Manchmal habe ich das Gefühl zu ertrinken. In der Luft, die plötzlich zu dick geworden ist zum Atmen. In meinen Gedanken, die sich nicht ordnen lassen. In meiner Traurigkeit, von der ich nicht weiß, woher sie kommt. In meinen Tränen. In meinen Fragen, denn wie, wie kann es sein, dass ich noch vor drei Stunden wirklich glücklich war und jetzt nicht mehr atmen kann vor Unglücklichkeit. Ich weiß, dass ich manchmal von ihr überrollt werde, aber ich verstehe es nicht. Ich verstehe nicht, wann, und noch weniger verstehe ich, warum.  Es geht mir doch gut. Ich habe Freunde und eine Familie, denen ich wichtig bin, ich habe keine Probleme in der Schule, keinen Liebeskummer, ich werde nicht gemobbt oder sonst irgendetwas. Also warum? Warum breche ich manchmal einfach so zusammen, warum weine ich manchmal, bis ich nur noch huste? Und wann passiert es? Manchmal, wenn ich gestresst bin, oder mich gerade mit jemandem gestritten habe, aber auch das ist jetzt nicht so. Das einzige, was ich weiß, ist, dass es mir nur passiert, wenn ich allein bin. Und das ist furchtbar, weil ich manchmal vielleicht einfach jemanden bräuchte, der mich festhält und mit dem ich reden kann. Aber es ist auch gut so, denn worüber soll ich denn reden, was soll ich sagen? Dass ich weine, aber ohne Grund? Dass es mir eigentlich doch gut geht? Und selbst wenn ich weine, weil es irgendein Problem gibt und tatsächlich jemand da ist, der zuhört, kann ich nicht reden. Ich ertrinke wieder. In den Gefühlen, von denen ich nicht weiß, wie ich sie ausdrücken kann und in den Worten, die ich sagen will aber nicht kann. Ich glaube manchmal, ich verbringe mein ganzes Leben mit ertrinken.