Kapitel 43
Meine Nerven sind aus Stahl, was der Grund ist, dass wir zehn Minuten später Hand in Hand die Wohnung verlassen. Gemeinsam laufen wir durch die engen Straßen, bis wir am Hafen angelangen und ich einen Blick auf meine Uhr werfe. Kurz vor Zwölf, was heißt, dass wir noch ein wenig Zeit bis zur nächsten Aktivität haben. Gerade, als ich mich auf der Suche nach Beschäftigung umdrehe, zieht mein Freund an meiner Hand und sieht mich freudestrahlend an. „Lou", zeigt er auf eine Eisdiele und zieht fragend eine Augenbraue in die Höhe. „Wir haben nicht mal gefrühstückt", wende ich ein, auch wenn ich weiß, dass ich nicht mehr drum herumkomme. Also ergebe ich mich, verschränke unsere Finger ineinander und gehe mit ihm gemeinsam zur Eisdiele. Ich entscheide mich für ein einfaches Erdbeereis, Harry nimmt Zitrone und sieht mich mit beiden Eiswaffeln in den Händen grinsend an. Augenverdrehend sehe ich ihn an, nehme ihm meine Waffel ab und lege einen Arm um seine Hüfte. Zweimal kann ich an meinem Eis lecken, dann bleibt mir nichts anderes übrig als zuzusehen, wie die Kugel immer weiter gen Boden fliegt. Harry lacht in meinen Armen, stolpert zwei Schritte nach vorn und dreht sich grinsend zu mir. „Lou, dein armes Eis!" Enttäuscht sehe ich zwischen dem Gematsche auf dem Boden und meiner leeren Waffel hin und her.
Enttäuscht beiße ich ab, sehe meinen Freund an und kann mir das Lächeln nicht mehr verkneifen, als er mich glücklich lächelnd ansieht. Mit Eis in der Hand. Er setzt an etwas zu sagen, aber ich bin schnell genug ihm meine Hand auf den Mund zu drücken. „Wag es nicht" warne ich, lege meine Arme um seine Hüfte und ziehe seine Kehrseite an meine Vorderseite. Eine seiner Hände findet meine, die andere Hält weiterhin die Eiswaffel, die er mir dann vor die Nase hält. Ehe mir aber auch noch dieses Eis aus der Waffel fallen kann, schüttle ich meinen Kopf und schmiege meinen Kopf in seine Halsbeuge. Langsam essen wir auf, ich nur die Waffel und führe Harry dann grinsend weiter durch den Hafen. Er sieht sich grinsend um und legt eine Hand auf meine Hüfte. „Lang können wir aber hier nicht rumlaufen" Belustigt sehe ich ihn an. „Müssen wir ja auch nicht" sage ich zufrieden mit dem perfekten Timing, denn wir können stehen bleiben. Von einem weißen, süßen Boot kommt uns ein Mann in Badehose und einem weißen Hemd entgegen, dessen Hand ich zur Begrüßung schüttle. „Louis und Harry Tomlinson?"
Harry schnappt neben mir nach Luft und auch ich muss ein japsen zurückhalten. „Uh, Louis Tomlinson und... Harry Styles" versuche ich die Situation zu retten, aber mein Herz pocht mir bis zum Hals und ich wage nicht, meinen Freund anzusehen. Mein gegenüber hingegen scheint die Situation nicht zu verstehen, denn er sieht uns freudig an, ehe er mit wildem herumgefuchtle seiner Hände, etwas eindeutig Italienisches, bedeutet ihm auf den Steg zu folgen. Zögerlich folgt mein Lockenkopf uns, fragt und sagt aber nichts. Er sieht aus, als habe er ein wenig Zweifel, dass er nicht gleich von einem Drogenring gefangen genommen und entführt wird. Wie in diesem Netflix Film. Aber das Einzige, was davon vielleicht Realität werden könnte, ist die Boots Szene. Wären es zwei Männer gewesen. Noch näher am Boot halten wir an, der Mann holt einen Schlüsselbund hervor und nimmt einen Teil ab, den er dann mir reicht. „Gracias" Er reagiert mit einer verwirrten Miene, ehe das Grinsen wieder sein Gesicht übernimmt. Eine kurze Einweisung ins Boot bekomme ich, dann schüttelt Giovanni zuerst meinem Freund, dann mir die Hand und läuft über den Steg zurück zum Hafen, nachdem die Sicherheitsleinen gelöst wurden.
Mit heruntergeklappter Kinnlade und großen Augen beobachtet Harry, wie ich das Boot betrete, den Motor einschalte und mich zu ihm drehe. „Louis?" Schmunzelnd strecke ich ihm meine Hand entgegen, eine stumme Einladung, das Boot zu betreten. „Louis.", wiederholt er, sichtlich überfordert mit der Situation. Seine Augen springen zwischen mir und dem Holz unter meinen Füßen hin und her. Mit einem Schritt stehe ich am Rand des Bootes und kann meine Hand an seine Hüfte legen. „Kiwi, alles okay?" Langsam schüttelt er seinen Kopf, dann nickt er schnell. Eine Hand auf meine Schulter gelegt klettert er zu mir aufs Boot. Sobald er steht, lässt er mich los und dreht sich einmal um die eigene Achse. „Wir sind auf einem Boot" stellt er fest. „Sind wir", stimme ich zu, lasse meine Hand über seine Hüfte gleiten und setze mich hinter das Steuer. Noch immer habe ich Bedenken, dass Harry im nächsten Moment die Augen aus dem Kopf fallen könnten, aber seine Körpersprache hat sich zumindest etwas entspannt. Langsam bugsiere ich uns aus dem Hafen und verschnellere das Tempo, sobald wir tiefere Gewässer erreichen. Eine Hand legt sich auf meine Schulter und schiebt sich langsam zu meinem Nacken. „Du kannst Boot fahren" raunt mein Freund, so nah an mich gelehnt, dass ich die von ihm ausgehende wärme fühle. Die Hand, die nicht am Steuer liegt, lege ich auf seine, lasse meine Augen aber auf das Wasser vor uns gerichtet. So ziemlich das Erste, was man beim Bootsführerschien lernt, ist die Augen immer nach vorne gerichtet zu lassen. Viel zu schnell passieren sonst unnötige Unfälle.
Den Motor ausgestellt sehe ich mich einmal um und stehe dann von meinem Sitz auf. Harry verfolgt jede meiner Bewegungen von seinem Platz auf der Sitzbank hinter mir genaustens. „Kiwi", ziehe ich seine Aufmerksamkeit auf mich, während ich mein Shirt über den Kopf ziehe und es neben ihm auf die Bank fallen. Sein Blick schweift über meinen Oberkörper. Ich lasse ihn. „Du kannst Boot fahren, siehst..." er deutet mit seinen Händen auf meine nackte Brust, „so aus und erwartest von mir, dass ich nicht hart werde?!" – „Wann habe ich das je gesagt?" wende ich ein, um mich dann schwungvoll umzudrehen, zwei weite Schritte zu machen und Kopf voran im Wasser einzutauchen. Das Wasser ist angenehm kühl, sodass meine Haut nicht mehr prickelt. Vom Boot aus beobachtet kommt mir eine Idee. Ich habe nie gesagt, dass Harry nicht hart werden soll. Nur, dass wir keinen Sex haben werden. Zumindest bis heute Abend. Also warum nicht etwas provozieren? Das Feuer noch weiter erwecken. So unauffällig, wie es geht ziehe ich meine Badehose tiefer, bis sie grade noch so ihren Zweck erfüllt. Den Weg zur Leiter an der Seite des Bootes bringe ich möglichst geräuschvoll hinter mich, bis ich mir sicher bin, dass Harrys Augen auf mich gerichtet sein werden.
Als ich meine Hände den Griff der Leiter umfasse und die ersten Stufen erklimme, weiß ich, dass mein Plan aufgegangen ist. Kaum kann ich über den Rand schauen, trifft mein Blick auf seinen. Er sitzt unverändert dort, ein wilderer Ausdruck in seinen Augen und in den dünnen Stoff seiner Short gekrallte Hände. Und eine verdächtige Schwellung in seinem Schritt. Vor Belustigung muss ich aufpassen, nicht zu grinsen, während ich zurück aufs Boot steige. „Du bist so... ein Arsch" – „Den du liebst" Harrys antwortendes grunzen ist irgendwas zwischen schmerzvoll und belustigt. „Ich weiß, ich weiß." Langsam streiche ich mir die Nassen strähnen aus meinem Gesicht, lege meinen Kopf auf meinen Nacken und sehe auf den Horizont. Nur Blau. Der Himmel, das Meer. Ein paar Boote, das Schimmern des Lichts auf der Wasseroberfläche. Und Harry. Mein Herz wummert in meiner Brust, während ich ihn betrachte. Wie kann ich das Glück haben, ihn meinen Freund nennen zu können? Mit seinen ihm ins Gesicht fallenden Locken liegt er auf der Sitzbank, der Wind weht einzelne Strähnen umher und sein Blick ist auf mich gerichtet. „Harry", murmle ich, gehe ein paar Schritte auf ihn zu und lasse mich fallen, wobei ich ihn gleichzeitig auf meinen Schoß ziehe. Kurz verzieht er sein Gesicht, weil meine nasse Badehose auch seine durchnässt, dann sinkt er vollkommen auf meinen Schoß und legt seine Arme um meinen Nacken.
„Du bist verrückt" Lässt mein Freund mich mit einem Kuss auf meine Lippen wissen, worauf ich mit hochgezogener Braue antworte. „Ich sitze in Italien auf einem verdammten Boot, das man auch als halbe Yacht bezeichnen könnte, auf dem Schoß von meinem heißen Rockstar Freund" Da er vollkommen korrekt liegt, nicke ich. Meine Hände gleiten weiter hinunter bis sie an seinem Hintern liegen, ich presse ihn enger an mich und jage seinen Lippen hinterher.
-
Freunde der Sonne,
Rockstar Boyfriend Louis it is, ein Eis ist flöten gegangen und ein Nachmittag wird auf dem Boot verbracht... wohl ohne Boots Szene... schon süß die beiden.
Also Lollapalloza Berlin is a absolute blast. 🎊
love, jx
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro