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„Gut", meldete sich der eine Mann zu Wort: „Der Plan steht und wir werden es genauso machen, richtig?"
„Ja!" Sagte ich schnell, da ich bereits im Augenwinkel sehen konnten, wie Finn protestieren wollte.
„Nun gut", erwiderte der Mann und richtete seine Waffe, die er sich mit einem Gurt umgehängt hatte.
„Mach dich bereit", wies mich ein anderer an und ich nickte ihm zu. Ich ließ mich in eines der kleineren Raumschiffe fallen, die noch von unserem abgingen und betrachtete die Knöpfe.
„Du bekommst das hin?" Ertönte Poes Stimme hinter mir und ich blickte zu ihm.
„Ich war bereits einmal geflogen, doch war das eher aus meiner Not heraus gewesen", erklärte ich und biss mir nachdenklich auf meine Unterlippe.
Poe beugte sich über mich und drückte ein paar der Knöpfe, sodass weitere anfingen zu blinken und der Motor sich bemerkbar machte.
„Mit diesem Hebel fliegst und mit diesem lenkst du", erklärte er mir und ich nickte verstehend.
„Wir sind gleich da", hörte ich jemanden von vorne sagen.
„Heather", machte Finn auf sich aufmerksam, der schnell auf mich zugelaufen kam und mich ruckartig in den Arm nahm: „Pass auf dich auf!"
Auch Poe schloss mich kurzerhand in den Arm: „Halt die Ohren steif!"
Nervös lächelte ich die beiden an, bevor ich mich umdrehte und zurück auf die Knöpfe schaute.
„Drei", ertönte es wieder von vorne, was mich auf einen Knopf drücken ließ, welcher die Türen schloss, sodass ich nun alleine war.
„Zwei", kam es nun aus den Lautsprechern und war mein Signal mich anzuschnallen.
Als dann das: „Eins", ertönte, legte ich meinen Finger auf ein rotes Symbole und mit einem Ruck löste sich mein Raumschiff von dem Mutterschiff.
Nun befand ich mich alleine im Weltall und kurz sammelte ich mich, bevor ich meine Hand um den Hebel legte und diesen langsam nach vorne drückte. Nun gab es kein zurück mehr und ich hoffte inständig, dass alles funktionieren würde.
Bereits von weitem erkannte ich das riesige Schiff und schluckte schwer. Der Plan war mehr als riskant und doch unsere einzige Möglichkeit Kylo zu befreien und ich würde alles riskieren, um ihn zu befreien. Genau aus diesem Grund flog ich weiterhin auf das Ungetüm zu, bis mich schließlich der Traktorstrahl erfasste und ich langsam zum Hangar gezogen wurde, ohne irgendeine Chance auf Flucht. Als das Raumschiff plötzlich bebte und ich somit wusste, dass ich angelangt war. Mit einem zischen öffnete sich die Schleuse, was mich schwer schlucken ließ, doch probierte ich meine Angst und Panik hinter einer kalten Maske zu verstecken. Plötzlich zweifelte ich an alldem und mein Herz schlug unfassbar schnell. Meine Hände verkrampften sich in dem Sitz und meine Atmung erschien mir plötzlich viel zu schnell.
„Wen haben wir denn da?" riss mich eine finstere Stimme aus meinen Gedanken und ich sah auf.
Bevley stand vor mir.
Sie hatte ihre Hände in ihre Hüfte gestemmt und trug ein Grinsen auf ihren Lippen: „Fesselt sie."
Ohne mich zu wehren ließ ich mir meine Hände auf den Rücken fesseln und grob nach oben ziehen.
Lachend schüttelte Bev ihren Kopf: „Was hat dich dazu bewogen zurückzukommen? Doch nicht etwa Ren?"
Sie betrachtete mich genau und als ich nicht antwortete, schnalzte sie mit ihrer Zunge: „Dann lass uns ihn doch mal besuchen gehen."
Nun riss ich meinen Kopf nach oben und von ganz alleine weiteten sich meine Augen.
„Überrascht?" Fragte sie spöttisch: „Er wird sich bestimmt freuen. Aber nein, dass ist nicht der Grund."
Ich wartete darauf, dass sie weitersprechen würde, doch tat sie dies nicht, weswegen ich schließlich fragte: „Und was wäre der Grund?"
„Oh", sie klang so unfassbar unschuldig, was mich wütend machte: „Der Anblick, den ihr abgeben werdet, wenn wir euch wieder auseinander reißen werden. Den will ich mir nicht entgehen lassen, also komm."
Grob wurde ich nach vorne gestoßen, was mich Knurren ließ.
Sie führten mich durch die vielen Gänge, die mir bereits bekannt waren, bis ich schließlich in einen Raum geschubst wurde und zu Boden ging.
Sofort schloss sich die Tür wieder hinter mir und irgendwie ließ mich die ganze Situation misstrauisch werden. Als ich mich allerdings umdrehte und tatsächlich Kylo auf dem Boden knien sah, verschwanden alle Gedanken und allein er dominierte in meinem Kopf.
Ich stürmte auf ihn zu und ließ mich vor ihm fallen. Meine Händen fuhren über seinen Körper, bis zu seinem Kopf, wo ich diesen nach oben hob und ihn weiter nach Verletzungen abtastete. Seine Augen waren geschlossen und sein Kopf flog sofort wieder nach vorne, als ich meine Hände von diesem nahm.
„Kylo", sagte ich hektisch und stumme Tränen liefen mir über meine Wangen.
„Bitte", sprach ich weiter und legte meine Hände an seine Wangen: „Wach auf."
Von ganz alleine senkte ich meine Lippen auf seine und küsste ihn vorsichtig. Das Blut seiner aufgeplatzten Unterlippe legte sich dabei auf meine, doch störte es mich nicht.
„KYLO!" Schrie ich nun, doch rührte er sich nicht. Weinend fiel ich gegen seinen Körper, meine Hand krallte sich in sein T-Shirt und mein Gesicht presste sich an seine Brust. Nun verstand ich, was Bevley erreichen wollte. Sie wusste genau, dass ich ihn so vorfinden würde und dass es mir mein Herz brechen würde. Sie hatte gewusst, dass es mich innerlich bluten lassen würde und sie genoss diesen Anblick, da war ich mir sicher.
„Heather."
Ruckartig richtete ich mich auf und begann überglücklich zu lachen, als ich direkt in seine halbgeöffneten, braunen Augen blickte.
Erneut fuhren meine Hände über sein Gesicht, was ihn die Augen schließen ließ.
„Was tust du hier?" Fragte er mich erschöpft.
„Das ist egal", weinte ich vor Freude: „Hauptsache wir sind zusammen. Alles andere ist egal. Einfach egal."
Zum Schluss hin wurde meine Stimme immer leiser und meine Augen flogen gierig über den Antlitz des Mannes vor mir, den ich so sehr vermisst hatte.
„Du darfst nicht hier sein", verließ es erschöpft seinen Mund.
Er wollte erneut etwas sagen, doch ich unterbrach ihn, indem ich meine Lippen auf seinen Mund sinken ließ und sie vollends einnahm. Sofort verschmolzen sie miteinander und ich konnte nicht anders, als glücklich aufzuseufzen.
„Ich habe dich so sehr vermisst", hauchte ich und ließ die Tränen über meine Wangen rollen: „Was haben sie dir nur angetan?"
Ich konnte deutlich erkennen, wie er zusammenzuckte, als ich erneut seinen Körper mit meinen Händen abtastete. Vorsichtig schob ich sein Oberteil nach oben und zog scharf die Luft ein, als ich all die Blutergüsse entdeckte, die seinen Körper in allen Farben leuchten ließen.
Kylo schüttelte nur seinen Kopf, sodass ihm seine Haare wieder ins Gesicht fielen.
„Heather!" Vor Schreck zuckte ich zusammen und drehte mich ängstlich um. Schützend breitete ich meine Arme aus und blickte dem General böse entgegen: „Hux!"
Ein Lachen verließ seinen Mund, welches mich erzittern ließ und mit jedem Schritt, den er näher kam, fürchtete ich mich mehr vor dem, was nun passieren würde.
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