Kapitel 2
Zayn ruft mich am Tag darauf an und teilt mir mit, wie mein Terminplan für diesen Monat aussieht. Promo. Viel verdammte Promo für mein kommendes Album. Und auch wenn ich wusste, dass es wahrscheinlich passiert, bin ich nicht sonderlich erfreut als ich den Plan für meine Promo Tour sehe. Zehn ganze Tage verbringe ich diesen Monat außerhalb des Landes und damit auch weg von Harry. Nicht, dass das ein riesiges Problem ist. Das ist es nicht. Zayn ist, als mein bester Freund und Assistent natürlich, dabei. Missmutig teile ich Harry daher mit einer schnellen Nachricht meinen Terminplan mit und bekomme einen Anruf als Antwort: „Hätte ich das gewusst, wäre ich auch noch gestern Nacht geblieben. Wann sehen wir uns dann wieder?" Er ist für ein Abendessen mit Niall gestern wieder ihn ihrer WG gewesen, anstatt nochmal bei mir zu schlafen. Ich brauche nicht lange zu überlegen, ehe ich ihm antworte, dass ich zu ihm kommen kann, wenn ich zurückkomme. Er kommentiert dies mit einem zufriedenen Laut, der mich grinsen lässt. „Es wird langweilig" beschwere ich mich. „Immerhin siehst du andere Länder, als England Lou" – „Ich weiß, aber ich habe wenig Lust, zehnmal hintereinander dieselbe Frage zu beantworten." – „Das wird schon, denk einfach daran, was zuhause auf dich wartet" das kokette Grinsen in seiner Stimme kann ich ganz genau hören und ich weiß genau, dass er kein Mitleid für mich hat. Definitiv nicht. Aber das brauche ich auch garnicht, ich bin einfach froh, dass ich mich bei ihm über meinen Job beschweren kann, ohne dass er mich dafür auf irgendeine Weise verurteilt. Er weiß, dass ich dankbar bin, hat aber auch mitbekommen, wie anstrengend es sein kann.
Nachdem wir uns verabschieden, mache ich mich daran, die Wetterberichte für die einzelnen Städte anzuschauen und zu überlegen, was ich mitnehme. Den Fehler, in Madrid nur dicke Strickpullis mitzuhaben, nachdem ich in Reykjavik war, mache ich nicht nochmal. Da es jedoch in fast allen Zielorten angenehm warm wird, wandern Jeans Shorts, Polohemden, Shirts und Unterwäsche in meinen kleinen Koffer. Außerdem ziehe ich noch, in der Hoffnung auf entspannende Abende im Hotel Spa oder einen Pool, eine Badehose aus meinem Schrank.
Den darauffolgenden Tag verbringe ich damit, mir die gestern eingegangene Mail bezüglich der Promo Reise durchzulesen.
Von: [email protected]
An: [email protected] ; [email protected]
> Terminplan und Anlagen Tomlinson
Herr Tomlinson, Herr Malik
Anbei lasse ich ihnen den Plan für den kommenden Monat, Juli, zukommen. Außerdem finden sie eine Liste der zugelassenen Gesprächsthemen für die geplanten Interviews im Anhang. Die Radiosender und Moderatoren wurden im Terminplan verlinkt.
Bei Rückfragen melden sie sich bitte via Mail bei mir.
Freundliche Grüße und einen Angenehmen Monat,
Joseph
[Interview / Monats Plan.pdf]
Die zugestimmten Themen für die Interviews kann ich mir leicht einprägen, aber es dauert deutlich länger mir zu überlegen, was ich mir preisgeben will. Mein Album ist fertig und eine Tour wird angeteasert, das ist okay. Dadurch können die Fans sich auf die Ankündigung der Tour vorbereiten und es kommt nicht als kleine Überraschung, die auf so ziemlich jede Album Ankündigung folgt. Das kann ich gut, darauf wurde ich stundenlang trainiert. Aber ich hatte noch kein Medientraining dafür, eine Beziehung zu verheimlichen. Laut dem Plan dürfen sie nicht direkt nach Harry fragen, aber das bedeutet nicht, dass man nicht drumherum nach ihm fragen kann. Nach Dates, oder neuen Bekanntschaften. Denn das bekommen die Interviewer immer hin. Irgendwie schlängeln sie sich durch die Richtlinien und finden einen Weg das zu fragen, was nicht zur Sprache steht. Und sollte einer der Interviewer, oder sogar alle, an den Plan halten, weiß ich trotzdem nicht, was ich bezüglich meines Privatlebens erzählen soll. Date ich? Weiß ich nicht. Ja, irgendwie schon. Harry. Aber ich kann nicht von ihm erzählen, das will ich nicht. Ich will nicht, dass er wieder in der Öffentlichkeit steht und von seinen Kommilitonen komisch angesehen wird. Er ist einfach mein Freund, so wie jeder andere Mensch einen Partner hat, den er oder sie liebt. Er soll nicht komisch angeschaut werden, aber das wird so oder so passieren. Alles, was ich dagegen tun kann, ist ihn so lange aus dem Blick der Öffentlichkeit zu halten, wie es geht. Gleichzeitig will ich aber auch nicht so tun, als wäre ich auf dem Markt und Typen hätten eine Chance bei mir.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll, wenn mich jemand nach ihm fragt. Sogar als Harry und ich unsere Beziehung im April öffentlich gemacht hatten, sind wir immer einem Skript gefolgt. Ich wusste, was ich sagen darf und was Harry sagen wird. Das jetzt nicht zu wissen, macht mich verrückt. Mein Kopf arbeitet auf Hochtouren, aber ich komme zu keinem Ergebnis außer, dass ich nicht auf dem Markt bin. Die Zeitungen werden es darauf zurückführen, dass Harry und meine Trennung so kurz zurückliegt und darüber drei Tage lang schreiben und wilde Theorien aufstellen, dann ist es gut und niemand spricht mehr darüber. Hoffentlich. Meinen fertig gepackten Koffer stelle ich zur Tür, mache mir Nudeln zum Abendessen und esse sie, während auf meinem Fernseher irgendein Film läuft. Das Licht des Bildschirms erhellt mein Schlafzimmer noch immer, als die Schüssel schon längst auf dem Nachttisch steht und ich tief und fest schlafe.
Der nächste Morgen ist hektisch. Ich verschlafe nicht, mein Wecker ist aber so knapp gestellt, dass ich beim Duschen glatt vergesse, mir das Shampoo aus den Haaren zu waschen, was ich erst merke, als ich mir mein Shirt überziehen möchte. Danach läuft so ziemlich alles schief, was auch nur schiefgehen könnte: Ich habe keine Milch mehr für mein Frühstücksmüsli und finde mich daher mit purem Toast und Ketchup ab. Mein Handy hat nachts nicht geladen, weil ich vergessen habe es anzuschließen und als ich nach dem Klingeln zur Tür laufe, stoße ich mir meinen kleinen Zeh des linken Fußes an einer der Rollen von meinem Koffer. „Verdammte scheiße, Fuck!", fluche ich, springe auf meinem rechten Fuß herum und ziehe die Tür auf. „Na das nenne ich mal eine Begrüßung" höre ich meinen Bodyguard sagen, was mir ein lautes Lachen entlockt. „Kein Guter Morgen", erkläre ich, schlüpfe in meine Vans und schaue mich einmal um. Mein Haus ist soweit aufgeräumt und wenn ich jetzt was vergesse, ist es sowieso zu spät. „Alles gut bei dir?" frage ich Murphy, schlüpfe in meine Vans und greife nach meinem Koffer. Er nimmt mir diesen sofort ab, was ich garnicht mehr kommentiere. Viel zu oft habe ich versucht zu protestieren, aber er ist immer stur geblieben.
Hinter mir schließe ich die Tür ab. „Alles gut, Victoria hat mich auf Diät gesetzt, aber ich habe dir trotzdem von Costa ein Frühstück mitgebracht. Hast du schon gefrühstückt?" – „Du bist mein Held, Murphy" murmle ich, lasse mich auf den Beifahrersitz des Range Rovers fallen und nehme mir den Tee aus dem Becherhalter. Hinter mir knallt der Kofferraum zu, Murphy geht ums Auto herum und lässt sich neben mir fallen. „Kein Problem. Wir brauchen circa drei Stunden bis wir in Manchester ankommen und die wollte ich nicht mit der hungrigen Version von dir verbringen." Ich grinse, boxe ihm gegen die Schulter, trinke einen Schluck und lehne mich in meinem Sitz zurück, während Murphy den Weg in Richtung Manchester startet. Wirklich unterhalten tun wir uns nicht, aber das brauchen wir auch beide nicht. Wir hören Musik, genießen die an uns vorbeiziehende Landschaft und halten auf halber Strecke bei einem Costa, wo Murphy sich auch ein Sandwich kauft. Ich verspreche hoch und heilig, seiner Frau nichts zu sagen.
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Hi Freunde der Sonne,
Louis ist back on the road und niemand weiß von Harry - das kann doch nur interessant werden!
Wir sehen uns beim nächsten Kapitel in Manchester wider
love, j x
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