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3. Woche



Sonntag

Liebes Tagebuch...

Heute war ich zum gemütlichen Fernsehabend bei Familie Romschütz aus der Friedhofsgasse Nr.8, 2. Etage, links. Die Romschützes haben Sky.

Vom Dach meiner Gruft habe ich einen sehr guten Blick in ihr Wohnzimmer und auf den 88 Zoll Flatscreen Fernseher.

Vor drei Tagen hatte Petra Romschütz ihren 40. Geburtstag und seither steht eine monströse Grünpflanze genau vor meinem Fernsehfenster.

Diesen misslichen Umstand wollte ich heute beheben.

Es kam alles anders als geplant.

Im Hausflur bin ich Frau Albrecht begegnet, 2. Etage, rechts.

Die hat mich für ein Mitglied der Jungen Gemeinde gehalten, komplett zugetextet und einfach mit zu den Romschützes reingeschleppt.

Steffen Romschütz saß auf dem schönen großen Sofa vor dem schönen großen Fernseher und hat Fußball geschaut. Der Glückliche.

Ich musste mit in die Küche, da saß Petra mit einer Flasche Müller-Torgau.

Die beiden Damen sind im diesjährigen Organisationskomitee des Frauenbundes für allerlei verantwortlich. Gemeinsam haben wir den Osterschmuck für den Nymphenbrunnen und die Eiersuche für Spatzenhaus (Kindergarten) und Abendsonne (Pflegeheim) besprochen. Ich konnte einige gute Ideen beisteuern.

Der Müller-Torgau wurde von Likör 43 abgelöst, meiner ist in der Monstera gelandet, ich hoffe es bringt schnelle Ergebnisse.

Nächste Woche ist wieder Champions-League.



Montag

Liebes Tagebuch...

Das mit der Seuche scheint sich länger hinzuziehen. Die Leute sollen alle zu Hause bleiben und nur wichtige Erledigungen machen. Der Besuch der verstorbenen Verwandten schein den Allenkirchnern besonders wichtig zu sein.

Das ist vielleicht eine Begängnis den ganzen Tag!

Irgend jemand hat auch seinen Köter mitgebracht, dabei sind Hunde laut Friedhofsordnung verboten!

Ich muss überprüfen ob das Schild am Eingang noch steht.



Dienstag

Liebes Tagebuch...

"Hast Du Hunger –Komm zum Unger", dieser tolle Werbeslogan hängt über der schönen Bäcker- u. Konditorei mit Cafe von Bäcker- u. Konditormeister Manfred Unger und Söhne.

Heute habe ich dort eine bezaubernde Sahneschnitte entdeckt.

1,60 groß, blond, rund an den richtigen Stellen und AB positiv.

Sarah Unger ist Azubine im 3. Lehrjahr und Enkeltochter vom Manfred.

Die Söhne wird das Geschäft wohl überspringen, aber Sarah hat Ambitionen, sie will auch noch ihren Konditormeister machen.

Ich habe ihr eingegeben, dass ich der Zeitungsausträger bin. Die Arbeitszeit passt ganz gut. Damit musste ich nicht ihr ganzes Gedächtnis löschen und sie erschrickt nicht jedes Mal, wenn wir uns wiedersehen.



Mittwoch

Liebes Tagebuch...

Heute habe ich den angehenden Banksy von Allenkirchen dabei erwischt, wie er die Friedhofsmauer hinter meiner Wohnstatt verunstalten wollte.

Ich habe doch glatt meine Contenance verloren und mich zu Handgreiflichkeiten hinreißen lassen.

Vitali Klitschko wäre begeistert von meinem sauberen Aufwärts-Haken.

Keine Sorge, ich glaube nicht, dass der Schmierfink großen Schaden genommen hat. Für eine Gehirnerschütterung muss ja erst mal Hirn vorhanden sein.

Der junge Bursche versucht wohl immer noch seiner Liebsten zu imponieren.

Ich frage mich nur, warum er nicht einfach Whatsapp benutzt.

Die beiden ersten Buchstabendes Namens hatte er schon hingesprayert. Diesmal sogar leserlich.

Jetzt rätsel ich schon die ganze Zeit was für ein Name mit FU anfängt.

Mir fällt weder was für Mädchen noch Jungs ein. Wir Vampire stehen ja allem sehr offen gegenüber.


Donnerstag

Liebes Tagebuch...

Das Leben auf dem Land hat so seine Tücken.

Die Tage werden wieder länger, die Ladenöffnungszeiten aber nicht.

Im Sommer wird es für mich schwierig an Waren des täglichen Bedarfs ranzukommen.

Anscheinend gibt es hier noch mehr lichtscheue Existenzen, denn die Leute schaffen massenweise Toilettenpapier, Küchenrollen, Reis, Nudeln und Fertigeintöpfe aus dem Supermarkt.

Edeka muss die Umsatzsteigerung des Jahrhunderts haben.

Als Vampir bin ich auf den ganzen Kram zum Glück nicht angewiesen, aber ohne einkaufen werden es langweilige Nächte werden.

In den Großstädten gibt es ja wenigstens noch ein Nachtleben.

Allerdings drohen dort jetzt Ausgangssperren wegen dieser Virussache.

Meine armen Brüder und Schwestern!

Für den Weg zur Arbeit gibt es wohl Ausnahmeregelungen.

Ob man als Vampir auf dem Weg zur Nahrungsaufnahme auch einen Passierschein bekommt?

Da habe ich es hier wieder viel besser.

Der nächste Polizeiposten ist gut 30 km weit weg und das Ordnungsamt schließt freitags pünktlich 13.00 Uhr.



Freitag

Liebes Tagebuch...

Heute war die erste laue Frühlingsnacht des Jahres.

Ich ging am Stausee spazieren, das silberne Mondlicht küsste mein goldblondes Haar und brach sich mit dem Glanz von hunderttausend Kristallen auf der leichtgekräuselten Oberfläche des Wassers.

Voller romantischer Gedanken im Herzen bastelte ich an ein paar prosaischen Zeilen für meine Sarah Sahneschnitte, als mit schepperndem Gegröle eine Meute Mountainbiker den Waldweg entlanggeprescht kam. Nur durch meine übernatürlichen Reaktionsfähigkeit gelang es mir, mich mit einem beherzten Sprung in die Büsche zu retten.

Als ich mich dann endlich von wütenden Brombeerranken, klebrigen Tannenzapfen und angepissten Waldameisen befreit hatte, waren diese Zweiradterroristen längst verschwunden.

Meine ganzen dichterischen Gedanken leider auch.

Nachdem ich dann noch ein bisschen um den blöden Teich gestapft bin, stieg mir ein seltsam lieblicher Duft in die Nase.

Und siehe da, die Sportsfreunde saßen um ein gemütliches Feuerchen und konsumierten fleißig wohlriechende Kräuter.

Die Mary Jane hatte ihnen schon gehörig die Birne vernebelt. Jolend winkten sie mich heran und luden mich ein Platz zu nehmen.

Auch wenn ich ganz anders aussehe, kam ich mir vor wie Johnny Depp in Dark Shadows, als er bei den Hippies am Lagerfeuer sitzt.

Auf die Frage: "Hey, Alter, kenn dich gar nich, wer bissn du?", antwortete ich mit ernster Miene: "Mein Name ist Barnabas."

Das fanden alle ziemlich lustig.

Ich habe mich dann weitesgehend ans Drehbuch gehalten, aber niemanden umgebracht.

Das muss ich hier nämlich mal klarstellen. Ein gesunder Mensch hat circa 5 Liter Blut in seinem Körper. Und das ist kein Sprudelwasser sondern eher sowas wie Folgemilch 1. Monat.

Versuchen Sie mal auf einen Schlag soviel zu trinken ohne zwischendurch zu Kotzen.

DAS GEHT GAR NICHT!

Also alles nur böses Vorurteil gegenüber alternativen Lebensformen!



Samstag

Liebes Tagebuch..... 

Nachdem ich gestern mein ausgiebiges Essen auf Rädern hatte, konnte ich heute ganz entspannt die Nacht genießen.

Die Monstera von gegenüber hat es endlich dahingerafft und bei Romschützes lief Shape of Water. Hach, war das schön.

Danach bin ich noch ein bisschen um die Häuser gezogen, ihr glaubt ja nicht was die Leute alles so treiben wenn sie denken, dass keiner zuschaut. Hahaha, das ist das echte Reality-TV.

Wie ich dann in den letzten Nachtstunden in Richtung meiner Schlafstatt schlenderte, erspähte ich etwas Seltsames.

Oben auf der Friedhofsmauer, unter der letzten Laterne vor dem großen, schmiedeeisernen Tor, saß ein kurzer, karierter Rock und zwei lange, schwarze Overkniestrümpfe mit klobigen, wadenhohen Schnürrstiefeln baumelten herunter.

Ich legte den Kopf in den Nacken und entdeckte noch einen dazugehörigen, schwarzen Kapuzenpulli mit einem riesigen Pentagramm drauf und obendrüber ein kleines, herzförmiges Gesicht mit langen Zöpfen. An deren Enden blinkten mir strassbesetzte Libellen von lila Zopfhaltern entgegen.

"Na, sag mal", sprach ich das Fräulein an, "sollten wir nicht längst zu Hause sein?"

"Na, sag mal", antwortete sie, "sollten wir nicht längst die Erderwärmung gestoppt haben?"

Okay, da hatte sie nicht ganz unrecht. Aber an mir liegt's nicht. Ich existiere vollkommen CO2 neutral.

Da mir langsam das Genick wehtat sprang ich mit einem eleganten Hüpfer zu ihr nach oben.

Das Mädchen schätzte ich auf etwa 13 oder 14, soweit ich ihr Gesicht unter dem dicken, schwarzen Kajal und den dazugehörigen schwarzbemalten Lippen erkennen konnte.

"Sind Grufties nicht schon ein Weilchen aus der Mode?", wollte ich von ihr wissen.

"Ich bin doch kein Gruftie!", entgegnete sie darauf. "Ich bin ein Goth-Girl!"

Aah ja, das ist natürlich was anderes.

"Ich bin übrigens Yuri", stellte ich mich vor.

"Hmm, Lisa", nuschelte das Goth-Girl und zog einen Flunsch.

"Freut mich dich kennenzulernen, Lisa", betrieb ich höflich weiter Konversation.

"Ich hasse meinen Namen. Jede zweite Tusse hier heißt Lisa oder Luisa oder Lisa-Marie oder Lisa-Maria oder Luise oder oder oder."

Sie holte einen Lolli hervor und stopfte ihn in ihren Mund. Natürlich ein schwarzer, Cola-Kirsch Geschmack, verriet mir meine Nase.

Das Einwickelpapier schwebte sachte und lautlos wie ein Schneeflöckchen zu Boden.

Soviel zum Umweltschutz.

"Wie würdest du denn lieber heißen?", fragte ich.

"Also Alice, fänd ich gut", kam als Antwort.

Wow, was für ein Gegensatz.

So langsam spürte ich den nahenden Morgen in meinen Knochen. Daher schwang ich meine Beine auf die andere Seite der Mauer und sprang hinunter.

"Hey", rief Lisa-Alice, "willst du etwa in den Friedhof einbrechen?"

"Nein", antwortete ich, "ich wohne hier."

"Cool!"

Damit die Anhängerin der schwarzen Szene mir jetzt nicht noch weiter auf die Pelle rückte, schickte ich ihr eine mentale Eingebung von ihrer Mutter, die gerade das Kinderzimmer inspiziert und ihr Tagebuch findet.

Gothik Lisa überkam ein nervöses Zucken und sie rief: "Ich muss dann mal, man sieht sich."

Ach Mist, ich habe ganz vergessen sie zu fragen, ob sie jemand mit FU kennt.


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Hallöchen, ich freue mich, dass ihr wieder hier bei mir gelandet seid.

Ich hoffe Yuri bringt euch ein bisschen zum Schmunzeln.

Anregungen gerne in die Kommentare

Eure Runa



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