Nein, dieses Kapitel hat nichts mit Titellängen zu tun. Aber als ich eben dieses äußerst seltsame, philosophische, komische Kapitel hochladen wollte, hat Wattpad gestreikt, weil der Titel zu lang war. In dem Moment fühlte es sich gut an, das als Titel zu nehmen xD. Leave me alone...

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Was geht manchmal (eigentlich immer) in meinem Kopf ab? Lesen auf eigene Gefahr.

Wenn ich gestresst bin und Schreibblockaden habe, dann tummeln sich manchmal komische Gedanken in meinen Kopf, die ich aufschreiben muss, damit ich sie los werde. Und da ich eine Schreibblockade habe (mal wieder) werde ich den ganzen Blödsinn einfach hier aufschreiben. 

Vorweg: Dieses Kapitel hat keine Struktur und keine Ordnung, weil es in meinem Gehirn auch keine gibt xD. 

Seit einiger Zeit muss ich immer wieder daran denken, wie seltsam es sich mit Internetbekanntschaften verhält. Das ist mir besonders stark auf Wattpad und teilweise auf Instagram aufgefallen, aber das klammern wir mal aus, weil ich schon mal über Insta geredet habe. 

Klar, jeder "weiß", dass man die Personen, mit denen man schriebt, oder denen man folgt, nicht wirklich kennt. Aber trotzdem fügt sich doch nach einiger Zeit irgendwie ein Bild im Kopf zusammen. Aus Posts und wenigen Konversationen und Worten, ohne dass man sich jemals begegnet ist. 

Aber wo mich meine Gedanken nach dieser Erkenntnis hingetrieben hat, ist schon ein bisschen abartig. 

Ich geh mal davon aus, dass einige wenige Details reichen, um sich ein Bild von einer Person zu machen, die man noch nie gesehen hat. Vielleicht bauen sich Sympathien und Freundschaftsgefühle auf, was ja alleine schon richtig seltsam ist, aber so ist es oft. Das Ding ist... Wir wissen doch gar nicht, mit wem wir da schreiben. Wir lesen Kommentare und sehen Posts, aber haben oft keine Ahnung, wer da auf der "anderen Seite" des Bildschirms sitzt.

Es gibt viele Realitäten. Und ich könnte mir hier eine komplette Realität aufbauen, die 99% der Leute ohne zu hinterfragen glauben würden, und zu ihrem Bild von mir hinzufügen würden. 

Ich könnte sagen, ich hab mich gestern von meinem Freund getrennt. 

Ich könnte sagen, dass ich ab September bei Esprit arbeiten werde. 

Ich könnte sagen, dass ich dieses Jahr schon fünf Bücher gelesen habe. 

Ich könnte sagen, dass ich mir vor 6 Wochen die Ohren gepierct habe.

Ich könnte sagen, dass es regnet, da wo ich wohne, und ich heute nur eine Banane gegessen habe. 

Ich könnte sagen, dass ich gestern Nachmittag 5 Stunden geschlafen habe und um acht Uhr trotzdem wieder eingepennt und heute erst um neun aufgestanden bin.

Und niemand der das ließt, wird jemals wissen, was davon wahr ist und was nicht. Aber ist es nicht erschreckend, dass einige alles davon ohne zu hinterfragen glauben würden, wenn sie denken, mich zu kennen? Wenn sie denken, dass ich nie lügen würde? Hier auf Wattpad ist es doppelt leicht, sich eine "Fake-Identität" aufzuerlegen. 

Ich bezweifle, dass jeder hier lügt, was private Dinge angeht. Die meisten Sachen werden schon stimmen oder einfach nicht erwähnt, wenn sie unschön sind. Aber alleine die Vorstellung, im Grunde genommen keine Ahnung zu haben, mit welchen Menschen ich hier auf Wattpad schreibe, ist gruselig.

Geht das nur mir so?

Und dann sind meine Gedanken so weit gegangen, dass sie mich jetzt wachhalten, obwohl ich todmüde bin. (Bin ich das, oder behaupte ich das nur?)

Woher wollen die Leute hier, die mich ein bisschen "kennen", wissen, dass das, was ich schreibe ICH schreibe. Meine Bücher zum Beispiel. Die könnte auch eine Freundin oder ein Freund von mir geschrieben haben und könnten von mir hochgeladen worden sein. Vielleicht tippt diese Worte auch gerade meine kleine Schwester, die sich als mich ausgibt, oder mein kleiner Bruder, der sich dafür rächen will, dass ich das letzte Bisschen Vanilleeis gegessen habe. Vielleicht sind meine Geschichten von einem anderen Autor kopiert, der einfach mega unbekannt ist -wer weiß?

Und dann sind meine Gedanken ein bisschen abgedriftet...

Behauptung: Wir sind ja alle auf Social Media, um gesehen zu werden. Zumindest alle, die etwas veröffentlichen, wollen bis zu einem gewissen Grad Aufmerksamkeit, das kann man ja wohl nicht bestreiten. 

Wenn ich ein Fake-Profil anlegen würde, als wer würde ich mich ausgeben wollen? Was würde ich andere von mir glauben lassen wollen? Was würde ich andere über mich denken lassen wollen? Und warum ist es so unmöglich, diese Person zu sein? 

Kurz gesagt: Ich hab keine Ahnung. Auf keine der oben genannten Fragen habe ich eine Antwort, aber mir rauben sie den Schlaf und den hab ich mehr als nötig.

Als wer würde ich mich gerne präsentieren? Vermutlich jemand, der ein unbeschwertes, "perfektes" Leben hat. Jemand, der in gewisser Art und Weise von anderen beneidet oder bewundert wird. Ein glückliches Leben vorgaukeln. 

Aber warum müsste ich lügen, um ein solches Profil zu kreieren? Und was müsste ich ändern, um nicht mehr lügen zu müssen? Wäre ich dann glücklicher? Wäre ich glücklich, wenn ich das Leben der Person hätte, die ich gerne wäre, obwohl ich dann nicht mehr ich wäre?

Scheiße, mir fällt erst jetzt auf, was in meinem Kopf momentan abgeht. So verworren, ich blick da bald selber nicht mehr durch...

Fakt ist: Im Internet kennen wir niemanden. 

Ich gehe sogar gerne einen Schritt weiter und behaupte, dass wir auch niemanden in unserem Umfeld kennen. 

Wann ist man zu 100% man selbst? 

Wenn man alleine ist? Oder belügen wir uns auch selbst. Manchmal würde gerne meine Schichten abtragen, falls das Sinn macht. Einfach Schicht für Schicht abschälen und schauen, wie der Kern aussieht. Vermutlich ziemlich hässlich und dunkel. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendein Mensch auf dieser Welt so herzensgut ist. Ich glaube, tief in uns, sind wir alle... ekelhafte Seelen. Versteckt unter vielen, vielen Schichten, wie das Internet. Das Dark Web ist der hässliche Kern und wird von allen Schichten darüber versteckt. 

Erinnert mich an eine Zwiebel...

Jedenfalls glaube ich nicht, dass wir unsere Freunde und Familie jemals wirklich kennen. Wir wissen nicht, wie ihre Gedanken aussehen. Wir wissen nicht, was sie fühlen. Wir wissen auch nicht, was sie machen oder sagen, wenn wir nicht dabei sind. 

Da fällt mir ein, als Kind hab ich immer gedacht, dass alle Gegenstände verschwinden, wenn ich aus dem Raum gehe, oder nicht hinschaue. Ja, ich hatte damals schon komische Gedanken.

Ich schweife ab. Der Punkt ist, (ich weiß gar nicht, wo dieser Punkt auf einmal herkommt), können wir wirklich wissen, wer wir selbst sind? Oder verändert sich unser Inneres die ganze Zeit, sodass wir es nie wissen werden? Ich glaube nicht, dass wir uns selbst jemals kennen können. So tief können wir glaube ich selbst gar nicht in unsere Seele, unseren Geist, unser Unterbewusstsein oder was auch immer eindringen. 

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Wow, I got carried away. Egal, vielleicht ist meine Schreibblockade damit überwunden, wer weiß? Und vielleicht hatte ich gar keine Schreibblockade, sondern hab das nur geschrieben, weil... Reasons!

Und ich will über dieses Geschreibsel gar nicht nochmal drüber lesen, weil es spät ist und mein Deutsch vermutlich zum Fremdschämen ist, also zerreißt mich ruhig.

Wie krank wäre ein Buch wie dieses, bei dem man mit dem Autor in jedem Kapitel kommuniziert, und der Schreiber auch immer wieder über seine Gedanken und sein Leben redet, und man im letzten Kapitel erfährt, dass alles Fiktion, bzw. das ganze Buch das Leben und die Gedanken einer erfundenen Figur waren? Man denkt, man lernt den Autor kennen und tauscht sich aus, aber alles war eine Lüge, basically. 

Okay, sorry, vermutlich machen meine Gedanken für niemanden außer mich selbst Sinn, und ihr fragt euch, was für einen Blödsinn ich denke, aber... Ich kann nix für meine Gedanken, okee?

Schreibt mir gerne, ob ihr auch solche Gedanken habt, die ihr einfach nicht abschalten könnt, dann fühle ich mich nicht ganz so allein xD. 

Ciao, Bitchachos!