Sechs und Zehn
Mal wieder Fragen von Masha und Linny aka 2468x13579 und Lilienmond.
Zuerst von meiner lieben Masha.
1. Nehmen wir mal an, ihr müsstet euch ein Tattoo stechen lassen, und zwar ein Zitat. Welches nehmt ihr und welche Bedeutung hat es für euch?
Wenn es kein Zitat sein müsste, weißt du, was ich mir stechen lassen würde. So muss ich erst mal überlegen. Ich habe jetzt einen ganzen Tag überlegt, und ich weiß es nicht wirklich. Eigentlich würde ich mir kein Zitat stechen lassen. Wenn es unbedingt sein müsste, we are a lighthouse, we leave and we stay. Aber eigentlich eben nicht.
2. Trinkt ihr lieber Wasser mit oder ohne Kohlensäure?
Mit. Aber nicht zu viel, sonst muss ich so viel rülpsen.
3. Wenn ihr euch selber zeichnen würdet und nur eine Farbe verwenden dürftet (nicht grau und schwarz), welche wäre das?
Weiß, wenn das erlaubt ist. Erstens kann ich nicht gut zeichnen (erst recht nicht mich selbst) und dann könnte man mein fürchterliches Werk nicht sehen :D
Und zweitens fühle ich mich auch irgendwie so farblos manchmal. Von der Persönlichkeit her, meine ich.
4. Was geht euch gerade so im Kopf rum?
Tatsächlich überraschend wenig. hoffe, dass mein Cousin und seine Frau auch morgen beim Geburtstagsbrunch meiner Oma sein werden. Die sind zwar auch 15 Jahre älter als ich, aber wenigstens nicht vierzig oder mehr. Und ich überlege, wann ich mich mit den beiden Mädchen, die ich gestern Abend kennengelernt habe, treffen kann. Also nicht so wirklich relevante Dinge. :D
5. Warum wollte der kleine Wellensittich nach Afrika fliegen? Hat er es geschafft? Wenn ja, war er dort glücklich?
Der kleine Wellensittich Paul war sehr glücklich bei seiner Familie, der Junge behandelte ihn sehr gut, er hatte immer genug zu fressen und trinken, durfte oft frei in der Wohnung herum fliegen und er hatte Gesellschaft. Diese Gesellschaft war eine alte Sittichdame namens Mia. Mia war nett und klug und lustig, sie spielte oft mit Paul und noch öfter erzählte sie ihm Geschichten. Von ihrer Kindheit, denn anders als Paul war Mia nicht in einer Zoohandlung geschlüpft, sondern in Freiheit. In Afrika. Sie erzählte von einer unfassbar weiten Ebene, bewachsen mit Gras und bewandert von riesigen Tieren, schwarz und weiß gestreift und von noch größeren grauen, die sehe freundlich waren. Sie erzählte von einem Wald, dicht bewachsen, in dem Tiere lebten, die niemals in ihrem Leben den Boden sahen, und von Tieren, die an Bäumen hingen und sich unfassbar langsam bewegten, und von schillernden Vögeln mit langen dünnen Schnäbeln und Flügeln, die sie so schnell schlugen, dass sie kaum noch erkennbar waren.
Paul liebte diese Geschichten, doch zugleich kam ihm das alles unvorstellbar vor. Er kannte schließlich nur die Zoohandlung und die Wohnung, in der er jetzt lebte. Und den Ausblick aus dem Fenster, doch auch dieser bot nur einen kleinen Hinterhof.
Paul war sehr glücklich in seinem Zuhause, bis Mia starb. Er trauerte um sie, schließlich war sie eine sehr gute Freundin gewesen, und er fühlte sich fürchterlich einsam. Der Junge, der sich um ihn kümmerte, schien das zu spüren, denn wenige Tage später brachte er einen blauen Wellensittich heim.
Zunächst freute Paul sich sehr, er hatte wieder jemanden zum spielen. Doch Piet, so hieß der neue Vogel, war furchtbar gemein zu Paul. Er triezte ihn, wo er nur konnte, hackte nach ihm, hänselte ihm für seine geringe Größe. Paul versuchte sich mit Piet anzufreunden, er versuchte es wirklich, doch es war ihm einfach nicht möglich.
Eines Tages jagte Piet ihn mal wieder durch die Wohnung und Paul sah sich hektisch nach einem Versteck um, da sah er es. Das Fenster stand einen Spalt breit offen. Ohne groß nachzudenken flatterte er hindurch und flog über das Hausdach hinweg zu dem großen Baum im Park auf der anderen Seite. Dort ließ er sich auf einem Ast nieder und dachte nach. Er konnte wieder zurück in die Wohnung und sich weiter von Piet ärgern lassen. Oder er konnte fliegen, sehr weit, bis in dieses geheimnisvolle, wunderbare Afrika, von dem Mia immer erzählt hatte.
Die Entscheid fiel Paul sehr leicht.
Er zupfte sich noch einmal die gelben Federn zurecht und machte sich zum Abflug bereit, als neben ihm eine Stimme erklang.
"Du bist neu hier, dich kenne ich noch nicht."
Er drehte seinen Kopf herum und sah ein Sittichweibchen neben sich sitzen, ein Weibchen in wundervollem grünen Federkleid.
"Ich bin Mia", sagte sie, und in diesem Augenblick war es um Paul geschehen.
"Ich bin Paul", sagte er, "und ich möchte nach Afrika fliegen. Willst du mich begleiten?"
Und Mia lachte auf und stieß sich von dem Ast ab, auf dem sie saßen, und schrie: "Kommst du, du Faulpelz?"
Paul flog ihr hinterher und jagte sie ein wenig durch den Himmel, bis sie beide so klein geworden waren, dass man sie nur noch als winzige Punkte erkennen konnte.
Ob die beiden Afrika jemals erreicht haben, ist nicht bekannt, sicher ist nur, dass Paul die Freiheit fand und mit einer neuen Mia glücklich wurde.
6. Und zum Schluss noch eine Frage zur Unendlichkeit: welche Farben, welche Lieder und welche Gefühle verbindet ihr damit?
Die Farbe von komplett klarem Februarhimmel, die Farbe vom Meer im Sturm und die Farbe, die man hinter seinen Augenlidern sieht, wenn die Sonne scheint.
Lieder, die mir das Gefühl geben, dass irgendwo da draußen noch ein Teil von mir wartet. Dazu gehören Cometas por el Cielo von La Oreja de Van Gogh, Dark Paradise von Lana del Rey, True Colours von Marina and the Diamonds, Wings von Hurts, Lost on You von LP, Children of the Sun von Poets of the Fall und noch so viele mehr.
Das Gefühl, einen ganzen Sommer vor sich zu haben. Der Wind in meinen Haaren. Eine Umarmung, bei der man automatisch die Augen schließt. Hände halten. Ein langes, gutes, nächtliches Gespräch.
Und jetzt Linnys Fragen:
1. Hat euch schon mal jemand durch ein schönes Gespräch oder eine Nachricht glücklich gemacht?
Oh ja. Sehr.
2. Wem könnt ihr alles anvertrauen?
Meiner Katze.
Nein, ehrlich, es fällt mir unfassbar schwer, wirlich über mich zu reden, wie es mir geht. Dementsprechend gibt es Dinge, die nicht einmal meine beste Freundin weiß, und die weiß am meisten über mich.
3. Welches Lied verzaubert euch?
Siehe oben.
4. Habt ihr am Sonntag "One Love Manchester" gehört?
Nein.
5. Was sind eure liebsten Momente?
Wenn meine Gedanken einmal aufhören, so hektisch zu sein, und ich mich dann friedlich fühle. Und wenn man selbst und jemand, der einem wichtig ist, absolut ehrlich zueinander ist.
6. Wie kam eure Bio hier auf Wattpad zustande?
Mir war langweilig. So ist eigentlich alles entstanden, dass ich jemals gemacht habe. :D
7. Was schreibt ihr am liebsten?
Kurzgeschichten.
8. Mögt ihr Traumfänger?
Ja. Leider besitze ich keinen einzigen :(.
9. Mögt ihr Windspiele?
Ja, ich liebe es besonders, wenn es klingende sind. Dieses leise Klirren beruhigt mich total.
10. Was war das schönste, das heute jemand zu euch gesagt, an euch geschickt hat?
"Alles gut aber freut mich wenns gut war :)" das. Heute war echt nicht so der tollste Tag.
So, Freunde der Nacht, das wars. Ich würde jemanden nominieren, aber ich bin viel zu müde, deswegen lasse ich das doch besser.
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