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Ich musste ehrlich zugeben, dass ich an das, was mir Poe erzählte nicht ganz glaubte.
Ich meine, natürlich, er hatte keinen Grund mich anzulügen, doch hätten Bev und Kylo es nicht geschafft ihn zu finden?
Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass die zwei nicht kompetent genug waren, uns in einem der zerstörten Flieger ausfindig zu machen.
Doch ich wollte meine Zweifel nicht zeigen, denn er würde vermutlich denken, ich wäre undankbar und das wollte ich nicht.
Ich war mehr als froh, dass er mich gerettet hatte.
Sich allein schon vorzustellen, was Snoke mit mir gemacht hätte, ließ mich erzittern.
Ich war mir zwar den Konsequenzen bewusst, doch erleben wollte ich sie nicht.
Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde ich dann abgeholt und zu einer große. Halle geführt.
Die Basis unterschied sich nicht sonderlich von der Alten, was zu mindestens die vielen verwirrenden Gängen betraf.
Auch hier würde ich wieder einige Zeit brauchen, bis ich mich mehr oder weniger zu recht finden würde.
Die Halle in die sie mich brachten war riesig.
Ich war mir unsicher, ob die Basis auf Dantooine auch so etwas riesiges besessen hatte.
Viele Leute standen vor einem Pult und langsam verstand ich, was das hier werden würde.
Als dann nach einiger Zeit Leia nach vorne trat war ich mir sicher.
Sie begann ihre Predigt zu halten und brachte uns aufmunternde Worte entgegen.
Nur halbherzig hörte ich ihr dabei zu.
Mein Blick wanderte suchend über die Menge.
Nirgendwo entdeckte ich Finn und auch der braune Haarschopf von Poe war nicht auszumachen.
Eine Hand schob sich auf meine Schulter und ich erschrak.
Ruckartig drehte ich mich um und erstarrte.
Überglücklich umarmte ich Finn: „Dir geht es gut."
Empört drückte er mich leicht von sich weg: „Du klingst, als wärst du überrascht."
Freudig lachte ich auf und erst jetzt bemerkte ich die Blicke der anderen.
Wir schienen zu stören.
Sofort verstummten wir zwei und stellten uns gespielt seriös nebeneinander.
„Leia möchte nachher mit dir reden", flüsterte er mir ins Ohr.
Er lehnte sich wieder zurück und blickte wieder nach vorne.
Verstehend nickte ich.
"Wie geht es dir?"
Wir saßen mittlerweile an Tischen.
Poe Und Finn waren neben mir und Leia saß mir gegenüber.
"Gut", antwortete ich Leia auf ihre Frage.
Sie schien mit meiner Antwort zu Frieden.
Leia wendete sich wieder von mir ab und begann ein Gespräch mit ihrem Nachbarn.
Entspannend lehnte ich mich zurück und sah interessiert zu Poe und Finn.
Finn unterhielt sich ebenfalls, nur Poe starrte sein Getränk an.
Vorsichtig stupste ich ihn an: "Was beschäftigt dich."
Er begann zu Zwinkern und schaute hoch zu mir: „Nichts... mir fehlt nur der Schlaf."
Mit einem Nicken nahm ich seine Antwort an und ließ es dabei.
Ich wollte ihm nichts unterstellen und wahrscheinlich ging es mich nichts an.
Verträumt blickte ich durch den Raum.
Mein Blick blieb an einem Mann kleben, der mit dem Rücken zu mir saß.
Er hatte schwarze Haare und war breit gebaut.
Kurz war ich dazu geneigt in ihm Kylo zu sehen, doch schnell wendete ich mich ab.
Er war nun wieder bei der ersten Ordnung, genauso Bev.
Ob man ihn bestrafen würde?
Ich war mir unsicher.
Vermutlich war Snoke mehr als sauer, dass ich nun beim Widerstand war.
Er würde es Kylo als Versagen ansehen und auch, dass er mich nicht getötet hatte.
Kylo würde leiden, doch Snoke würde ihm verzeihen, da war ich mir sicher.
Mit einem Räuspern erlang ich die Aufmerksamkeit von Leia.
Lächelnd schaute sie mich an und wartete.
„Wie wird es jetzt weitergehen?"
Nachdenklich schaute sie sich um: „Liebes, ich weiß es nicht genau."
Eine Zeit lang schauten wir uns nur an, bevor sie das Wort wieder ergriff: „Ich würde dir gerne sagen, dass du gehen kannst, wenn du möchtest, dir irgendwo ein anderes Leben aufbauen, doch ich denke, dass es so nicht gehen wird. Du musst bei uns bleiben. Nur hier bist du sicher."
Verständnisvoll blickte ich sie an.
Ich begann zu grinsen und legte meinen beiden Sitznachbarn einen Arm um die Schulter und zog sie zu mir.
Beide schienen ein wenig überrascht und überfordert, besonders Poe.
„Ich habe hier eine Art Familie gefunden, wie ich sie nie hatte", sagte ich Lächelnd an Leia gewandt.
Ich zog meine Arme wieder zurück und sie brachten wieder Abstand zwischen uns.
Finn begann zu lachen und erstaunlicherweise auch Poe.
Ich stimmte mit ein und lehnte mich ein Stück an Finn.
Kylo
Die Schmerzen ließen mich die Zähne zusammenbeißen , doch ich würde mir nicht die Blöße geben und aufschreien.
Mehrmals unterdrückte ich ein Stöhnen.
Seit langem hatte ich diese Art von Schmerzen nicht mehr verspürt.
Snoke hatte es auch nicht nötig mich zu foltern, doch nach meiner Gefangennahme und dem gescheiterten Versuch Heather zu töten schon.
Heather.
Das Mädchen, dass alles verändert hatte.
Nun war sie bei ihnen.
Beim Widerstand.
Bei Finn.
Die Gedanken an all das zurück schmerzten mehr, als jeder Schlag der Macht.
Bei der Flucht hatte ich sie gesehen, wie Poe ihr geholfen und sich mit ihr versteckt hatte.
Es war jämmerlich von ihm zu denken, dass man ihn da nicht finden würde.
Als ich sie entdeckt hatte, ließ mich allerdings etwas inne halten. Ich erinnerte mich daran zurück, wie sie dort in seinen Armen gelegen hatte; verletzt, bewusstlos und hilflos.
Ich hätte der Retter sein sollen, der ihr geholfen hätte, stattdessen war ich Schuld an ihrem Zustand.
Wie von alleine hatte ich Bevley an der Schulter berührt und hatte sie in eine andere Richtung gedrückt.
Mit einem Ruck ging mein Körper nach vorne.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten und biss die Zähne zusammen.
Der kalte Schweiß lief mir mittlerweile über meine erhitzte Stirn und mehrere Haare klebten mir im Gesicht.
Ruckartig hob ich meine Hand und wischte beides weg.
Ich musste sie vergessen.
Ich musste dieses wundervolle Mädchen vergessen.
Ich war Kylo Ren und sie würde mich nichts mehr kosten.
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