Oneshot #2
"Würdest du mir endlich mal sagen, warum du mich unbedingt hier haben wolltest?", möchte ich wissen. Ich meine, ich bin gern in der Gegenwart dieses Blondschopfes, er ist mein bester Freund, aber eigentlich müsste ich für die Chemiearbeit lernen, die ich morgen schreiben würde, und ich habe noch absolut keine Ahnung von dem Stoff. Wenn ich also nicht bald anfange, würde es sicher in die Hose gehen.
"Ich möchte dir etwas zeigen", erklärt er. "Du weißt ja, dass ich gerne Musik mache und mich auch im Songschreiben versuche." "Ja, was wäre ich für eine Freundin, wenn ich das nicht wüsste?", sage ich darauf. Dank seiner Familie ist Ross mit der Musik aufgewachsen und er schwärmt auch immer davon.
"Jedenfalls bin ich nun bereit, dir einen meiner Songs vorzuspielen", erklärt er und holt seine Gitarre heraus. "Du bist die Erste, die ihn hört. Ich hoffe sehr, er gefällt dir."
"Ähm, am Anfang muss ich noch arbeiten. Aber ja... dann fang ich mal an." Ich finde es süß, wie schüchtern er auf einmal wirkt, doch auf der anderen Seite wundert es mich auch. Normalerweise ist er bei mir immer total verrückt.
Jedenfalls beeindruckt mich das Lied und seine Stimme sofort, sodass ich dahinschmelzen könnte.
Remember the time I first saw you
Just thought you'd be mine and it felt so good
One look in your eyes and I swear I knew
Of your kiss, your touch, your love
And I can't breathe
I'm struggling
My hearts at ease
Cause I'm drowning
Cause I'm drowning
In your love
"Und weiter bin ich noch nicht", sagt Ross. "Ich weiß, es ist nicht perfekt." "Ach was! Ganz im Gegenteil!", rufe ich aus. "Ich liebe ihn! Ross, du kannst echt mega gut schreiben. Woher kommen all diese Worte?"
"Denkst du das wirklich?", fragt er und blickt mir tief in die Augen - diese perfekten braunen Augen, die mich immer wieder in ihren Bann ziehen.
Ich finde es jedoch echt komisch, dass er sich so unsicher ist. So kenne ich ihn gar nicht. Auf meine Frage geht er seltsamerweise gar nicht ein.
Also beantworte ich seine: "Ja, Mann! Wenn er fertig ist, solltest du ihn in einem Studio aufnehmen und veröffentlichen. Vielleicht helfen dir ja deine Geschwister." "Mal schauen."
Doch nun erkundige ich mich erneut bei ihm: "Wer oder was hat dich zu diesem Song inspiriert?" Im Moment ist mir Chemie völlig egal. Gerade ist mir Ross einfach wichtiger. Ich würde so lange warten, bis er mir eine Antwort gegeben hat.
"Na ja, ich könnte es dir jetzt sagen, doch die Frage ist, ob es dir gefallen würde", meint der Blonde, was mich komplett verwirrt.
Aufgrund meines Gesichtsausdrucks bemerkt er das und versucht es zu erklären: "Es ist so; wir sind schon seit Ewigkeiten beste Freunde. Aber irgendwann habe ich festgestellt, dass... Dass ich mehr für dich empfinde. Ich möchte mehr als nur Freundschaft. Das wollte ich dir schon länger sagen, aber ich wusste einfach nicht wie. Ich hatte Angst, dass du nicht dasselbe fühlen würdest und das einfach alles zerstören würde.
Verstehst du, was ich meine? Jedenfalls habe ich den Song für dich geschrieben. Taylor, ich liebe dich. - So, jetzt ist es raus."
Deshalb war er so schüchtern. Er wollte einfach so sehr, dass das Lied mir gefällt, weil er mir damit seine Liebe gestehen wollte. Und ich habe es nicht von selber verstanden, sondern eine Erklärung von ihm gebraucht. Wie blöd konnte ich nur sein?
Gerade steht Ross auf, um zu gehen. "Halt, warte!", bitte ich ihn. "Möchtest du mir nun sagen, dass du mir erst einmal aus dem Weg gehen wirst?", erkundigt er sich, deprimiert klingend.
"Wie kommst du nur auf solche Gedanken?", lächele ich ihn an, auch wenn es nicht hundertprozentig zur Situation passt, und nehme ihn an die Hand. "Eigentlich hatte ich was anderes vor."
Ohne ihn etwas erwidern zu lassen, drücke ich meine Lippen auf seine. Es fühlt sich schöner an als ich es mir sowieso schon vorgestellt habe. Tatsächlich habe ich ebenfalls mit dem Gedanken gespielt, mit Ross eine feste Beziehung einzugehen.
"Wow!", bringt er nur heraus. Und ich kann ihm auch nur zustimmen. Es war unglaublich. "Du hättest nicht besser darauf reagieren können!", lacht Ross und ich stimme mit ein. "Du hast mir den Mut dazu gegeben", zwinkere ich ihm zu. Wenn er nicht den Anfang gemacht hätte, hätte ich mich gar nicht dazu entschieden, ihn zu küssen. Immerhin habe ich mir vorher auch Sorgen gemacht, die, wie ich jetzt weiß, eigentlich unnötig waren.
"Dann sind wir wohl nun ein Paar", stellt Ross fest. Überglücklich umarme ich meinen festen Freund, während er mich fest an sich presst. Jetzt ist mir Chemie völlig egal. Scheiß auf die Note! Für mich zählt in diesem Moment nur noch Ross.
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Eigentlich wollte ich heute bei One more wish weiterschreiben, aber da das nicht geklappt hat, weil ich Mittagschule hatte und lernen musste, gibt es hier noch den zweiten Oneshot. Jetzt ist wirklich all mein Material aufgebraucht😅
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