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„KOMM", schrie ich so laut es ging und wehrte mich gegen Kylos Griff.
Callum rappelte sich mit letzter Kraft auf und tat den letzten Schritt, den es noch brauchte, um bei uns zu sein.
Mit einem letzten Ächzen der Tür war alles vorbei.
Callum drehte sich auf den Rücken und legte schwer atmend seine Hände auf seine Brust.
Etwas explodierte in mir und ich stürzte mich auf ihn.
Meine Fäuste trommelten auf seine Brust, bevor ich ihn fest umarmte.
„Spinnst du? Was sollte das?!" Schrie ich aufgebracht und wieder liefen mir die Tränen meine Wangen hinunter.
Kylo zog mich dann von ihm hoch und half ihm ebenfalls wieder auf die Füße zu kommen.
„Wir sollten weiter", ertönte seine Stimmt und er sah uns auffordernd an.
Callum nickte ihm zu und wollte den ersten Schritt tun, da zwang ihn sein Bein wieder zu Boden.
Besorgt hockte ich mich zu ihm, doch er winkte nur ab: „Es geht schon."
Kylo packte ihm am Arm und legte Callums Arm um seinen Nacken: „Ich werde ihn stützen."
In Windeseile verschwanden wir im Wald.
Trotz Callums Verletzung liefen wir und wieder zweifelte ich, dass zwei Menschen vor mir liefen.
Ich kam wieder kaum hinterher, doch bemühte ich mich.
Früher war ich viel und oft durch die Wälder gelaufen und auch schnell, doch irgendetwas stimmte mit den beiden vor mir nicht, denn das war wirklich unmenschlich.
Ich wusste nicht einmal wo wir hinliefen, doch irgendwann hielten wir an.
Callum humpelte ein Stück weiter und setzte sich schließlich auf einen Stein.
Wir befanden uns an einem kleinen Wasserfall.
Sofort ging ich zum Ufer des Flusses und spritzte mir ein wenig Wasser ins Gesicht.
Es tat gut dieses kühle Nass auf meiner erhitzten Haut zu spüren.
Kylo stand an einem Baum gelehnt und sah mich an.
„Du bist doch strunzdumm!" Schimpfte ich Callum an und warf ihm einen Todesblick zu: „Du wärst fast geschnappt worden! Was hast du dir dabei gedacht?"
„Heather-."
„Oh nein. Wie kannst du mir so etwas an tun?!" Unterbrach ich ihn schroff und ging zu ihm: „Was machen wir denn jetzt nur? Du bist verletzt!"
Callum verdrehte die Augen: „Also, wenn du mich dann bitte aussprechen lassen würdest. In meinem Beutel befindet sich Verbandszeug."
Überrascht schloss ich meinen Mund wieder und ging zu ihm.
„Ich habe es eigentlich für", er nickte mit dem Kopf zu Kylo: „eingepackt, da ich mit einem anderen Zustand gerechnet hatte."
Verstehend nickte ich und kramte das Verbandszeug heraus.
Als ich alles hatte, begann ich seine Wunde zu betrachten.
Der Stoff seiner Hose hatte sich in sein Fleisch gebrannt, weswegen ich schwer schluckte.
„Entweder wir schneiden deine Hose auf oder ich probiere sie vorsichtig hochzukrempeln", sagte ich und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Probiere sie hochzukrempeln."
Langsam kniete ich mich vor ihm hin und probierte vorsichtig seine Hose nach oben zu krempeln.
Kurz zuckte er zusammen und verzog das Gesicht schmerzvoll.
Entschuldigend sah ich ihn an und hatte es dann aber zum Glück endlich geschafft.
Schnell verarztete ich ihn, bevor ich sie wieder nach unten zog.
„Es sollte sich zu mindestens nicht mehr entzünden", sagte ich und stand wieder auf.
Schnell klopfte ich mir den Sand von den Knien und blickte zu Kylo, der immer noch an einem Baum stand und das ganze beobachtet hatte.
„Was machen wir jetzt?" Fragte ich an die beiden gerichtet.
Callum blickte zu mir: „Sie werden sicher nach uns suchen, das heißt wir müssen vorsichtig sein."
Kylo drückte sich vom Baum ab und kam dichter zu uns: „Ich brauche etwas, womit ich die erste Ordnung informieren kann."
Hektisch begann ich den Kopf zu schütteln: „Nein."
Verdutzt sah er mich an: „Heather-."
„Ich gehe nicht zurück", unterbrach ich ihn: „Und du solltest das auch nicht."
Ich konnte ihm ansehen, dass er fragen wollte, was das sollte, doch kam Callum ihm zuvor: „Wir sollten zu mindestens von Alderaan verschwinden."
„Wir sollten zum Widerstand", schlug ich vor, doch dieses Mal war es Kylo, der heftig begann mit dem Kopf zu schütteln: „Auf gar keinen Fall!"
Callum schien gar nicht zu hören, was Kylo von sich gegeben hatte, denn er schien nun ganz begeistert: „Zum Widerstand?"
Ich lächelte ihn an: „Ja."
„Wir. Werden. Nicht. Zum. Widerstand. Gehen", ertönte wieder Kylos Stimmte und er betonte dabei jedes Wort.
„Warum?" Sagte ich jetzt wütend und stemmte meine „Hände" in meine Hüfte: „Weil du dort nicht willkommen bist? Weil du den enttäuschten Blick deiner Mutter nicht mehr erträgst?"
Kylo entglitten alle Gesichtszüge: „Sprich nicht so!"
Sauer trat ich einen Schritt auf ihn zu: „Die erste Ordnung will mich tot sehen und du möchtest mich trotzdem zu ihnen zurück schleppen?!"
Seine Gesichtszüge wurden mit einem Mal ganz sanft und er überbrückte den letzten Abstand zwischen uns: „Du hast Recht."
Federleicht legte er seine Hand an meine Wange und strich mir ein paar Strähnen meines Haares aus dem Gesicht.
„Du wolltest Erklärungen", erklang plötzlich Callums Stimme und ich trat wieder einen Schritt zurück.
Peinlich berührt blickte ich auf den Boden und biss mir auf die Unterlippe.
„Liria weiß Bescheid und hätte Heather getötet, genau aus diesem Grund sind wir geflohen. Auch wenn deine Rettung eher ihre Entscheidung war", er klang merkwürdig, was auch Kylo zu bemerken schien, der jetzt einen Schritt auf Callum zu ging.
„Du kannst froh sein, wenn ich dich nicht hier und jetzt ins Jenseits befördere", kam es finster von ihm.
„Der mächtige Ritter, natürlich. Vor dir fürchte ich mich nicht", erwiderte Callum nur und sah ihn abwertend an.
Verwirrt betrachtete ich die beiden.
Was war denn jetzt passiert?
Sicherheitshalber stellte ich mich zwischen die beiden: „Reißt euch zusammen."
Kylo drehte seinen Rücken zu uns.
„Wir müssen zusammenhalten, um hier lebend wegzukommen", sprach ich weiter und sah Callum mahnend an.
„Ich war schon immer ein Einzelgänger", ertönte Kylos Stimme und schnitt sich schmerzhaft in mein Herz.
„Dann gehe deinen eigenen Weg", erwiderte Callum abwertend: „Und wage es ja nicht einen deiner Leute auf mich anzusetzen."
„Das wärst du mir überhaupt nicht wert", konterte er.
„Was ist los mit euch?" Fragte ich verzweifelt und sah beide flehend an.
Die beiden sahen sich tief in die Augen und da kam mir die Erkenntnis: „Ihr kennt euch. Du hast mich angelogen, Kylo."
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Hallo ^^
Woher denkt ihr kennen sich die zwei?
Lg OntiaZiadre ^^
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