann und warf einen möglichst unauffälligen Blick zur Seite.

»Manchmal«, antwortete Eve nachdenklich. »Seine Hütte ist in der Nähe, deshalb stellt er in dieser Gegend Fallen auf oder jagt hier draußen. Deshalb darf Liam nicht in den Wald.« Sie klang außer Atem, der Weg war anstrengend, und Ray tat ihr leid. »Es gibt vier Hütten in der Nähe. Eine gehört Hawkins, die anderen ein paar Neureichen. Die kommen ein paar Mal im Jahr für eine oder zwei Wochen mit ihren Geliebten hierher und ziehen dann wieder ab.«

Ryker hob die Augenbrauen, sichtlich überrascht, dass Eve diese Dinge wusste.

Sie gluckste und zuckte mit den Schultern. »Riona hatte etwas mit einem dieser Typen. Das hat sie mir erzählt. Außerdem versteht sie sich gut mit Hawkins. Rio hat ein Händchen für Männer. Sogar für Verrückte.«

Ryker lachte, aber es klang hohl. Hawkins war nicht das einzige Problem. Ein ungutes Gefühl machte sich in seinem Magen breit. Was, wenn der Kerl von Dylan die Hütte gemietet oder die Abwesenheit der Besitzer ausgenutzt hatte, um sich dort einzunisten?

»Vielleicht kann Rio mal mit Hawkins reden und sich seine Version anhören. Wir waren heute alle ziemlich durcheinander«, schlug er vor. Insgeheim überlegte er aber schon, wann er die anderen Hütten am besten ausspähen könnte.

Als sich der Wald vor ihnen endlich lichtete und den Blick auf den dunklen Asphalt freigab, der sich wie eine Schlange durch das Farbenmeer schlängelte, hatte die Sonne längst den Zenit überschritten und sank über den Waldwipfeln. Nur wenige hundert Meter entfernt konnte man das dunkle Dach des Cottage erkennen. Die Oberfläche des Sees glitzerte, als hätte man Diamanten darüber gestreut.

»Zu Hause«, hörte Ray sich leise murmeln. Er spürte, wie sein Herz vor Erleichterung und Freude einen kleinen Sprung machte, als er das Gasthaus und den See sah. So etwas hatte er noch nie empfunden. In einem anderen Moment hätte er sich über sich selbst gewundert, dass er diese Worte überhaupt ausgesprochen hatte.

'Zu Hause ist da, wo mein Arsch ist', hatte er einmal zu seinen Kameraden gesagt. Seit dem Tod seiner Eltern hatte er kein Zuhause mehr. Doch jetzt war alles anders. Allerdings fehlte ihm die Kraft und die nötige Muse, um den Worten, die gerade seinen Mund verlassen hatten, weiter nachzusinnen.

Tief durchatmend, konnte er den Seufzer der Erleichterung nicht zurückhalten, der ihm über die Lippen rutschte. Aber es war nicht nur sein eigener. Neben ihm atmete auch Eva hörbar tiefer durch.

Jetzt, mit dem Heim vor Augen, schien die Stimmung zwischen ihnen leichter zu werden wie ein mit Helium gefüllter Luftballon. Tatsächlich lächelte Eve Ray an, bevor sie sich eine verirrte Strähne hinters Ohr strich und Ray sachte mit der Schulter anstupste.

Nach dem steinigen und unebenen Weg zur Höhle fühlte sich der weiße, flache Kies fast göttlich an, als sie sich dem Cottage näherten. Gleichzeitig verspürte er ein seltsames Rumpeln im Magen, je näher sie der Hütte kamen. Fast so, als hätte er etwas Falsches gegessen, aber das war unmöglich. Schließlich hatte er schon oft von Eves leckeren Pfannkuchen genascht, und Kaffee mit Ahornsirup gehörte zu seiner morgendlichen Routine. Da ergab es keinen Sinn, dass sein Magen rebellierte. Zumindest dachte er das. Doch als sie endlich die Straßenseite wechselten und in die Einfahrt zum Cottage bogen, erklärte sich sein ungutes Gefühl.

Inzwischen stand der wandelnde Schrotthaufen wieder an seinem Platz in der Einfahrt, als wäre er nie weg gewesen. Das bedeutete, dass Rionas Kumpel Rusty hergebracht hatte, und vielleicht war auch die Blondine von ihrem Mädelsabend nach Hause gekommen und schlief ihren Rausch aus. Aber was Ray die Stirn runzeln ließ, war das zweite Auto, das neben Rusty stand.

Ein silbergrauer Subaru Forester stand in der Mittagssonne, als wäre er gerade durch die Waschanlage gefahren. Nur ein paar Schlammspritzer an den Seiten, die von der unwegsamen Straße nach Silvershore stammen mussten, trübten das Bild des Mietwagens. Die Heckscheibe war getönt, dennoch konnte er im Sonnenlicht schwach die Umrisse eines Kindersitzes auf der Rückbank erkennen.

'Was zum Teufel?', hallte die Frage durch Rays Kopf. Doch weitere Gedanken blieben ihm zusammen mit dem Ansatz eines Wortes im Halse stecken, als sein Blick auf die einsame Gestalt auf der Terrasse des Cottages fiel.

Unter Rykers Jacke spannten sich die Muskeln, als hätte man ihm eine Handgranate vor die Füße geworfen. Und so fühlte er sich auch: kalt erwischt. Der eisige Wasserschwall, der ihn in diesem Moment traf, wusch die Müdigkeit aus Geist und Körper. Die hinter dem Rücken verschränkten Hände ballten sich ruckartig zu Fäusten und seine Kiefermuskeln mahlten unter dem Bartschatten wie bei einem Raubtier, das sich nach langer Jagd über seine Beute freut.

Der eben noch sanfte Gesichtsausdruck wurde so hart, dass man fast glauben konnte, von einem Moment auf den anderen einen Fremden vor sich zu haben. Die Maske, die er in den vergangenen Wochen getragen hatte, verrutscht und der sanfte Riese, welcher sich mit akribischer Genauigkeit um die Reparaturen im Gasthaus gekümmert hatte, wurde durch den wütenden Detektiv und Betrogenen ersetzt. Betrogen, belogen, in ein schmutziges Spiel hineingezogen. Diese Mischung erzeugte einen heißen Funken Wut, der wie ein Vulkan in seinen Adern explodierte, als sich die Gestalt auf der Terrasse bewegte und sich zu ihnen umdrehte.

Eve neben ihm verkrampfte sich und sog geräuschvoll die Luft ein. Obwohl er nicht direkt hinsah, erkannte er aus den Augenwinkeln, dass sie zitterte wie Espenlaub.

Jede Faser von Rykers Körper war angespannt und auf den Mann fixiert, der locker auf den Holzdielen stand, die Hände in den Hosentaschen vergraben.

Ein Teil von ihm wollte Eve den kleinen Liam in die Arme drücken und sich knurrend auf das Arschloch stürzen, das weit weg von ihnen stand, als wäre nichts geschehen.

Neben ihnen stand Chief stocksteif, mit gesträubtem Kamm und gefletschten Zähnen. Das Knurren, das stumm in Rykers Brust lag, rollte ungefiltert und dröhnend über die Lefzen des Schäferhundes. Offenbar wusste der treue Gefährte, dass er es mit einem Bastard zu tun hatte.

Es kostete Ray alle Mühe, stehenzubleiben und nicht dem Impuls nachzugeben, der ihm in diesem Moment so süß und verlockend vorkam wie Eves Maple Taffy. Er wollte lossprinten. Sich auf ihn stürzen. Den Mistkerl für all diesen Scheiß bezahlen lassen. 

Auf den frisch gestrichenen Dielen stand niemand anderes, als das Kameradenschwein Dylan höchstselbst.

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