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Vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah mich um.
Das Pochen in meinem Kopf war nicht verschwunden, doch sehr viel erträglicher als zuvor.
Auch das Piepen war so gut wie verschwunden und so konnte ich mich besser auf meine Umgebung konzentrieren.
Ich befand mich in einem kleinen Raum, der nur aus Beton zu bestehen schien.
Der Boden, die Wände und die Decke waren grau.
Erst einige Zeit später bekam ich mit, dass meine Arme nach oben gestreckt und mit zwei Ketten an der Decke befestigt waren.
Ich hatte kaum Bewegungsfreiheit und schien jetzt schon verrückt zu werden.
Mein Zappeln ließ die Ketten klirren und schien Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, da plötzlich ein Räuspern ertönte.
Vor Schreck zuckte ich zusammen und hätte fast aufgeschrien.
Im Schatten an einer der Wände hockte Kylo, dessen Arme ebenfalls an der Wand befestigt waren.
„Was ist passiert?" Fragte ich mit heiserer Stimme.
Abwartend sah ich ihn an, doch es kam nichts.
„Kylo?" Fragte ich nun, da er mir keine Antwort gab.
Allerdings kam wieder nichts und ich probierte es erneut: „Kylo?!"
Plötzlich ertönte ein genervte Laut: „Wenn du bitte so freundlich wärst und den Mund geschlossen halten würdest."
„Wie bitte?" Empörte ich mich jetzt lautstark.
„Du redest einfach zu viel", kam es prompt zurück und ich hätte fast aufgelacht.
„Wegen Dir wurde ich ohnmächtig geprügelt, da werde ich doch wenigstens noch reden dürfen!"
Nur ein erneutes genervtes Stöhnen gab er mir als Antwort.
Ich wollte gerade aus der Haut fahren, da schien jemand eine schwere Metall zu öffnen.
Das Metall quietschte über den Boden und hinterließ ein furchtbares Geräusch.
Es schmerzte förmlich in meinem Kopf, weswegen ich automatisch die Augen zusammenkniff.
Plötzlich verließ mich der Halt, den mir die Ketten gaben und ich wäre nach vorne gestürzt, hätten mich nicht zwei Arme aufgefangen.
Anstatt mich wieder hinzustellen, wurde ich hochgehoben und aus dem Raum getragen.
Ich probierte mich gegen den Griff zu wehren, doch mir fehlte einfach die Kraft dafür, weswegen ich es über mich ergehen ließ.
Mittlerweile trug ich wieder mehr am Körper.
Sie hatten mir eine Hose und eine Art Pullover gegeben.
Nur zu gerne würde ich wissen, wo wir hier waren, doch das würde ich sicher nie erfahren.
Genau aus diesem Grund setzte ich mir einfacheres Ziel und würde erst einmal gerne erfahren, wo ich gerade hingetragen wurde.
Schnell wurde mir diese Frage beantwortet, da mich der Mann, der mich getragen hatte, in einem Raum absetzte, der voller Menschen war.
Der Raum war ein wenig langgezogen.
Die Menschen standen an den Wänden und hatten einen kleinen Gang gelassen, der zu einem prunkvollen Holzstuhl führte.
Auf diesem saß eine Frau, welche mir beim ersten Anblick den Atem raubte.
Sie glich einem Engel, mit ihren blonden Locken und blau grünen Augen.
Grob wurde ich weitergeschubst, bevor er mich kurz vor dem Stuhl auf die Knie drückte.
Böse knurrte ich auf und sah ihn scharf an, doch es schien ihn nicht zu interessieren.
Der Mann war vielleicht im selben Alter wie Kylo.
Er hatte braune Locken und große Augen.
Allerdings war sein Gesicht von Narben übersät, was mir sofort aufgefallen war.
Ein Räuspern brachte meine Aufmerksamkeit zu der Frau zurück.
Auch sie war noch recht jung, doch irgendetwas sagte mir, dass es von ihr abhängen würde, was mit uns passiert.
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