Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

> 2 <

Am nächsten Morgen wurde Jenna vom ersten Sonnenstrahl aufgeweckt, der zwischen den Vorhängen durch das Fenster schien. Nachdem sie noch einige Sekunden so liegen geblieben war, richtete sie sich langsam auf und blickte auf ihre Uhr - erst kurz vor sieben. Die anderen schliefen natürlich noch und Frühstück würde es erst in etwa anderthalb Stunden geben, also zog sie sich schnell etwas über und verließ den Schlafsaal.

Es hatte ihr schon im vergangenen Jahr viel Freude bereitet einfach früh morgens durch das Schloss zu streifen. Um diese Uhrzeit war kaum jemand unterwegs und sie hatte Spaß daran Hogwarts zu erkunden, denn egal wie oft man durch die Gänge lief, man entdeckte immer etwas neues. 

Und so war es auch dieses Mal. Letztes Jahr war sie viel im oberen Bereich des Schlosses unterwegs gewesen, doch nun zog es sie in die Kerker. Dort war es zwar immer etwas kühler, und man hatte irgendwie dauernd das Gefühl beobachtet oder belauscht zu werden, aber sie mochte diese düstere und mysteriöse Atmosphäre. 
Nachdem sie etwa zehn Minuten lang ziellos durch die Gegend gegangen war, kam sie an ein Portrait. Das war an sich nichts ungewöhnliches, in Hogwarts wimmelte es nur so von magischen Portraits, aber dieses hier zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Warum war ihr erst nicht bewusst, doch dann fiel es ihr auf: Dies war das erste Gemälde, was sie in den Kerkern sah. In den oberen Gängen und auch im Erdgeschoss sowie an den Treppen war praktisch mehr Wandfläche mit Bildern zugekleistert als das man Wand sehen konnte - nur wenn man etwas genauer hinsah konnte man zwischen den Gemälden noch etwas von der groben Steinwand erahnen. Aber hier in den Kerkern... Hier war alles sehr kahl und trist. 

Und noch etwas fiel ihr an dem Portrait auf: Es war nicht magisch. Die Person darin bewegte sich nicht. Es sah aus wie ein gewöhnliches Muggelgemälde. Sie ging langsam näher, um es genauer zu betrachten. Zu sehen war eine Frau, die seitlich auf einem einfachen Schemel saß und gedankenverloren in die Ferne blickte. Obwohl sie dort einfach nur saß und nichts anderes tat, wirkte die Frau irgendwie traurig auf sie, so, als wolle sie lieber an jedem anderen Ort sein, nur nicht an diesem. Jenna versuchte in Gedanken ein Wort zu finden, mit dem man den Ausdruck in ihrem Gesicht beschreiben konnte... Aber es fiel ihr keiner ein. Es wirkte einfach traurig.

"Sehnsucht."

Erschrocken wirbelte Jenna herum. Und da stand sie wieder, das seltsame Mädchen, das sie auch schon in der Zugtoilette getroffen hatte.

"Bitte was?", brachte Jenna nur verwirrt hervor.

Nun hatte sie auch zum ersten Mal eine Möglichkeit, die komische Fremde zu betrachten. Im Zug war sie so irritiert von ihrem durchdringenden Blick gewesen, dass sie nur darauf konzentriert war, so schnell wie möglich die Kabine zu verlassen. Aber jetzt hatte sie nicht das Bedürfnis zügig zu verschwinden. 

Halb skeptisch und halb neugierig musterte sie das Mädchen. Sie war ein klein wenig größer als sie selbst, trug eine dunkle Jeans und - zu Jennas Überraschung - ein T-Shirt, auf dem ein Zitat eines Philosophen stand. Sie schien nicht zu frieren, obwohl es wirklich nicht warm in den Kerkern war und sie nur im T-Shirt da stand. Während sie noch innerlich über den Spruch auf dem Shirt schmunzeln musste, schaute sie ihr ins Gesicht. Dort blieb sie hängen. Wie konnte ihr das im Zug nur entgehen?!

Sie war unfassbar hübsch. Ihre kurzen, dunklen Haare bildeten einen leichten Kontrast zu ihrer blassen Haut und den grünen Augen, und ihre Mundwinkel waren ein klein wenig angehoben, was ihr zugleich einen träumerischen und verschmitzten Gesichtsausdruck verlieh. Dass ein derartiger Blick überhaupt möglich war...

"Ihr Gesicht", fuhr das Mädchen nun fort, "in ihm liegt eine tiefe Sehnsucht."

Jenna war noch immer sprachlos. Sie wusste absolut nicht, was sie nun zuerst fragen wollte: Wer sie war? Woher sie wusste, dass Jenna sich vor einigen Sekunden noch gefragt hatte, wie sie den Blick der Frau am besten beschreiben konnte? Woher sie den Philosophen Diogenes kannte? Oder warum sie plötzlich, um kurz nach sieben, einfach hier auftauchte? Fragen über Fragen. 

Doch bevor Jenna irgendetwas sagen konnte, redete das Mädchen schon weiter: "Es ist schon lustig, findest du nicht? Gerade hier unten in der Nähe des Slytherin-Gemeinschaftsraums, voll von Menschen, die unglücklicherweise furchtbar vorurteilsbehaftet gegenüber Muggelgeborenen sind, hängt ein von einem Muggel gezeichnetes Gemälde."

Jenna wusste noch immer nicht recht, was sie dazu sagen sollte. Aber bevor sie noch länger dämlich dort herumstand ohne etwas zu sagen, fragte sie: "Wer bist du? Und woher wusstest du, dass ich gerade nach einem Wort gesucht hatte, um ihren Blick zu beschreiben?"

Sehr gut. Damit würde sie gleich hoffentlich direkt auf zwei ihrer Fragen eine Antwort erhalten.

"Alle fragen sich das. Und bevor die Menschen hier Löcher in die Luft starren, sage ich ihnen einfach genau, wonach sie gerade suchen. Und wer ich bin? Das ist nicht von Relevanz."

Und damit drehte sie sich um, und ging weg.

"Warte! Sag mir doch wenigstens, wie du heißt!"

Sie drehte sich zurück in Jennas Richtung.

"Ach, Namen... Findest du nicht auch, dass Namen wahnsinnig überflüssig sind? Warum müssen wir nur unbedingt allem ein spezifisches Wort zuordnen? Wer hat überhaupt entschieden, dass das große Gewächs draußen mit den Blättern "Baum" heißen soll? Wer hat entschieden, dass das grüne Gewächs sich "Blatt" nennt? Wer kam auf die Idee, das "Gewächs" eine Art Überbegriff für Pflanzen ist? Warum heißen sie überhaupt Pflanzen?"

Sie stand kurz schweigend da. Dann: "Aber ich fürchte, es ist nun einmal üblich, dass ein Mensch einen Namen hat. Wenn du mir einen zuordnen willst... Nenn mich Cassandra."

Und damit war sie verschwunden. Jenna stand noch etwa eine halbe Minute lang perplex im Gang, dann ging sie nachdenklich zurück zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Das Erkunden des Rests der Kerker würde sie sich für einen anderen Tag aufheben.



Als sie dort ankam ging sie direkt weiter zum Schlafsaal. Vielleicht waren ja mittlerweile die anderen wach. Und tatsächlich, das waren sie! Zwar wirkten sie noch etwas schläfrig und verpeilt, aber sie waren wach. Als Jenna den Raum betrat, schauten alle zu ihr.

"Na, bist du mal wieder durchs Schloss gewandert?", fragte Marlene.

"Aber klar doch, ich muss doch gucken, ob ich etwas interessantes entdecke."

"Und? Hast du?"

"Tatsächlich habe ich etwas spannendes gefunden. Oder besser gesagt... Jemanden."

Nun schauten sie alle höchst interessiert an.

"Kennt ihr zufälligerweise ein Mädchen namens Cassandra?"

Alle schüttelten den Kopf. 

"Wer ist sie denn?", hakte Lily nach.

"Nun ja..."

Und Jenna erzählte. Sie erzählte ihnen von der ersten Begegnung im Zug, sie erzählte ihnen von dem Muggelgemälde, dass sie entdeckt hatte, und von Cassandras plötzlichem Auftauchen, von ihrer kuriosen Art und ihrem interessanten T-Shirt.

"Ein Philosophenshirt? Echt? Von wem?", wollte Alice wissen.

"Diogenes. Und auf dem T-Shirt stand "Geh mir aus der Sonne.""

"Hey, für die Unwissenden hier... Wer ist Digoneses?"

"Er heißt Diogenes, Marlene. Er war grob gesagt ein Typ, der sich darauf beschränkt hatte, sein Leben nur mit den notwendigsten Bedürfnissen und Gegenständen zu leben. Und als eines Tages ein Mann zu ihm kam, sich vor ihn stellte und ihn fragte, was er sich wünschen würde, sagte Diogenes nur: "Geh mir aus der Sonne." Cooler Typ, was?"

"Hm, ich weiß nicht recht... Warum sollte ich mein Leben nur mit dem notwendigsten leben, wenn es doch so viele tolle andere Sachen gibt, die zwar nicht notwendig sind, aber mein Leben besser und fröhlicher gestalten?"

"Tja, darüber lässt sich sicherlich ausgiebig diskutieren. Aber lass uns das auf ein anderes Mal verschieben, denn eine derartige Diskussion beansprucht sehr viel Zeit."

Diogenes war schnell vergessen, und die vier wandten sich wieder dem vorherigen Thema zu: Cassandra und dem Gemälde. Aber keine von ihnen wusste so recht, was sie von der ganzen Sache halten sollte, und vor allem konnte sich keine daran erinnern, jemals von einer Schülerin mit ihrem Namen gehört zu haben. Während sie dort so grübelten verging die Zeit wie im Fluge, und beinahe verpassten sie das Frühstück. Marlene machte sie nach geraumer Zeit darauf aufmerksam:

"Verdammt, es ist schon nach neun! Wir können doch nicht an dem Sonntag vor Schuljahresbeginn das Frühstück verpassen!"

Wie von der Tarantel gestochen sprangen sie alle auf. Während Jenna darauf wartete, dass die Mädchen sich etwas anzogen, fiel ihr wieder ein, dass heute eigentlich der Schulanfangsstreich der Rumtreiber stattfinden sollte. Sie war wirklich gespannt, was sie sich hatten einfallen lassen... 

Schon auf dem Weg zur großen Halle fielen sie dem ersten Streich zum Opfer. In den Gängen rund um die Halle fehlte teilweise der Boden. Man konnte ihn zwar noch ganz normal sehen, aber manchmal war dort, wo eine robuste Steinplatte war, einfach nichts. Es war wie auf den Treppenstufen zu den anderen Stockwerken, dort waren auch manche Stufen, die eigentlich keine waren. Was beim Rumtreiberstreich noch oben drauf kam: Der falsche Boden war wie starker Treibsand. Wenn man alleine unterwegs war, hatte man eigentlich bereits verloren, denn ohne die Hilfe von anderen sank man einfach ein, ohne eine Chance, sich aus dieser Misere zu befreien. 

Jenna, Alice und Marlene durften am Anfang direkt Lily aus einer der Löcher hinausziehen - diese verfluchte die Rumtreiber lautstark und schwörte ihnen das heimzuzahlen. Kurz darauf versank auch Alice, dann Jenna, dann wieder Alice, dann noch einmal Lily und zum Schluss tappte auch Marlene einmal in eine der Fallen. Sie hatte sich schon damit gebrüstet, dass sie in keine der falschen Bodenplatten gefallen war, doch kurz vor der Halle erwischte es dann auch sie. 

Relativ erschöpft fielen die vier dann auf die Bänke des Gryffindortisches, das ständige Hinauszerren der anderen hatte alle viel Kraft gekostet. Dann griffen sie alle mit knurrendem Magen zum Essen, nur um gleich eine Enttäuschung zu erleben. Jegliche Nahrungsmittel schmeckten seltsam fad und irgendwie bitter. Das erklärte auch, warum die große Halle so leer war; Keiner hatte sich lange mit Essen aufgehalten, da es wirklich sehr unappetitlich schmeckte.

Marlene zuckte die Schultern. "Naja, das ist jetzt echt blöd... Aber ich habe in meinem Koffer noch eine Menge Süßigkeiten und Snacks! Lasst uns doch einfach den letzten richtig freien Tag damit beginnen, dass wir richtig viel ungesundes Zeug in uns hineinschaufeln."

Davon waren alle begeistert. Sie mussten dafür zwar erneut den Weg durch die falschen Bodenplatten meistern, aber dieses Mal funktionierte es viel besser als zuvor. Nur Jenna fiel noch einmal in eines der Löcher. 

Nachdem sie etwa eine halbe Stunde später ungefähr drei Viertel von Marlenes ganzem Vorrat vertilgt hatten, waren sie von der Idee plötzlich nicht mehr so begeistert. Sie saßen alle auf dem Boden und hielten sich die Bäuche.

"Scheiße man, mir ist sooo schlecht!", stöhnte Jenna auf. Die anderen gaben auch leidige Geräusche von ihnen, sie hatten ebenfalls viel zu viel gefuttert.

"Okay, was haltet ihr davon: Heute wird einfach ein ganz entspannter Tag. Wir bleiben hier oben im Schlafsaal, machen die verschiedensten Dinge und lassen einfach die Seele baumeln. Außerdem fallen wir dann nicht noch mehr Streichen von Potter und seinen dämlichen Freunden zum Opfer. Was sagt ihr?", schlug Lily vor.

Dieser Vorschlag traf auf allgemeine Zustimmung. Keine von ihnen wollte sich irgendwie mehr bewegen als notwendig, dafür tat ihnen allen der Magen zu sehr weh.

Der Vormittag verlief genau wie geplant. Sie saßen im Zimmer, erzählten sich dies und das und genossen einfach den Moment. Auch der Nachmittag fing ähnlich gut an, bis Alice aus dem Augenwinkel eine Bewegung von draußen wahrnahm. Langsam richtete sie sich auf und ging zum Fenster. Dort versuchte sie zu erkennen, was sich draußen abspielte. Nach kurzer Zeit riss sie weit ihre Augen auf, und dann fing sie lauthals an zu lachen. Nun wollten auch die anderen sehen, was dort passierte. Leider hatte sich der Schauplatz des Geschehens schon weiter nach hinten verlagert, deshalb war es mit dem bloßen Auge unmöglich zu erkennen, was draußen passierte.

Alice bemerkte schnell die fragenden Gesichter ihrer Freundinnen. Sie klärte sie auf: Ich habe wirklich keine Ahnung, woher die Jungs die ganzen Wichtel haben, aber... Nun ja, sie haben anscheinend eine ganze Horde davon auf die Schule losgelassen, und die sind gerade dabei die Taschen und Rucksäcke von allen zu stibitzen. Und keiner weiß so richtig, wie er gegen diese massive Anzahl von Wichteln ankommen soll, deshalb halten sie alle einen gesunden Sicherheitsabstand."

Darüber mussten jetzt auch die anderen lachen. Weiter hinten am Horizont konnten sie die Wichtelmenge sehen, die voll beladen mit den verschiedensten Taschen wegflog, hinterher rannte eine riesige Schülermeute. Und zwischen diesen beiden Gruppen sah man auf halber Höhe verschwommen vier Personen auf Besen sitzen, die das ganze Geschehen verfolgten. Jenna konnte zwar nicht wissen, wie die Jungs jetzt gerade aussahen, aber sie war überzeugt davon, dass sie einen Heidenspaß hatten.

Die Mädels kehrten zurück in die Mitte des Zimmers und nahmen wieder eine entspannte Sitzhaltung ein, und so verblieben sie für den Rest des Tages. Irgendwann am frühen Abend hörten sie, wie eine laute, energische Stimme nach den Rumtreibern brüllte; Jetzt war es wohl Zeit dafür, dass sie die Konsequenzen aus ihren Taten ertrugen. 

Recht früh gingen Jenna, Lily, Alice und Marlene ins Bett, und Jenna nahm sich vor, am nächsten Morgen unbedingt herauszufinden, woher zum Teufel die Jungs die ganzen Wichtel hatten. Kurze Zeit später schlief sie ein.






Hallo ihr Lieben :)
Ich habe es nun endlich auch mal geschafft wieder ein Kapitel fertigzustellen, mein Studium hält mich unerfreulicherweise sehr auf Trab... 
Ich hoffe, es hat euch gefallen! Lasst mir gerne einen Kommentar da und sagt, wie ihr es fandet, und votet auch gerne wenn ihr wollt. 
Bis dahin,
~ A ~

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro