Mein Problem mit Nebencharakteren
Ist euch schon mal aufgefallen, dass „umfahren" zwei gegensätzliche Handlungen beschreibt? Ein Schild kann man zum Beispiel umfahren. Aber man kann es auch umfahren.
Da sieht man mal die side effects, von jahrelangem Schreiben, wenn man sich plötzlich über sowas den Kopf zerbricht... Klasse.
Hallo, Freunde der Sonne, des Mondes, der Sterne, oder was auch immer ihr mögt. Ich glaube, dieses Kapitel wird super unnötig, aber ich habe wegen des Wetters bei uns Kopfschmerzen, und das Einzige, das mich abzulenken scheint, ist, auf einen leuchtenden Bildschirm zu starren und Buchstaben in Worte zu verwandeln, die bescheuerte Sätze ergeben. Wetterfühlige Menschen haben wirklich die Arschkarte gezogen, aber hey, zum Glück ist der Klimawandel nicht real.
Jedenfalls dachte ich: Fang lieber mit was Intelligentem an, damit dieses Geschreibsel irgendwie an Wert gewinnt. Ich glaube, ich bin maßlos gescheitert, aber was soll's?
Heute geht es um ein Phänomen, das irgendwie nur mir zu begegnen scheint, gerade eben wieder. Bei mir ist verdammt häufig der Fall, dass ich die Nebencharaktere in Büchern, weitaus interessanter und ansprechender finde, als die Hauptcharaktere. Traurige Sache, wenn man bedenkt, dass ich gute fünfhundert Seiten wegen eines Charakters lesen kann, der nicht mal der Star der Geschichte ist und am Ende vielleicht sogar völlig außer Acht gelassen wird. Und ich rede hierbei nicht einmal von Wattpad-Büchern.
Um ein paar Beispiele zu nennen:
Selection: Ich habe die Hauptcharaktere anstrengend gefunden. Americas Zimmermädchen (oder was waren die?), ihre kleine Schwester, Celeste und Marlee, habe ich dagegen nahezu vergöttert.
Berühre mich. Nicht./ Verliere mich. Nicht.: Again. Die Hauptcharaktere hätte ich verprügeln können. April habe ich geliebt. Aaron fand ich super. Gavin war toll. Und am Ende wusste ich nicht einmal, wie deren Zukunft aussah. (Wobei ich sagen muss, dass ich das Ende der Dilogie sowieso schlecht fand.)
Die Altered-Reihe (im deutschen Sprachraum auch bekannt als Escape und Hide): Gut, ich habe Anna nicht gehasst, aber Nick war mein Schätzchen, weshalb ich Reborn (das Buch, das nur von ihm handelt), wohl auch in weniger als drei Stunden durchgelesen habe.
Hex Hall: Ich mag alle. Sophie ist grandios, Archer ist toll, Cal faszinierend und Jenna super süß. Nur... Elodie liebe ich.
Ich weiß wirklich nicht, woran es liegt. Dabei sind viele Nebencharaktere nicht einmal sympathisch, aber dennoch mag ich sie lieber, als die Hauptcharaktere. Und dasselbe ist mir eben wieder aufgefallen, als ich den Augenjäger beendet, einen Genrewechsel gebraucht und mir daraufhin Weil ich Layken liebe geschnappt habe.
Selbst bei meinen eigenen Büchern habe ich dieses „Problem" häufig.
Klar, der Protagonist muss nicht immer sympathisch sein, lediglich authentisch (aus meiner Sicht). Aber warum mag ich dann unsympathische Nebencharaktere mehr, als sympathische Hauptcharaktere? Oder anders herum: Sympathische Nebencharaktere mag ich, aber die unsympathischen Hauptcharaktere nicht, obwohl alle Handlungen auch für mich nachvollziehbar sind? (Gut okay, es macht vielleicht Sinn, einen sympathischen Nebencharakter mehr zu mögen, als einen unsympathischen Protagonisten, aber ich denke, ihr versteht, worauf ich hinaus will.) Liegt es daran, dass man über Nebencharaktere oft weniger weiß und ich sie deshalb so faszinierend finde? Hab ich die Protagonisten nach hundert Seiten einfach satt und konzentriere mich auf eine Nebenfigur? Wir werden es nie wissen.
Schon klar, dies ist keine weltbewegende Sache, aber ich stoße zu oft auf dieses Phänomen, als dass ich es einfach so ignorieren kann. Und vielleicht ist mir gerade auch ein bisschen langweilig xD.
By the way kommen wir hier an den Punkt, an dem ich so ziemlich allen Schreibratgebern recht geben muss, wenn sie sagen: „Leute, entwickelt eure Nebencharaktere mindestens so gut, wie eure Hauptcharaktere. Denn wenn der Protagonist den Leser nicht anspricht, liest er vielleicht wegen eines Nebencharakters weiter, anstatt das Buch aus der Hand zu legen." Ich kann gar nicht zählen, in wie vielen Fällen ich ganzen Buchreihen wegen eines Nebencharakters gelesen habe.
Zum Glück finde ich die Charakterentwicklung beim Schreiben am interessantesten und lustigsten. Ich liebe es einfach, die Vergangenheit, Gegenwart und potenzielle Zukunft meiner Charaktere zu erforschen, alle Macken und Talente zu entdecken, aber ich schweife ab. Auch in Büchern von anderen Autoren genieße ich es, zu spüren, wie sich die Charaktere im Laufe der Story entwickeln, verändern und so real werden, dass man sich vorstellen kann, mit ihnen einen Kaffee, oder in meinem Fall: Chai Latte, trinken gehen zu können.
Ist das irgendjemandem da draußen auch schon mal passiert? Dass Nebencharaktere ansprechender, sympathischer, interessanter, oder vielleicht sogar besser ausgearbeitet waren, als die Protagonisten? Bitte sagt mir, dass ich nicht alleine bin.
Habt noch einen schönen Tag :D. Genießt das Wetter (wenn es denn bei euch genießbarer ist, als bei mir).
Ciao, Bitchachos.
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