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More than just friends?

Das hier war mein Beitrag zu dem Valentine's Contest 2020. Da der jetzt vorüber ist und in diesem Buch ja sowieso auch Platz für Oneshots ist, dachte ich mir, lade ich den hier neu hoch🙈 Viel Spaß damit❤️

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Gelangweilt starre ich nach vorne an die Wand, an die die Replikation der DNA projiziert wird. Dabei muss ich mich zusammenreißen, nicht gleich einzuschlafen. Eigentlich mag ich Biologie, aber unser Lehrer gestaltet den Unterricht nicht gerade spannend, weswegen es mir schwer fällt, ihm zuzuhören. Glücklicherweise stellt er keine Fragen an uns Schüler.

Seit einigen Wochen benutzt Herr Franz einen Presenter, damit er es sich auf einem Stuhl gemütlich machen kann. Als das Gerät zum wiederholten Mal beginnt zu blinken, was höchstwahrscheinlich an dem niedrigen Zustand der Batterie liegt, bemerkt er wie so oft: "Jetzt fängt das Ding schon wieder an." Darauf verdrehe ich meine Augen. Dabei bleibt mein Blick an der Wanduhr hängen, die 13:28 Uhr anzeigt. In zwei Minuten geht es endlich nach Hause.

Mit dem Ertönen des Gongs packen alle ihre Sachen zusammen, ziehen ihre Jacken an und stellen die Stühle auf. Aus irgendeinem Grund bin ich immer etwas langsamer, so auch heute. Während ich mir noch meinen Rucksack aufziehe, sehe ich, wie Torben und Ayleen den Raum gemeinsam verlassen. Langsam frage ich mich, ob bei den beiden irgendwas läuft. Ich meine, in der Schule verbringen sie enorm viel Zeit miteinander. Wer weiß, was da sonst noch abgeht.

Torben wohnt im selben Dorf wie ich, von daher kenne ich ihn schon seit der Vorschule. Mittlerweile ist er volljährig und auch ich bin bereits 17 Jahre alt. Ich habe mich immer gut mit ihm verstanden, weshalb er auch mein bester Freund ist. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass er der einzige Junge ist, mit dem ich überhaupt wirklich Kontakt habe. Klar unterhalte ich mich ab und zu mit anderen Jungs, doch mit keinem habe ich so viel zu tun wie mit ihm.

Ich muss schmunzeln, als ich mich daran erinnere, wie meine Freundinnen und ich vor ein paar Jahren "Drück mich" gespielt haben und bei mir nicht nur einmal herauskam, dass ich mit Torben zusammenkommen würde. Damals konnte ich mir das überhaupt nicht vorstellen, doch heute kommt es mir, wenn ich absolut ehrlich bin, gar nicht mehr so abwegig vor. Ob ich mich in ihn verliebt habe, kann ich nicht sagen, da ich im Gegensatz zu dem Großteil meiner Mitschüler noch nie einen Freund hatte und deshalb keine Ahnung von Liebe habe.

Ich schüttele meinen Kopf, um diese Gedanken zu verdrängen, und setze mich ebenfalls in Bewegung und versuche, Torben und Ayleen einzuholen, was mir auch auf dem Pausenhof gelingt. Kurz darauf kommen wir an seinem Auto an und ich setze mich wie immer auf den Beifahrersitz. Da es keinen Bus zu der Uhrzeit gibt, der uns nach Hause bringt, sind wir sehr froh, dass wir bei Torben mitfahren können.

"Wo gehst du am Wochenende hin?", wendet Ayleen sich an ihn, sobald wir das Schulgelände verlassen haben. Mir ist sofort bewusst, dass sie damit eine Fasnachtsveranstaltung meint, weshalb ich etwas abschalte. Ich bin der Fasnacht gegenüber nicht abgeneigt, auf keinen Fall, aber ich bin eben kein Fan von übermäßigem Alkoholkonsum.

"Ähm, ich weiß noch gar nicht, ob ich überhaupt irgendwohin gehe", antwortet der Blondhaarige neben mir, und ich bin mir nicht sicher, ob ich mir das einbilde, doch ich meine, dass er dabei einen Blick auf mich wirft. Die Reaktion des Mädchens hinter mir blende ich nun vollständig aus, da eine Szene aus einem Traum, den ich vor ein paar Tagen hatte, vor meinem inneren Auge erscheint.

In diesem Traum saßen Torben und ich allein in seinem Auto. An sich war das nichts Ungewöhnliches, doch das, was danach kam, verwirrt mich noch bis heute. Anstatt mich zu verabschieden und aus dem Wagen zu steigen, blieb ich sitzen und plötzlich näherte er sich mir immer mehr, bis seine Lippen auf meinen landeten und wir uns küssten.

Das Seltsame ist, dass das nicht der einzige Traum war, in dem er vorkam. Nein, ich habe tatsächlich öfter von ihm geträumt und in fast allen Träumen gab es einen Kuss. Was hat das zu bedeuten? Warum dringt er in mein Unterbewusstsein? Und wieso kann ich es nicht einfach ignorieren, dass er so viel Zeit mit Ayleen verbringt? Bin ich etwa eifersüchtig auf sie? Habe ich mich wirklich in ihn verliebt? Fragen über Fragen und ich finde keine Antworten.

Ehe ich mich versehe, halten wir bereits das erste Mal an, was bedeutet, dass wir an Ayleens Haus angekommen sind. Nachdem sie ihre Sachen aus dem Kofferraum geholt hat, verabschieden wir uns voneinander. Jetzt sind es nur noch Torben und ich. Irgendwie fühlt es sich anders an als sonst. Sonst kann ich mit ihm über alles Mögliche reden, aber diesmal weiß ich nicht, was ich sagen soll.

Blöderweise scheint er auch zu bemerken, dass etwas mit mir nicht stimmt, denn er sieht direkt zu mir herüber und fragt mich leicht besorgt: "Julia, ist alles okay? Du bist irgendwie so ruhig heute." Auch wenn ich nicht damit gerechnet hätte, dass er sich bei mir erkundigen würde, bin ich ziemlich froh darüber. Es zeigt, dass ich ihm nicht egal bin.

Ich verziehe meinen Mund zu einem winzig kleinen Lächeln und sage: "Ja, mir geht's gut. Bin nur ziemlich müde. Du musst dir keine Gedanken machen." Am liebsten würde ich ihm die Wahrheit sagen, denn dieses Thema beschäftigt mich tatsächlich schon seit einigen Wochen - eben seitdem die Träume angefangen haben - und in einer Weise belastet es mich auch. Allerdings möchte ich unsere Freundschaft nicht zerstören.

Nach dieser kurzen Unterhaltung gibt keiner mehr ein Wort von sich. Torben konzentriert sich vollends auf die Straße und ich schaue abwechselnd aus dem Fenster rechts von mir und auf meine Hände, die ich etwas knete. Immer wieder schweifen meine Gedanken ab und ich muss an vergangene Zeiten denken. An den Tag, als ein Junge aus meiner Grundschulklasse und ich ihn im Sandkasten des Spielplatzes vergraben haben, an sonstige Ausflüge und noch so viel mehr. Automatisch schleicht sich ein Lächeln auf mein Gesicht.

Nur wenige Minuten später sind wir auch in unserem Heimatort angekommen. Kurz bevor er auf der Parkfläche, die sich gegenüber von meinem Zuhause befindet, anhält, schnalle ich mich bereits ab. Weil ich meinen Rucksack mit nach vorne genommen habe, muss ich nicht noch zum Kofferraum. Ich bedanke mich also für's Fahren, worauf er wie gewohnt mit "Kein Problem" antwortet, öffne die Tür und versuche auszusteigen. Nur bleibe ich irgendwo mit meinem Rucksack hängen, weswegen ich stocke. Als ich merke, dass mir das Blut in die Wangen schießt, behebe ich das Problem so schnell wie möglich und knalle förmlich die Tür zu.

Nach nur wenigen Sekunden stehe ich vor der Tür meines Hauses und mache sie auf. Zeitgleich bemerke ich, dass der Briefkasten voller Werbekatalogen ist, und so stelle ich meinen Rucksack erst drinnen ab und hole die ganzen Kataloge heraus. Gerade als ich die Tür schließen möchte, kommt Torben auf mich zugelaufen und ruft: "Hey, du hast da was verloren!" Dabei hebt er meinen kleinen Anhänger hoch.

Bei mir angekommen, hebt er ihn mir entgegen, aber ich nehme ihn zunächst nicht an. Im Moment bin ich zu sehr damit beschäftigt, ihn zu betrachten. Von seinen dunkelblonden Haaren über seine braunen Augen bis zu seinen vollen Lippen. Ich weiß, das hört sich komisch an, doch ich muss mich vergewissern, dass es wirklich er ist, weil es mich zu sehr an einen meiner Träume erinnert.

Schließlich greift er nach meiner freien Hand und legt den Anhänger in sie. Auf einmal breitet sich an den Stellen, an denen er mich berührt, ein angenehmes Kribbeln aus und mein Herz schlägt augenblicklich schneller. Es ist ein vollkommen neues Gefühl, das ich noch nie zuvor gefühlt habe. Ein wirklich schönes Gefühl. "Danke", sage ich leise, als ich mich wieder aus meiner Starre befreit habe.

Vergeblich warte ich auf eine Antwort seinerseits. Stattdessen sieht Torben mir tief in die Augen, bevor sein Blick immer wieder für kurze Zeit auf meine Lippen fällt. Und dann kommt er mir immer näher. Es sieht so aus, als ob er mich küssen möchte...

"Warte, Stopp!", rufe ich, während ich zurückweiche und meine Hände auf seine Schultern lege, um ihn zurückzuhalten. Auf seinen fragenden Gesichtsausdruck erkläre ich stotternd: "I-Ich mag dich sehr, Torben. Aber ich weiß nicht, ob ich dich wirklich auf diese Art mag. In letzter Zeit steht meine Gefühlswelt Kopf, ich habe so viele Fragen, die ich mir nicht beantworten kann. Ich... Ich habe einfach keine Ahnung, wie sich Liebe anfühlt."

"Das kann ich nachvollziehen. Bei meiner ersten Freundin ging es mir genauso. Aber einige dieser Antworten sind eigentlich leicht zu finden", flüstert er darauf. Bevor ich allerdings fragen kann, was er damit meint, legt er seine Lippen auf meine. Zunächst überrascht erwidere ich nicht gleich, aber als sich plötzlich ein Kribbeln in meinem Bauch bemerkbar macht, lasse ich mich darauf ein. In mir herrscht ein Feuerwerk der Gefühle und nun bin ich mir zum ersten Mal in meinem Leben sicher, dass ich mich richtig verliebt habe.

Und Torben hatte recht: Manchmal sind die Fragen kompliziert und die Antworten einfach.

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