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„So tapfer", kam es spöttisch von Hux, welcher mich mit einem selbstgefälligen Grinsen ansah.
„Was mich nicht tötet, macht mich nur stärker", fauchte ich und hob mein Kinn.
„Warte nur ab", knurrte er nun wieder ernst und das Grinsen war aus seinem Gesicht gewichen. Mit einem Mal traten zwei Sturmtruppler zu uns in den Raum. Sie strahlten eine einschüchternde Präsenz aus und verliehen mir Angst vor dem, was nun passieren würde. Ungewollt schluckte ich schwer und sah ihnen entgegen. Kylo schien hinter mir immer unruhiger zu werden, was mir der Lärm verriet, doch beachtete ich ihn nicht. Ich konzentrierte mich allein auf die Soldaten vor mir, welche nun auf mich zu kamen. Als sie nach mir greifen wollten, probierte ich zur Seite zu springen, doch gelang es mir nicht. Grob packten sie mich an meinen Armen und zogen mich von Kylo weg, welcher nun brüllte.
„Fasst sie nicht an!"
„Ich werde euch töten!"
„Lasst sie gehen!"
Seine Schreie wurden immer gequälter und verzweifelter. So kannte ich ihn gar nicht und er machte mir eine Heidenangst. Wie angewurzelt stand ich da und konnte mich einfach nicht rühren. Mein Kopf nahm das Geschehene nur noch langsam auf, sodass es sich anfühlte, als würde alles nur noch durch einen zähen Teppich zu mir gelangen. Mein Herz schlug immer schneller und meine Atmung tat es diesem gleich. Bahnte sich so eben eine Panikattacke an? Wenn ja, war das ein ganz falscher Zeitpunkt. Ich musste Ruhe bewahren und durfte nicht durchdrehen. Bald würden die anderen hier sein und dann wäre alles vorbei. Dann wären wir frei und wieder vereint. So lange musste ich allerdings noch durchhalten. Es würde nicht mehr lang dauern, sprach ich mir zu und probierte mich zu beruhigen. Plötzlich rissen sie an mir und schliffen mich aus dem Raum.
„Keine Verzögerungen mehr", hörte ich Hux noch sagen, welcher sichtlich den Ausbruch von Kylo genoss, bevor sich die Tür schloss und Stille einkehrte. Keine Verzögerungen mehr, wiederholte ich die Worte des Generals in mir. Mit einem Mal durchzuckte mich etwas, was mich verstehen ließ. Panisch begann ich zu strampeln und probierte mich aus den Griffen zu lösen, doch schaffte ich es nicht.
„Bitte", flehte ich, trotz meines Stolzes. Sie wollten es beenden. Sie wollten mir nun das Heilmittel entnehmen. Mein Tod wäre dabei das kleinste Übel, nein, alle würden sterben, die nicht auf der Seite der ersten Ordnung waren. Alles würde sich verändern. Freiheit gäbe es nicht mehr. Alles wäre mit der Knechtschaft des Bösen verseucht. Wir wären verloren. Wir alle.
„Bitte", flehte ich erneut, doch brach meine Stimme. Wir konnten nicht verloren haben.
„Sei still, Mädchen", fauchte einer der Soldaten. Dieser löste seinen Griff von meinem Arm, was mich verwundert zu ihm blicken ließ, doch da erkannte ich, was er vor hatte. Er hielt seine Waffe über seinem Kopf und viel zu schnell ließ er diese auf meinen prallen, sodass ich keine Möglichkeit hatte auszuweichen. Es fühlte sich an, als hätte mir jemand einen heißen Draht durch meinen Kopf geschoben. Ein kehliger Schrei verließ meinen Mund, bevor meine Beine nachgaben und ich zu Boden sank. Ich spürte das warme Blut, welches mir die Schläfe hinunterlief und sich auf meiner Wange sammelte, bevor es mir von meinem Kiefer tropfte. Ein metallischer Geruch ging von diesem aus, welcher mir den Magen umdrehte. Dazu kam ein schreckliches Rauschen, welches mir jegliche Orientierung nahm. Mein Blickfeld wurde von schwarzen Punkten eingenommen, bis ich nichts mehr sah und merkte, wie mich die Bewusstlosigkeit einnahm. Dabei dominierte nur der Gedanke an Hoffnung in meinem Kopf. Bald würden Sie hier sein und uns retten.
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